AKie's Bogenblog

27. April 2013

1. Schlichemtaler 3D-Turnier, Schömberg

 

... durchgeführt von Lothar und Heidrun Obert "Pfeil & Bogen: Abenteuer Bogenschießen".

nachdem nun der 3D-Parcours in Schömberg seit knapp einem Jahr geöffnet ist, hatten sich die Betreiber dazu entschlossen, ein Turnier für traditionelle Bogenschützen durchzuführen. Sofort war klar, dass wir die "Neugründung" eines Turniers in unserer näheren Umgebung natürlich mit unterstützen wollen; so hatten wir - Karin, Sarah und ich - uns auch gleich angemeldet.

Zwar fiel das Turnier auf meinen Geburtstag - das sollte uns jedoch nicht von der Teilnahme abhalten: Was gibt es schöneres, als den "Ehrentag" im Kreis seiner Familie, gemeinsam mit Freunden beim liebsten Hobby zu verbringen?!?

Die gesamte Organisation kann - zumindest von meiner Seite - als "gut gelungen" beschrieben werden: Vom kleinen Festzelt mit sehr guter und preiswerter Bewirtung mit allem, was dass Herz begehrt, über das klare und vor allem auch rechtzeitige Briefing durch Lothar (mit der überraschenden Ansage zweier "Spezialschüsse" mit Bonuspunkten), bis hin zum gut ausgestatteten Dopingstand genau an der richtigen Stelle. Dass auch noch pünktlich um 10.30 Uhr der erste Schuss abgegeben werden konnte, ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Das Turnier fand - und das mag für den einen oder anderen ein Kritikpunkt sein - auf dem "normalen" Schlichemtaler Parcours statt. Dieser wurde seit Anfang April noch einmal ein wenig umgestellt, die Laufwege optimiert (und sicherer gestaltet). Zudem finden sich (incl. dem "Odysseus-Schuss") sowie dem Treestand-Schuss nun 30 Scheiben auf dem wirklich netten Gelände: Die überschaubare Streuobstwiese mit ihren alten und neuen Obstbäumen, dazu die kleinen "Waldeinsprengsel" sowie die "Tuffsteinumrandung" an der einen Seite geben dem Ganzen ein durchaus ungewöhnliches Ambiente.

Einziger Kritikpunkt - aber dafür kann nun wirklich niemand etwas: Den ganzen Tag über hat es (und das nach einer wahrlich herrlichen Vorwoche, in der endlich der Frühling ausgebrochen war) geregnet. Einzig die Intensität - vom lauen Nieselregen über leichten Dauerregen bis hin zur Kategorie "geschüttet wie aus Kübeln" - hat variiert. Zudem war es mit nur maximal 8 °C sehr kühl.

Wie auf diesem Gelände üblich sind die einzelnen Scheiben jeweils mit drei Pflöcken ausgezeichnet: Ein Kinder- und Beginnerpflock (gelb), der PB-, LB- und Jugendpflock (rot) sowie der Recurvepflock (schwarz). Als Wertung kam (entgegen der Ausschreibung, jedoch gerne genommen) die 20-16-Schreibweise zum Einsatz.

Wir nahmen die Turnierrunde (glücklicherweise) von Scheibe 29 aus in Angriff - so konnten wir die Wartezeit bis zum Start wenigstens im Wald zubringen, was uns ein wenig vom Regen geschützt hat. Zur Familie gesellte sich noch Roman F. aus Deißlingen, den wir schon über den BC Burg Rosenegg kennengelernt hatten; es wurde eine erstklassige Turnierrunde, bei der wir sehr viel Spaß miteinander und mit dem Gelände hatten. Völlig entspannt (wenn auch ein wenig nass, dreckig und unterkühlt) kamen wir nach rund viereinviertel Stunden aus der Runde zurück.

Gleich unsere Startscheibe war eine der "Bonuspunktescheiben": Man konnte wahlweise vom entsprechenden Pflock aus auf die Bergziege anlegen, oder man wagte sich auf den in rund drei Metern Höhe angebrachten Treestand, was dann zusätzlich zwei Bonuspunkte einbrachte. Bis auf Karin ("Leiterallergie") nahmen wir diese Punkte gerne mit. So standen bei mir dann nach der ersten Scheibe doch tatsächlich 22 Punkte auf dem Wertungszettel; das hat man auch nicht alle Tage ...

Die zweite Bonusstation (wahlweise Schuss auf den Raben oder den deutlich größeren Auerhahn) haben wir dann aber ausgelassen; hier war es uns wichtiger, schnell und sicher an einer anderen Gruppe vorbeizuziehen ...

Das wirklich usselige Wetter hat uns nur wenig gestört - alles eine Frage der Ausrüstung ...

Gegen den durch den Regen an manchen Stellen fast seifigen Untergrund (typischer Lehmboden eben) hilft aber auch die beste Ausrüstung nichts; es sei denn, man trägt Steigeisen. So gab es schon den ein- oder anderen Ausrutscher und "Niederschlag", was unseren Kleidern am Ende deutlich anzusehen war. Trotzdem kamen wir einigermaßen heil aus der Runde zurück.

Wie gut die Laune war, mag man am nebenstehenden Bild - knapp zur Hälfte der Runde geschossen - sehen: Noch immer habe ich ein breites Grinsen im Gesicht (was zugegebenermaßen auch an meiner Trefferlage lag).

Besonders beeindruckt hat mich Sarah: Obwohl sie ihren Bogen das letzte Mal im Herbst 2012 in der Hand gehabt hatte und das Wetter wirklich alles andere als ladylike war, ging sie die Runde klaglos und mit viel Freude mit. Auch ihre Trefferlage konnte sich sehen lassen. Bis zum letzten Drittel der Runde konnte sie mit Roman (der zugegebenermaßen nicht seinen besten Tag hatte) und der Mama mithalten.

Allerdings forderten Nässe (irgendwann lässt auch die beste Regenjacke durch) sowie die niedrigen Temperaturen ihren Tribut: Sarahs Kraft ließ ebenso nach wie ihre Kondition und so fing sie sich am Ende noch einige Miss ein. Trotzdem kam sie mit 256 Punkten aus ihrer ersten Wettkampfrunde 2013 zurück. Verdientermaßen kam sie mit dieser Punktzahl auf den 2. Platz in der Jugendklasse.

Karin zeigte in ihrem zweiten Turnier eine wieder langsam ansteigende Form: Ihre Treffer - gerade auch bei den weiten Distanzen - kamen wieder souverän. Schwierigkeiten hatte sie hin und wieder bei den "kleinen" Tieren, von denen es in Schömberg doch einige hat:

Erdmännchen, Hasen, fliegende Gans, schnürender Fuchs, Murmeltiere, Steinmarder bzw. Enten, ...

Gegen Ende der Runde machte dann wieder einmal ihre "Achillesferse" ein besseres Ergebnis zunichte: Die Sehne im Bereich der Zugschulter begann wieder zu schmerzen, wodurch sie kaum noch in den Anker kam bzw. diesen nicht mehr ausreichend lange halten konnte. Entsprechend häufig waren ihre ersten Schüsse zu kurz ...

Mit 286 Punkten blieb sie deutlich unter ihren Möglichkeiten, erreichte aber trotzdem im BHR-Damenfeld (Klasse 3) einen erfreulichen dritten Platz.

Mir selbst hat dieser Wettkampf wirklich Spaß gemacht - naja, den Regen hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Der einzige Wermutstropfen an diesem Tag war mein Bogen: Aus einem unerklärlichen Grund hatte ich erstmals den "Baden-Latro II" eingepackt. Da ich diesen bislang erst dreimal geschossen hatte, fehlt mir noch das Feingefühl für diesen Bogen - er ist, trotz seiner geringeren Pfundzahl, deutlich schneller als sein großer Bruder "Baden I".

Nach einigen Schüssen auf die Einschießscheiben war ich schon ein wenig verunsichert, wie die Runde laufen würde - aber bereits mit dem ersten Wettkampfschuss (immerhin eine 22!) war diese Unsicherheit wie weggeblasen. Lediglich bei den weiten Distanzen benötigte ich hin und wieder einen zweiten (oder sogar dritten) Pfeil.

Schlussendlich muss ich jedoch sagen, dass es wieder einmal eine dieser "magischen Runden" wurde, bei der ich den Eindruck hatte, der Bogen könnte sie auch ohne den Bogner gehen: Die Schüsse kamen heute wirklich erstklassig - zumal bei diesen durchaus schwierigen Bedingungen. Am Ende waren es jedoch (einziges "Haar in der Suppe") nur acht Kills (fünf davon mit dem ersten Pfeil), bei fünf zweiten und zwei dritten Pfeilen - ein durchaus respektables Ergebnis. Geärgert habe ich mich allerdings über das wirklich unnötige Miss am Murmeltier, kurz vor Ende der Runde. Hier war ich einmal nicht ganz mit dem Kopf bei der Sache und schon wurde das "bestraft"!

446 Punkte und der zweite Platz in der BHR-Herrenklasse waren dann - insgesamt gesehen - ein nettes "Geburtstagsgeschenk".

FAZIT: Alles in allem war es ein schönes Turnier. Besonders gefallen hat mir, dass (nahezu) alle Schüsse sicher gestellt waren und mit entsprechenden Backstopps versehen waren. Allerdings sind die verwendeten Strohballen zwischenzeitlich zum Teil so "morsch", dass die Pfeile einfach hindurchflitzen. Dies habe ich Lothar auch nach dem Turnier gesagt - er wird dies umgehend verbessern.

Durch dieses Gespräch erfuhr ich dann auch, warum beim Vielfraß die Wegführung etwas "gefährlich" weiterging: Beim Truthahn hätten Abpraller oder Fehlschüsse eventuell "ins Freie" kommen und ggf. die dort im Anschlag auf den Falken stehende Gruppe gefährden können. Auch dies wird Lothar baldmöglichst optimieren. Wenn nur alle Veranstalter immer so sensibel reagieren würden.

Leider konnten wir die Siegerehrung nicht abwarten, weshalb ich hierüber keine Aussage machen kann. Trotzdem - ich bin sicher, dass wir auch im kommenden Jahr hier wieder an den Start gehen werden!

 

Unsere Platzierungen bzw. erreichten Punkte:

Klasse 3 (BHR Herren): Andreas 446 Punkte 2. Platz

Klasse 3 (BHR Damen): Karin 286 Punkte 3. Platz

Klasse 2 (LB Jugend): Sarah 256 Punkte 2. Platz

Gesamtsiegerliste

Pressebericht (Schwarzwälder Bote 02.05.2013)

 

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