AKie's Bogenblog

07. Mai 2016

13. TopHat 3D-Turnier

... durchgeführt vom LongbowTeam Minseln.

Im altbekannten Wald rund um die Hütte "Mättle Kreuz" findet dieses wunderschöne Jagdturnier statt. Jahr für Jahr freuen wir uns schon auf das Treffen mit vielen Bognern. Auch in diesem Jahr war das Turnier mit rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder schnell ausgebucht. Erfreulicherweise konnte mich in diesem Jahr auch Karin wieder zu diesem wunderschönen Turnier begleiten - das war letztmals 2010 der Fall.

Bei herrlichstem Frühlingswetter erreichten wir bereits nach rund eindreiviertel Stunden den Zielort - so frei habe ich die Straßen und vor allem die A5 selten erlebt. Naja, kein Wunder, wenn man am frühen Samstagmorgen bereits gegen 6.30 Uhr das Haus verlassen muss ...

So blieb uns nach der Ankunft genügend Zeit, mit den vielen Bekannten ein ausgiebiges Schwätzchen zu halten.

Da ich auch erstmals meinen neuen Bogen auf einen Turnierparcours "ausgeführt" habe, waren diesbezüglich auch viele Nachfragen zu befriedigen. Immer wieder wurde mir bestätigt, was für ein schönes Schätzchen ich mir hier zusammengestellt habe.

Mit dem einen oder anderen Kaffee verging die Zeit bis zum Briefing dann auch wie im Flug.

 

Verbesserte Einschießsituation im Vergleich zum Vorjahr: Drei Scheiben und mehrere 3D-Tiere boten Platz genug für die vielen Teilnehmer - ein klarer Pluspunkt zum Vorjahr!

Wie immer pünktlich rief Berthold Kümmerle die 180 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz (habe ich eine Nationalität übersehen?) zum Briefing. Kurz und bündig sowie mit viel Humor erläuterte er die "TopHat-Regeln": Die 30 Tiere wurden, als rein traditionelles Turnier, mit der 20/16-Wertung in Angriff genommen. Pflockberührung (mit dem Körper hinter demselben) und "giftige" Schussfenster (durch Astwerk hindurch, so dass man durchaus auf die Knie musste) sowie ein bewegliches Ziel wurden angekündigt.

Alsbald wurden die einzelnen Gruppen zu ihren Startscheiben geführt, so dass um 10.00 Uhr der erste Pfeile auf die Reise geschickt werden konnte.

Bereits im Vorfeld hatte sich unsere Startgruppe für die gemeinsame Runde gefunden: Antonio A. übernahm es dankenswerterweise wieder, uns früh auf eine gute Scheibe einzutragen. Da er - wie üblich - bereits sehr früh vor Ort war, konnte er uns Pflock 2 sichern.

Neben Antonio, Karin und mir gesellten sich Marcell D. sowie Daniela S. zu unserer Gruppe. Mit beiden hatte ich bereits die Winterrunde geschossen und ich habe mich vor allem auch wieder auf deren Begleiter, die Hunde Chico und Sunny gefreut. Die Gruppe wurde dann von meinem lieben Vereinskameraden Michael Z. komplettiert, womit wir eine durchaus internationale Gruppe (D - AUT - CH) gebildet haben.

Mein Turniereinstieg mit dem neuen Bogen geriet etwas "wackelig": Selten war ich bei einem Turnierstart so nervös, wie bei diesem. Kein Wunder - es war erst die fünfte Runde mit dem neuen Bogen überhaupt: Neuer Bogen, neues Pfeilsetup - gut Ding will Weile haben!

Gleich die erste Scheibe bot - wie so viele im Lauf der Runde - mehrere Tiere zur Auswahl. Mich lächelte das vom Sonnenlicht angestrahlte Tierchen in der Mitte regelrecht an. Als ich den Bogenarm hob zitterte ich, wie ich es selten erlebt habe. So war ich froh, dass der erste Pfeil - auch noch in der richtigen Höhe, wenn auch nicht im Kill - gleich auf dem Tier saß.

Karin, die auch wieder das Amt des Schreibers übernommen hatte, kennt Nervosität überhaupt nicht: Von Beginn an setzte sie einen souveränen Treffer nach dem anderen; da blieb so manchem die Spucke weg!

Zwischenzeitlich ist sie mit ihrem Custom-Kiowa "eins"; der "alte" Bogen hängt ungenutzt an der Wand - sie mag ihn gar nicht mehr schießen ...

Von Beginn weg harmonierte es wieder in unserer Gruppe und wir hatten viel Spaß.

Da die vor uns laufende Gruppe etwas langsamer war, liefen wir immer wieder auf. Kurzerhand haben wir uns dazu entschlossen, die Zeit an "unserer" Scheibe optimal zu nutzen. Ein- ums andere Mal haben wir ALLE Tiere an einer Scheibe erlegt bzw. besondere Schussfenster ausgeguckt, die wir dann auch noch absolviert haben.

 

Gruppenbild mit Gorilla

Auch Antonio war mit einem "neuen" Bogen unterwegs: Ich kann ihn nun "Widow-Brother" nennen, da er sich beim Turnier in Sexau eine wunderschöne alte Witwe zugelegt hat - selbstverständlich in der Farbe grün!

Ihm erging es wie mir: Der Bogen ist unglaublich präzise was die Richtung anbelangt - seitliche Abweichungen mussten wir beide nur äußerst selten verbuchen. Bei kurzen und weiten Distanzen hatten wir beide auch kaum Probleme - in der Regel saß der erste Pfeil auf dem Tier. Allerdings hatten wir beide immer wieder Probleme mit den "Mitteldistanzen".

Dani und Marcell waren mit gewohntem Gerät am Start: Während Dani für ihren Primi neue Pfeile ausprobiert hat (ganz schön mutig: Sie hatte lediglich DREI identische Pfeile dieser Sorte dabei) testete Marcell mit seinem Langbogen ein höheres Spitzengewicht bei seinen Pfeile aus. So waren auch diese beiden mit "Experimenten" beschäftigt, was der Leistung jedoch keinen Abbruch tat ...

Nachdem ich auf den ersten fünfzehn Scheiben gleich dreimal zu einem zweiten und einmal sogar zu einem dritten Pfeil greifen musste, kam ich in der zweiten Rundenhälfte besser zurecht. Nun saßen alle ersten Pfeile auf den Tieren - sieben mal sogar im Kill!

Allerdings hat mich irritiert, dass mir hin und wieder die Sehne auf den Unterarm geklatscht ist (wenn auch nur leicht). Da muss ich mal kontrollieren, an was das liegt ...

Die Wegführung des Parcours glich dem aus dem Vorjahr zu nahezu 100%. Erfreulicherweise hatte man jedoch die 3D-Tiere nie identisch platziert - an manchen Scheiben hat man dazu noch neue Abschusspositionen gewählt, so dass die nahezu identische Wegführung nicht gestört hat.

Wie im Vorjahr war der Parcours bezüglich der Distanzen durchaus jagdlich orientiert. Selbstverständlich gab es auch weitere Distanzen - aber selbst diese waren machbar. Ich selbst konnte keine unsichere Scheibe ausmachen, lediglich zu Beginn unserer Runde hätte ich mir gewünscht, dass man bei der einen oder anderen Scheibe etwas mehr auf die "Pfeilfänge" geachtet hätte. Hohes Gras kann man vor dem Turnier durchaus ausmähen - das erleichtert die Pfeilsuche ungemein ...

Ansonsten muss ich sagen, dass mir der Parcours in Minseln immer wieder sehr gefällt: Mich stören die manchmal durch Grünzeug führenden Schussfelder überhaupt nicht, sie sind eher das Salz in der Suppe. Die Tiergruppen sind immer wieder sehr schön ins Szene gesetzt und es fällt nicht leicht, sich für ein Tier zu entscheiden. Scheiben wir "Rotkäppchen", "Bison" und die sich drehenden Erdmännchen sind ohnehin schon legendär.

So zogen wir vergnügt (und manches Mal auch "verschwätzt") unsere Runde. Jeder gönnte jedem den guten Schuss. Das übliche Gefrotzel bei missglückten Schüssen und viele Anektoden ließen die Zeit wie im Flug vergehen.

 

Heftiges Schussfenster auf den Steinadler - kurz vor der Pause

Auf dass keiner die Orientierung verliert

Gegen 13.00 Uhr erreichten wir den Dopingstand bei der "Schlatt-Hütte", wo wir uns je nach Lust und Laune mit (glücklicherweise gekühlten) Kaltgetränken, Schinken- bzw. Käsewecken oder mit Kaffee und Kuchen stärken konnten.

In einer kühleren Schattenecke konnten wir unsere Brotzeit genießen, bevor wir die letzten Scheiben in Angriff nahmen.

 

Herrlicher Blick über die Felder

Impressionen

Der (neue) Einschießplatz ... ... drei Scheiben und einige 3D-Tiere: Das hat gepasst! Herrliches Licht im Wald beim Dachshund Seltsame Wesen - und das gleich eine ganze Gruppe Marcell im Vollauszug beim Gorilla Gruppenbild mit Gorilla Mein 'Dreipfeiltier': Der duckende Wolf - die Gruppe bei der Trefferaufnahme Karin legt auf den Damhirsch an - ein Bäumchen versperrt den Schussweg Die wunderschöne Hirschgruppe - ein herrlicher (weiter) Schuss Die Biber am Bachlauf 'Catched arrow' von Michael beim Schuss auf den stehenden Schwarzbär Rotkäppchen und der Wolf Ein Schuss aus dem Unterholz ... ... der Schuss auf die Königskobra Michael im 'Duell' mit dem Steinadler - ein tolles Schussfenster Hase und Krokodil - einheimische Tiere?!? Die Gemsen - eine tolle Gruppe Das legendäre Bison: Hier habe ich mich über den Killtreffer (mit dem ersten Pfeil) sehr gefreut Karin bei den drehenden Erdmännchen Mein neuer Bogen im Vollauszug Die lachenden Gesichter am Ende der Runde sagen doch alles - oder?

Michael hatte zu Beginn der Runde ein wenig Probleme: Offensichtlich stimmte die Standhöhe seines Bogens nicht, weshalb er einige Fehlschüsse hinnehmen musste, was ihm zunächst ein wenig die Laune verdorben hat. Nachdem das Problem behoben war setzte er seine Treffer wieder souveräne und entsprechend besserte sich seine Laune.

Dani und Marcell lieferten eine konstante Runde ab. Leider verloren beide gegen Ende der Runde dann ein wenig die Konzentration. Das hinderte Danie jedoch nicht daran, mit 388 Punkte am Ende souverän die Langbogenklasse für sich zu entscheiden ...

Völlig ungewohnt lag Karin lange Zeit vor mir. Ich bin immer wieder erstaunt, wie souverän sie ihre Runde dreht. Wo wir Männer immer wieder mit dem Schuss haderten trat sie völlig gelöst an den Pflock - nockte den Pfeil auf und setzte ihren Schuss gelassen ab. In der Regel hört man dann nur ein kurzes "pffft" und dann das "Tock" und der Pfeil sitzt auf dem Tier ...

Ich hatte also alle Hände voll zu tun, damit mir mein Schatz punktetechnisch nicht enteilt. Erst als ihr beim Steinbock ein bedauerliches Miss unterlief, konnte ich gleichauf ziehen.

Nach und nach gelang es mir dann - Dank meiner Konstanz, die mich in der Regel über einen ganzen Parcours hinweg auszeichnet -mich abzusetzen. Zudem gelangen mir am Ende auch einige Killtreffer in Serie, so dass ich am Ende auf doch noch akzeptable 484 Punkte kam. Dass ich damit auf Platz 8. kam - bei 57 Teilnehmern in der BHR-Herrenklasse - hat mich dann doch sehr gefreut.

Unsere vorletzte Scheibe war dann die "Erdmännchengruppe". Bei diesem Schuss gibt es gleich drei Erschwernisse:

  1. Die ohnehin schmalen Erdmännchen

  2. Der Schuss vom "Pferderücken"

... und weil das für den Parcoursbauer offensichtlich noch immer nicht ausreichte:

  1. die Tierchen drehen sich auf einer Fahrradfelge!

Na herzlichen Dank! *fg*

Video: Klick für Großansicht

Sehr zu meiner Freude ist es mir - wie schon im Vorjahr - gelungen, das "laufende Erdmännchen" gleich mit dem ersten Pfeil zu erledigen. Meinen Jubelschrei hat man vermutlich über den gesamten Parcours gehört ...

Zum Abschluss mussten wir dann noch zur Scheibe 1 - einem herrlichen Steilschuss auf die Wildkatze. Erschwerend kam dazu, dass das Schussfenster (mal wieder) mit allerhand Grünzeug eingeschränkt war ...

 

... ob Antonio deshalb so skeptisch schaut?

Nach fünfeinviertel Stunden, gegen 15.15 Uhr, hatten wir dann unsere Runde absolviert und konnten es uns auf dem "Festplatz" gemütlich machen, wo nach und nach die anderen Gruppen ebenfalls eintrafen. Während wir auf die Siegerehrung warteten, gab es noch den einen oder anderen Plausch mit befreundeten Bognern. Zudem gab es in diesem Jahr zum ersten Mal einen "Bogenflohmarkt", bei dem an sich ebenfalls noch umsehen konnte.

Gegen 17.15 Uhr waren dann die Schießzettel alle ausgewertet und die letzten Unklarheiten beseitigt - die Siegerehrung konnte beginnen: In der BHR-Damenklasse kam Karin mit ihren 460 Punkten verdientermaßen auf den 2. Platz!

Alles in allem war es wieder das erhofft schöne Turnier, bei dem wir sehr gerne wieder an den Start gehen möchten.

 

Siegerliste

 

 

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