AKie's Bogenblog

13. Dezember 2014

Nachdem Anfang Dezember der Frohnholz-Parcours (BF Wolterdingen) im Free Archers-Forum herbe Kritik einstecken musste, habe ich ganz bewusst meine "3. Advents-Runde" dort absolviert.

Mit schlimmsten Befürchtungen habe ich mich so bei wunderbarem Wetter - endlich wieder einmal, nach drei Wochen Dauerregen und Nebel ohne jeglichen Sonnenschein - auf in Richtung Wolterdingen gemacht. Die gesamte Fahrt über war ich in Gedanken, in welchem Zustand ich den Parcours wohl vorfinden würde ...

... schon vorweg mein Gesamtresümee: Alles halb so schlimm!

Es lohnt sich noch immer, den Parcours zu besuchen - und "Lebensgefahr" besteht nun sicher nicht mehr oder weniger, als in anderen Parcours!

Trotz des wirklich freundlichen Wetters war ich offensichtlich der einzige Besucher. Erst, als ich mich den letzten Scheiben näherte, kam ein weiterer Bogner an, um seine Runde zu gehen.

Schon von der ersten Scheibe weg hatte ich wieder viel Freude. Die Vorwoche - mit nur zwei Schultagen sowie einer Fortbildung auf der Akademie Comburg - hat meinem Kopf offensichtlich gut getan: Völlig entspannt (und das schon VOR der Runde *fg*!) ging ich auf die Runde.

Allerdings sollte ich mir doch angewöhnen, mich ein wenig einzuschießen. Die ersten Pfeile waren zwar auf den Tieren - allerdings mit einer großen (seitlichen) Abweichung vom Kill. Erst nach und nach kam ICH in den gewünschten "flow" und die PFEILE daraufhin auch Online ...

Advent, Advent ... das dritte Lichtlein brennt ...

Von den "völlig zerfledderten und zerschossenen" Tieren, von denen im Forumsbeitrag die Rede war, konnte ich nichts bestätigt finden:

Bis auf eine Ausnahme (die Schlussscheibe) sind die Tiere in einem ordentlichen bis sehr guten Zustand. Zugegebenermaßen gibt es an den selbst sanierten und mit Fell überzogenen Tierendie eine oder andere Fraßstelle. Dies kenne ich selbst von den durch das "Projekt 3D" sanierten Tiere in meinen Parcours. Welche (echten) Tiere sich da gütlich tun, konnte ich bislang auch nicht herausfinden. Die Mittel aber, um dies zu vermeiden, sind so eklig, dass ich das keinem Gast zumuten möchte ... So muss man solche Schadstellen wohl in Kauf nehmen.

Alle Tiere haben meine Pfeile jedoch gut gestoppt, besitzen keine weichen oder abgeschossenen Stellen (wie ich das z. T. bei anderen Parcours schon erlebt habe). Zudem sind sie nicht mehr, als man es auf einem "Dauerparcours" erwarten darf, zerschossen. Auch die Kills sind bei (nahezu) allen Scheiben einwandfrei zu erkennen.

Sehr beeindruckt hat mich, dass man den Parcours ganz offensichtlich weiterentwickelt: Zum einen fand ich  bei Scheibe 14 eine tolle Rastgelegenheit vor: Einen schönen Holztisch mit zwei Bänken, fest und sicher aufgestellt ...

... zum anderen gibt es nun ein tolles technisches Gadget:

Mit einer Fußpumpe sowie einem Feuerlöscherbehälter wurde eine pneumatische Anlage geschaffen, die eine "Klappratte" steuert. Zunächst muss man Druck erzeugen, bevor dann die eigentliche Scheibe heraufklappt. Danach sollte man so viele Schüsse abgeben, wie möglich (max. natürlich drei), die dann gewertet werden. Leider hat das Ganze nicht funktioniert (oder ich war zu blöd, es zu bedienen). Trotzdem - eine tolle Idee!

Besondere Freude haben mir heute meine "Problemschüsse" bereitet: Schon bei Scheibe 6 (Steinbock - Weitschuss in die Talsenke hinunter) saß der erste Pfeil auf dem Tier.

Auch die nachfolgende Bergziege - bislang immer wieder einmal eine Scheibe, bei der ich zu einem zweiten oder gar dritten Pfeil greifen musste - konnte ich mit dem ersten Schuss erlegen.

Ein "umstrittener" (Doppel-)Schuss: Zwei Scheiben sind direkt hinter einer Abbruchkante aufgestellt:

Der Zaun ist an dieser Stelle (allerdings nicht erst, seit der Parcours besteht) umgefallen, die Pfosten morsch. Trotzdem hat man sich entschlossen, diesen - wie ich finde - durchaus tollen Schuss aufzubauen. Mit deutlich sichtbaren Warnhinweisen wurde meines Erachtens der Sicherheit genüge getan. Die Abschusspflöcke sind jedenfalls in ausreichender Entfernung zur Bruchkante eingeschlagen. Wem das zu gefährlich ist, der kann diese Schüsse ja durchaus weglassen ...

Auch den weitesten Schuss der Runde, den Wolf an Scheibe 20, habe ich dieses Mal gleich mit dem ersten Pfeil getroffen - mein Jauchzer dürfte vermutlich durch den ganzen Wald zu hören gewesen sein.

 

"Problemwolf" mit Killtreffer erlegt!

Insgesamt gesehen habe ich eine geradezu sensationell zu nennende Runde erwischt: Erst beim "schnürenden Fuchs" (Scheibe 17) gelang es mir nicht, die Scheibe mit dem ersten Pfeil zu erledigen. Dummerweise versemmelte ich hier gleich zwei Pfeile - der dritte saß dann im Spot! Bei der Bergziege - die ich irgendwie nicht mag (bislang ist es mir leider noch nie gelungen, diese mit dem ersten Pfeil zu erledigen) - musste ich noch einmal zu einem dritten Pfeil greifen. Bei der vorletzten Scheibe (Javelina) bin ich kurz vor dem Ablass "gekrochen", so dass der erste Pfeil natürlich zu kurz kam.

Bis auf diese drei Scheiben konnte ich meine Technik sauber abrufen. Mit zwölf Killtreffern kam ich so auf sehr gute 452 Punkte - mein höchstes Ergebnis auf diesem Parcours (und das vom roten Pflock aus!).

Alles in allem hatte ich auf dieser Runde so wieder viel Freude. Mit Rund 8 °C war es mir in meiner Ausrüstung fast schon zu warm - klagen möchte ich allerdings nicht. Wobei - so langsam hätte ich Lust auf Schnee ... Schauen wir mal, was die nächsten Wochen noch bringen.

 

Die einzige Scheibe, die man wirklich austauschen könnte: Scheibe 28 (Fuchs)

 

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