AKie's Bogenblog

16. August 2020

Der Grund, warum wir unseren Urlaub in Richtung Aschaffenburg begonnen hatten ...

Da ich von diesem Parcours schon so viel gehört hatte, wollten wir ihn nun auch endlich einmal in Angriff nehmen. Jeder, der mir von diesem Parcours berichtet hatte, war voll des Lobes. So fuhren wir nach dem ausgiebigen Frühstück gespannt gen Collenberg, um den Parcours des KKSV Fechenbach selbst einmal zu erleben.

Herrlichstes Wetter, wie am Vortag fast zu heiß, und erneut strahlend blauer Himmel mit einigen "Schäfchenwolken".

Schon der Einstieg mit dem Parcoursbuch (und jeder Menge Fundpfeile davor *fg*), einer tollen Einschießwiese (die wir wieder einmal nicht genutzt haben; das Einschießen findet bei uns bekanntermaßen immer auf den ersten Tieren statt) sowie dem geschnitzten Adler war eine Augenweide.

Schon ging es los mit dem ersten Schuss: Biber am Bachlauf. Es folgte die Bachüberquerung und dann ging es auch los mit den hammerschönen Szenen, die die Parcoursbauer hier auf der "Wiesenseite" aufgestellt hatten.

Zunächst war da der Honigbär (stilecht mit echtem Honigkorb, auf dem sogar Bienen befestigt waren), umgeben von weiteren Bären.

Nachdem wir hier schon drei Tiere beschießen konnten, ging es bergauf weiter zum nächsten Schuss: Ein absoluter Weitschuss auf ein Kudu. Das Tierchen stand hinter einem Tal und war von der Entfernung schwer einzuschätzen. Über meinen Treffer mit dem ersten Pfeil (wohlgemerkt vom roten Pflock) habe ich mich dann sehr gefreut. Erst als wir näher in Richtung von Karins gewählten blauen Pflock gingen, sahen wir, dass hier zwei Hyänen das Kudu angreifen ...

Und weiter ging es auf der Runde (Übersichtsplan) zum nächsten Schuss: Ich hätte beim Näherkommen schon auf die Knie gehen können - so herrlich der Anblick: Eine Bisongruppe im welligen Grasland, absolut perfekt.

Was hatte ich für einen Spaß, die Pfeile fliegen zu sehen - und das, obwohl ich zu einem zweiten Peil (der dann sauber im Kill saß) greifen musste. Selbstverständlich wurden schlussendlich alle Tiere in Angriff genommen - so eine Gelegenheit lässt man sich nicht entgehen.

Schon zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Noch nie hatte ich bislang einen so schönen Parcours geschossen.

Wir waren nach jeder Scheibe gespannt, was uns an der nächsten erwartet - und jedes Mal folgte eine weitere, perfekte "Inszenierung". Jeder Schuss perfekt gestellt mit sehenswerten Tieren in durchweg (naja, bis auf ein/zwei verschmerzbare Ausnahmen) sehr gutem Zustand . Dabei gab es tolle Bergauf- und Bergabschüsse.

Obwohl das Gelände an sich schon viel hergab, hatte man an Scheibe 9 sogar einen kleinen Hochstand aufgebaut - ein wunderschöner Steilschuss auf  gleich mehrere Fasane (darunter dann ausnahmsweise einmal ein etwas "zerschossenerer").

Obwohl mir meine Hüfte beim Bergaufgehen wieder Schmerzen bereitete, war ich "im siebten Himmel". Erfreulicherweise gibt es auf der Runde gleich mehrere Sitzgelegenheiten, so dass sich meine Muskeln immer wieder erholen konnten - wir hatten ja Zeit *fg*. Glücklicherweise zog ab und an auch ein leichtes Windchen über den Hang, sonst wären die Temperaturen nicht auszuhalten gewesen. Mir klebte bereits nach den ersten Tieren sämtliche Klamotten am Laib.

Was uns vor allem so beeindruckt hatte, war die Abwechslung: Mal gab es Schüsse auf der offenen Wiese, dann wieder aus dem Gebüsch heraus oder in Richtung eines Gehölzes, wie oben die "Wildsaugruppe mit Pantherangriff".

Durch die damit verbundenen Lichtverhältnisse verschätzte man sich gerne einmal in der Entfernung. Die Tiere am Bachlauf (vgl. Rehgruppe unten) oder das vom Geparden gejagte Straußenpaar (links) waren ebenfalls perfekt gestellt und passten hervorragend ins Gesamtbild.

Nach der Rehgruppe (Schuss 16) erreichte man wieder den Wirtschaftsweg auf der Talsohle - hier hätte man auch zu einer Pause beim Schützenhaus zurücklaufen können. Wir legten an den Bänken im Schatten eine kleine Rast ein, verzehrten die mitgebrachten Pfirsiche und füllten den Flüssigkeitspegel wieder auf. Dann ging es die der Wiese gegenüberliegende Bergflanke hinauf. Hier fand sich nun ein interessanter Mischwald.

Auch hier fanden sich wieder viele schöne Tiergruppen. Trotzdem hatte dieser Teil für mich nicht mehr ganz den Flair der "anderen Seite". Liegt vielleicht auch daran, dass ich nun doch schon einige "Waldparcours" gegangen bin. Trotzdem: Auch hier gab es wieder tolle Szenen und herausfordernde Schüsse, wie z. B. auf den selbstgebauten (?) Gorilla (eines der wenigen "Einzeltiere" auf der Runde).

Eine wunderschöne Szene war dann nochmals "Balu", der sich hinter einem Baum versteckte. Erst bei genauerer Betrachtung erkannten wir dann den "kletternden Luchs" am Baumstamm (ganz links außen im Bild).

So langsam trudelte der Parcours aus, die "Höhepunkte" hatte man hinter sich. Es folgte noch die "Rattengruppe", stilecht zwischen Mülltonnen - nochmals ein toller Schuss. Nun ging es wieder hinunter in Richtung Schützenhaus.

Dort dann - wie es sich für einen guten Parcours am Ende gehört - ein "Knallerschuss": Volle Distanz (von rot) auf ein Mammut. An Pflock 33, nach unzähligen Schüssen auf  insgesamt rund 120 Tiere (!) nochmals die ultimative Herausforderung.

Impressionen:

Impressionen

 
510 Punkte (Schnitt 15,5 Punkte) für mich, 440 Punkte für Karin; dieses Ergebnis kann sich auf diesem nicht gerade einfachen Parcours durchaus sehen lassen. Mit meinen "nur" sechs zweiten sowie einem dritten Pfeil - das Ganze noch ohne Miss - bin ich jedenfalls sehr zufrieden ...

Aber - WAS FÜR EIN PARCOUS. Over all dürfte dies in der Tat der schönste Parcours gewesen sein, den ich bislang in Angriff nehmen durfte. Karin und ich waren uns schnell einige, dass wir hier sehr bald wieder vorbeischauen werden. Zudem hatten wir zwischenzeitlich mit einigen Bognern gesprochen, die von der "3D-Bogenregion Mainfranken/Spessart/Odenwald" mit insgesamt acht wunderschönen Parcours berichtet haben. Das werden wir evtl. in 2021 mal ins Auge fassen ...

 


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