AKie's Bogenblog

28. Mai 2015

ENTSPANNT!

Das war das Ergebnis einer wunderschönen Runde auf dem Parcours Schlichemtal (Schömberg).

Nachdem ich seit dem Turnier in Glatt unruhig durch die Wohnung getigert war und einfach zu nichts richtig Lust hatte, nutzte ich das herrliche Wetter - Sonnenschein mit nur ganz wenigen Wölkchen am Himmel sowie Temperaturen deutlich über 20 °C - für eine "Enstpannungsrunde". Kurzentschlossen wollte ich diese nicht in meinem Heimatparcours drehen, weshalb ich mich gen Schömberg aufgemacht hatte.

 

Der Einschießplatz ist neu aufgerüstet

Gab es im Kinzigtal noch stärkere Windböen, so war es in Schömberg nahezu windstill. Die Vögel zwitscherten, die Grillen zirpten und es lag ein herrlicher Frühlingsduft in der Luft. Ich konnte es kaum erwarten den Bogen aufzuspannen, so gierig war ich auf diese T-Shirt-Runde.

Das Gras steht auf den Wiesen teilweise schon hüfthoch, eine Unzahl von Blumen überzieht das Grün der Weise mit vielen Farbtupfern - ein unbeschreiblich schönes und beruhigendes Bild, das ich aus vollem Herzen genoss. Dazu sieht man eine Vielzahl von Käfern und Schmetterlingen fliegen ... was will man mehr.

Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gepflegt der Parcours ist: Lothar hat die Laufwege frisch gemäht, rund um die Tiere auf der Wiese war großzügig freigemäht und alle Tiere sind ordentlich befestigt sowie in guten Zustand, teilweise mit Silikon "runderneuert". Seit dem Turnier hat sich allerdings in Sachen Positionierung nur wenig getan: Das Truthahnpaar (Scheibe 28) wurde neu gestellt (vermutlich, damit es über das hohe Gras hinweg sichtbar bleibt *fg*) und der "Mast" mit dem Milan fehlt natürlich (was sehr schade, aber verständlich, ist).

Zugegebenermaßen gibt es einige Schüsse, die so fast nicht mehr zu machen sind (bzw. man muss die Tiere durch das Gras hindurch erahnen): Das liegende Mufflon an Scheibe 1, der Steinadler an Scheibe 11, das liegende Reh an Scheibe 13 sowie einige weitere Tiere verstecken sich hinter dem Bewuchs. Trotzdem machen auch solche Schüsse Spaß. Ggf. muss man den Pflock ein wenig verlassen, um "freie Sciht" zu bekommen ...

Das Ergebnis spielte für mich auf dieser Runde definitiv keine Rolle. So nahm ich sie auch vom schwarzen Pflock aus in Angriff und verzichtete auf die üblichen "Rituale" einer Trainingsrunde: Es gab kein Ausrichten, keine Analyse der möglichen Schwierigkeiten ... nur mein Bogenarm, der sich am Pflock stehend nahezu von alleine hob, das Ausziehen und der Genuss, wenn der Pfeil sich dann von der Sehne löste.

 

Blindflug auf das liegende Mufflon

Impressionen:

Bei jedem Schuss habe ich gespürt, wie mich die Anspannung der vergangenen Wochen langsam losgelassen hat. Jeder Schuss war einfach nur OK; nichts konnte mich - auch wenn mal ein zweiter Pfeil (was zu Anfang häufiger der Fall war) notwendig wurde - aufregen. "Ist halt so" - und weiter zur nächsten Scheibe. Wann habe ich das zuletzt erlebt?

Ich habe mich richtig ausgetobt und wirklich jedes Tier mit einem Pfeil bespickt. Manchmal habe ich auch noch von rot nachgeschossen oder mir eine eigene Schussposition gesucht. So taten mir gegen Ende regelrecht die Finger weh: Es dürften rund 100 Pfeile gewesen sein, die ich insgesamt auf die Reise geschickt habe.

Völlig relaxt und mit einem fetten Grinsen im Gesicht kam ich nach etwas über zwei Stunden aus dieser wunderschönen Runde zurück. Nur viermal musste ich zu einem zweiten und einmal zu einem dritten Pfeil (ausgerechnet der Steinbock widersetzte sich mir wehement) greifen. Die "Nachschüsse" saßen häufig im Kill. So kam ich (bei insgesamt 14 Kill; 11 davon mit dem ersten Pfeil) auf sehr schöne 490 Punkte (31 Scheiben, Schnitt 15,81). Ein wirklich gutes Ergebnis .. wobei das definitiv so unwichtig war, wie sonst noch was!

Völlig zufrieden und entspannt (wäre ich eine Katze, ich hätte nach - bzw. schon während - der Runde sicherlich geschnurrt) machte ich mich dann auf den Heimweg! So schön kann dieser Sport sein ...

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