AKie's Bogenblog

24. August 2013

Wenn einer eine Reise tut ...

... dann kann er was erzählen.

Wochen- nein monatelang schon haben Karin und ich uns auf das Turnier in Großerlach, ausgerichtet von Harry Fortwingel, gefreut. An meinem letzten "Ferienwochenende" (ausgerechnet!) war es dann (endlich!!) soweit:

Karin und ich haben uns am frühen Freitagmittag auf den Weg nach Großerlach gemacht. Im kleinen und beschaulichen "Hohenbrach" (einem Ortsteil von Großerlach) haben wir schon frühzeitig das Quartier für unser Erholungswochenende gefunden - die Pension Tannenhof. Dort erreichten wir gegen 16.00 Uhr unser erstes Ziel.

Unmittelbar vor Ort angekommen, haben wir nach unseren "Mitstreitern" für dieses Wochenende Ausschau gehalten - und siehe da: Martin Z., Holger S. und Ralf K. waren schon vor Ort. Da diese mit dem Wohnmobil angereist waren und unmittelbar an der Wettkampfstätte ihr Quartier aufgeschlagen hatten, fuhren wir direkt dorthin, um beim Aufbau behilflich zu sein.

 

Blick auf den Campingplatz am Fuße des Freizeitparks/Skilifts

Gerade als wir gemütlich Platz genommen hatten, um einen ersten Kaffee (oder war's ein Bier?) zu uns zu nehmen, kam auch Uwe R. mit Familie und Wohnwagen bei unserer "Wagenburg" an. Auch hier waren natürlich alle wieder beim Aufbau behilflich.

Zunächst galt es dann natürlich - neben dem Begrüßen der befreundeten Bognerinnen und Bogner - das "Feizeitgelände" mit seiner Liegewiese, dem Naturpool, der "Sommerrodelbahn" (leicht abschüssige Bergstrecke belegt mit Kunstrasen - dazu passend: selbst gebaute "Rodelschlitten") und natürlich der "Partylocation" für den Samstagabend - die Skihütte - zu erkunden. Dass dabei natürlich viel Blödsinn gemacht wurde, kann man sich vorstellen ...

Nachdem dann auch die obligatorische Anmeldung - Harry hatte alle Bogner bereits entsprechenden Gruppen zugeteilt - erledigt war, ging's zurück zum Campingplatz.

Dort wurde sogleich der Grill vorgeheizt. Bei herrlichstem Wetter konnte so das obligatorische Grillfest zum "Turnierwochenend-Auftakt" beginnen: Jeder hat den einen oder anderen Salat beigesteuert und sein Grillgut (sowie natürlich Getränke) mitgebracht ...

... allerdings hatten mache noch den "Anfall", sich fürs Turnier neue Pfeile bauen zu müssen ...

 

So wurde es - bei nettem Plausch und vielen Frotzeleien - ein wunderschöner und entspannter Abend im Kreise befreundeter Bogner.

Das Turnier begann dann am Samstagmorgen, bei zunächst herrlichstem Wetter, pünktlich um 8.00 Uhr.

Harry hatte für den Samstag eine Doppelhunterrunde (Wertung: Kill 10, Körper 5) auf insgesamt 30 Scheiben mit fliegendem Start ausgeschrieben. Den eingeteilten Gruppen wurde jeweils eine Startzeit zugeteilt, zu der sie abwechselnd von Scheibe 1 oder 16 ins Rennen geschickt wurden.

Klick auf Karte für Großansicht

Karin und ich fanden uns in einer Gruppe mit Holger S. und Ralf K. wieder. Sehr zu meiner Freude hatte ich bereits im Vorfeld erfahren, dass auch Thomas P. und Betty H. unserer Gruppe zugeteilt waren.

Wir konnten wie geplant um 10.00 Uhr von Scheibe 1 aus ins Rennen gehen. Allerdings war Thomas nicht, wie von mir erhofft, in der Klasse BHR am Start - er zog es vor, mit dem Compound-Bogen seine Runde zu absolvieren (BHC).

An jeder Stelle des Parcours wurde die Liebe sichtbar, mit der Harry diesen gestellt hat: Richtungsschilder, Hinweistafeln und jede Menge lockerer Sprüche rundeten die Ausschilderung ab - einfach einmalig!

Und dann erst die Tiere: Viele einzigartige "Eigenbauten", darunter 2-D-Scheiben (von "vorne" eine ganz normale - immer liebevoll ausgearbeitete - Scheibe; die "Rückseite" dagegen war "flach" mit heraus gearbeiteten Killbereichen), relativ unbekannte Tiere und natürlich die "klassischen" 3D-Tierplastiken unterschiedlichster Hersteller.

Es wurde - wie erhofft - ein geniales Turnier:

Die erste Teilschleife - der Parcours war als Achterschleife aufgebaut, in dessen Mitte die Skihütte und damit der Dopingstand lagen - führte zunächst durch einen wunderschönen, urigen Mischwald. Die Scheiben waren wieder einmal zum Niederknien schön!

Sehr zu meiner Freude konnte ich bei den ersten Scheiben sowohl mit Holger als auch Thomas mithalten. Gleich an Scheibe 1 - die stehendes und laufendes Erdmännchen - konnte ich 15 Punkte einheimsen, während der Rest der Truppe gleich Fehlschüsse hinnehmen musste. Auch bei den beiden Wildschweinen, die durch eine Astgabel hindurch geschossen werden mussten, traf ich souverän.

 

 

 

Auch Karin fand gut in das Turnier hinein und freundete sich gleich bei den ersten Scheiben gut mit Betty - die, wie Karin, mit einem Kiowa-Bogen unterwegs war - an.

Wie schon in Wollenberg 2012 konnte ich mich wieder von Harrys unnachahmlichen Fähigkeiten in Sachen Parcoursführung und "Stellen einmaliger Scheiben" überzeugen ...

Impressionen (Klick auf die Bilder für Großansicht):

Die Slideshow benötigt Adobe Flash Player 9.0 (oder höher).

JavaScript muss erlaubt / eingeschaltet sein.

Mit der Doppelhunterrunde kam ich sehr gut zurecht: An nahezu allen Scheiben standen (mind.) zwei Tiere, auf die man dann je einen Schuss abzugeben hatte.

Von Beginn weg saßen meine Treffer sehr gut. An vielen Scheiben kam ich so gleich auf je 10 oder gar 15 Punkte. Wenn ein Pfeil ausnahmsweise einmal ein Tier verfehlte, so saß der andere Pfeil beim zweiten Tier meist im Kill. Wobei festzuhalten bleibt, dass ich auf der ersten Teilschleife kaum Fehlschüsse zu verzeichnen hatte. Diese kamen - genauso wie zwei Scheiben mit 0 Punkten (die vermaledeiten, schmalen Falken und der Weitschuss auf den Elch) - erst in der zweiten Turnierhälfte. Offensichtlich ist es mir nicht gelungen die Konzentration bis zum Ende zu halten.

Trotzdem konnte ich das Grinsen auf der gesamten Runde nicht aus dem Gesicht bekommen; es war einfach genial!

Auch Karin hatte ganz offensichtlich ihre Freude: In den nahen und mittleren Distanzen setzte auch sie ihre Treffer sehr souverän. Lediglich bei extremen Schüssen (steil bergab bzw. sehr weite Distanzen wie z. B. beim Elch) zeigt sich noch ihr Trainingsrückstand.

Besonders erfreulich aber, dass nun endlich auch ihr Rücken wieder für eine längere Turnierdauer fit ist - bis zum Schluss hatte sie hier keine Probleme; allerdings hat dann am Ende dann die Kraft ein wenig nachgelassen.

Nach den ersten 15 Scheiben kamen wir hungrig beim Dopingstand an, wo es dann auch die wohlverdiente Stärkung gab. Das weitläufige Gelände und die hohen Temperaturen hatten ihren Tribut gefordert...

Von "Wienerle", über "Paprikawurst" bis hin zu Pommes und Salat gab es alles, was das Herz begehrte. Noch während unserer Pause wurde dann das Glücksschießen aufgebaut, bei dem es wieder tolle Preise zu gewinnen gab.

Die zweite Teilschleife führte nun über offenes Wiesengelände (dem "Skihügel") und am Waldrand entlang.

Dabei folgten gleich mehrere spektakuläre Schüsse: Zunächst kam ein Weitschuss auf das Bison sowie einen wunderschönen Strauß. Es ist einfach herrlich, wenn man im Anschlag steht, dann den Pfeil löst und mit dem Lösen bereits weiß, dass der Pfeil auf dem Tier sitzt. Dann verfolgt man den Pfeilflug und hört das "Plopp" des Einschlags - einfach traumhaft (siehe Bilder unten).

 

Gleich im Anschluss kam dann der Schuss über einen Tümpel. Hier galt es einen Fischotter sowie einen Schwan zu treffen (siehe Bild links). Hier begann nun bei mir eine Serie von Fehlschüssen - meist saß nur ein Pfeil auf dem Tier; dies hat mich in der Endabrechnung dann wertvolle Punkte gekostet.

Holger zog im Lauf der zweiten Teilschleife nun unaufhaltsam davon: Souverän setzte er seine Treffer und holte sich selbst bei schwierigsten Scheiben 10 oder 15 Punkte ab. Für die 20 Zähler fehlte ihm an diesem Tag das Quäntchen Glück - häufig saß einer der beiden Pfeile knapp neben dem Kill. Allerdings hatte er kaum Fehlschüsse zu verzeichnen. Im Gegensatz zu mir blieb er auch von einem Miss verschont!

Die für mich schönste Scheibe: Die zwei Dinos in einem Tobel mit umgestürzten Bäumen aufgebaut, nahe dem Wasser und mitten in einer sumpfigen Ecke. Das Ei - so man es getroffen hat - gab Minuspunkte!

Leider zog nun nach und nach der Himmel zu - voller Sorge blickten wir immer wieder nach oben. Kaum hatten wir den höchsten Punkt des Geländes, von wo aus man einen tollen Ausblick hatte, erreicht, da kamen heftige Winde auf. Der Doppelschuss auf den Panther und das Mufflon war dann der letzte, den wir noch trocken absolvieren sollten...

 

Innerhalb kürzester Zeit wurde der Himmel schwarz und es begann wie aus Eimern zu schütten. Ärgerlich, dass wir just in diesem Moment auf offenem Gelände waren - so wurden wir innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Unterwäsche ....

Aber auch das konnte unserer guten Laune keinen Abbruch tun und wir zogen gemeinsam die Runde durch.

So wurden die letzten vier Scheiben zu einer regelrechten "Wasserschlacht" - es ist schon interessant zu sehen, wie sehr sich der Pfeilflug bei strömendem Regen verändern kann. Ebenfalls "schön", wenn man dann auch noch die Gischt von der tropfnassen Sehne bei jedem Schuss abbekommt...

Karin und mich zog es dann nach der Runde ganz schnell zunächst erst einmal in unser Quartier zurück. Dort gönnten wir uns zuerst einmal eine heiße Dusche um uns wieder aufzuwärmen.

Anschließend ging es dann bei Einbruch der Dämmerung wieder zurück zur Skihütte bzw. dem Campingplatz zur ebenfalls traditionellen Party:

Auch in diesem Jahr hatte Harry sich wieder in Unkosten gestürzt und eigens eine Dreimannkapelle engagiert. Allerdings traf die nicht so ganz meinen Nerv (kein Vergleich zu Ashley mit Partnerin) ...

... so plauschten wir einige Zeit im Nebenzimmer mit unseren Mitstreitern sowie vor der Hütte mit weiteren Bekannten.

Das angebotene Gulasch befriedigte meine Geschmacksnerven ebenso wie meinen schon wieder hungrigen Magen. So konnten Karin und ich uns dann zu später Stunde zufrieden und satt in unser Quartier zurückziehen.

Die gesamte Nacht über regnete es - zum Teil sehr heftig. So befürchtete ich für die Dreipfeilrunde am Sonntag schon das Schlimmste ...

Mit bangem Herzen ging es - nachdem wir das Zimmer geräumt hatten (nicht ohne im Auto trockene Sachen für die Heimfahrt bereit zu legen) - wieder aufs Turniergelände. Dort angekommen hörte ich dann schon die ersten Gerüchte:

Der zweite Turniertag wird abgesagt - er fällt buchstäblich ins Wasser ...

Harry sah sich nicht in der Lage, die Verantwortung für eine weitere Turnierrunde zu übernehmen (was ich persönlich sehr gut nachvollziehen konnte und auch respektiert habe)

 

Trauriges Stillleben: Die abgebauten Tiere der ersten Runde im strömenden Regen

Das war natürlich mehr als bedauerlich: Harry hatte sich so große Mühe für dieses Turnier gemacht: Eigens für die Runde am Sonntag (Dreipfeilrunde) waren noch einmal 30 neue Scheiben vorbereitet (insgesamt waren 86 Tier auf dem Gelände verbaut!!). Schon am Vortag hatte ich manche dieser Scheiben ausmachen können - auch diese Runde wäre wieder einmalig geworden.

Eine der vorbereiteten Scheiben: Steilschuss auf den stehenden Schwarzbären

So mussten wir schweren Herzens - und mit Tränen in den Augen - auf die zweite Runde verzichten.

Wir hatten lediglich das Glück, dass wir nun doch noch am Glücksschießen teilnehmen konnten, das Harry kurzerhand so umgebaut hat, dass man unter einem "Sonnenschirm" heraus auf die "Lose" schießen konnte. Hier meinte es Fortuna gut mit mir: Fünf meiner sechs Pfeile trafen nummerierte Zettel und so konnten wir noch einige (im wahrsten Sinne des Wortes) Trostpreise abräumen.

Nach einer ausgiebigen "Abschiedsrunde" ging's so für Karin und mich etwas eher als geplant zurück nach Hause...

FAZIT: Es war - wenn auch zwangsweise auf einen Tag verkürzt - das erwartet schöne Turnier; um es kurz zu sagen: Mit dem Turnier in Wollenberg konnte Großerlach (noch) nicht ganz mithalten. Trotzdem wird dieses Turnier in meiner persönlichen Hitparade nur knapp dahinter auf den zweiten Platz eingereiht! Ich hoffe, dass wir auch beim nächsten Mal wieder an den Start gehen dürfen bzw. können!

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Harry und seine Helfer, die hier wirklich wieder ein außergewöhnliches Turnier veranstaltet haben!!!

Ergebnisliste

nach oben