AKie's Bogenblog

1. November 2011

Herbstferien - und endlich passt einmal alles, damit die Familie den schon lange vorgesehenen Ausflug zum Parcours in Donzdorf unternehmen kann. Bei herrlichstem Herbstwetter haben wir kurzentschlossen noch bei Familie Spickenbaum angefragt, ob sie uns begleiten wollen.

Gemeinsam ging es so an Allerheiligen auf nach Donzdorf. Nach rund zwei Stunden - mit dem von den Kindern gewünschten Zwischenstopp bei McDonalds in Zimmern (gleichzeitig unserem Treffpunkt) - kamen wir beim Wanderparkplatz am Waldheim an. In der Gaststätte noch schnell die Parcourskarten gelöst und so ging es gegen "Highnoon" auf die Runde.

Bei herrlichstem Wetter - strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 15 °C bei einem allerdings manchmal nervigen, weil kühlen, Wind - nahmen wir dann die 32 herrlich gestellten 3D-Viecher, dabei auch viele Tiergruppen, in Angriff. Der Parcours ist durchgängig mit drei Pflöcken (rot = Visierschützen, blau = Blankbogen, weiß = Kinder) markiert. Die Wege zwischen den einzelnen Abschusspositionen sind gut ausgeschildert, der gesamte Parcours ist gut zu gehen (die befürchteten Matschlöcher hielten sich freundlicherweise auch sehr in Grenzen); Treppenstufen und Seile sichern neuralgische Stellen.

Das Gelände ist einfach wunderschön: Zu Anfang geht man durch einen Mischwald, bevor es in einen (fast reinen) Laubwald geht. Über den "Höhenrücken" kommt man dann an den Rand eines Fichtenwaldes, bevor es dann zum Abschluss durch einen (älteren) Fichtenjungwald zurück zum Ausgangspunkt geht.

Gleich in mehrfacher Hinsicht gab es heute Premieren:

Sarah war erstmals mit ihrem neuen Bogen (dem "Little Stick" von Bearpaw, 30 lbs @ 28'') unterwegs, Cedric drehte mit dem Compound seine Runde (das Visier seines Recurves liegt noch immer in Einzelteilen herum und zudem hat er derzeit keine passenden Pfeile mehr) und Karin (deren Custom-Kiowa zwar zwischenzeitlich geliefert wurde - ein wirklich tolles Teil - aber noch eingeschossen werden soll) zog ihrem Männe (also mir) das Fell über die Ohren ...

... aber zunächst der Reihe nach!

 

Die Familien beim Einschießen...

Direkt am Parcourseinstieg steht eine Scheibe zum Einschießen bereit; diese wurde von uns dann auch reichlich mit Pfeilen bestückt. Allerdings kamen dann weitere Bogner, so dass wir uns nun zügig auf die Runde machten.

Gleich der erste Schuss, ein stehender Bär, gab uns einen Vorgeschmack, auf die Ansprüche dieses Parcours: Distanzen rund um die 30 Meter bis hin zu knappen 50 Metern (vom blauen Pflock aus gemessen), trügerisch gestellte Tiere (hinter Kuppen, in Senken, in "Baumgassen", ...) sowie alle erdenklichen Lagen, wie sie das Gelände eben hergibt (steil bergauf bzw. bergab, ebene Schüsse, ...).

Impressionen

Besonders aufregend war die Runde für Sarah:

Nachdem sie im Anschluss an die Vereinsmeisterschaften erstmal ihren neuen Bogen schießen durfte - wenn auch nur wenige Pfeile zum Austesten der Zugstärke bzw. des Nockpunktes - war dies nun die erste vollständige Runde in einem Parcours; und dann auch noch auf 32 Tiere!

Nachdem sie sich an den ersten Tieren noch ein wenig schwer getan hatte - immerhin hat der Bogen acht Pfund mehr, was natürlich ihren "Anhaltepunkt" schon wesentlich beeinflusste - lief es von Scheibe zu Scheibe immer besser. Vor allem die weiten Distanzen in diesem Parcours (bis auf ganz wenige Ausnahmen hat sie alle Tiere vom blauen Pflock aus geschossen!) ermöglichten, dass sie ihn "auf Herz und Nieren" austesten konnte. Etwa zur Hälfte der Runde hatte sie dann "den Bogen raus"...

... Pfeil um Pfeil fand sein Ziel. Auch die anfänglichen "Nicht-Treffer" hatten eines gemeinsam: Den "Online-Flug" in Richtung Kill! Meist lag schon der erste Pfeile genau auf Kurs - allerdings gerne einen Tick zu hoch. Nach erfolgter Korrektur saßen die Treffer dann.

Bis zum Ende hatte sie keine Probleme mit der Zugstärke - zudem wirke ihr ganzer Schussaufbau deutlich besser als zuletzt mit ihrem alten Bogen. Die Umstellung scheint sich schon jetzt zu lohnen!

Besonders interessant war Cedric: Mit seinem "Kinder-Compound", der für ihn einen deutlich zu kurzen Auszug (bei 30 Pfund) hat, zog er so entspannt wie lange nicht mehr seine Runde:

Gemeinsam mit Falk konnte er fachsimpeln, schoss entspannt und ärgerte sich auch nicht über den ein- oder anderen Fehlschuss. Für uns alle eine - zumindest in letzter Zeit - neue Erfahrung...

... ein fröhlicher und "gut genießbarer" Sohnemann den ganzen Nachmittag über!

Dass dann sogar seine Trefferleistung außergewöhnlich gut war,  versüßte auch ihm die Runde; es kam gegen Ende von seiner Seite sogar die "Anregung" auf, ganz auf diese Bogenart umzustellen.

Eine außergewöhnlich souveräne Leistung lieferte Karin auf dieser Runde ab:

Nachdem sie beim Turnier in Michelbach schon die gleiche Punktzahl wie ich erreichen und mich beim ein- oder anderen Parcoursrundgang schon "gefährden" konnte, zog sie hier nun bereits von der ersten Scheibe weg an mir vorbei!

Am Ende - über alle 32 Tiere hinweg - siegte sie so im direkten Vergleich mit 474 gegen 434 Punkte! Wenn sie jetzt auch noch mit ihrem neuen Bogen auf die Runde geht ...

... dann muss ich mich wohl mächtig anstrengen *fg*.

Auch für mich war es - trotz der "Niederlage" gegen meinen Schatz - ein wunderschöner Tag:

Der herrliche Wald mit seinem Farbenspiel, die wirklich toll gestellten Schüsse und die entspannte Atmosphäre, in der wir diese Runde gedreht hatten.

Besonderes Highlight: Am Ende des Tages ging uns das Licht aus ...

... die letzten vier Tiere schossen wir bereits in der Dämmerung; bei den letzten beiden Schüssen haben wir sogar die Taschenlampe zu Hilfe genommen, da wir ansonsten die Tiere in den Gassen der Fichtenschonung nicht mehr gesehen hätten. Ein wirklich interessantes Erlebnis!

 

Im Anschlag auf den liegenden Puma:

Nach knapp fünfeinviertel Stunden kamen wir so aus unserer "Doppelfamilienrunde" zurück. Dabei hatten wir alle wirklich sehr viel Spaß und waren einhellig der Meinung, dass man hier gerne wieder einmal hinkommt (allerdings dann, wenn man alle Tiere noch erkennen und schießen kann *g*). Alles in allem ein wirkich schöner und nicht gerade einfacher Parcours mit einer tollen Atmosphäre.

Die "Abschlusstabelle" (nach 28 Tieren):

  1. Karin            422 Punkte

  2. Andreas        388

  3. Ralf S.           386

  4. Cedric           362

  5. Jutta S.         316

  6. Falk S.           316

  7. Sarah            178

Alles in allem ist dieser Parcours wirklich einer der schönsten in der unmittelbaren Umgebung. Vielleicht könnte man zum einzigen Hochstand auf der Runde noch die ein- oder andere "Besonderheit" (bewegliche Tiere, ...) zusätzlich einbauen; zudem ist das ein- oder andere Tier bereits arg zerschossen - am Ende einer langen Saison durchaus hinnehmbar, bei den Eintrittspreisen könnte man diese jedoch sicher gelegentlich austauschen ...

 

 

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