AKie's Bogenblog

09. August 2015

Unverhofft kommt oft ...

Kaum hatte ich mit Jürgen den Parcoursrundgang auf Samstag vereinbart, kam eine erfreuliche Mail eines lieben Bogenfreundes aus Schönaich: Gerhard R., den ich seinerzeit bei einer gemeinsamen Turnierrunde in Schömberg kennen- und schätzen gelernt hatte, wollte mich in meinem Heimatparcours besuchen. Sehr gerne habe ich mich so mit ihm für Sonntagmorgen auf eine gemütliche Runde in Schenkenzell verabredet.

Da auch Gerhard seit einiger Zeit eine Black Widow - ebenfalls aus dem Bestand von Tom W. übernommen - schießt, war es Ehrensache, dass ich meinen "Leihbogen" erneut ausführe.

Es ist ein wirklicher Genuss, Gerhard beim Bogenschießen zuzusehen: Seine Technik ist beeindruckend sauber, die Schüsse kommen allesamt online und seine Treffsicherheit ist enorm (nicht umsonst hat er mich in diesem Jahr beim Turnier im Schlichemtal geschlagen und sich Platz 1 erobert). Nur selten musste er zu einem zweiten Pfeil greifen, ein dritter Pfeil war überhaupt nicht nötig - das schafft nicht jeder "Neuling" in diesem sicher nicht einfachen Parcours. Ärgerlicherweise wollte sich der stehende Schwarzbär (Scheibe 5) nicht von ihm treffen lassen.

Ich selbst kam mit der Widow deutlich besser zurecht, als noch am Vortag. Schon an den ersten Scheiben konnte ich gute Killtreffer setzen. So lagen Gerhard und ich an den ersten Scheiben gleichauf. Da ich mir dann bei der Wildsaugruppe einen zweiten Pfeil (der dann wenigstens im Inkill saß) einfing, übernahm er die Führung. Durch sein Missgeschick am stehenden Schwarzbär konnte ich mich dann ein wenig absetzen. Souverän setzte Gerhard danach jedoch seine Treffer und kam mir wieder näher.

Da ich bei dieser Runde deutliche Schwierigkeiten bei den weiten Schüssen hatte - sowohl beim Weißwedelhirsch, als auch beim nachfolgenden Wolf musste ich jeweils zum dritten Pfeil greifen, holte er wieder mächtig auf. So wechselte die Führung zwischen uns beiden ständig hin und her.

Obwohl ich dann in der zweiten Hälfte kaum noch Killtreffer setzten konnte (ungewöhnlich - gerade hier treffe ich im Durchschnitt die Killzone sehr sicher) gelang es mir knapp, Gerhard hinter mir zu halten. Ausgerechnet an den letzten beiden Schüssen hatte ich mit den ersten Pfeilen nochmals Probleme (die Konzentration ließ in der Schwüle ein wenig nach) - dies konnte Gerhard jedoch auch nicht mehr ausnutzen.

 

Am Ende konnte ich mich mit 434 Punkten gerade noch vor Gerhard ins Ziel retten: 418 Punkte sind jedoch definitiv nicht verachten.

Neben der guten Technik hat mich vor allem seine tolle Kondition verblüfft - ich habe schon deutlich jüngere Bogner durch diesen Parcours begleitet, die wesentlich mehr zu Schnaufen hatten als Gerhard. Da kann man nur seinen Hut ziehen, wie locker er die Anstiege und das sicher nicht einfache Gelände gemeistert hat! Ich hoffe nur, dass ich mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel noch so fit bin wie er und so unbeschwert eine Parcoursrunde genießen kann.

Nach rund drei Stunden - incl. netten Gesprächen zwischendurch - hatten wir unsere Runde absolviert. Ich hoffe, dass es ihm genau so viel Freude gemacht hat wie mir ...

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