AKie's Bogenblog

8. März 2014

Nach einem Rundruf in der Karlsruher Ecke sowie diversen Forumskontakten hatte Micha P. für dieses Wochenende eine bis zu Neunköpfige Gruppe auf eine Runde in Schenkenzell angekündigt. Leider musste Micha dann krankheitsbedingt kurzfristig absagen und das Organisatorische an Andreas B abgeben. So war ich gespannt, wer am Samstagfrüh alles auf dem Parcours auftauchen würde. Schlussendlich bleiben wir dann jedoch - trotz des wirklich erstklassigen Wetters - eine schnuckelig kleine Gruppe:

Andreas kam - sehr zu meiner Freude - wieder in Begleitung seiner Frau Ilona. Dazu kam dann Marcus S., der erstmals den Weg nach Schenkenzell gefunden hatte - diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen. Auf vielen Turnieren sind wir uns begegnet, allerdings war es mir bislang nicht vergönnt, mit ihm gemeinsam in einer Gruppe zu starten.. Als dann auch noch ein "Lieferwagen" vorgefahren kam, traute ich meinen Augen kaum: Auch Hans-Gerd "HG" S. besuchte mich nun erstmals in Schenkenzell. Außerdem hatte HG seinen Sohn Johannes mit dabei! Nach einem ausgiebigen Einschießen auf der Übungswiese ging es so gegen Mittag in die Runde.

Für mich war Johannes das Highlight des Tages:

Von der ersten Scheibe weg lief er die Parcoursrunde ohne Murren oder Wehklagen bis zum Ende hin durch. An jeder Scheibe fand er seine Abschussposition und setzte souverän Treffer um Treffer. Darüber hinaus genoss er sichtlich den Wald und hatte Freude an den vielen kleinen Dingen: Tannenzapfen, Steine und natürlich die zahlreichen Schmetterlinge, die sich nun immer häufiger sehen lassen, forderten seine Aufmerksamkeit. Zumindest so lange, bis er an der Reihe war ...

Dann war er nicht mehr zu bremsen und nahm die 3D-Tierplastiken in den Fokus. Nach dem Schuss ging es zur Trefferaufnahme und dann - oft auf dem Hosenboden - zur nächsten Scheibe.

In diesem Falle muss es heißen "wie der Sohn, so der Vater":

Von der ersten Scheibe weg beeindruckte mich HG mit seinem Stil sowie seiner Souveränität. Ruhig und konzentriert ging er jeden Schuss an. Es ist immer wieder eine Freude, einem Bogenschützen seiner Qualität zuzusehen. Allerdings sei nicht verhehlt, dass auch er während der Runde das eine oder andere Mal zu einem zweiten Pfeil greifen musste. Die Scheiben im Parcours in Schenkenzell fordern selbst die besten Schützen Deutschlands immer wieder aufs Neue!

Auch Ilona und Andreas hatten bei ihrem zweiten Parcoursdurchgang in diesem Gelände erneut viel Freude: Da auch das Wetter - die Temperatur übertraf am frühen Nachmittag dann sogar erstmals in diesem Jahr die 20 °C-Grenze - dieses Mal mitgespielt hat, kann man die Bedingungen wohl als optimal bezeichnen.

Ilona hatte in der ersten Hälfte der Runde Andreas fast im Griff und lag punktetechnisch nahezu gleichauf. Erst gegen Ende der Runde ließ ihre Kondition - und damit bekanntermaßen die Konzentration - nach. So fing sie sich auf den letzten vierzehn Tieren noch insgesamt vier Miss sowie jede Menge zweiter und dritter Pfeile ein.

Andreas zeigte bei dieser Runde eine sehr konstante Technik. Häufig kamen seine Pfeile Online, auch wenn sie dann gelegentlich zu hoch bzw. tief gingen und so nur selten im Kill landeten. Besonders erfreulich: Auf dieser Runde ist es ihm gelungen, ohne Miss zu bleiben!

Besonders angetan vom Gelände sowie den geschaffenen Schusspositionen zeigte sich Markus: Er trainiert in der Regel mit "FITAnesen" und vermisst so die Gelegenheit, in einem Gelände die unterschiedlichen Schusspositionen - bergauf, bergab, am Hang entlang, ... - trainieren zu können. Dies ist ihm eigentlich nur bei Turnieren möglich. So genoss er diesen Durchgang und setzte - wie wir alle - auch gerne noch einmal einen weiteren Schuss außerhalb der geschriebenen Wertung.

Wenn seine Technik stimmt, dann gelingen ihm immer gute Treffer, häufig im "magischen Kreis". Allerdings "vernachlässigt" er häufig seinen Bogenarm: Hier lässt er immer wieder im Moment der Schussabgabe im Druck nach, so dass ihm die Pfeile dann nach rechts abgehen - häufig sitzen die Pfeile dann zwar genau in Killhöhe, allerdings weit rechts auf dem Tier ...

Impressionen:

Ich selbst war auf dieser Runde etwas "zwiespältig" unterwegs: Einerseits die große Freude, mit Freunden eine gemeinsame und entspannte Runde drehen zu können. Auf der anderen Seite hatte ich mich für den "Baden-Latro II" entschieden: Sehr zu meinem Leidwesen ist dieser Bogen deutlich zickiger, als sein "Vorgänger" ...

Zwar hat sich die Trainingseinheit auf der Bogenwiese ein wenig ausgezahlt - das Schussverhalten bei Ablassfehlern bzw. leichten Technikfehlern hat sich dadurch insgesamt jedoch nicht geändert *fg*. So kam es, wie es kommen musste: Meine Trefferlage erreichte heute bei weitem nicht die Qualität der bisherigen Runden. Zudem saß der Pfeil nur ganz selten im Kill (nur sechs Mal!) und ich musste insgesamt vier Mal zu einem zweiten und einmal sogar zu einem dritten Pfeil greifen. So hatte ich natürlich keine Chance auf den "Spitzenplatz" und lieferte eines der schlechtesten Ergebnisse der letzten Monate ab.

Aber wie so häufig: Nicht der Wertungszettel sondern der gemütliche Parcoursdurchgang - insgesamt waren wir rund sechs Stunden im Gelände unterwegs ! - mit Freunden stand im Mittelpunkt. Hier ein Tratsch, dort ein wenig Fachsimpelei und ab und an eine gemütliche Pause mit Getränken und Vesper bei herrlichstem Wetter im frühlingshaft duftenden Wald. So wunderschön kann man einen Tag verbringen ...

Ich hoffe, dass dies nicht das letzte Mal war, dass wir gemeinsam eine Runde gegangen sind! Vielleicht klappt es ja auch einmal im Sommer, dann mit Grillen und vielleicht dem einen oder anderen Vergnügen (Stichwort "Flying Fox") mehr?!?

Die Abschlusstabelle dieser Runde:

  1. Hans-Gerd S. 448 Punkte

  2. Andreas K. 430

  3. Markus S. 426

  4. Andreas B. 380

  5. Johannes S. 372

  6. Ilona B. 234

 

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