AKie's Bogenblog

18. November 2012

Bereits Anfang November hatten sich Uwe und Frank zu einem Rundgang über den Parcours in Schenkenzell angekündigt. Hierzu würde ein befreundeter Bogner aus Österreich (Klaus) mitkommen und auch Holger hatte nach kurzem Emailverkehr für diese illustre Runde sein Interesse bekundet. Bei mir wurde angefragt, ob ich die Runde durch meinen Heimatparcours mitgehen würde. Wer mich kennt, weiß natürlich schon von vornherein die Antwort: Ein klares JA GERNE! Allerdings war am Vortag der Arbeitseinsatz des BC Burg Rosenegg angesetzt; hier haben wir unseren Vereinsparcours völlig überarbeitet und "winterfest" gemacht - allzu viel durfte man also von mir nicht erwarten...

Unmittelbar zum Wochenende hin meldete sich dann auch noch Ralf mit der Frage nach einer "Männerrunde" in Schenkenzell. Kurzerhand habe ich ihn auf den Sonntag vertrösten können.

So fanden sich dann am frühen Sonntagmorgen sechs Bogenbegeisterte bei Parcourseinstieg im Langenbachtal. Nach ausgiebigem Einschießen - die diversen Bögen mussten ja von jedem kurzerhand ausprobiert werden - ging es bei herrlichstem Sonnenschein auf die Runde, für die wir schlussendlich rund viereinhalb Stunden brauchen sollten ...

Gleich auf den ersten Scheiben zeigte sich, dass es ein harter "Wettkampf" werden würde: Bei 18 Schüssen steckten acht gleich im Kill - eine sehr ordentliche Quote. So sollte es dann auch die ganze Runde weiter gehen - insgesamt gab es (wohlgemerkt bei sechs Schützen) nur zwei Miss, 37 Mal musste zu einem zweiten und sieben Mal zum dritten Pfeil gegriffen werden. Am Ende sollte der Punkteschnitt bei sehr guten 418 Punkten liegen!

Frank hatte einen sehr starken Einstieg, haderte dann aber im mittleren Drittel ein wenig mit seinen Schüssen. Sein Anker ist schon geraume Zeit nicht mehr ganz sauber und so verliert er ab und an ein wenig die Kontrolle. Allerdings begeistert mich seine Arbeit mit dem Bogen (56 Pfund, 70''-Langbogen) immer aufs Neue. Am Ende gelangen ihm dann wieder tolle Treffer.

Seit Uwe mit dem wirklich wunderschönen Zuzeca vom Primitiv- auf den Recurvebogen umgestiegen ist, habe ich natürlich immer ein Auge auf seine Ergebnisse. Auch auf dieser Runde legte er gleich wieder mit tollen Treffern vor; allerdings schlagen diese noch häufig hoch im Tier ein - die Umstellung vom Primitivbogen braucht einfach noch ein wenig Zeit.

So gingen ihm an der einen oder anderen Scheibe auch noch Pfeile über das Tier hinweg - der Recurvebogen ist eben deutlich schneller. Insgesamt zeigte er aber eine konstante Runde. Leider hatte er am Javelina - einem vermeintlich einfachen Schuss - Pech: Erst ging der erste Pfeil über das Tier, dann durch "Überkorrektur" beim zweiten Pfeil drunter. So kam er zu seinem einzigen "dritten Pfeil". Beim neu gestellten Damhirsch passte kurzfristig gar nichts mehr zusammen - ein Miss war die Folge. Dieses konnte er erfreulicherweise "gut wegstecken" und in der Folge bis zum Ende wieder schöne Treffer setzen.

Vor Holger habe ich bekanntermaßen immer Respekt; so war ich gespannt, wie ich mit meinem "muskelkaterverseuchten Körper" mithalten kann: Gewohnt stark begann er dann auch seine Runde. Allerdings spielte ihm sein Kopf bei diversen "neuralgischen Scheiben" (Steinbock, Wolf, Warzenschwein) erneut einen Streich - hier benötigte er (meist sogar auf "Ansage") einen zweiten Pfeil. Hier zeigt sich, wie tückisch der Bogensport in Sachen Psyche ist: Sobald man den "falschen" Gedanken im Kopf hat bzw. mit entsprechend miesen Bauchgefühl an eine Scheibe herangeht, hat man quasi schon "verloren".

Sehr zu meiner Verwunderung kamen zu diesen, fast schon üblichen, "zweiten Pfeilen" einige völlig überraschende dazu, so z. B. am stehenden Schwarzbären (wo zugegebenermaßen auch ich mir einen zweiten Pfeil eingefangen hatte) und weiteren - ansonsten souveränen - Scheiben. Zudem gelangen ihm deutlich weniger Kill, als ich es bei den letzten Runden gewohnt war ...

Mittlerweile habe ich mich ja schon damit angefreundet, dass auch Ralf auf den Recurvebogen umgestellt hat. So langsam rückt er mir aber - punktetechnisch - auf die Pelle. Das spornt mich natürlich zusätzlich noch an und brachte mich heute teilweise in den "Tunnel" - es gelangen mir dadurch sehr konzentrierte und gute Schüsse.

Ralf selbst hatte heute wohl die konstanteste Runde. Mit nur fünft zweiten Pfeilen "gewann" er den Preis der wenigsten Fehlschüsse. Auf der anderen Seite lag er dann in der Kategorie "Killtreffer" am anderen Ende der Skala. Insgesamt war es aber eine tolle Runde, die er an diesem Tag abgeliefert hat.

Besonders überrascht war ich von Klaus: Obwohl er nach Angaben seiner Kollegen in diesem Jahr kaum zum Schießen gekommen ist, zeigte er mit seinem "leichten" Langbogen (wobei ich 42lbs durchaus angemessen und nicht unbedingt "zu leicht" finde) im sicher nicht einfachen Parcours eine prima Leistung: Er blieb ohne Miss, musste nur zweimal zum dritten Pfeil greifen und kam gemeinsam mit Uwe auf Platz zwei der "Killwertung" ...

Impressionen:

Ich selbst hatte auf dieser Runde unendlich viel Spaß: Der "siebte Mann" in der Runde - das Hoch Otto - bescherte uns einen herrlichen Wald: Mit wunderschönen Farbspielen erfreute mich der nun nahezu vollständig entlaubte Wald. Dann die "himmlische" Ruhe durch den laubbedeckten Boden, der das Gehen zu einer wahren Wonne machte. Dazu der erdige Geruch des Herbstes und wirklich angenehme Temperaturen während der gesamten Runde .

Langsam gewöhne ich mich nun auch an das Tab - das Trefferbild wird, auch Dank der Hinweise von Tom beim letzten Training, wieder besser. Immerhin gelangen mir insgesamt 17 Kill (wenn auch drei davon erst mit dem zweiten Pfeil). Dass heute insgesamt sechs zweite Pfeile notwendig waren, ist der "kommunikativen Gruppe" und der wirklich super lockeren Atmosphäre geschuldet, stört aber überhaupt nicht (ich müsste wirklich einmal nachschauen, wann ich am stehenden Schwarzbär einen zweiten Pfeil gebraucht hab' - das ist sicher Jahre her). Dass ich am Ende sogar auf 454 Punkte kam, hat mich sehr gefreut - endlich konnte ich Holger wieder einmal hinter mir lassen *fg*!

 

Die Abschlusstabelle:

  1. Andreas 454 Punkte

  2. Ralf 434

  3. Holger 422

  4. Uwe 412

  5. Frank 396

  6. Klaus 390

 

Fazit: Wieder einmal hat sich gezeigt - es gibt nur wenige Dinge, die schöner (und entspannender) sind als ein schöner, gemütlicher Parcoursrundgang mit Freunden! Danke Jungs - mit Euch jederzeit wieder.

 

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