AKie's Bogenblog

06. August 2017

Erstmals seit einigen Jahren gönnten wir uns einen kurzen "Sommerurlaub". Der Anlass war das Geschenk unseres Sohnes, der uns ein "Wellness-Wochenende" geschenkt hatte. Wir verbanden das Ganze anschließend kurzerhand mit einem Besuch bei unserer Tochter in Buch am Buchrain, die seit diesem Wochenende selbst einige freie Tage hatte. Gemeinsam wollten wir dann einige der bayrischen Parcours in Angriff nehmen.

Los ging es so mit dem Aufenthalt im Hotel Marc Aurel in Bad Gögging, wo wir uns haben verwöhnen lassen.

Als ersten Parcours hatten Karin und ich dann den seit Juni 2015 betriebenen 3D-Parcours der "Bogenschützen Guteneck" auf Schloss Guteneck auserkoren.

Bei herrlichsten Wetter machten wir uns auf in Richtung der gleichnamigen oberpfälzischen Gemeinde Guteneck im Landkreis Schwandorf. Ich war sehr gespannt, was uns dort erwartet.

Gleich der erste Eindruck war sehr positiv: Ein riesiger Parkplatz (das Schloss bietet das Jahr über so einige Veranstaltungen) erwartete uns, der Parcourseinstieg war perfekt ausgeschildert. Im Kassenhäuschen dann der Eintrag in das Parcoursbuch und eine Übersichtskarte über den Parcours.

Schon die ersten Scheiben haben uns begeistert: Die einzelnen Stationen sind nicht einfach in den, wirklich außergewöhnlich schönen und abwechslungsreichen, Wald gestellt. Nein - jede Scheibe ist erstklassig in Szene gesetzt und thematisch passend: Die Fischotter am Bach, das Mufflon in leicht felsigem Gelände, die Wildkatze auf der Jagd nach einer Taube, eine Wildsaurotte auf einer kleinen Lichtung oder der Kojote, der den Mond anheult ...

 

Exakt zur Halbzeit der Runde gibt es dann eine toll angelegte Vesperstation. Als Clou findet man ein vergrabenes Fass mit Getränken, an denen man sich - zu sehr moderaten Preisen - bedienen darf.

Der gesamte Weg führt zu großen Teilen über Wald- oder Holzabfuhrwege, so dass er bequem zu gehen ist.

Von der ersten Scheibe weg genossen wir den ruhigen Wald und drehten eine gemütliche und entspannte Runde. Dazu trug sicher auch bei, dass die einzelnen Scheiben (bis auf zwei Ausnahmen, vgl. weiter unten) sehr sicher und pfeilschonend gestellt sind.

An einzelnen Stellen musste dazu mit Backstopps gearbeitet werden. Auch hier eine Neuheit für mich: Die (hässlichen) Fangnetze wurden mit Dekostoffen kaschiert, die mal einen Holzpolder, mal eine Fichten- oder Laubwaldschonung darstellten. So störten die Pfeilfänge optisch nicht wirklich.

Ganz offensichtlich verfolgen die Gutenecker Bogenschützen ein eigenes Konzept und erfreuen sich der Unterstützung des Schlossherren:

Die einzelnen Scheiben sind aufwendig mit den Abbildungen der jeweiligen Tiere (mit eingezeichnetem Kill) und großen Nummerntafeln gekennzeichnet. Dazu findet man dann häufig auch die Nennung von "Paten" für die einzelnen Scheiben. Auch den Schlossherren hat man mit einem tollen Schuss (auf den großen Rothirsch) verewigt ...

Für diesen Urlaub hatte ich die TomWidow eingepackt und war wieder einmal erstaunt, wie gut ich mit diesem Bogen zurecht komme:

Schon von der ersten Scheibe weg saßen die Pfeile sauber Online, häufig sogar im Kill. Auch Karin setzte souverän Treffer um Treffer - mit den ganz weiten Entfernungen (von denen es jedoch nur sehr wenige gab) hatte sie jedoch hin und wieder kleinere Probleme. Hier zeigt sich, dass sie in diesem Jahr den Bogen noch nicht allzu häufig in der Hand hatte ..

... dafür ist sie bei den kurzen und mittleren Entfernungen immer noch erstaunlich sicher. Was da wohl MIT Training passieren würde?!?

Allerdings geht es uns beim Bogenschießen nunmal nicht um "Leistung": Der wesentliche Aspekt ist der "Spaziergang im Wald" und die Ruhe und Entspannung in der Natur. So haben wir unsere Freude, die auf diesem Parcours wirklich sehr groß war!

Mit seinen durchaus jagdlichen Distanzen, verbunden mit teilweise herrlichen Schussfenstern, kam mir dieser Parcours sehr entgegen: Abgesehen vom "Einsteiger", den ich überschätzt hatte und prompt zum zweiten Pfeil greifen musste, erlegte ich bis zur Scheibe 15 jedes Tier mit dem ersten Pfeil (sechs Killtreffer). Den mächtigen Rothirsch unterschätze ich dann böse - erst der dritte Pfeil saß dann sauber im Innenkill.

Danach ging es noch besser weiter: Nur ein weiterer zweiter Pfeil und sieben weitere Killtreffer brachten mir am Ende 466 Punkte ein. Als letztes Highlight kamen dann der Waschbär, der von der Brücke aus geschossen wurde und ein wunderschön gestelltes äsendes Reh am Waldrand, bevor der Schlussanstieg wieder hinauf zum Schloss führte.

Impressionen:

Impressionen

So hatten wir die Runde nach knapp zwei Stunden beendet. Eigentlich schade - ich hätte so richtig Lust gehabt, den Parcours noch weiter zu beschießen ...

Im Anschluss ging es dann weiter in Richtung Töchterchens neuer Heimat ...

... nicht ohne zuvor noch den riesigen Bären am Parkplatz zu bewundern. Ein aus einem Baumstamm geschnitzte Holzfigur, die offensichtlich Eingang ins "Guinness Buch" gefunden hat.

Bogenurlaub 2017:   Parcours 2 (BSZ Chiemgau, Ruhpolding)          Parcours 3 (Via Claudia, Kinsau)

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