AKie's Bogenblog

31. Dezember 2016

Schon Tradition hat zwischenzeitlich meine "Jahresabschlussrunde" auf einem der umliegenden Parcours. In diesem Jahr hatte ich das Glück, diese Runde gemeinsam mit meinem guten Bogenfreund Antonio drehen zu können.

Nach der spontanen Verabredung vom Vorabend trafen wir uns am frühen Samstagnachmittag direkt am Parcourseinstieg in Wolterdingen. Bei herrlichstem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt - wobei es sich im schattigen Wald an manchen Stellen deutlich kühler angefühlt hat - ging es hinaus auf die Runde. Nachdem die Bogenfreunde Wolterdingen den Parcours hatten umstellen müssen (der Bereich jenseits der Straße musste geräumt werden), waren wir auf die Runde gespannt.

Der Beginn der Runde steht, abgesehen von einigen neuen bzw. sanierten Tierchen, unverändert. So kommt man sehr schnell in einen guten Schussrhythmus. Trotz des erstklassigen Wetters waren wir völlig alleine unterwegs; so hatten wir Zeit zum Schießen - aber auch zum Klönen und Frotzeln.

 

Antonio sagt: "Idealer Schuss, um das Horn zu treffen" ... und was mache ich mit dem ersten Pfeil . .. ich treffe natürlich das Horn! Grrrrrr

Das Licht- und Schattenspiel im Wald war wirklich einmalig schön. Dazu die hereinbrechenden Sonnenstrahlen und die z. T. wirklich erstklassig sanierten (mit Fell überzogenen) Tierchen.

So war ich tiefenentspannt und konnte die Schüsse - auf der Runde stehen derzeit 31 Stationen - genießen. Da die Fingerchen doch hin und wieder ein wenig kalt waren, verriss ich den einen oder anderen Pfeil. Insgesamt konnte ich jedoch mit der Trefferausbeute zufrieden sein.

Antonio musste ungewohnt früh zu zweiten und dritten Pfeilen greifen, am Steinbock fing er sich gar ein Miss ein. Noch immer ist er nicht ganz "eins" mit seinem Langbogen.

So zogen wir vergnügt und munter unsere Runde in dem z. T. doch sehr eng gesteckten Parcours. Zu meinem Leidwesen muss ich sagen, dass es im mittleren Drittel (Scheiben 19 - 22) doch so einige unglücklich positionierte Scheiben gibt: Hier kreuzen sich die Schuss- bzw. "Such-" Korridore. Zudem besteht die Gefahr, dass bei dem aktuell fest gefrorenen Boden die Pfeile vor den Tieren abprallen und weit in die Laufwege des Parcours hinausgetragen werden.

So versemmelte ich  beim Braunbären einen Pfeil (mal wieder durch einen fallenden Bogenarm). Er hob ab und flog ... und flog ... und landete schließlich ca. fünf Meter neben dem "Bombentrichter", in dem das "Drachenküken im Ei" positioniert ist. Auf der Suche nach meinem Pfeil fand ich gleich noch einen anderen, der genau auf der Kuppe, unmittelbar hinter dem Ziel "Drachenküken" steckte. So etwas muss einfach nicht sein ...

Trotzdem haben wir die gemeinsame Runde genossen; am Ende wurden es dann nicht ganz so viele Punkte, wie bei meinem letzten Besuch hier. Die App verzeichnete 454 Punkte für mich. Antonio konnte ich mit 424 Punkten gerade noch so hinter mir halten. Am einen oder anderen Schuss haben wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert ...

Insgesamt war es der erhofft schöne Jahresausklang! Bogenschießen mit Freunden - was gibt es schöneres?


Zeit für den obligatorischen Jahresrückblick:

Im abgelaufenen Jahr hatte ich "nur noch" 44 Trainings- und zudem 19 Wettkampfrunden (dabei zwei Zweitagesturniere - die ich getrennt gewertet habe - sowie die drei "Doppelrundenturniere" bei den Nachtschießen - die ich als eine Runde gewertet habe) auf insgesamt 18 verschiedenen Parcours gedreht.

So komme ich auf einen Durchschnitt von 1,21 Parcoursdurchgängen pro Woche. Damit habe ich in diesem Jahr doch deutlich weniger Runden gedreht, als noch im Jahr zuvor. Einen eindeutigen Grund, warum das so war, kann ich nicht ganz entdecken. Tatsache ist jedoch, dass ich - bevor ich mein "Monster" (dazu später mehr) bekam - mit dem Latrodectus keine wirkliche Freude mehr hatte. Die "Zicke" verleidete mir so manchen Parcoursrundgang: Egal, wie arg ich mich angestrengt hatte, die Ergebnisse wurden immer schlechter. So blieb dann natürlich auch der "Entspannungsfaktor" auf der Strecke und damit der Bogen häufiger an der Wand ...

Auch in den Ferienabschnitten war ich nicht mehr ganz so häufig mit dem Bogen unterwegs, wie die Jahre zuvor. Das lag einfach daran, dass ich oft keine Lust hatte, eine weitere Anfahrtstrecke zu einem Parcours in der (näheren oder weiteren) Umgebung in Angriff zu nehmen (weshalb wir/ich erneut nicht alle bekannten, geschweige denn die "bislang-noch-nicht-besuchten", Parcours gegangen sind; z. B. Baden-Baden, Weiler-Höri, Donaueschingen-Hochwald, Sexau u. a. blieben wieder "außen vor"). Zudem war auch "rund ums/im Haus" so einiges zu erledigen. Zu allem Überfluss hatte mich dann - zumindest kurzfristig und ausgerechnet zu Beginn der Sommerferien - eine Schulterverletzung ausgebremst (weshalb ich auch nicht am Turnier in Oberharmersbach teilnehmen konnte).

Mit schöner Regelmäßigkeit habe ich dann zumindest meine Kontroll- und Trainingsrunden in meinem Heimatparcours in Schenkenzell gedreht. Zwar ging auch hier die absolute Rundenzahl im Vergleich zu den Vorjahren zurück, trotzdem wurden es immerhin 29 Runden. Erfreulicherweise konnte ich dabei meinen Punkteschnitt noch einmal nach oben verbessern: 459,4 Punkte pro Runde bedeuten eine Steigerung von über zwei Punkten im Vergleich zum Vorjahr! Der Bestwert (gleich zweimal erreicht) lag in dieser Saison bei 478, der schlechteste Wert bei 428 Punkten. Somit zeigt sich insgesamt ein deutlich stabileres Punktebild.

Noch klarer wird die Steigerung ersichtlich, wenn man die Runden-Mittelwerte für meine beiden Bögen getrennt betrachtet: Bei den Runden, die ich in 2016 noch mit dem Latro gedreht hatte, kam ich auf einen Schnitt von 452,3 Punkten. Der Gesamtschnitt mit meinem "Monster" beträgt unglaubliche 462,2 Punkte.

A propos "Monster": Das ist meine (liebevoll gemeinte) Bezeichnung für den Bogen, den ich mir zu meinem fünfzigsten Geburtstag gegönnt habe:

Eine Black Widow PMA X - Black & White Ebony. Schon nach den ersten Runden mit diesem Bogen war ich mehr als glücklich - seither hängt der arme Latro (entgegen meiner ursprünglichen Absicht) unbenutzt an der Wand ... die Widow ist einfach ein Sahnestück, das ich nicht mehr missen mag!

 

Mein Punkteschnitt in Schenkenzell lag am Jahresende bei 82,04% - das bedeutete - sicher nicht auch zuletzt Dank des neuen Bogens - eine erneute Steigerung. Um diese zu ermöglichen, habe ich das eine oder andere "echte" Techniktraining gegönnt (es ist schon erstaunlich, welche "Schlampereien" man sich aneignet, wenn nicht ab und an einmal ein Trainer die Technik anschaut) und auch mit dem Material, z. B. dem Tab (was keine gute Idee war), herumexperimentiert.

Auf den "fremden" Parcours konnte ich meinen guten Schnitt halten: 75,8% (errechnet aus den erreichten Punkten im Vergleich zu den möglichen Punkten) bedeuten zwar einen minimalen Rückschritt (-0,4%) im Vergleich zum Vorjahr. Das lässt sich jedoch mit der unglücklichen "Tab-Experimentierphase" erklären: Mit diesem kam ich einfach nicht zurecht und habe mir so - stur wie ich halt manchmal sein kann - unnötigerweise einige schwächere Rundgänge, darunter auch bei div. Turnieren, eingehandelt. Kaum kehrte ich zum alten Tab zurück, stiegen die Punktzahlen wieder rasant an. 

 

Der von mir im Vorjahr recht häufig besuchte Parcours in Schömberg wurde im abgelaufenen Jahr auch nur viermal besucht; der Vereinsparcours in Rosenegg sah mich sogar nur zweimal.

Überhaupt - der BC Burg Rosenegg: Nachdem ich diesen im Jahr 2010 mitbegründet und mich sehr für diesen engagiert hatte, wurde mir das in diesem Jahr irgendwie zu viel. Die gesamte Situation im Verein, vor allem aber die Distanz zum Bodensee, haben mich dann im Oktober dazu bewogen, meine Vorstandstätigkeit dort aufzugeben; noch bleibe ich jedoch Mitglied.

Dafür habe ich nun einen neuen "Heimatverein" gefunden: Erstmals habe ich in diesem Jahr das Sommerturnier des BC Villingen-Schwenningen mitorganisieren dürfen (Aufbau einer Teilschleife) ... und in diesem Zusammenhang auch gespürt, dass mir die Mitarbeit in diesem Verein einfach näher liegt. So wurde ich im Nachgang zum Turnier schließlich dort Vereinsmitglied!

Ein tolles Jahr liegt in Sachen Wettkämpfen hinter mir - so erfolgreich wie noch nie bisher:

Gleich beim ersten Turnier der Saison, dem Dreikönigsturnier, konnte ich einen zweiten Platz erringen. Allerdings konnte ich dann nicht, wie erhofft, beim Wintercup mein Vorjahresergebnis bestätigen. Irgendwie lief bei dieser Turnierserie nichts zusammen. Beim Turnier in Wolfegg, dem letzten mit meinem Latro, passte es dann schon wieder etwas besser.

Mit dem neuen Bogen kam dann die Wende: Zunächst das Turnier in Minseln, bei dem ich erstmals (und noch fast ohne Training) mit der Widow unterwegs war. Mit einem tollen achten Platz und viel Selbstvertrauen kam ich von diesem Turnier zurück.

Bei den nachfolgenden Turnieren kam ich dann gleich viermal in Folge auf das Treppchen: Zwei dritte und zwei zweite Plätze ließen mich schon fast im siebten Himmel schweben. Dummerweise meinte ich dann, meine Technik umstellen und mit dem Tab experimentieren zu müssen. Mein Ehrgeiz, es noch besser zu machen, war angestachelt. Leider ging der Schuss nach hinten los: In Aach - sonst traditionell eines meiner stärksten Turniere im Jahresverlauf - erlebte ich ein regelrechtes Desaster: Mit dem zweitschlechtesten Koeffizienten des Jahres (0,448) kehrte ich nach Hause zurück. Auch bei den nachfolgenden Turnieren lief es nicht wirklich besser. Als ich dann ausgerechnet bei einem meiner weiteren Lieblingsturniere (Michelbach) wieder nur "Schrott" ablieferte, flog der neue Tab im hohen Bogen in den Wald. Bei den letzten Zielen kehrte ich zum alten Tab zurück - plötzlich lief es wieder ...

Wie immer bildeten dann die Nachtturniere den Abschluss der Saison - und was soll ich sagen: Mit zwei ersten sowie einem zweiten Platz konnte ich hier so gut abschneiden, wie noch nie - ich fühle mich nachgerade als "König der Nacht" *fg*.

Der Turnier-Koeffizient (errechnet aus erreichtem Platz durch Anzahl Teilnehmer) lag damit am Ende des Jahres bei 0,185 - ein megagenialer Wert. Mal schauen, ob sich der noch weiter steigern lässt ... wobei ich daran doch sehr zweifle: Acht Podestplätze bei 17 Turnierteilnahmen ... was will man mehr ... und vor allem wird die Konkurrenz von Jahr zu Jahr immer stärker ... und ich schließlich auch nicht jünger *fg* ...

Schauen wir mal, was die kommenden Jahre noch so alles bringen werden ... die  Freude am Bogensport habe ich jedoch absolut ... und das unabhängig von Punktzahlen und Platzierungen!

So wünsche ich nun allen Bognerinnen und Bognern, Freunden und Bekannten einen guten Rutsch und ein gesundes sowie erfolgreiches 2017!

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