AKie's Bogenblog

07. Dezember 2014

Advent, Advent ...

    ...ein Lichtlein brennt.

   Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier ...

Was macht noch mehr Freude, als Bogenschießen?

Richtig: Bogenschießen mit Freunden!

Unter der Woche erreichte mich eine Mail von Holger S., dass er gemeinsam mit Uwe R. eine Runde in Schenkenzell drehen möchte. Die Frage, ob ich sie begleiten wollte, fiel mir natürlich leicht zu beantworten - auch wenn ich dazu "mitten in der Nacht" aus den Federn (10 Uhr) musste ...

Als ich am Parcours ankam, traf ich neben Uwe und Holger auch auf Helmut und Jasmin. Die beiden "Bogenanfänger" wurden erst in diesem Sommer durch einen Bogenkurs bei Uwe mit dem Bogenvirus infiziert und wollten uns nun auf dieser Runde begleiten. Bislang hatten sie hauptsächlich in Baden-Baden ihre Runde gedreht und wollten nun erstmals den "Schwarzwald-Erlebnis-Parcours" in Angriff nehmen.

Nach einem ausgiebigen Einschießen ging es dann bei durchwachsenen äußeren Bedingungen (Temperaturen um 3 °C und neblig-diesigem Wald) auf in die Runde. Die Lichtbedingungen war dabei sehr schwierig - nur wenig Kontrast, so dass die Tierscheiben oftmals mit dem Hintergrund zu verschmelzen schienen.

Schon von der ersten Scheibe weg hat es in der Gruppe wunderbar harmoniert: Holger, Uwe und ich gingen mit dem Ehrgeiz an den Start, uns gegenseitig zu "übertrumpfen". Helmut und Jasmin bemühten sich einerseits bei unseren Treffern "dranzubleiben", andererseits die Tiere überhaupt zu treffen. Nicht umsonst gilt der Parcours auch unter Kennern als nicht gerade einfach.

Die Gespräche während des Waldspaziergangs sowie die Frotzeleien beim Schießen bzw. der Trefferaufnahme taten ein übriges, dass wir alle unsere Freude hatten.

Holger legte gleich los wie die Feuerwehr: Nachdem er an den ersten beiden Scheiben noch Körpertreffer - selbstverständlich mit dem ersten Pfeil - hingelegt hatte, saßen die Pfeile an den Scheiben drei bis neun dann im magischen Kreis; schon sah ich meine Felle davonschwimmen: Ich hatte mir  vorgenommen, dass ich ihm auf dieser Runde - mit Heimvorteil im Rücken - endlich wieder einmal Paroli bieten möchte.

Ausgerechnet bei einem seiner Lieblingsschüsse - dem Weißwedelhirsch an Scheibe 10 - musste er erstmals zu einem zweiten Pfeil greifen, während ich bis dahin fehlerfrei bleiben konnte und auch einige Killtreffer zu verzeichnen hatte. In der Folge lagen wir so plötzlich gleichauf in der Punktzahl!

Advent, Advent ...

Helmut und Jasmin benötigen zunächst einige Scheiben, bis sie sich an das - im Gegensatz zu Baden-Baden - steile Gelände mit seinen Hoch-/Tiefschüssen gewöhnt hatten. Während Helmut sich gar bei ersten beiden gar nicht traute, seine Pfeile auf die Tiere zubringen, konnte Jasmin hier jeweils den dritten Pfeil auf die Scheibe bringen ...

Nach ein paar Korrekturtipps, die die beiden dankbar angenommen haben, ging es jedoch von Scheibe zu Scheibe besser. Ganz offensichtlich hatten die beiden auch ihre Freude in "meinem" Wald und genossen jede Scheibe aufs Neue.

 

Jasmin legt auf den Weißwedelhirsch (Scheibe 10) an

Obwohl die äußeren Bedingungen nicht einfach waren, konnte ich meine Konzentration hoch halten: Zunächst musste ich Holger ein wenig wegziehen lassen, bevor ich dann durch seinen Fehler am Weißwedelhirsch zum ersten Punktegleichstand kam. An den nachfolgenden Scheiben - nicht unbedingt meine Lieblingsscheiben (Wolf, schnürender Fuchs, liegender Hirsch) - ging es mit der Führung immer hin und her: Mal saß mein Pfeil im Kill, während seiner auf dem Körper saß - mal umgekehrt ...

Dies blieb dann bis zur Scheibe 20 so; häufig herrschte Punktegleichstand zwischen uns beiden. Dann hatte Holger jedoch ein kleines Tief und musste beim Wolf sowie dem Widder nochmals zu einem zweiten Pfeil greifen, was es mir - zumal nun meine Pfeile häufiger im Kill saßen als seine - erlaubte, mich langsam von ihm abzusetzen.

 

Scheibe 11 - der Wolf mit "Adventsbeleuchtung"

Impressionen:

Unsere Truppe beim Steilschuss auf den Luchs

Trefferaufnahme am Luchs

"Richtiger Stand im Gelände"

Uwe konnte auf den ersten Scheiben noch wie gewohnt mit Holger und mir mithalten. Beim stehenden Schwarzbär sowie dem Steinbock musste er jedoch zum zweiten bzw. dritten Pfeil greifen. Dann hatte er wieder einen guten Treffer am Uhu, bevor er sich dann bei den nachfolgenden Scheiben richtig schwer tat:

Die Pfeile kamen nicht mehr wie gewohnt und auch seine Technik ließ zu wünschen übrig, so dass er sich beim schnürenden Fuchs sogar ein Miss einfing. Glücklicherweise konnte er sich danach nochmals fangen, bevor dann gegen Ende der Runde die Konzentration ganz verlor und er sich weitere zweite und dritte Pfeile einfing. Glücklicherweise konnte er sich dann an den letzten vier Scheiben wieder fangen und schloss sogar mit zwei Killtreffern an den letzten beiden Scheiben seine Runde ab.

So ist es mir sehr zu meiner Freude gelungen, auf einer gemeinsamen Runde sowohl Uwe als auch Holger hinter mir zu lassen:

Mit 476 Punkten (13 Kill, darunter vier Spottreffer) blieb ich klar vor Holger (464 Punkte), der zwar häufiger das Kill traf (17x, darunter sechs mal das Innenkill), dafür aber insgesamt fünfmal zu einem zweiten Pfeil greifen musste.

Bei Uwe passte es auf dieser Runde irgendwie nicht so ganz - so kam er nur auf 386 Punkte, Helmut erreichte für einen Anfänger sehr ordentliche 266 Punkte und Jasmin kam mit ihrer guten Technik auf 236 Punkte.

Nach knapp vier Stunden kamen wir aus dieser "Adventsrunde" zurück. Ich hatte den Eindruck, dass wir alle dabei viel Spaß hatten und hoffe, dass wir bei Gelegenheit diese schöne Runde wiederholen können. Während es sich die Gäste am Parkplatz noch mit Kuchen und Glühwein (aus der Thermoskanne! *fg*) gut gehen ließen, zog es mich nach Hause an den Kachelofen ... 

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