AKie's Bogenblog

14. Dezember 2019

4. Fire & Ice - Nachtturnier

 

Auch in der vierten Auflage unseres Nachtschießens waren Ralf und ich bemüht, die Anregungen aus den Vorjahren umzusetzen, so dass wieder ein attraktiver Turnierparcours für unsere Gäste bereit steht. So begannen die Aufbauarbeiten unmittelbar nach unserem Sommerturnier. Insgesamt ergaben sich so wieder 20 Scheiben, die einmal am Tag, einmal in der Nacht zu absolvieren waren. Selbstverständlich haben wir uns wieder die eine oder andere "Gemeinheit" einfallen lassen.

 

Leider hatten wir mit dem Wetter - zunächst - Pech: Als wir am Vorabend der Veranstaltung die Lampen gesetzt hatten, schüttete es - wie in den Tagen/Wochen zuvor - wie aus Eimern. Der schöne Schnee, der in den zwei Tagen vor der Veranstaltung gefallen war, schmolz und unser Gelände soff regelrecht ab. So hatte ich schon Bedenken, ob die Gäste überhaupt anreisen würden, zumal es auch am Vormittag des Turniertags noch ordentlich geschüttet hatte.

Erfreulicherweise riss der Himmel direkt zum Start der Tagrunde auf - bis in die späten Abendstunden hinein blieb es erfreulicherweise trocken und auch die Temperaturen lagen selbst in der Nacht noch um den Gefrierpunkt.

In diesem Jahr war das Turnier bereits Mitte November ausgebucht. Schlussendlich gingen 72 Teilnehmer_innen an den Start.

Karin und ich konnten in diesem Jahr mit unserem langjährigen Bogenfreund Patrick B. an den Start gehen. Christoph P. vervollständigte unsere Gruppe, die von Scheibe 1 aus auf die Punktejagd gehen konnte. Von Beginn der Tagrunde bis zum Ende der Nachtrunde hatten wir wieder viel Freude miteinander ...

Allerdings haderten wir alle ein wenig mit unserer Trefferquote: Ich selbst war mit dem Kopf einfach zu arg im Turnierablauf gefangen, so dass ich zu keinem Zeitpunkt "frei aufschießen" konnte. Zudem steckte mir noch der Vorabend in den (langsam alten) Knochen.

Christoph und Patrick hatten zu Beginn mit den weiteren Distanzen ihre Problemchen und Karin klapperte mit den Zähnen - ihr war auf der Tagrunde einfach nur kalt und so "zitterte" sie manchen Schuss regelrecht ins Ziel.

Auch in diesem Jahr hatte ich mir so einige Gadgets überlegt: Zum Einen war da wieder der Schuss durch den Baumstamm, dann gab es einen "Rudolf" (mit roter Nase, Weihnachtsmütze und Halsschleife) - hier war häufiger herzhaftes Gelächter über den Parcours zu hören.

Der sich in diesem Jahr drehende Adventskranz sowie der Weihnachtsbaum rundeten die Tagrunde ab.

Das "Geläuf" war teilweise unterirdisch: Schon auf er Tagrunde wurden die Gänge - in denen teilweise knöcheltief das Wasser stand - regelrecht umgepflügt. Mich plagte die Sorge, wie das erst in der Nachtrunde werden würde ...

Trotzdem kamen wir zügig voran: Nach knapp zweidreiviertel Stunden hatten wir die Tagrunde hinter uns gebracht und freuten uns auf die Stärkung beim Vereinsheim.

Patrick, der dankenswerter Weise das Schreiben übernommen hatte, kam auf 230 Punkte, Karin erkämpfte sich 222 Punkte und Christoph erreichte 194 Punkte.

Ich selbst war am Ende mit den erreichten 288 Punkten so einigermaßen zufrieden, auch wenn die vielen zweiten Pfeile und vor allem das Miss am Adventskranz sicher vermeidbar gewesen wären.

Während sich die Teilnehmer an der Feuerstelle bzw. im Vereinsheim aufwärmten, sich an Wienerle und Burger labten und gemütlich tratschten, zog es Ralf und mich bereits gegen 16.30 Uhr schon wieder hinaus auf die Runde: Die Beleuchtung der Tiere musste eingeschaltet und ausgerichtet werden.

Als eine Neuerung hatten wir in diesem Jahr eine neue Beleuchtung der Abschusspflöcke organisiert: Der blaue Pflock (am Tag wurde von rot geschossen) wurde mit einem Solarlicht mit Lichtwechsler versehen; dessen Licht war nicht so grell wie die - in den Vorjahren immer wieder kritisierten - "Teelichter".

Allerdings war bin ich mit dieser Lösung nicht ganz glücklich: Während der Runde fielen einige Lampen aus, andere gingen zu Bruch. Für das "Jubiläumsturnier" muss ich wohl nach Alternativen Ausschau halten.

Bewährt hingegen zwischenzeitlich unsere LED-Tierbeleuchtung:

Man kann mit den Taschenlampen die jeweiligen Scheiben ganz unterschiedlich in Szene setzen. Mal kommt das Licht direkt von der Seite, mal frontal, mal von weiter weg oder sogar von oben. Dadurch wird jede Scheibe zur Herausforderung und so mancher Schütze hat sich böse verschätzt ...

Als Neuerung habe ich in diesem Jahr auch mit den neuen LED-Lensern gearbeitet. Hier (Schneeeule, Schwertfisch) kann man mit dem Licht spielen und ganz neue Effekte erreichen.

Bei der Schneeeule hatte ich massiv Probleme, das Ziel sauber zu fokussieren und hatte den Eindruck, das Ziel wäre "verdreht". Entsprechend froh war ich, als mein Pfeil sauber im Kill eingeschlagen ist.

Video: Klick zum Start bzw. für Großbild

Ein Highlight der Tag- wie Nachtrunde dürfte in diesem Jahr der "drehende Adventskranz" gewesen sein:

Zwei Vereinskameraden (Marcus S. und Klaus G. - Danke für euren Einsatz!) hatten sich angeboten, dieses "Gadget" aus dem Vorjahr nochmals zu "verfeinern".

Einziger Nachteil: Sowohl in der Tag-, als auch in der Nachtrunde habe ich mir hier ein Miss eingefangen *fg*.

Mit den LED-Lensern muss ich noch ein wenig herum-experimentieren: Der Schwertfisch sah im "blauen Eismeer" toll aus. Leider hielt der Akku der Lampen nicht ganz so lange, wie erhofft. So war das Tierchen für manche Gruppen ein wenig duster ...

Wir switchen die Lampen - aus Erfahrung der ersten beiden Jahre - während der Nachtrunde einmal um, so dass alle möglichst gleiche Bedingungen vorfinden. Für die "Lenser" scheint mir das jedoch zu wenig. Hier werde ich nachbessern ...

Mit der Art unserer Beleuchtung unterscheiden wir uns sehr von dem, was andere Nachtturniere (Heppenheim, Jockgrim) aufbieten. Allerdings habe ich den Eindruck, dass wir mit unserem Ansatz durchaus richtig liegen; immerhin kann man so unterschiedlichste Szenarien schaffen: Die Tiere sind so mal mehr, mal weniger ausgeleuchtet und der Schattenwurf irritiert doch hin und wieder. Zudem ergeben sich durch die sich weiter entwickelnde LED-Technik weitere Möglichkeiten ...

Unser letzter Schuss der Runde galt dann dem "fliegenden Uhu". Hier hatte ich das "Vorjahresexperiment" mit UV-Farbe und -Leuchten weiter entwickelt. Insgesamt entstand so eine - wie ich finde - beeindruckende Szene, die mir richtig Freude gemacht hat.

Leider benötigten wir für die Nachtrunde nochmals länger, als am Tag. Nach schlussendlich dreieinhalb Stunden kamen wir erst aus der Runde zurück:

Christoph erwischte eine "rabenschwarze" Runde und kam nur auf 136 Punkte, Patrick hatte auch hin und wieder seine Problemchen, kam aber am Ende noch auf 202 Punkte. Ich war mit meinen 250 Punkte (3 Miss!) alles andere als zufrieden. Lediglich Karin, die ebenfalls auf 250 Punkte kam, konnte mit ihrer Runde zufrieden sein ...

Siegerliste

Weitere Impressionen

Fazit:

Ich denke, das Teilnehmerfeld unseres "Fire & Ice"-Turniers (von der näheren und weiteren Umgebung bis hinein in die Schweiz und sogar Österreich) zeigt, dass sich das Turnier etabliert hat. Abgesehen von der etwas späten Siegerehrung und dem matschigen Geläuf  war es ein erstklassiges Turnier. Ersteres können wir sicher steuern - letzteres wird bei diesem Outdoorsport immer eine Unwägbarkeit bleiben.

Unsere "kein weißes Licht auf dem Parcours"-Regelung hat sich m. E. bewährt, ich denke, dass wir dies auch in Zukunft beibehalten werden.

Alles in allem war ich aber wirklich zufrieden mit der Veranstaltung: Von der Planung, über den Aufbau bis hin zur Durchführung lief alles wirklich rund. Was bin ich froh, dass wir ein so tolles Team - angefangen vom "Hausmeisterservice" (Beschallung, Strom, Einhausung der Hütte), über die Küche (leckeres Essen), die Wettkampflogistik (Jürgen und Brigitte L.) bis hin zu unserem Parcoursteam - haben. So freue ich mich schon heute wieder auf die Turniere in 2020!

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