AKie's Bogenblog

04. September 2014

 
Unverhofft kommt oft ...

... und außerdem sind ja (eigentlich) noch Ferien: Ganz kurzfristig wollte Jürgen S. mal wieder eine Runde auf einem Parcours mit mir drehen. Da ich jedoch bereits mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr beschäftigt war und folglich im Büro in Rottweil saß, habe ich kurzerhand vorgeschlagen, dass wir eine Runde im Parcours Schlichemtal drehen könnten. Jürgen sagte sofort zu und so habe ich mir - da auch die Vorbereitungen sehr glatt liefen - erlaubt, früher Feierabend zu machen. Am späten Nachmittag ging es so nach Schömberg. Der Himmel war anfänglich bedeckt, es war aber warm - gegen Ende unserer Runde kam dann sogar die Sonne heraus.

Es wurde eine herrliche Runde ...

 

Nach einem gemütlichen Einschießen ging es an der ersten Pflock. Da Jürgen in letzter Zeit nur wenig Parcourstraining hatte, haben wir uns entschlossen, die Runde vom roten Pflock (= Blankbogenpflock, jagdliche Distanzen) aus anzugehen.

So konnte ich - da ich hier ja normalerweise den "Profipflock" (schwarz) in Angriff nehme - völlig entspannt an die Scheiben gehen. Der Spaß an der gemeinsamen Runde konnte so im Vordergrund stehen. Im Gepäck hatte ich heute wieder einmal den Baden-Latro II. Nachdem ich bekanntermaßen anfänglich nicht so ganz mit ihm klar kam, muss ich festhalten, dass ich zwischenzeitlich sehr gerne mit ihm schieße und keinen Unterschied mehr zum Baden-Latro I feststellen kann ...

 

Wie man auf den Bilder sehen kann, hat mich Jürgen von der ersten Scheibe weg gefordert:

Es erstaunt mich immer wieder, wie sauber Jürgen seine Technik abrufen kann. Als "Abgreifer" ist er jedoch darauf angewiesen, dass er die genaue Entfernung zum Ziel kennt. Damit er diese kleine Schwäche in den Griff bekommt, hatte er seinen Rangefinder dabei und so konnten wir uns neben dem Schießen auch in der Abschätzung der Entfernungen messen - hier hatte ich einen deutlichen Vorteil und lag mit meinen Schätzwerten oft auf den Meter genau, während er sich doch hin und wieder durch die Schusssituationen täuschen ließ.

Jürgen beim (Trainings-)Schuss auf den Steinbock (schwarzer Pflock!) - Klick zum Start des Videos:

War die Entfernung zum Ziel klar und hatte ich mit meinem Pfeil das Kill (oder zumindest dessen ungefähren Lage) markiert, so platzierte Jürgen seinen Pfeil meist ganz in der Nähe von meinem. So kam es, dass wir während der gesamten Runde punktetechnisch nahe beieinander lagen. Nur ganz selten gab es "klare Abstände", wie beispielsweise beim liegenden Panther (vgl. Bild oben), wo mein Pfeil sauber im Inkill steckte, während es bei Jürgen "nur" ein Körpertreffer war.

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Mit meiner Leistung war ich von Beginn weg sehr zufrieden: Die Pfeile kamen in der Regel sauber Online, wodurch sie erfreulicherweise auch häufig im Kill einschlugen, insgesamt gleich 15 Mal! Zudem musste ich nur einmal zu einem zweiten Pfeil greifen (bei den Dachsen, kurz vor dem Ende der Runde) - dafür saß auch hier der zweite Pfeil im Kill bzw. sogar sauber zentrisch im Spot!

Nur selten - wie hier im Bild bei den Murmeltieren - kam mein Pfeil aus der Richtung, dafür stimmte dann in aller Regel die Höhe ... also alles im "grünen Bereich". Wenn das doch nur immer so locker laufen würde. Am Ende standen 508 Punkte zu Buche - das beste Ergebnis, das ich in diesem Parcours (30 Tiere) bislang erreicht habe.

Der Parcours selbst war - wie bislang bei jedem meiner Besuche hier - in einem tollen Zustand: Nach dem heftigen Hochwasser Ende Juli, das den kleinen Bachlauf in der Parcoursmitte wohl zu einem reißenden Fluss verwandelt hatte, musste Lothar O. seine Tiere teils ganz am Ende des Geländes wieder zusammensammeln und viele der tollen Schüsse direkt am Bachlauf wieder neu aufbauen. Zudem hat er viele Tiere, die "zerschossen" waren mit Silicon saniert oder gar ersetzt ...

... so wie das ganz neue Krokodil, das im Wald anstelle des bislang dort positionierten Warans steht. Eine tolle neue Szene.

Nach rund drei Stunden kamen wir so, völlig entspannt und - nach zahlreichen guten Gesprächen und nettem Plausch, sowie selbstverständlich den üblichen Frotzeleien - hochzufrieden aus unserer Runde zurück.

Jürgen kam schlussendlich auf sehr schöne 486 Punkte - hätte er nicht zweimal zu einem zweiten und einmal zu einem dritten Pfeil greifen müssen, wäre das für mich doch noch ganz eng geworden. Aber glücklicherweise unterlaufen auch ihm ab und an, wenn auch ganz selten, Fehler (so z. B. beim Weitschuss auf den Hirsch, wo er den ersten Pfeil völlig verrissen hat und wir eine ganze Weile suchen mussten *fg*).

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