AKie's Bogenblog

28./29. Juli 2012

Lange herbeigesehnt - heiß erwartet und mit hohen Erwartungen meinerseits belegt war es nun endlich da: Unser absolutes Lieblingsturnier des Jahres, das

4. "Steilhangturnier" Oberharmersbach

... durchgeführt von den "Freien Bogenschützen Schmieheim".

Am frühen Samstagvormittag ging es so, nach einer Nacht, in der es heftigst geregnet hatte, auf in Richtung "sEckle Steffe Hof" (Familie Armbruster). Allerdings waren wir in diesem Jahr nur zu dritt am Start: Unser "Schrauber" Cedric verzichtet neuerdings auf alle traditionellen Turniere. So zogen Karin, Sarah und ich alleine los.

Glücklicherweise hatte sich das Wetter am frühen Vormittag bereits beruhigt; zwar war der Himmel noch bewölkt, von Regen jedoch keine Spur. Dazu wurde es - vor allem ab dem Mittag, als dann auch noch die Sonne herauskam - sehr warm. Das Turniergelände sowie die extra für die Camper bereit gestellte "Übernachtungswiese" waren wieder in einem erstklassigen Zustand und fachten meine Lust auf dieses Turnier noch mehr an. Zudem war in diesem Jahr - trotz des parallel in Neustadt stattfindenden Turniers - alles am Start, was Rang und Namen in der Bogensportszene hat (naja, bis auf ganz wenige Ausnahmen zumindest).

Auf der Einschießebene begegnete mir dann gleich ein "alter Bekannter": Das von den Bogenfreunden selbst hergestellte Reh, das bislang immer Teil der Turnierrunde gewesen war. In diesem Jahr wurde es offensichtlich "aussortiert" und als Einschießscheibe aufgestellt.

Natürlich nutzte ich die Gelegenheit und setzte den ersten Schuss des Tages gleich auf dieses nicht gerade einfache Ziel an. Was soll ich sagen - es ging gleich gut los: Gleich der erste Pfeil des Tages saß mittig im Kill! Auch die folgenden Pfeile auf die weiteren aufgestellten Scheiben saßen da, wo ich sie haben wollte. Es sah also alles optimal aus und ich freute mich schon sehr auf den gemeinsamen Scheibenstart der Dreipfeilrunde.

 

Gewohnt pünktlich rief Jürgen F. von den Bogenfreunden Schmieheim die Teilnehmer zum Briefing.

Anschließend ging es gemeinsam zu den bereits im Vorfeld eingeteilten Startscheiben hinaus auf die gewohnte Achterschleife rund um den "sEckle Steffe Hof", der wieder als hervorragend bestückter Dopingstand (selbstverständlich auch wieder mit der weithin gerühmten "Schwarzwälder Kirschtorte" - in diesem Jahr sollen es an beiden Tagen insgesamt 10 Torten gewesen sein, die von den Teilnehmern verdrückt wurden!) genutzt wurde. Wie immer war die Verpflegung - angefangen von den Salaten, über diverse Kuchen bis hin zu den Steaks - absolut lecker!

Unsere Turniergruppe umfasste dieses Mal neben Karin und Sarah noch Dominik L. und Wolfgang D. (der am Samstag gerade rechtzeitig zum Abmarsch ankam *fg*) - somit war die gute Laune schon vorprogrammiert.

In der Gruppe vor uns gingen unsere Bogenfreunde vom BC Burg Rosenegg mit Toni B., Jürgen M. und Uwe K. - unmittelbar hinter uns folgte Familie Spickenbaum mit einigen fA-Bekannten.

Mit Ausnahme eines kurzen "Staus" kamen wir gut durch die erste Runde. Das Wetter hat - abgesehen von zwei ganz kurzen "Tröpfeleinheiten" perfekt gehalten, die Wege waren zum Teil zwar rutschig und an ganz wenigen Stellen sogar matschig - mit Holzplanken und einer klug gewählten Wegführung hatte der Veranstalter aber optimale Bedingungen geschaffen.

Wie bislang in jedem Jahr unserer Teilnahme, so war der Parcours auch dieses Mal wieder erstklassig gestellt: Von jagdlichen Distanzen bis hin zu Maximalentfernungen, steile Bergauf- wie Bergabschüsse bis hin zu optisch täuschenden Schüssen war wieder alles dabei, was das Bognerherz erfreut. Zudem waren einige Schussfenster so knifflig, dass man auf die Knie "gezwungen" wurde oder einen "heftigen" Stand hatte. Einziges Manko: Manche Schüsse waren für Linkshandschützen fast nicht machbar. Hier könnten die Parcoursbauer noch optimieren ...

Impressionen von Tag 1:

"Schussfenster" auf die Hasen

Unsere Jüngste erwischte (endlich wieder einmal) einen tollen Tag: Von Anfang an konnte Sie Treffer um Treffer setzten. Selbst bei den weiten Schüssen konnte sie in aller Regel mithalten - der neue Bogen zahlt sich so langsam aus. Allerdings haben sich einige technische Fehler eingeschlichen, so dass sie hin und wieder "Aussetzer" hatte, die dann auch zum einen oder anderen Miss geführt haben.

Insgesamt war sie (und natürlich auch der Rest unserer Truppe) mit ihren 222 Punkten in der Dreipfeilrunde sehr zufrieden. Die Freude war ihr deutlich anzusehen ...

Nachdem Karin im vergangenen Jahr am zweiten Tag die Segel streichen musste (Schulterproblematik), war sie in diesem Jahr - mit nahezu vollständig ausgeheilter Schulter - natürlich besonders "heiß" auf dieses Turnier:

Auch bei ihr lief die Runde nahezu optimal: Nur sehr wenig zweite bzw. dritte Pfeile und sogar nur zwei Miss standen am Ende der Runde auf dem Wertungszettel. Mit 394 Punkten kam sie ganz knapp an die magische 400er-Grenze heran und belegte so nach Tag 1 einen hervorragenden zweiten Platz.

Mit nun "kompletter" Baden-Ausrüstung (Bogen, Pfeilbefiederung, Käppi und nun auch noch ein extra angefertigter Armschutz) ging ich voller Vorfreude auf die Runde. Zu Beginn lief es gleich ganz ordentlich: Köpertreffer und Kill (gewertet wird bei diesem Turnier in der 20-16er-Schreibweise) wechselten sich ab. Ab Schuss 13 kam dann jedoch völlig unverständlicherweise eine Krise: Zunächst benötige ich zwei zweite Pfeile in Folge, dann fing ich mir zwei völlig unnötige Miss ein.

Das zweite Miss fing ich mir beim weitesten Schuss des Tages - dem auf Maximalentfernung stehenden und steil berauf zu schießenden Damhirsch - ein. Geärgert habe ich mich hier vor allem deshalb, weil wir vor diesem Schuss eine Wartezeit von knapp 30 Minuten hatten. Nach diesem Schuss gingen mir (zum ersten Mal seit langer Zeit) kurzfristig die Nerven durch und mein (armer) Badenbogen lernte kurzerhand das Fliegen ...

Gott sei Dank nahm mir mein Bogen diese Behandlung nicht krumm:

Abgesehen von einem dritten Pfeil unmittelbar nach der Pause (ich musste ja unbedingt den schmalen Fasan auswählen - den Fuchs erwischte ich beim "Nachschuss" sofort im Kill) traf ich alle folgenden Tiere wieder souverän mit dem ersten Pfeil. Trotzdem war ich mit meinem Ergebnis - am Ende sollten es immerhin 416 Punkte (Rang 11 unter 59 Teilnehmern) sein - alles andere als zufrieden. Es gelang mir überhaupt nicht, in den "Tunnel" zu kommen; ich habe während der gesamten Runde meinen Kopf einfach nicht frei bekommen. Eventuell lag das auch am Stress der vergangenen Wochen (so hatte ich z. B. am Vortag noch eine Fortbildung, die bei Temperaturen oberhalb 38 °C in den Seminarräumen der PH Freiburg stattfand) oder an dem Druck, den ich mir selbst gemacht hatte.

Tag 2:

Der zweite Tag brachte dann die traditionelle "Doppelhunterrunde" (pro Tier sind zwei Pfeile abzugeben, die jeweils voll zählen; gewertet wird Kill 20 und Körper 10 Punkte). Hier konnte man natürlich noch einmal voll angreifen.

In der Nacht hatte es wieder heftig geregnet, rechtzeitig zum Turnierbeginn hörte es aber erneut auf. Allerdings waren die Temperaturen nicht mehr ganz so hoch wie am Vortag. Am späten Vormittag kam dann aber sogar die Sonne heraus und es blieb den ganzen Turniertag über trocken.

Wie der zweite Turniertag für mich lief, kann man an nebenstehendem Bild deutlich ablesen:

Schon vom ersten Tier weg gelang es mir, in den ersehnten "Tunnel" zu kommen. Sobald ich am Pflock stand, habe ich nichts anderes als das Kill des entsprechenden Tieres wahrgenommen - alles andere war komplett ausgeblendet. Und so kam es, wie ich es mir schon am Vortag gewünscht hätte:

Viele Treffer saßen im Kill, nur ganz wenige Pfeile verfehlten überhaupt das Ziel; lediglich mit dem Damhirsch wollte es an diesem Tag (wieder) nicht klappen. Trotzdem hatte ich viel Freude - am Ende standen unglaubliche 650 Punkte auf meinem Wertungszettel. Dies war das dritthöchste Ergebnis das Tages.

Mit 1066 Punkten (Summe aus beiden Runden) errang in schlussendlich einen tollen 6. Platz, der mich mit dem Ergebnis vom Samstag wieder versöhnte!

Auch meine bessere Hälfte lieferte wieder eine souveräne Runde ab: 500 Punkte in der Doppelhunterrunde und insgesamt 894 Punke brachten sie (mal wieder *fg*) auf einen Podestplatz: Rang 3 und damit einen der wirklich tollen Pokale, die es in diesem Jahr erstmals gab, waren so die Belohnung für die hervorragende Leistung. Immerhin hat sie mit ihrem Ergebnis am Sonntag sogar etliche BHR-Männer hinter sich lassen können ...

Unsere Jüngste hatte sich offensichtlich am Samstag schon verausgabt ...

... leider traf sehr häufig nur ein Pfeil sein Ziel. Zudem gelangen ihr nicht mehr ganz so viele Kill wie am Samstag. Insgesamt konnte sie am zweiten Tag so nur noch 170 Punkte zu ihrem Endergebnis von insgesamt 392 Punkten dazutun. Immerhin bedeutete das in der Langbogen-Jugendklasse weiblich den 1. Platz. Somit sahnte auch sie einen der begehrten Pokale ab und freute sich darüber zu Recht.

Alles in allem erfüllte das Turnier wieder genau das, was wir erwartet haben:

Ein hervorragend geplantes und durchgeführtes Turnier, eine würdige und zeitnah durchgeführte Siegerehrung, erstklassige Verpflegung und freundliche Helfer an allen Ecken und Enden. Auch die "familiäre Atmosphäre", die mich schon bei unserer ersten Teilnahme begeistert hatte, ist - trotz der Ausweitung des Turniers auf zwischenzeitlich 148 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - erhalten geblieben. Dass nun auch die stärksten Bogner aus der näheren und weiteren Umgebung an den Start gehen wertet dieses Turnier noch einmal auf.

Für uns ist klar: Auch im kommenden Jahr werden wir wieder mit Freuden an diesem Turnier teilnehmen!

Ein Dankeschön an dieser Stelle an alle "Schmieheimer": Es ist wirklich ein erstklassiges Turnier, was ihr hier seit Jahren veranstaltet. Wir hoffen, dass ihr das noch lange halten könnt - weiter so!

Die Siegerliste

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