AKie's Bogenblog

15. März 2015

Wintercup 2015 - 3. Wettkampftag

 

 

... durchgeführt unter der Regie und auf dem Gelände des SV Dornhan.

Nach einer wettertechnisch exzellenten Woche mit frühlingshaften Temperaturen folgte - fast analog zu den vergangenen Jahren - ein deutlicher Temperaturabfall und ein usseliger Samstag. Die Wettervorhersage sagte für das Wochenende ein heftiges Tiefdruckgebiet voraus; am Sonntag solle es aber wieder "etwas besser" werden ...

Zeigte sich der frühe Sonntagmorgen noch mit bedecktem Himmel und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt, so begann während des Einschießens bereits der Himmel aufzureißen. Noch während des - gewohnt zügig und knackig von Jürgen L. durchgeführten - Briefings kamen dann die ersten Sonnenstrahlen durch und so wurde es ein herrlicher Tag.

Gespannt wartete die Bognerschaft - in diesem Jahr war ein Teilnehmerrekord zu verzeichnen und letztlich waren lediglich in Dornhan noch einige Tagesschützen zugelassen (die Grippewelle grassierte auch unter der Bognern, so dass der eine oder andere Startplatz frei wurde) - darauf, dass sie auf den Parcours hinausgeführt wurde. Kurz nach halb zehn war es dann soweit ...

Da Patrik zwischenzeitlich wieder gesund war - leider musste er den zweiten Turniertag in Donaueschingen wegen einer Grippe auslassen- war unsere Gruppe wieder komplett am Start. Zudem war auch Antonio wieder mit am Start, so dass wir diese Runde zu siebt gingen.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Turnieren kamen wir auch in einen guten "flow": Endlich liefen wir nicht auf unsere Vorgruppe auf und kamen so in einen optimalen Rhythmus. Nach dem Pfeile ziehen ging es zur nächsten Scheibe (in Dornhan stehen diese bekanntermaßen teilweise recht eng), wo wir sofort mit dem Schießen loslegen konnten.

Im Gegensatz zu meinen Mitschützen kam ich überhaupt nicht ins Turnier hinein. Nach einer schönen 18 an Scheibe 1 musste ich an der nachfolgenden Scheibe (Wildsau) gleich zu einem dritten Pfeil greifen. Bereits kurz darauf, beim liegenden Mufflon, musste ich schon wieder zu einem zweiten Pfeil greifen - der erste steckte leider im Horn.

So ging es dann leider auch weiter; die Erkältung der Vorwoche machte sich noch immer bemerkbar. Ich kam kaum in den Auszug und zitterte dort wie Espenlaub. Das mag der Latro natürlich gar nicht und so schlugen die Pfeile - wenn überhaupt im ersten Versuch - kreuz und quer auf dem Tier ein.

Bis zur Scheibe 14 musste ich so insgesamt zu vier zweiten und zwei dritten Pfeilen greifen. Dazu schlug der Pfeil gerade zweimal im magischen Kreis ein. Ärgerlicherweise erwischte ich die schwierigeren Schüsse in der Regel gleich mit dem ersten Pfeil - die (vermeintlich) einfacheren Schüsse wollten einfach nicht gelingen. Zur Halbzeit standen so gerade einmal 190 Punkte auf dem Wertungszettel - das passiert auch selten ...

Impressionen aus der 1. Teilschleife:

Matze beim Einschießen Klare Ansagen von Jürgen L. Auch die Arbeitsgeräte haben immer mal wieder Pause Die beiden Zecken - seltsames Kill Antonio im Anschlag auf das liegende Mufflon Ralf legt auf das stehende Mufflon an Gespickter Uhu Der Auerhahn Schwieriger Bergaufschuss auf das schmale Reh Wer arbeitet soll auch essen ... Dopingpause Antonio legt auf den Schwarzbären an Man sieht, wie gut die Stimmung in unserer Gruppe war

Am Dopingstand (nach Scheibe 10) konnte ich mich dann mit einer Tafel Schokolade und einem Kaffee stärken. Die beiden nachfolgenden Schüsse waren dann auch ganz passabel. Leider zerballerte ich mir dann beim laufenden Schwarzbären zunächst einen Pfeil und auch der nachfolgende Wolf - bei dem offensichtlich einige ihre Schwierigkeiten hatten - forderte mich nochmals aufs Äußerste: Schlug der erste Pfeil noch am Bauch an und prallte nach unten weg, ging der zweite Pfeil über das Tier. Mit höchster Konzentration griff ich so dann zum dritten Pfeil. Aufgelegt, ausgezogen, losgelassen ... und gewusst - er sitzt; so sicherte ich mir hier wenigstens noch 6 Punkte.

 

Antonio an Scheibe 14 - dem großen Wolf

Zwischenzeitlich war herrlichstes Wetter, die Sonne schien und die Temperaturen kletterten nahe an den zweistelligen Bereich.

Blick über Dornhan (Scheibe 14, Wolf)

Am nachfolgenden Hasenpaar begann dann meine "Aufholjagd": Plötzlich kam ich wieder in den Auszug (auch wenn das Zittern im Bogenarm nicht wirklich nachgelassen hat) und erledigte - mit einer Ausnahme - die Tiere jeweils wieder mit dem ersten Pfeil. Auf wundersame Weise saßen die Pfeile nun auch plötzlich innerhalb des Killkreises. Mit weiteren fünf Killtreffern und dem "verschmerzbaren" Miss am Rothirsch (dem weitesten Schuss der Runde) kam ich so auf sehr ordentliche 222 Punkte in der zweiten Rundenhälfte.

 

Holger am Hasenpaar

Holger erwischte im Gegensatz zu mir einen erstklassigen Tag. Lag er nach den ersten beiden Turniertagen - nach teils "nur" durchschnittlichen Leistungen - auf dem vierten Zwischenrang, so spulte er an diesem Turniertag sein Programm ab: Meist saßen die Pfeile genau auf Linie und häufig auch im Kill. Mit Ausnahme zweier verrissener Pfeile gelang es ihm, seine saubere Technik nahezu fehlerfrei abzurufen. So kam er am Ende auf hervorragende 472 Punkte und kämpfte sich so noch den zweiten Gesamtplatz vor!

Auch bei Patrik lief es an diesem Tag einfach erstklassig: Schon von Beginn weg setzte er einen schönen Treffer nach dem anderen. Da ich ein wenig "Einstiegsprobleme" hatte, zog er gleich von mir weg. Da auch seine Pfeile sehr häufig das Kill fanden - zwischen den Scheiben 11 und 14 legte er sogar eine Inkillserie hin - duellierte er sich zeitweise sogar mit Holger. Leider machte auch ihm dann der Rothirsch einen Strich durch eine noch bessere Punktzahl. Mit 438 Punkten (und einem schönen 6. Platz in der Tageswertung) fuhr er aber das zweitbeste Ergebnis unserer Gruppe ein.

Nachdem ich Ralf an den letzten beiden Turnieren schlagen konnte - 20 Punkte in Villingen, ganze 6 Punkte in Donaueschingen-Aufen - ging er mit entsprechendem Biss auf die letzte Runde des diesjährigen Wintercups. Zudem wollte er sein bisheriges "Dornhan-Trauma" - hier lieferte er bislang immer das schwächste Ergebnis im Wintercup ab - abschütteln.

Sehr zu meinem Leidwesen gelang ihm das auch: Mit einer Reihe sehenswerter Treffer, darunter dem 16er am Rothirsch, lieferte er sein bislang bestes Ergebnis auf diesem Parcours ab. Mit 422 Punkten lag er dann nach dieser Runde knapp vor mir. So kann's kommen ...

Auch Jutta gelang es endlich wieder einmal, ihre mögliche Leistung abzurufen: Mit freiem Kopf und ohne (selbst gemachten) Druck setzte sie einen schönen Treffer nach dem anderen. Der Lohn dafür waren dann schöne 348 Punkte und der 4. Gesamtplatz bei den BHR-Damen.

Auch Antonio war an diesem Tag für mich nicht zu schlagen: Er lieferte wieder einen blitzsauberen Wettkampf und setzte souverän seine Treffer. Es ist kaum zu glauben, dass dies erst sein zweiter Wettkampf war ("running Gag" in unserer Truppe: "Wann dürfen wir mal auf deinen Parcours, um mit Dir zu trainieren?). 438 Punkte waren dann der Lohn für seine konstante Leistung.

 

 

Antonio an Scheibe 17: Im Anschlag auf den Luchs

Tja ... und zu guter Letzt musste ich dann auch meinen Freund Matze vorbeiziehen lassen: Glücklicherweise hatte er bei diesem Turnier wieder die "richtigen" Pfeile mit dabei. So zog auch er von der ersten Scheibe weg klar von mir weg. Allerdings zeigte er etwa zur Rundenmitte eine kleine Schwächeperiode, bei der es mir gelang, ein wenig näher an ihn heranzukommen.

Nachdem er aber den Rothirsch ebenfalls mit dem ersten Pfeil erwischte, während ich mir hier das Miss einfing, war er für mich außer Reichweite. Mit Erstaunen stellte ich dann nach dem letzten Schuss - wo er nochmals zu einem zweiten Pfeil greifen musste - fest, dass er gar nicht so weit weg war, wie ich gedacht hatte: Am Ende kam er auf 416 Punkte.

Alles in allem war es eine tolle Runde. Allerdings muss ich schon zugeben, dass ich am Ende ein wenig auf dem Zahnfleisch daherkam. Was bin ich froh, dass das Gelände in Dornhan nahezu als flach bezeichnet werden kann ... mehr Steigungen hätte ich vermutlich nicht gepackt.

Allerdings muss ich schon feststellen, dass der Parcours in Dornhan nicht gerade der "Brüller" ist: Seit der ersten Austragung findet man immer die gleichen Schüsse; sehr häufig sind die jeweiligen Scheiben dann auch mit den selben Tieren versehen, wie in den Vorjahren. Einziger Pluspunkt: Die monierte "Uhu-Scheibe" war in diesem Jahr endlich safe gestellt...

Ich fände es schön, wenn man in Dornhan - so wie in Villingen und Donaueschingen auch - einmal andere Abschusspositionen stellen würde. Ich bin sicher, das Gelände gibt das her.

Impressionen aus der 2. Teilschleife:

Holger im Anschlag auf den Wolf Antonio und das Hasenpaar Jutta am Hasenpaar (Sorry, Jutta .. musste sein) Der mehrfach-tote Luchs Patrick im Anschlag auf den Steinbock Matze beim Schuss auf den liegenden Damhirsch Der kapitale Rothirsch - in diesem Jahr wollte er sich nicht von mir treffen lassen ... schnüff Der Waschbär ... viele Killtreffer Beste Stimmung kurz vor Ende unserer Runde Patrick in perfekter Haltung Der Abschlussschuss: Wenigstens nochmal eine 18! Unsere Truppe 'Wintercup 2015 - Startgruppe 1'

Ob meiner suboptimalen Leistung (412 Punkte; naja, mehr war einfach nicht drin) war ich schon ein wenig geknickt. Trotzdem wollte ich mir die Siegerehrung natürlich nicht entgehen lassen. Zudem genoss ich an diesem herrlichen Tag den Plausch mit den befreundeten Bognerinnen und Bognern; man sieht sich ja doch irgendwie immer viel zu selten ...

Bereits kurze Zeit, nachdem die letzte Gruppe aus dem Parcours zurück war, konnte Jürgen zur Siegerehrung rufen: Zunächst gab es einige Bonmots (Meldung eines Schützen, er habe seinen Entfernungsmesser verloren, Spitznamen auf den Wertungskarten, ...), Roland V. bedankte sich namens aller Bogenschützen mit einer Flasche Rotwein bei Jürgen L. für dessen "Leistung im Hintergrund" und dann wurden die einzelnen Preisträger geehrt: Für die besten Schützen gab es neben der namentlichen Erwähnung einen zünftigen Rollschinken.

Sehr zu meiner Freude konnte ich mich dann doch noch in der Top-10 der BHR-Schützen, mit 63 Teilnehmern die größte Startergruppe, halten: Mit insgesamt 1232 Punkten landete ich in diesem Jahr auf einem erfreulichen 8. Gesamtrang. Dass ich dies trotz zweier suboptimaler Turniere und der gestiegenen Leistungsdichte bei den BHR-Schützen geschafft habe, freut mich dann doch wirklich sehr.

FAZIT: Der "Schwarzwald-Wintercup" ist für mich noch immer der perfekte Einstieg in die Wettkampfsaison; gerade in der wettkampfarmen "Wintersaison" kommt man so auch einmal weg vom heimischen Trainingsgelände. Zudem trifft man hier viele interessante und liebe Menschen, mit denen man herrlich über sein Hobby klönen kann. Auch mit dem Wetter hatten wir in diesem Jahr Glück: Ein ordentlicher, wenn auch etwas feuchter, Einstieg in Villingen - man konnte ein wenig Schnee erahnen, dann das richtige Schießen im Schnee in Dornhan und nun der wunderbare, schon fast vorfrühlingshafte, Abschluss in Dornhan. So macht ein Wintercup Freude. Schon heute freue ich mich auf die kommende Saison, bei der ich definitiv (so die Gesundheit mitmacht) wieder mit am Start sein werde ...

 

Die Tagessiegerliste: 3. Turniertag

Gesamtergebnis Wintercup 2015

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