AKie's Bogenblog

1./2. August 2015

7. Steilhangturnier Oberharmersbach

Nach der Kritik im Jahr 2013 (nicht nur von meiner Seite) wurde schon 2014 die Qualität das Turniers offensichtlich wieder deutlich verbessert. Leider konnten wir uns nicht selbst davon überzeugen - wir mussten das Turnier aus privaten Gründen leider auslassen. So war es Ehrensache, dass wir in diesem Jahr wieder an den Start gehen würden - ein Minijubiläum: unsere 5. Turnierteilnahme in Oberharmersbach!

Das Wetter zeigte sich - nach wochenlanger Hochsommer-Hitzewelle - ein wenig launisch: Am Samstagmorgen war es noch recht frisch und der Himmel blieb bis zum frühen Nachmittag, bei Temperaturen um 25 °C, bedeckt. Als dann die Sonne herauskam, wurde es nochmals mächtig warm.

Gewohnt pünktlich rief Jürgen F. von den Freie Bogenschützen Schmieheim (FBS) die Teilnehmer zum Start. Dabei gab es gewohnt knapp die Ansagen bzgl. Wertungen (wenn sich doch nur endlich einmal ALLE Teilnehmer an das Angesagte halten würden: "Durchtrennte Killlinie" meint eben NICHT "anliegender Pfeil"; Huf, Horn und Sockel sind normalerweise auch für "biologische Laien" als solche zu erkennen und entsprechend zu werten - zumal sie in diesem Jahr bei nahezu allen Tieren auch einwandfrei abgezeichnet waren...) und einige zusätzliche Hinweise.

Die emsigen Helfer der Bogenfreunde Schmieheim begleiteten uns dann pünktlich hinaus auf den Parcours rund um den "sEckle Steffe Hof", der auch wieder als hervorragend bestückter Dopingstand genutzt wurde. Wie immer war die Verpflegung dort - angefangen von den Salaten, über die diversen Kuchen bis hin zu den Steaks - absolut lecker!

Dank der frühen Einteilung konnten wir in diesem Jahr von Startscheibe 1 - dem großen stehenden Schwarzbären - aus ins Rennen gehen. Antonio A. hatte Karin und mich freundlicherweise in seine Startgruppe eingeschrieben. So gingen wir mit Hans-Peter J., Dirk F. und Benjamin gemeinsam an den Start.

Es war, wie Karin und ich recht schnell feststellen durften, eine optimale Gruppe: An beiden Tagen herrschte eine optimale Stimmung und wir hatten - sowohl mit dem Parcours als auch untereinander - einen unglaublichen Spaß. Es ist lange her, dass ich mich in einer Gruppe so wohl gefühlt hatte.

Die Parcoursführung wurde im Vergleich zu den Vorjahren leicht abgeändert: Im Zentrum der Achterschleife stand nach wie vor der Bauernhof, der als zentrale Wettkampfstätte und Verpflegungsstand diente. Die Scheiben 1 bis 20 führten durch den bekannten Wald mit seinen Lichtungen und dem Bachlauf. Der Weg über die offene Wiese wurde nach den Erfahrungen im Sommer 2013, der sehr heiß war - was bei einigen Teilnehmern zu Kreislaufproblemen geführt hatte, deutlich verkürzt. Insgesamt fanden sich hier nur noch acht Scheiben (Nr. 21 bis 28), von denen drei dann im kleinen Waldstück - nahe der Campingwiese - aufgestellt waren.

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Alles in allem eine gute Wegführung, auch wenn die Scheiben 13 bis 16 ein wenig dicht aufeinander gefolgt sind, was hin und wieder zu kurzen Staus geführt hat.

Insgesamt standen - soweit ich das beurteilen kann - alle Scheiben safe, waren gut befestigt und teils wirklich liebevoll in die Landschaft eingebettet. Teilweise hatte man sogar die Kulissen bzw. Befestigungen der Tiere mit Moos und Laubwerk kaschiert. Zudem waren alle Tierkategorien - groß, mittel, klein - vertreten. Viele Tiere waren noch ganz "frisch", vermutlich eigens für das Turnier neu angeschafft.

Auch Sonderschüsse fanden sich im Turnierparcours: Zunächst der Schuss auf die Wildkatze - später dann das legendäre "Pendel":

Die Schussfenster für die Dreipfeilrunde waren ideal - alle Schüsse waren (für Links-, Rechtshandschützen, große, kleine und mittlere Schützen) machbar. Trotzdem waren die Schüsse fast überall tricky - mal war es der Stand (selten habe ich ein Turnier besucht, bei dem ich mich so um eine "vernünftige" Standposition bemühen musste), mal das Schussfenster (häufig ging es auf die Knie, um ein optimales Schussfenster zu finden).

Die Entfernungen waren moderat bis jagdlich, was sich am Ende des Tages auch in den Punktzahlen zeigen sollte. Besonders erfreulich waren auch die vielen Tiergruppen; hier galt es sorgsam abzuwägen, welches Tier man in Angriff nahm.

Alles in allem also ein sehr schöner und ausgewogener Turnierparcours, der das Gelände nahezu optimal ausgenutzt hat.

An meinem ersten Ferientag war mein Kopf naturgemäß noch nicht vollkommen frei. Trotzdem gelang mir endlich wieder einmal ein guter Turnierstart: Körper- und Killtreffer auf den ersten Scheiben stimmten mich zuversichtlich. Zudem habe ich mich in der Gruppe gleich sehr wohl gefühlt, was meiner Leistung ebenfalls sehr zuträglich war.

Leider folgte dann bereits an Scheibe 6 die "Abkühlung". Schon bei der Annäherung wollte mir die Gams auf der Lichtung nicht so recht gefallen. Typisches 3D-Schießen war die Folge: Der erste Schuss ging drüber, der zweite Schuss dann drunter und auch der dritte Schuss wollte partout nicht aufs Tier - daneben!

 

Erfreulicherweise konnte ich mich dann wieder schnell fangen: Die beiden nachfolgenden Scheiben brachten mir wieder Killtreffer!

Heiter und beschwingt, mit vielen Frotzeleien und netten Gesprächen drehten wir so gemeinsam unsere Runde. Gegen 13.15 Uhr beendeten wir unsere erste Teilschleife und kehrten zum Dopingstand zurück. Dort laben wir uns genüsslich an den leckeren Salaten, dem Fleischkäse bzw. den Steaks, bevor es kurz vor 14.00 Uhr in die "Wiesenschleife" mit den letzten acht Scheiben ging.

Auch Karin, die freundlicherweise wieder das Schreiben übernommen hatte, kam gut in die Runde hinein. Hin und wieder musste sie zu einem zweiten Pfeil greifen, das ist aber angesichts des Trainingsrückstandes (welches Training?) nicht verwunderlich. Zudem mussten wir kurzfristig die Sehne auswechseln - so haderte sie hin und wieder mit der Höhe der Flugbahn.

Insgesamt war sie aber mit dem Ergebnis der Dreipfeilrunde - trotz des einen unglücklichen Miss' - sehr zufrieden.

Mit Hans-Peter (BHR) war ein Bogner in unserer Gruppe, den ich beim Turnier in Neustadt kennengelernt hatte. Schon dort hatte es auf das Prächtigste gepasst.

So hatten wir auch auf dieser gemeinsamen Runde wieder viel Freude. Da es ihm auch besser lief als seinerzeit in Neustadt, hatte ich einen echten "Gegner" in der Gruppe - wir haben uns nichts geschenkt ...

Dirk und Benjamin, die erstmals mit uns eine Runde gegangen sind, erwiesen sich ebenfalls als sehr angenehme Bogner. Bei Dirk (Langbogen) musste ich von Beginn an der sauberen Technik Bewunderung zollen. Zudem habe ich nur selten jemanden kennengelernt, der im Wettkampfgeschehen so fair agierte: Unklare Treffer seiner Pfeile wertete er ganz selbstverständlich immer zu seinen Ungunsten. Trockener Kommentar dazu: "Man muss halt eindeutig IN das Kill treffen!" - wenn das nur alle Bogner so sähen ...

Mit Antonio verbindet mich so langsam eine "Bogenfreundschaft": Ich genieße seine gradlinige und humorvolle Art. Er gehört zu den wenigen Menschen, in deren Nähe mein Puls ganz automatisch einige Schläge zurückgeht und ich mich entspannen kann ...

... was vielleicht auch daran liegt, dass er in meiner alten Heimatstadt lebt und so meine Art/ meinen Humor auch "erträgt".

In der Dreipfeilrunde lief es bei ihm auch wieder ganz ordentlich: Mit seinem 60 Pfund-Mohawk - einem wirklich schönen Bogen mit ungewöhnlich grünen Wurfarmen - waren die Entfernungen definitiv nicht das Problem.

So liefen die gruppeninternen Duelle bis zur Mittagspause auf Augenhöhe. Dank konstanter Leistungen und vielen Killtreffern konnte ich mich wieder peu a peu an meine Mitstreiter herankämpfen. Da sich jeder von uns ein Miss bzw. zweite und dritte Pfeile erlaubte, lagen wir um die Mittagszeit nahezu alle gleichauf.

Unmittelbar nach der Pause drehte sich die Situation etwas: Zunächst riss der Himmel gänzlich auf - es wurde mächtig warm. Dann hatte Hans-Peter offensichtlich ein suboptimales Mittagessen - gleich sein erster Pfeil sauste über die liegende Gams hinweg und den nachfolgenden Wolf verschonte er ganz mit einem Treffer ...

Mit dem Steilschuss auf das liegende Mufflon - wo ich mir dummerweise noch einen zweiten Pfeil einfing - endete anschließend die erste Runde des Turniers. Es folgte die Endabrechnung: Dank meines Fehler überholte mich Hans-Peter noch um sechs Punkte! So belegte ich innerhalb unserer Startgruppe mit 462 Punkten (vier zweite Pfeile - davon zwei Killtreffer; acht Killtreffer mit dem ersten Pfeil und leider ein Miss) den zweiten Platz. In der Tageswertung kam ich so auf einen noch akzeptablen 10. Platz in der BHR-Herrenklasse.

Nach knapp vier Stunden Wettkampf und einer Wegstrecke von rund acht Kilometer (am Turnierende zeigte Hans-Peters GPS-Gerät insgesamt 8,1 Kilometer an) kamen wir so an unserer vorletzten Scheibe - dem legendären Pendel - an; hier zählte nun jeder Pfeil. Drei Wertungsschüsse durfte jeder Schütze abgeben - der äußere, weiße Teil des Pendels brachte dabei 10 Punkte, der "Killkreis" 20.

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Antonio war mit 434 Punkten ebenfalls nicht weit von unseren Punktzahlen entfernt. Auch Dirk, der seinen Langbogen mit Carbonpfeilen geschossen hatte, wurde in der BHR-Klasse gewertet. Seine 426 Punkte zeigen, wie dicht das Leistungsniveau in unserer Gruppe war. Den Besten das Tages konnten wir alle - trotz dieser guten Punktzahlen - nicht Paroli bieten: Arno B. kam auf hervorragende 516 Punkte, Matthias P. erreichte 506. und Gerd W. 504 Punkte - da kann man nur den Hut ziehen. Benjamin sicherte sich mit 412 Punkten einen Platz im Mittelfeld der Langbogenklasse. Der Tagessieger, Thomas S., erreichte hier beachtliche 524 Punkte.

Auch Karin (BHR Damen) konnte sich über ihre 404 Punkte freuen - nach langer Zeit gelang es ihr wieder einmal, die die 400-Punkte-Grenze zu knacken; am Ende Platz 3 im Zwischenklassement.

Weitere Impressionen von Tag 1:

Gespannte Gesichter beim Briefing Noch war es kühl ... Schuss auf die Bergziegen Scheibe 3: Sonderschuss auf die Wildkatze Immer wieder gab es Tiergruppen Der Fotograf und sein Motiv Toller Killtreffer am Schwarzbär Nicht immer gelang die Technik fehlerfrei Im Anschlag auf den stehenden Braunbär Nicht alle Tiere gehören zum Parcours ... Antonio legt auf den Luchs an ... ... Karin legt nach Ein Schuss aus dem 'Unterholz' - aber machbar! Der wunderschöne Fischotter am Bachlauf Benjamin am Schuss - unter Beobachtung der Gruppe Dirk legt auf den Rothirsch an ... ... und auch ich versuche mein Bestes Die Biber Was ist das für ein Tier? Wolf mit Wespentaille? Gemütlicher Plausch zwischendurch Karins Schuss auf die Wildkatze Wo steckt der Pfeil? Der Auerhahn Karin legt auf den Geier an ... ... ein tolles Tier - sogar mit Skeletteilen 'verziert' Die Hasengruppe ... ... gut getarnt im Tannenwäldchen Manchmal gehen auch Pfeile vorbei - Antonio sammelt sie ein Die 'Schreiber' Das legendäre Pendel - Dirk beim Schuss Auch Karin setzt hier souverän ihre Treffer

Am Ende des Tages gönnten wir uns dann noch das eine oder andere Kuchenstück; ein besonderes Highlight - wie in allen Jahren zuvor - die Schwarzwälder Kirschtorte! Selbstverständlich wurde auch der Flüssigkeitsverlust aufgefüllt - selten hat mir ein Radler so gut geschmeckt, wie nach diesem Tag. So ging es dann, nach dem ein- oder anderen Plausch mit anderen Bogenfreunden wieder zurück nach Hause - mit an Bord: Die Vorfreude auf den zweiten Tag, die Doppelhunterrunde.

Gegen Abend zogen dann noch Gewitter durch das Kinzigtal, ein leichter Schauer sorgte für Abkühlung - ob das die Camper vor Ort gestört hat? Ich glaube eher nicht! Die Live-Musik soll hervorragend gewesen sein - ebenso hervorragend wie die Stimmung insgesamt.

Der zweite Tag begann bereits mit herrlichstem Sonnenschein. Die Wiesen bzw. im Wald war es zu Beginn der Runde noch ein klein wenig feucht, die Temperaturen noch angenehm. Im Laufe des Tages wurde es dann aber mit Temperaturen klar über 30 °C deutlich warm.

Da die Gruppeneinteilung ja bereits vom Vortag feststand, konnten wir ein wenig länger schlafen und später los fahren ...

So erreichten wir kurz nach 9.00 Uhr Oberharmersbach. legten die Ausrüstung an und bewegten uns gemütlich bergauf zum sEckle Steffe Hof, wo Jürgen nochmals zu einem kurzen Briefing bat, bevor um 10.10 Uhr der erste Pfeil der zweiten Runde auf den Weg geschickt werden konnte.

Am zweiten Tag wird in Oberharmersbach traditionell die Doppelhunterrunde ausgetragen (auch wenn es in der Ausschreibung lediglich "Hunterrunde" hieß), d. h. pro Scheibe müssen zwei Pfeile auf die Reise geschickt werden. Beide Pfeile zählen dann für die Wertung; diese war in diesem Jahr etwas "gewöhnungsbedürftig":

Der erste Pfeil zählte 20 (Kill) bzw. 16 (Körper), der zweite Pfeil dann 14 (Kill) sowie 10 (Körper). Mit dieser eher ungewöhnlichen "Doppelhunterwertung" waren demnach maximal 952 zu erreichen - eine stolze Punktzahl, die für die Endabrechnung nochmals gehörig Veränderungsmöglichkeiten bot.

Entsprechend konzentriert ging man an den Start. Nach meinem - abgesehen vom Miss - akzeptablen (aber im Endeffekt suboptimalen) Ergebnis vom Vortag hatte ich eine Top-Platzierung abgeschrieben. So konnte ich mich entspannt dem zweiten Tag widmen. Diesen wollte ich konzentriert angehen, ohne jedoch auf den Spaß in und mit der Gruppe zu verzichten.

In der Nacht hatte ich auch nicht gerade bestens geschlafen - ein Phänomen, das ich bei den vergangenen Turnieren immer mal wieder erleben musste. So war ich gespannt, was der Tag bringen würde ...

Sehr zu meiner Freude hatte man den Parcours noch am Vorabend umgepflockt: An allen Scheiben hat man entweder den Schusspflock oder die Scheibe umgesetzt. Die Entfernungen wurden an der einen oder anderen Scheibe nochmals deutlich jagdlicher gewählt und sehr häufig musste man sich mit einem suboptimalen Stand herumschlagen. Dass man dann auch (teilweise sehr enge) Schussfenster durch Astwerk hindurch oder um Bäume herum regelrecht suchen musste, erhöhte den Reiz nochmals deutlich. Bei den gelegentlich sehr steilen Schusswinkeln auf die Scheiben wurde so manches "große Tier" plötzlich sehr schmal.

Insgesamt gesehen fand ich den Parcours am zweiten Tag wirklich anspruchsvoll und hervorragend gepflockt - die Kills waren zu jedem Zeitpunkt deutlich sichtbar und - wenn man das richtige Schussfenster gefunden hat - frei schießbar!

Schon an den ersten Scheiben stieg die Temperatur an diesem herrlich sonnigen Tag spürbar an. Wir waren froh, dass wir zunächst in der "Waldschleife" (Scheiben 1 bis 20) unterwegs sein durften.

Unerklärlicherweise hatte ich an diesen ersten Scheiben noch "Nervositätsprobleme" - selten stand ich so unsicher im Bogen, wie bei dieser Runde. Ein Wunder, dass der Bogenarm nicht mehr gezittert hat. Glücklicherweise hatte das für die Punkteausbeute keine Auswirkungen gezeigt - von Beginn an konnte ich beide Pfeile auf den Scheiben unterbringen, dabei saß häufig sogar einer im Kill. Es brauchte lange, bis ich die Nervosität ablegen konnte ...

Bei meinen Mitstreitern lief es ganz unterschiedlich: Dirk leistete sich gleich zum Einstieg eine "Doppelnull" - nachdem der erste Pfeil noch klar vorbei ging, "schüttelte" der Schwarzbär den zweiten Pfeil von seiner Schulter ab.

Antonio und Hans-Peter setzten gute Körpertreffer, mussten jedoch auch das eine oder andere out hinnehmen.

Karin hatte zunächst Schwierigkeiten in die zweite Runde hineinzufinden:

Auf den ersten drei Tieren konnte sie jeweils nur einen Pfeil unterbringen - erst danach setzte auch sie souverän ihre Treffer.

Im Wald waren die Temperaturen noch angenehm, es ging flott voran. Glücklicherweise gab es auch ab und an eine leichte Brise, die die Witterung angenehm machte.

Die Licht- und Schattenspiele waren ein- ums andere Mal eine besondere Herausforderung. Auch die Schussfenster forderten immer wieder eine genaue Analyse. Hin und wieder war man so auch zu "Demutsschüssen" (also im Knien) aufgefordert ...

Das Steilhangturnier trägt seinen Namen zu Recht: Auf dieser Aufnahme sieht man, wie steil das Gelände stellenweise ist:

Unsere Gruppe beim Schuss auf den Braunbären

Ich war froh, dass ich nach und nach meine Nervosität in den Griff bekommen habe (auch wenn sie bis zum Turnierende unerklärlicherweise immer wieder aufflammte): Die Gams, am Vortag mein Miss, erlegte ich souverän. Wie so häufig konnte ich hier mit einem Pfeil das Kill, mit dem anderen den Körper treffen. Dies gelang mir sehr häufig, so dass Karin immer wieder 30 Punkte auf dem Wertungszettel (20+10 oder 16+14) notieren konnte. Nur selten brachte ich es auf "nur" zwei Körpertreffer (16+10).

Leider musste ich dann recht früh zwei Out verzeichnen: Beim großen Hirsch (Scheibe 7) war ich mir sehr sicher, beide Pfeile locker im Kill unterbringen zu können. Leider semmelte ich dann den ersten Pfeil glatt rechts am Tier vorbei - selber schuld, wenn man seinen Stand nicht richtig ausrichtet: Standkorrektur und schon saß der zweite Pfeil sauber im Spot. Bereits kurz darauf, beim liegenden Fuchs, erlaubte ich mir das nächste Out: Der erste Pfeil ging knapp über das Tier, der zweite saß dann erneut im Spot. Kurz vor dem Ende unserer ersten Teilschleife - dem "magersüchtigen Wolf" - dann ein taktischer Fehler. Ich war einfach zu versessen darauf, das Kill (natürlich an der dünnsten Stelle des Viechs untergebracht) zu treffen. Konnte ich den ersten Pfeil noch knapp unter dem Kill unterbringen, so touchierte mein zweiter Pfeil einen Ast und wurde nach unten gedrückt.

 

Karin legt auf die Wildsaugruppe an

Hochzufrieden ging es so gegen 13.30 Uhr in die Mittagspause. Hier labten wir uns wieder an den leckeren Salaten und füllten die Trinkflaschen nach. Toll war, dass es hier auch alkoholfreies Radler/Bier gab, das findet man (leider) nicht überall so.

Knapp 45 Minuten später ging es dann in die "Wiesenschleife". Glücklicherweise gab es eine größere Wolke, die zunächst die Sonne verdeckte. Leider hielt diese nicht lange an und wir mussten die letzten Schüsse in der prallen Sonne, bei sehr warmen Temperaturen absolvieren - ich habe bei einer Runde selten so geschwitzt wie bei dieser ...

Was dann kam wird bei mir als "Killekille" in Erinnerung bleiben: Die Nervosität war endgültig weg, ich fühlte mich sehr wohl und plötzlich kamen meine Pfeile wie an der Schnur gezogen. Bei den letzten acht Scheiben saßen dann fünf mal beide Pfeile im Kill (häufig sogar im Spot) - folglich durfte ich mir 34 Punkte je Scheibe aufschreiben lassen (Kill+Kill = Killekille). Mit Ausnahme des Waldkäuzchenbaums (ausgerechnet!), meiner einzigen "Doppelnull" (im Nachschuss holte ich beide Mistviecher problemlos herunter. einmal steckte der Pfeil dabei sogar im Spot), hatte ich immer mindestens einen Killtreffer!

So kam ich am Ende auf erfreuliche 788 Punkte. Eine feine Leistung, die mich am Ende sogar in der Abschlusstabelle noch auf Platz 6 nach vorne gespült hat!

Auch der Rest der Truppe schlug sich ordentlich: Hans-Peter kam auf 696 Punkte, Antonio (670) und Dirk (666) blieben nur knapp dahinter.

Auch Karin war mit den erreichten 568 Punkten zufrieden. Leider reichte dies nicht, um ihren 3. Platz zu verteidigen. Am Ende kam sie in der BHR-Damenklasse auf den undankbaren 4. Platz. Trotzdem eine sehr ordentliche Leistung, bedenkt man, dass sie den Bogen fast ausschließlich bei einem Turnier in der Hand hat ...

Weitere Impressionen von Tag 2:

Scheibe 2: Der sitzende Fuchs Herrlicher Blick hinüber zum Steinbruch Die gespickte Wildkatze Die Gams mit 'schmerzvollen' Treffern Der Hirsch an Scheibe 7 Karin legt auf den Schwarzbär an Schwieriger bergauf-Schuss Unsere Treffer an der Wildsaugruppe Baden-Farben im Sonnenlicht Schwieriges Schussfenster auf den liegenden Hirsch Liegender Luchs - ein toller Steilschuss Antonio und die Wildschweine ... ... ein Schuss mit schwierigem Stand Immer wieder: Fotozeit! Viele Killtreffer erfreuen die Schützen Karin legt auf den liegenden Rothirsch an ... ... der einige schöne Treffer abbekommen hat ... ... so auch von Dirk Auch der Veranstalter wollte Fotos - ein gefährlicher Job! ... ohne Worte ... Die liegende Gams - Scheibe 21 - ein idealer Einsteiger nach der Pause Demutsschuss von Antonio auf den Wolf Auch Benjamin legt auf den Wolf an Ein schöner Schuss durch eine Baumgasse 'Killekille' am Hasen (zweimal Killtreffer - so etwas macht Freude) Der Steinbock in der Tannenschonung - ein Schuss dicht an den Ästen vorbei Hans-Peter bei unserem letzten Schuss ... .. auf den auch ich hier anlege ... ... das liegende Mufflon

Kurz vor 16.00 Uhr erreichten wir so wieder den Bauernhof, wo wir den Flüssigkeitsverlust aufgefüllt und uns an den kalten sowie warmen (ich liebe Steak-Wecken) gelabt haben.

Bei bester Laune wurde noch der eine oder andere Plausch mit befreundeten Bognern gehalten, bevor Jürgen kurz vor 17.00 Uhr zu Siegerehrung rief. Direkt im Anschluss daran machten wir uns - nach zwei wunderschönen und entspannten Tagen - auf den Heimweg!

Die Siegerliste

FAZIT:

Ich habe mich sehr gefreut, dass das Turnier - nach seinem Durchhänger 2013 - wieder zu alter Qualität zurückgefunden hat. Es waren zwei supertolle Tage in einer Gruppe., die mir/uns wirklich gut getan hat. So schön kann ein Ferienanfang sein!

In dieser Qualität zählt das Turnier definitiv auch weiterhin zu unseren "must-go-to's" ... wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst!

 

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