AKie's Bogenblog

8. August 2012

Nach langer Zeit hatten wir wieder einmal die Gelegenheit, den "Hochwaldparcours" in Donaueschingen zu begehen: Familie Spickenbaum hatte angefragt, ob wir vor deren Urlaub noch einmal eine gemeinsame Runde gehen möchten. Da wir auch in "Urlaubsstimmung" sind, stand dieser rund viereinviertel Stunden dauernden Runde nichts entgegen:

Ich war gespannt, wie sich der Parcours in den vergangenen eindreiviertel Jahren (so lange lag mein letzter Rundgang hier schon zurück) entwickelt hat. Gehört hatte ich schon viel und so hatte ich durchaus Lust, diesen weitläufigen Parcours wieder einmal zu gehen ...

Der Parcours ist durchgängig mit zwei gelben (und zwei etwas näheren schwarzen) Pflöcken, jeweils gekennzeichnet mit A bzw. B markiert. So kann man eine Doppelhunter (mit "Walk-up") oder eine Dreipfeilrunde (wahlweise vom näheren oder weiteren Pflock) schießen. An vielen Stationen gibt es zwei Tiere, die nacheinander zu schießen sind. Zudem findet man an vielen Stationen ganze Tiergruppen, wobei man manche Tiere erst sieht, wenn man zum Pfeileziehen nach vorne geht.

Die Schüsse sind von nah bis sehr weit, i. d. R. gut gestellt - das wirklich schöne Gelände ist hervorragend ausgenutzt. Auch in Sachen "Kategorien" ist alles vertreten, wenn ich auch den Eindruck hatte, dass nicht alle Tiere entsprechend ihrer Kategorie gestellt waren.

Das Wetter hat glücklicherweise auch gut gepasst: Es war mit rund 28 °C ordentlich warm, hin und wieder verdeckten Quellwolken die Sonne - so war es im Wald angenehm, vor allem, als wir in das letzte Drittel - es führt über eine längere Strecke direkt an der Breg entlang - kamen.

Von Beginn weg hatten wir vier unseren Spaß. Leider musste Ralf mit seinem Wave auf die Runde gehen, da sein neuer Takedown-Recurve beim Turnier in Oberharmersbach einen kleineren Schaden erlitten hatte. So war ich von Beginn an ein klein wenig im Vorteil ...

Jutta war wieder mit ihrem neuen Bogen unterwegs, den sie schon sehr souverän beherrscht und der ihr sichtlich gut tut!

Karin war leider nicht ganz im Vollbesitz ihrer Kräfte - vermutlich beim Autofahren hat sie "Zug" erwischt und sich eine Erkältung eingefangen, die ihr auf der Runde mehr und mehr zu schaffen machte; vor allem der Kreislauf spielte nicht so richtig mit - am Ende schleppte sie sich nur noch durch die letzten Stationen ...

Ralf und ich "duellierten" uns vom ersten Tier an: Leider hatte er (kein Wunder, wenn er sich schon wieder auf einen anderen Bogen einstellen muss) ein kleineres "Höhenproblem", was viele zweite Pfeile (die er dann immer souverän korrigierte) zur Folge hatte. Seine "Linie" ist jedoch auch mit dem "Wave" bewundernswert!

 

Ralfs "Lieblingstier" - der Wolf am Ende der Runde; ein mächtiger Schuss über ca. 45 Meter. Laut seiner Aussage hat er das Tier noch "nie" getroffen ... auch an diesem Tag sollte es nicht anders sein!

IMPRESSIONEN:

 

Sehr schön sind die verschiedenen "Sonderziele" auf der Runde: Der Pendelschuss (hier gilt es ein großes Pendel zu treffen, das zwischen Bäumen aufgehängt ist und per Seilzug in Bewegung gebracht werden kann), ein bewegliches Ziel (die fliegende Eule - siehe Video), ein "Hot-Spot" (Schuss außerhalb der Wertung), die Spinne in ihrem Netz ...

Zudem finden sich zwei "Archers Rest" - Rastplätze mit Sitzgelegenheit und Tisch: Einer davon befindet sich an der höchsten Stelle von wo aus man einen herrlichen Blick über das Gelände hat. Der andere lädt direkt am Ufer der Breg zur Rast ein.

Ich selbst war von der Leistung her mit meiner Runde sehr zufrieden: Am Ende standen 622 Punkte auf meinem Wertungszettel (3-Pfeil-Runde; 20-18-Schreibweise, 39 Tiere); das entspricht rund 80 % der möglichen Punkte. Insgesamt musste ich viermal zu einem zweiten und einmal zu einem dritten Pfeil greifen; dazu dann nur ein Miss (der Weitschuss auf den Wolf), Herz was willst Du mehr ...

Der Parcours selbst hat mich jedoch (wieder) nicht voll zufrieden gestellt: Für den Eintrittspreis von 14.- Euro (Erwachsenenkarte) erwarte ich deutlich besser gepflegte Tiere. Gerade im ersten Drittel waren einige so weich, dass die Pfeile (insb. im Killbereich) einfach durch die Tiere hindurch gingen. Einige Backstops (Heuballen) wurden zwar angebracht - trotzdem dürften Fehlschüsse (gerade bei Anfängern) ins Nirwana verschwinden. Auch die Wegführung sowie die "Pflocknummerierung" würde ich mir optimaler vorstellen.

 

Leider konnte Karin heute nicht ganz an ihre Leistungen der letzten Runden anknüpfen; die Erkältung forderte ihren Tribut!

Am Ende kam sie auf 449 Punkte und musste sogar noch Jutta (486) an sich vorbeiziehen lassen - allerdings hat Karin am Ende dann doch auch auf den einen oder anderen Schuss (z. B. das bei ihr nicht gerade beliebte "bewegliche Ziel") noch ausgelassen.

Ralf drehte eine beständige Runde und kam mit 538 Punkte auf den zweiten Platz des heutigen "Rankings".

Alles in allem war es wieder eine tolle gemeinsame Runde, bei der wir wieder viel Freude hatten. Der Hochwaldparcours wird bei uns jedoch sicher nicht zu den häufig besuchten gehören; dafür müsste sich doch so einiges ändern.

Gespannt sind wir auf die Deutschen Meisterschaften (DFBV), die im Herbst u. a. auch in diesem Gelände stattfinden werden.

 

 

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