AKie's Bogenblog

2. Juni 2013

Und schon sind die Ferien wieder um - ganz ungewöhnlich dabei: Ich habe in den vergangenen vierzehn Tagen nur wenige komplette Runden schießen können. Das lag einerseits natürlich an unserem Familienurlaub im Phantasialand (einfach phantastisch! Ich liebe Black Mamba und Mystery Castle und auch das Hotel "Matamba" ist sehr empfehlenswert), andererseits war auch das Wetter in dieser ersten Jahreshälfte - und vor allem auch in diesen Ferien - alles andere als "bognerfreundlich"...

Als "Ferienabschlussrunde" haben wir - nachdem am Sonntagmorgen endlich auch wieder einmal die Sonne herauskam - kurzerhand den neuen Parcours der Bogenfreunde Wolterdingen (eröffnet am 6. April 2013) angeschaut: Gemeinsam mit Ralf und Jutta S. trafen wir uns am Parcourseinstieg und haben uns eine entspannte Runde gegönnt.

Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe zum "Gamshorntrail" des Waldläufers und verläuft in einem romantischen Fichten- und Mischwald. Es ist sehr gut gangbar, auch wenn der Regen der vergangenen Tage (und Wochen) an vielen Stellen matschige Flecken hinterlassen hat. Gerade in der ersten Hälfte ist das Gelände auch perfekt ausgeflaggt.

Die Tiere sind wirklich schön gestellt - oftmals täuschend fürs Auge durch Senken, Bodenwellen und andere Geländebeschaffenheiten. In aller Regel sind die Positionen so gewählt, dass im Fall der Fälle die Pfeile gut gefunden werden können. Wo es ging, hat man natürliche Backstops (Wurzeln, Erdwälle, Senken) genutzt; kein Tier ist direkt an einen Baum gestellt, so dass auch diese geschont werden.

Der 28er-Parcours ist durchweg mit drei Pflöcken ausgesteckt: Rot für Visierschützen (und Könner), blau für die traditionellen Schützen und gelb für Kinder bzw. Anfänger. Der rote Pflock ist dabei durchaus anspruchsvoll gesetzt und bietet einige knackige Schusspositionen, der blaue Pflock ist "jagdlich" und gut machbar.

Die Zufahrt ist gut zu finden und direkt am Einstieg finden sich einige Parkplätze; wie wir von einem Vereinsmitglied erfahren haben, ist hier in nächster Zeit ein größerer Parkplatz geplant. Direkt neben dem Parkplatz findet man die "Bezahlstation", die auf dem Filmdöschenprinzip beruht - perfekt gelöst und leicht aufzufinden. Daneben befindet sich eine gut abgesicherte Einschießscheibe, an der man vor dem Einstieg in die Runde einige Pfeile fliegen lassen kann.

Während Ralf und ich uns auf dieser Runde gleich den roten Pflock gegönnt haben, haben Jutta und Karin sich für den blauen Pflock entschieden.

 

Nein - kein 3D-Ziel: "Thorin" - Ralfs und Juttas jüngstes Familienmitglied - ein Großpudel, der sich auf der gesamten Runde sehr anständig benommen hat - Kompliment!

 

Von Beginn weg hatten wir alle große Freude auf diesem wirklich gelungenen Parcours:

Karin war wieder mit ihrem alten Kiowa unterwegs; noch ist sie ein wenig von der Bandscheibenvorwölbung gehandicapt, was man ihr beim ein- oder anderen Schuss durchaus angemerkt hat. Sie muss sich einfach mehr auf den Stand (und damit die Entlastung des Rückens) und kann sich somit weniger auf den Schuss konzentrieren. So benötigte sie ungewöhnlich viele zweite und dritte Pfeile; selbst das ein- oder andere Miss ließ sich an diesem Tag nicht vermeiden ...

Jutta war erstmals mit ihrem "Ersatzbogen" (wie ihr Hauptbogen ein Big Bear) unterwegs: Anfänglich hatte sie damit noch einige Problemchen; nachdem wir aber den Nockpunkt korrigiert hatten, lief es deutlich besser.

Auf dieser Runde konnte ich erstmals Ralfs neuen Bogen in Augenschein nehmen: Nachdem es ihm (wieder einmal) ein paar Wurfarme zerlegt hatte, ist er nun auf einen Metallbogen umgestiegen. Der Hoyt "Buffalo" ist ein erstklassiger Jagdrecurve-Bogen, der ihm schon recht gut liegt. Mir selbst wäre der Bogen zu schwer und durch den sehr schmalen Griff auch zu nervös ...

Ich selbst hatte wieder den Baden-Latro II am Start: Der Bogen zieht sich wirklich butterweich und liegt mir fast noch einen Tick besser, als sein Vorgänger. Diesen werde ich nun bei Gelegenheit bei Thilo zur "Inspektion" (und Neulackierung) vorbeibringen.

 

"Hund kopiert 3D-Tier"

Impressionen:

Ralf begann seine Runde recht furios, so dass ich von Beginn weg gegenhalten musste. Allerdings leistete er sich auch gleich einen dritten Pfeil. Da ich mir dann aber am Steinbock (Scheibe 5) gleich ein Miss einfing, blieb es weiterhin spannend. Mit einem durchwachsenen Mitteldrittel, gefolgt von schönen Killtreffern baute Ralf dann wieder Druck auf mich auf.

Schlussendlich benötigte er insgesamt acht zweite sowie fünf dritte Pfeile. Lange Zeit blieb er ohne Miss - an Scheibe 24 war es dann allerdings auch bei ihm so weit. Am Ende waren es dann auch sechs Kill (eins davon mit dem zweiten Pfeil), so dass er auf 336 Punkte kam.

Völlig anders lief die Runde bei Jutta: Ihr noch nicht eingeschossener Bogen (selbstverständlich auch mit neuer Sehne) sowie die neuen Pfeile forderten ihren Tribut: Nach den ersten drei Einstiegsscheiben, wo sie gleich mehrere Pfeile pro Tier benötigte, folgte eine "Miss-Serie". Erst danach fand sie langsam aber sicher ihren Rhythmus.

Nachdem wir dann auch etwa zur Hälfte der Runde den Nockpunkt korrigiert hatten, war sie auch mit ihrem Ersatzbogen wieder "eins" und konnte ihre gewohnte Leistung abrufen. Auf den letzten Schüssen benötigte sie dann auch kaum noch einen zweiten, geschweige denn dritten, Pfeil. Am Ende standen für sie so 312 Punkte auf dem Wertungszettel.

Karin, die erstmals seit dem Killturnier wieder den Bogen in der Hand hatte, kam nicht so richtig in die Runde hinein: Nach zwei zweiten Pfeilen zu Beginn folgten gleich drei Miss in Folge. Dann fand sie langsam ihren Rhythmus und setzte schöne Treffer, bevor erneut ein kleiner Einbruch kam. Der Rücken hielt und so wurde sie immer sicherer. Leider rutsche sie dann auf dem Weg zum Pfeile ziehen bei Scheibe 15/16, einem interessanten Doppelschuss, der einen Abhang hinunter gestellt ist, aus. Dabei verdrehte sie sich unglücklicherweise den Rücken und setzten starke Schmerzen ein, was an den folgenden Scheiben im Ergebnis sichtbar wurde. Wie ich es jedoch von meinem Schatz gewohnt bin, hat sie die Zähne zusammengebissen und die Runde zu Ende gebracht: 314 Punkte waren so der Lohn für ihre Bemühungen.

Ich selbst war mit meiner Runde durchaus zufrieden: Zwar benötigte ich ungewöhnlich viele zweite Pfeile (zwölf an der Zahl) und musste - gleich zu Beginn der Runde - mit einem Miss vorlieb nehmen, die Richtung meiner Pfeile war heute jedoch konstant "Online". Nur wenige Pfeile kamen nicht Online, was dann aber meist in einem Ablassfehler begründet lag. Witzigerweise meldet mir dies der Baden II sofort "hörbar" zurück: Ist der Ablass unsauber, so wird der Bogen gleich laut!

Achs Kill sind ebenfalls noch ausbaufähig und so kam ich insgesamt auf 378 Punkte. Insgesamt ein eher mageres Ergebnis; bedenkt man aber, dass wir von rot geschossen haben, geht es durchaus in Ordnung. Da auch der Spaßfaktor auf dieser Runde voll ausgeschöpft war, kam ich sehr entspannt aus dieser Runde zurück.

FAZIT: Ein wirklich gelungener Parcours, gute Freunde, ordentliches Wetter - was braucht der Mensch mehr zur Entspannung? Den Bogenfreunden Wolterdingen ist hier ein wirklich toller Parcours gelungen, bei dem alles dabei ist, was das Bognerherz erfreut. Schon nach dieser Runde ist klar, dass wir diesen Parcours sicher nicht zum letzten Mal geschossen haben. Wir kommen sicher und gerne wieder!

 

 

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