AKie's Bogenblog

2. März 2013

Die "Damenwelt" gönnte sich einen "Nähtag", der Sohnemann ist außer Haus - was liegt da für den Papa näher, als sich seinem Hobby zu widmen. Allerdings wollte ich gerne wieder einmal einen anderen Parcours "unsicher" machen - immer nur der "Heimatparcours" ist auf Dauer auch ein wenig einseitig. Der Weg zu unserem Vereinsparcours am Rosenegg war mir dann aber - auf Grund des immer noch trüben Wetters (es soll sich ja um den "dunkelsten" Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung gehandelt haben) - doch zu weit.

So hab ich mit mir selbst einen Kompromiss geschlossen: Ich wählte die goldene Mitte und besuchte erstmals den Parcours in Schömberg. Hier unterhält Familie Obert seit 2012 den Parcours "Pfeil & Bogen - Abenteuer Bogenschießen - Schlichemtal", was uns bis vor kurzem noch nicht bekannt war; erst im Rahmen der Turnierausschreibung wurde ich auf diesen Parcours - am Rand von Schömberg gelegen - aufmerksam.

Die Anfahrt verlief problemlos, auch die Inselstraße mit der "Einschreibebox" wurde sogleich gefunden. Parkplätze sind jedoch Mangelware. Nach der Einschreibung ging es über Straße und dort ca. 250 Meter die gegenüberliegende Straße entlang, bevor es dann auf offenes Gelände hinaus geht. Leider ist der Weg gar nicht beschildert. Die Spuren im Schnee haben mich aber schlussendlich zur Einschießscheibe geführt. Leider gab es dort keine Scheibenauflagen o. ä., lediglich einige Scheibenmitten waren an einer Schnur untereinander aufgehängt.

Der Weg durch den Parcours ist wie üblich mittels Flatterband ausgeflaggt - an manchen Stellen hätte es durchaus mehr sein können. Besonders geschockt war ich, als bei einem Schuss ein "Spaziergänger mit Hund" direkt an der Scheibe querte, an der ich gerade im Bogen stand ...

Die Scheiben folgen z. T. sehr dicht aufeinander, sind jedoch bestens gekennzeichnet und jeweils mit drei Pflöcken (gelb = Anfänger / Kinder; rot Markierung = mittlere Schwierigkeit; schwarz = Profischütze) versehen.

Das Gelände hat mich von seiner Anlage her sehr an unseren Vereinsparcours erinnert. Es handelt sich größtenteils um offenes Gelände mit alten Obstbäumen. Zudem gibt es weitere Laubbäume - im hinteren Drittel dann junge Obstbäume (das Bild oben wurde von Scheibe 21 aus gemacht mit diagonalem Blick über das Gelände). Im mittleren Drittel und am Ende kommt man durch kleinere Fichtenwaldabschnitte.

Der Großteil der Scheiben ist mit kleineren Tieren versehen: Steinmarder, Dachs, Erdmännchen, Ente, Rabe. Mit Ausnahme des weitesten Schuss auf der Runde, dem Steinbock (ca. 45m), gibt es keine großen Tiere. Einige mittlere Kategorien (Luchs, Wildschein, Ziege) komplettieren das Angebot.

Ein großes Lob muss man der Aufstellung zollen: Es handelt sich durchaus um einen für Anfänger hervorragend geeigneten Parcours: Wenn es keinen natürlichen Pfeilfang gibt, findet man hinter jedem Tier einen Backstopp (i.d.R. Strohballen). Allerdings fand ich das im Hinblick auf die Ästhetik nicht immer gelungen.

Ebenfalls sehr gelungen: An vielen Scheiben findet man Tiergruppen ...

... allerdings sind einige Tiere doch schon sehr strapaziert. Hier hoffe ich, dass diese im Frühjahr ausgetauscht werden - vor allem der (ansonsten) schöne liegende Gepard ist wirklich schon sehr zerfleddert ...

Das Wetter zeigte sich von seiner anständigen Seite: Mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und absoluter Windstille war es angenehm, die Runde zu gehen. Der Schnee war noch ausreichend hart - entweder gefroren oder festgetrampelt. Der Himmel war sogar ein wenig klarer als bei uns in Schiltach und so ergab sich eine schön entspannte Runde.

Wie "problematisch" der Parcourseinstig ist, konnte ich live erleben, als ein Vater mit seiner Tochter falsch herum durch den Parcours gelaufen kam und froh war, als ich ihm den Weg zur Startscheibe zeigen konnte.

Mit meinen Treffern konnte ich zufrieden sein: Obwohl ich mir von Beginn an den "schwarzen Pflock" verordnet hatte, was bei den kleinen Tieren dann schon manchmal zur Herausforderung wurde, kam ich mit nur drei zweiten Pfeilen sehr ordentlich durch die Runde

12 Kill und insgesamt 464 Punkte sind für die "Erstbegehung" eines Parcours eine sehr ordentliche Ausbeute!

 

Bei vielen Tieren habe ich mir dann noch den ein- oder anderen Nachschuss gegönnt. Vor allem die Tiergruppen reizte ich aus: Hier bekam in der Regel jedes Tier seinen Pfeil ab!

Impressionen:

Alles in allem war es ganz OK: Nach rund eineinviertel Stunden hatte ich die 28 Scheiben absolviert und konnte mich wieder auf den Rückweg zum Auto machen.

Neben der eigentlichen Runde sind auch zwei Besonderheiten eingebaut: Da ist zum einen der Schuss durch einen "Ethafoamtunnel" auf einen Waldkauz - das hat richtig Spaß gemacht. Zudem gibt es bei Scheibe 25 einen Treestand in ca. drei Meter Höhe. Hier ergibt sich ein schöner Schuss auf die Bergziege.

Insgesamt gesehen gehört der Parcours sicher zu den leichteren. Ich werde ihn, dann hoffentlich gemeinsam mit Karin und evtl. auch Sarah, im Frühjahr - wenn die Wiesen und Bäume wieder grün sind - noch einmal in Angriff nehmen, bevor ich zu einem "abschließenden" Urteil komme.

So oder so - zumindest als "Abwechslung zwischendurch" könnte der Parcours hin und wieder auf meinem "Bogenradar" auftauchen; zumal der Parcours nur rund 15 Minuten von meiner Schule entfernt ist. Vielleicht kann ich hier die ein- oder andere Mittagspause verbringen ...

 

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