AKie's Bogenblog

12. Juli 2014

An diesem Wochenende konnte ich mich einfach nicht dazu überwinden, die "Höhen" in Schenkenzell zu erklimmen - mein Körper rebellierte hier nach einer anstrengenden Woche in der Schule, der innere Schweinehund hat letztlich obsiegt ...

... nach kurzer Überlegungsphase und Studium der Wetterkarten für die umliegenden Parcours hatte ich mich schließlich für den Frohnholz-Parcours der Bogenfreunde Wolterdingen entschieden. Ein Regenrisiko von unter 50% - dazu bei uns schon fast strahlender Sonnenschein ...

... was sollte da schon passieren? Also die Ausrüstung geschnappt und ab ins Auto. Bis kurz vor Wolterdingen war ich dann guten Mutes, lediglich bei Tannheim waren die Straßen ein wenig nass - jedoch hatte der Regen schon aufgehört ...

... bzw. war weitergezogen! Wohin wohl? Natürlich nach Wolterdingen. Kurz vor dem Ortsschild kam ich in einen ordentlichen Schauer, wobei der Himmel in Richtung Donaueschingen sich schon wieder (oder noch?) hell zeigte. Ein "kleiner Schauer" sollte mich jedoch nicht von meiner geplanten Entspannungsrunde abhalten.

Stur wie ich sein kann, begab ich mich so zum Parcours und - glücklicherweise habe ich immer einen Regenschirm im Auto - bereitete mich auf die Runde vor. Ohne Einschießen ging es zur Scheibe 1 - dem Biber. Bereits an der zweiten Scheibe, dem liegenden Reh, rumpelte ein mächtiges Gewitter über dem Wald und der Schauer wurde von Minute zu Minute heftiger.

Ab diesem Moment gab es den Regen für den Rest der Runde lediglich noch in drei Abstufungen: Platschregen, Sintflutregen und heftiger Schauer. Die Tiere sind vermutlich mehr ersoffen denn gekillt worden.

Ich habe mir meinen Spaß trotzdem nicht nehmen lassen und habe die Runde unbeirrt absolviert ("Regentraining"). Zwar lagen die Federn nach kurzer Zeit vollständig an den Pfeilen an - einen Rohschafttest wollte ich ja schon länger wieder einmal machen. Und siehe da, die Pfeile fliegen auch (nahezu) ohne Federn einwandfrei. Ab Scheibe zehn waren dann auch die Schuhe durch und selbst die Lederhose komplett nass ... wen stören denn solche Kleinigkeiten?  Immerhin war der Regen schön warm!

Im Gegensatz zu meiner ersten Runde hier lief es - auch heute wieder vom roten Pflock - ganz ordentlich: Die Schüsse bis zur Scheibe 7 (an der ich - wie ich zugeben muss - ganz kurz überlegt hatte abzubrechen) kamen alle sauber Online und schlugen auch häufig im Kill ein. Der Weg von Scheibe 7 zur Scheibe 8 geht den Berg hinauf. Hier war der Weg zwischenzeitlich zu einem munteren Bächlein mutiert, durch das ich mich den "Berg" hinauf gekämpft habe. Auch hier kamen die ersten Schüsse dann noch Online ... allerdings fiel es mir bei den weiteren Schüssen zunehmend schwer, die Tiere sauber zu fokussieren. So musste ich dann beim weitesten Schuss der Runde, dem großen Wolf bei Scheibe 20, ein Miss hinnehmen. Sei's drum ... Spaß hatte ich trotzdem immer noch.

Die Luft jedenfalls war kristallklar, der Wald zunächst ruhig. Keine Menschenseele verirrte sich außer mir auf die Runde. Gegen Ende des Durchgangs nahm der Regen dann langsam ab und die Vögel begannen wieder zu zwitschern - vielleicht haben sie auch nur den pudelnassen Bogenschützen ausgelacht, der da mit schmatzenden Schuhgeräuschen die letzten Schüsse absolviert hat ...

Mit insgesamt 408 Punkten bin ich - vor allem auch angesichts der suboptimalen Bedingungen - zufrieden: Zwar benötigte ich insgesamt acht zweite Pfeile und fing mir das eine Miss ein - dem stehen jedoch immerhin auch zehn Kill (drei davon mit dem zweiten Pfeil), darunter immerhin zwei Inkill, gegenüber. Die meisten Nachschüsse hatte ich gegen Ende der Runde zu verzeichnen, wo sowohl meine Ausrüstung als auch ich völlig vom Regen durchweicht war.Neben den Federn war auch der Tab durch und durch nass, was zu teilweise interessantem Löseverhalten geführt hat. Somit ist die Steigerung zum ersten Durchgang (im April) hier wirklich sehr erfreulich!

Es wird Zeit, dass ich den Parcours einmal mit Karin gehe ... es hat - trotz des Wetters - wieder viel Freude gemacht!

 

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