AKie's Bogenblog

08. April 2018

Endlich war es soweit: Nach über vier Monaten Bauzeit konnte nun endlich der Parcours der (neuen) Hegau-Archers (vormals BC Burg Rosenegg) in Eigeltingen eröffnet werden.

... und das bei absolut traumhaften Wetter: Kurz vor 9.00 Uhr traf ich bei der Lochmühle, unserem Partner, bei der Rezeption (wo man die Eintrittskarten lösen kann) auf Tom. Ihm war deutlich anzumerken, wie er sich auf die Eröffnung freute. Kaum zu glauben - schon vor der Eröffnung warteten die ersten Bogner aus nah und fern auf die erste Runde: Die ersten Gäste (aus Österreich) sollen bereits um 8.00 Uhr an der Rezeption vorstellig geworden sein.

Unser neuer Parcours führt auf einer Strecke von rund 5,3 Kilometer rund um das Gelände des Familienfreizeitparks. Auf rund 13 ha Gelände findet man 28 Stationen. An jeder Scheibe stehen mehrere Tiere - so bilden die Tiergruppen wunderschöne Szenen, wobei an jeder Station nur ein Tier wirklich "beschießbar" ist.

Knapp oberhalb der eigentlichen Startscheibe findet man den sehr großzügigen Einschießplatz. Hier gibt es zunächst einmal die "Holzwolleballenwand", die auch für das Anfängertraining benutzt wird. Darüber hinaus findet man eine ganze Anzahl von 3D-Tieren in unterschiedlichen Entfernungen. Diese wurden in aller Regel noch zusätzlich mit Holzwolleballen abgesichert, so dass ein Pfeilverlust beim Einschießen ziemlich unwahrscheinlich wird.

Pünktlich um 10.00 Uhr trafen sich die Vereinsmitglieder, erfreulich viele Gäste sowie einige Gemeinderatsmitglieder zur offiziellen Eröffnung: Der 1. Vorsitzende der Hegau-Archers begrüßte die knapp 60 Personen und gab einen kurzen Überblick über die absolvierten Arbeiten:

Etwa zwanzig Vereinsmitglieder in wechselnder Besetzung unter der Leitung des Parcourswarts T. Bäuerle haben in mehreren Arbeitseinsätzen in rund 1100 Arbeitsstunden 210 Pflöcke eingeschlagen und 1950 Schrauben eingedreht. So konnte  man die rund 60 Tiere im Gelände zu verschiedenen Szenen arrangieren und befestigen.

Nach der Eröffnungsrede unseres Vorstands ergriff die Bürgermeisterstellvertreterin, Frau Katja Hertel, das Wort und beglückwünschte den Verein sowie die Lochmühle: Der Bogensport begeisterte sie ebenso wie die Gemeinderäte Andreas Bihler und Ewald Halder sowie Ortsvorsteher Reinhard Brecht. Sie wünschte dem Verein auf seinem neuen Gelände viel Erfolg und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Nach ihrer Rede wurde das Band durchschnitten, der Parcours war somit offiziell eröffnet.

Unmittelbar nach der Eröffnung nutze der Großteil der Gäste die Einschießwiese, bevor man in Kleingruppen auf den Parcours ging.

Nachdem sich der Einschießplatz geleert hatte, gab es für die Honoratioren eine kurze Einführung in den Bogensport. Bereits nach rund 15 Minuten trafen die Gemeinderäte das fokussierte Ziel - kein Wunder bei der professionellen Betreuung durch unseren 1. Vorstand.

Nachdem wir uns nochmals kurz am "kalten Buffet", das uns von der Lochmühle eigens zur Eröffnung aufgebaut wurde, gestärkt hatten, ging ich mit Tom gemeinsam auf die Runde.

Ich war gespannt, was mich auf unserem neuen Gelände erwartete, schließlich hatte ich schon so einige Bilder auf unserer Webseite gesehen und auch Toms Schilderungen hatten mir Lust auf die Runde gemacht.

Selbstverständlich hatten wir uns dazu entschlossen, den Parcours vom roten Pflock aus (= Compound/Freestyle-Recurve Pflock bzw. "Profi-Kategorie") in Angriff zu nehmen. Sehr zu meiner Freude waren auch an allen Scheiben bereits die weiteren Pflöcke gesetzt: Der blaue Pflock ist ebenfalls noch recht sportlich gesteckt und für die traditionellen Schützen gedacht. Der gelbe Pflock steht für die Kinder und Jugendlichen.

Jede Scheibe ist zudem mit einem Pfosten versehen, an dem zwei Haken montiert sind, an denen man seine Ausrüstung bzw. die Bögen aufhängen kann. Die Pflockbeschilderung gibt Auskunft über das zu schießende Tier, wobei man zudem das Kill kenntlich gemacht sowie die Kategorie angegeben hat. Einige Informationen über Vorkommen, Verbreitung, Namen, Fressverhalten usw. ergänzen die Beschilderung.

Auf dem Rundweg über den Parcours beginnt man auf offener Wiese, bevor man dann in einen wunderschönen Laubwald kommt. Im Anschluss daran geht es wieder hinaus auf offeneres Gelände, wo verschiedene Schüsse in einer Pappelschonung, die zum Zweck der Hackschnitzelerzeugung als Schonung angelegt wurde, platziert sind.

Immer wieder hat mein - zumindest jetzt im Frühling - einen Blick auf das Gelände des Freizeitparks. Mitunter hört man auch die Motoren der diversen Gefährte - von Traktoren bis hin zu modernen Quads - röhren.

Von Beginn an merkte man Tom an, dass er ein wenig aus dem Training ist. So konnte ich mich, auch Dank einiger schöner Killtreffer, zunächst ein wenig von ihm absetzen. Schon von der ersten Scheibe weg merkte ich, dass der rote Pflock definitiv eine Herausforderung darstellt. Diese Entfernungen entsprechen durchaus dem, was man bei einer EBHC/WBHC vorgesetzt bekommt. Damit haben unsere Wettkampfschützen hier ideale Trainingsvoraussetzungen.

Erfreulicherweise ist in diesem Gelände alles möglich, was das Bognerherz begeht: Bergauf- wie Bergabschüsse, steile wie flache Schusswinkel und jede erdenkliche Schussdistanz. Dazu die "Gassenschüsse" in den Schonungen, die mich ein ums andere Mal irritiert haben.

So musste ich insgesamt fünfmal zum zweiten und dreimal zum dritten Pfeil greifen. Das Miss am "Panoramaschuss" (Scheibe 25; bei gutem Wetter sieht man sogar den  Bodensee) war dann zwar ärgerlich - da ich jedoch zuvor schon das eine oder andere Mal mit "dünnen Treffern" Glück gehabt habe, geht es insgesamt gesehen in Ordnuung. Erfreulicherweise saß wenigstens der vierte Pfeil sauber im Kill. Ein wirklich mächtiger und schwieriger Schuss!

Lange Zeit gab es zwischen Tom und mir ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz nach der Halbzeit lag er dann jedoch mit einigen Punkten konstant vor mir. So befürchtete ich nach meinem Miss (ich hatte die zweifelhafte Ehre bei den ungeraden Schüssen - also auch hier - vorzulegen), dass es das nun endgültig gewesen sei. Sehr zu seinem Verdruss ließ jedoch auch Tom diesen Schuss aus. Das motivierte mich zugegebenermaßen nochmals sehr. In der Folge konnte ich dann wieder sehr gute Treffer setzen. Als Tom dann beim letzten Ziel, dem Bisonkalb einen dritten Pfeil benötigte, während bei mir gleich der erste Pfeil im Kill saß, konnte ich ihn wieder überholen.

Alles in allem war es eine wunderschöne und sehr entspannende Runde. Mit den schlussendlich erreichten  396 Punkten (12 Killtreffer; fünf davon mit dem zweiten Pfeil) war ich recht zufrieden, zumal ich Tom am Ende sechs Punkte abgenommen hab - das gab es auch schon lange nicht mehr.

Schon heute freue ich mich darauf, den Parcours wieder zu gehen. Sicher wird auch Karin ihre Freude daran haben ...

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