AKie's Bogenblog

22. Dezember 2018

Schon langsam Tradition hat meine Weihnachtsrunde mit meinem lieben Freund Tom. Nachdem wir uns in diesem Jahr nicht gerade häufig zu sehen bekommen haben, kam in der letzten Schulwoche überraschend Toms Anruf, ob wir gemeinsam unsere "Endjahresrunde" drehen können.

Sehr gerne ging ich auf dieses Ansinnen ein und so trafen wir uns am späten Samstagvormittag zum gemütlichen Kaffeeplausch bei ihm. Anschließend ging es dann auf zur gemeinsamen Runde auf unserem Vereinsparcours bei der Lochmühle in  Eigeltingen.

Ich war gespannt, wie sich das Gelände im Laufe des ersten Jahres entwickelt hat.

Schon von der ersten Scheibe weg hatten Tom und ich viel Spaß. Es wurde gelacht, gefrotzelt und selbstverständlich auch um jeden Ring gekämpft.

Es ist schon frustrierend, wie gut er diesen Sport beherrscht. Trotz der Tatsache, dass er in diesem Jahr kaum zum Training kam, setzte er einen souveränen Treffer nach dem anderen. Allerdings hatte er zu Beginn der Runde mit der Höhe der Treffer noch so seine Probleme: Mal saß der Pfeil über, mal unter dem magischen Kreis - allerdings immer sauber online!

So musste ich mich mächtig anstrengen, um an ihm "dranzubleiben". Zunächst hatte ich einige kleinere Problemchen, so dass ich nach den ersten Tierchen so um die zehn Punkte hinter ihm lag. Allerdings wurden dann meine Schüsse - nach einer kleinen Technikkorrektur meines Freundes und Trainers - immer besser. Punkt um Punkt konnte ich bis zur Scheibe 19 aufholen, wo ich dann sogar zwei Punkte vor Tom lag.

Mit dem Wetter hatten wir unheimlich Glück: Regnete es an den Tagen zuvor zum Teil noch recht heftig - weswegen die Wege im mittleren Drittel leider zum Teil auch sehr rutschig waren - so kam zu Beginn unserer Runde sogar die Sonne heraus. Lediglich der Wind, der schon an den Vortagen teils sehr heftig war, beeinträchtige das Schießvergnügen auf dem ersten und letzten Drittel der Runde, die ja teils im offenen Gelände steht, ein wenig. Immer wieder musste man ob der starken Bögen den Bogen absetzen.

Der Parcours selbst steht, entgegen evtl. anders lautender Gerüchte, gut da: Die Wege sind bestens ausgeschildert, die Tiere in einem guten Zustand und an vielen Scheiben sind Backstopps angebracht. Lediglich im mittleren Drittel, das im Waldbereich liegt, ist es ein wenig rutschig. Hier täten einige Stufen oder weitere Seilabsicherungen not.

Seit der Eröffnung hat sich im Bezug auf die Laufwege nichts verändert. Der Großteil der Tiere steht noch ebenso, wie ich es von der Eröffnung im Kopf hatte. Manche der Tiere, insbesondere der Kategorien 3 und 4, wurden ausgetauscht. Ebenso die  Wildkatze, die auf Grund ihrer Position häufiger kritisiert wurde. An ihrer Stelle findet man nun einen liegenden Fuchs.

Mit Beginn des letzten Drittels, das wieder im offeneren Feld bzw. in der Nutzwaldschonung angelegt ist, verließ mich plötzlich die Konzentration: Schon beim Raben fing ich mir ein Miss ein, dem viele zweite und dritte Pfeile folgten. Lediglich beim "kämpfenden Bärenpaar" gelang mir noch einmal ein erstklassiger Schuss - ein Innenkill mit dem ersten Pfeil!

Ein herrlicher Schuss bei einmaligen äußeren Bedingungen: Sonnenschein und dicke Wolken beim "Panoramaschuss"

Während Tom nun wieder zu "alter" Sicherheit zurückgefunden hatte und - vor allem bei den nun folgenden weiten Schüssen - einen sicheren Treffer nach dem anderen, darunter auch etliche Kill - setzen konnte, ging bei mir so gar nichts mehr zusammen: Dass man bei den weiten Schüsse (z. B. dem auf maximaler Distanz stehenden "Panoramaschuss") zu einem zweiten Pfeil greifen muss, geht ja noch an. Doch selbst die (vermeintlich) leichteren Schüsse - wie bspw. auf den sitzenden Wolf (dritter Pfeil!) - bekam ich nun nicht mehr hin. So nahm mir Tom auf den letzten acht Tieren gleich 60 Punkte (!!) ab: Am Ende kam er so auf gute 434 Punkte (wir haben die Runde vom roten Pflock aus in Angriff genommen), während ich - mit dem abschließenden Miss auf das Bisonkalb - gerade einmal auf 374 Punkte kam. So deutlich war die Niederlage schon lange nicht mehr ...

... sei's drum: Wir hatten riesigen Spaß und genossen die gemeinsame Zeit intensivst.

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