AKie's Bogenblog

23./24. Juli 2011

27. internationales 3D-Jagdturnier

... durchgeführt vom Bogensportclub Titisee-Neustadt.

Einer unserer "Turnierhöhepunkte" im Jahr findet rund um die Hochfirstschanze in Neustadt statt. Die gesamte Familie freut sich - nicht zuletzt wegen des legendären "Drachenschusses" - das ganze Jahr über bereits auf diese Veranstaltung. So waren wir denn auch (zunächst) komplett gemeldet. Als dann aber das Wetter in der Vorwoche alles andere als "angenehm" war und auch unser letztes Turnier in Eisenbach verregnet war, schwächelten unsere Kinder etwas: Sarah nahm schlussendlich nur am Samstag, Cedric (unser Freestyler) nur am Sonntag teil ...

... es wurde jedenfalls wieder ein außergewöhnlich schönes (und erfolgreiches) Turnierwochenende:

Nachdem es in der Nach zu Samstag noch regelrecht geschüttet hatte, ging es mit gemischten Gefühlen 'gen Neustadt. Glücklicherweise hörte pünktlich zum Turnierstart der Regen auf - am frühen Nachmittag kam dann sogar die Sonne heraus; die Temperaturen blieben jedoch deutlich unter 20 °C.

In diesem Jahr hatten sich die Organisatoren glücklicherweise dazu entschlossen, den unglückseligen "fliegenden Start" durch den gemeinsamen Scheibenstart zu ersetzten. Dies war längst überfällig, sorgten die ständigen Stauungen in den Vorjahren (vornehmlich durch die hohe Teilnehmerzahl und die Freestyle- bzw. Compoundschützen verursacht) doch ständig für Unmut - nicht nur in meiner Familie.

Wir waren wieder gemeinsam mit unseren Vereinskameraden vom BC Burg Rosenegg und weiteren befreundeten Bognern am Start. In insgesamt vier Gruppen waren wir verteilt. Tom nahm sich (gemeinsam mit Toni und weiteren Bognern) unserer Tochter an; Karin und ich konnten so ganz entspannt unsere Runde (gemeinsam mit Wolfgang, Holger, Thilo und tj) drehen.

Von Beginn weg hatten wir in unserer Truppe - die von Scheibe 24 aus auf die Runde mit insgesamt 30 Stationen ging - viel Spaß. Die leistungsmäßig dicht beieinander liegenden Teilnehmer in dieser Gruppe sorgte dafür, dass wir uns in Sachen Trefferquote in einen regelrechten "Rausch" hineingesteigert haben.

So konnte auch ich mein Vorjahresergebnis gleich deutlich steigern. Dies lag, neben der tollen Gruppe, natürlich auch an den wirklich jagdlich gestellten Scheiben: "Humane" Entfernungen von 8 bis rund 45 Meter stellen für einen Blankbogenschützen durchaus machbare Distanzen dar.

Trotz meiner nicht wirklich stressfreien Woche(n) kamen die Treffer - entgegen meiner eigenen Erwartungen - sehr konstant. Mit lediglich zwei zweiten und einem dritten Pfeil kam ich so am Ende auf sehr gute 498 Punkte. In der wirklich sehr stark besetzten "Altersklasse" (ab 45 Jahren) kam ich bei 34 Startern so auf einen überraschend guten 7. Platz, mit dem ich wirklich zufrieden war, auch wenn die "magische" 500er-Grenze nicht knacken konnte.

Karin fühlte sich in der von uns Männern dominierten Gruppe sichtlich wohl. Auch bei ihr zeigte das Schuljahresfinale kaum Auswirkungen: 444 Punkte (bei 4 Inkill) brachten sie am Ende auf den 4. Platz

Das jüngste Familienmitglied - unsere Sarah - war gemeinsam mit unserem Vereinsvorsitzenden auf der Runde. Sie hatte offensichtlich ihre Freude; allerdings zeigt sich nun, dass es unumgänglich wird, dass sie demnächst auf einen stärkeren Bogen umsteigt. Mit ihrem 22-Pfund-Langbogen kann sie - da sie seit Anfang des Monats nun zu den Jugendlichen gehört und wie die Erwachsenen vom blauen Pflock aus starten muss- die weiten Distanzen einfach nicht kontrollieren. So traf sie die "nahen" Distanzen oft problemlos gleich mit dem ersten Pfeil - je weiter die Distanzen wurden, desto problematischer wurde es, überhaupt das Tier zu erreichen.

Obwohl sie durch die Gruppenmitglieder immer wieder auch im technischen Bereich korrigiert wurde, konnte so das ein- oder andere Miss nicht verhindert werden.

Am Ende belegte sie so in ihrer Bogenklasse den 5. Platz - immerhin steigerte sie dabei (von der Punktzahl her) das Ergebnis des Vorjahres um rund 25%!

Weitere Impressionen vom Samstag:

Unsere Truppe am Samstag

TJ im Anschlag auf den Biber - ein toller Schuss über einen kleinen Bach:

 

Ein neues Tier auf der Runde: Das wunderschöne (und große) Känguru: (rechts)

Das Vielfraß - ein tolles Tier, gestaltet vom "Projekt 3D" (wie so viele auf dem Neustädter Turnierparcours):

Wolfgang D. beim Schuss

Das Löwenpaar: In diesem Jahr wieder vereint: Einer der weitesten Schüsse im Parcours (rund 45 Meter):

Holger S. im Bogen: Er lieferte sich mit "meinem" Bogenbauer Thilo L. ein spannendes Duell, bei dem ich nicht ganz mithalten konnte. Punkt um Punkt zogen die beiden davon - und knackten dabei dann die 500er Grenze!

 

Ohne einen Regentropfen abbekommen zu haben und ohne jeglichen "Stau" kamen wir nach rund sechs Stunden aus unserer Turnierrunde zurück. Mit einem ausgiebigen Umtrunk im Festzelt und der sich anschließenden Siegerehrung endete so der erste Tag.

Thilo L. (links) und die "Latros" (rechts)

 

Mit besonderer Vorfreude nahmen wir natürlich - und das gleich zweimal - den Drachen im Auslauf der "größten Naturschanze Deutschlands" in Angriff: In der "ersten Tagesserie" (quasi aus der angefangenen Turnierrunde heraus) konnte ich diesen dann mit zwei Pfeilen (bei sechs Schüssen insgesamt) treffen; auch Karin traf mit den zweiten Pfeil - wenn auch "nur" den Fuß...

Mein bester Pfeil hatte einen Abstand von 53 Zentimetern zum stilisierten Herz; dies reichte leider nicht für einen Platz im Vorderfeld - der wunderschöne Glasdrache, den es für die Tagessieger in den einzelnen Bogenklassen gab, hätte mich/uns ja schon interessiert ...

... dann vielleicht im nächsten Jahr wieder.

Auch am Sonntag konnten dann keiner aus unserer Familie den Drachen "erfolgreich" treffen. Zwar traf ich erneut das ein- oder andere Mal - auch hier waren die Distanzen zu groß. Cedric und Sarah ("Drachentöterin Schüler" aus dem Vorjahr!) trafen leider gar nicht - auch Karins "Fußtreffer" brachte sie nicht auf einen vorderen Platz.

Der feuerspeiende Drache in Action:

Auch in der Nacht zu Sonntag regnete es wieder sehr stark. Selbst in den frühen Morgenstunden sah es eher nach Weltuntergang, denn nach Turnier aus...

... doch wie am Vortag hörte es wieder rechtzeitig zu Turnierbeginn auf!

Da es in Sachen Teilnehmer einige Änderungen gab, haben wir die Turniergruppe umgestellt: Sarah blieb zuhause, dafür kam Cedric dazu. Zudem fanden sich mit unserem Vereinsmitglied Toni B. und dem befreundeten Bogner Dominik L. zu meiner Gruppe hinzu. Somit starteten wir am zweiten Tag erneut mit sechs Wettkämpfern, dieses Mal von Scheibe 22 aus, in den zweiten Turniertag:

Unsere Truppe am Sonntag

Dass TJ auch am zweiten Tag dabei sein konnte (trotz einer nicht lange zurück liegenden Bandscheibe-OP!) und mit Dominik ein weiterer sehr starker Schütze in meiner Truppe war (abgesehen natürlich von meinem Schatz und meinem Sohnemann, dem "Freestyler", den ich ja gerne hinter mir lassen möchte), hat mich sehr motiviert; zudem wollte ich unbedingt die 500er-Marke knacken ...

So ging ich von Beginn weg sehr konzentriert an den Start. Die Schüsse gelangen mir dann auch ganz toll - allerdings schlichen sich zur Mitte der Runde einige Fehler ein: Ich verlor kurzfristig den Fokus und benötigte insgesamt gleich vier zweite Pfeile. Allerdings konnte ich dann jeweils den zweiten Pfeil im Kill unterbringen, so dass sich der "Schaden" dann in Grenzen gehalten hat. Am Dopingstand hab ich mich dann mit einer schönen "heißen Roten" und einem Kaffee wieder gestärkt. Ich nahm mich noch stärker in die "Pflicht" und fand so auch den Fokus wieder! So traf ich dann im Schlussdrittel auch wieder souverän - etliche Inkill folgten. Am Ende standen dann auch respektable 512 Punkte auf dem Wertungszettel - die Freude war dementsprechend groß! Ein (undankbarer) 4. Platz war denn auch der Lohn für diese Leistung. Auch im Gesamtergebnis (Gesamtsumme über beide Tage) konnte ich dann den vierten Platz belegten - eine Steigerung um sieben Plätze im Vergleich zum Vorjahr!

Auch Cedric ging hochmotiviert und voll konzentriert an den Start. Er musste mit seinem Freestyle-Rcurve-Bogen sogar vom roten Pflock aus schießen. Zudem war er mit einem neuen Pfeilsetup (seinen geliebten "Spinwings" mit - immerhin noch - einer "Länge" von einem Zoll) am Start. Diese Pfeile kamen sehr zu seiner Zufriedenheit Online und schlugen ein- ums andere Mal im Kill bzw. Inkill ein. Erst am Ende der Runde benötigte er zweite Pfeile.

So kam er am Ende auf hervorragende 496 Punkte und sicherte sich so den Gesamtsieg in der Recurve-Klasse der Jugend!

Karin, die auch dieses Turnier (wie so viele davor) für unsere Gruppe geschrieben hat (Danke dafür mein Schatz!!), hielt in gewohnt souveräner Manier mit. Viele wundern sich, wie sie mit ihrem 30-Pfund Kiowa (noch immer der "Stangenbogen" - der "Custom made" ist derzeit in der Produktion!) auch die entfernten Ziele mit äußerster Präzision trifft ...

.. ich selbst wundere mich da schon lange nicht mehr, sondern freue mich für sie und ihre so erzielten Ergebnisse (die dann auch noch meist besser ausfallen, als meine)!

Ihr gelang eine klare Steigerung zum Samstag - 478 Punkte auf dieser Runde brachten ihr schlussendlich den 2. Platz ein. Vor ihr lag - wieder einmal - eine BBR-Schützin, d. h. eine Schützin, die mit einem klaren Zielsystem ("Abgreifen" an der Sehne auf Grund der - bei diesem Turnier vorgegebenen - Entfernungen) arbeitet. Der dadurch erreichte Vorteil gegenüber einem reinen Blankbogenschützen ist natürlich immens; insofern darf sie sich als "heimliche Siegerin" fühlen.

Impressionen vom Sonntag:

Der wunderschöne Fischotter (oben); Cedric im Anschlag (rechts)

Insgesamt war es ein wieder ein herrliches Turnier - die ganze Familie hellauf begeistert. Dies mag natürlich auch daran liegen, dass wir auf lauter nette Leute getroffen sind und - insgesamt betrachtet - doch noch sehr "ordentliches Wetter" erwischt hatten. Die Organisation war nun deutlich entspannter als in den Vorjahren; der gemeinsame Scheibenstart hat doch einen großen Schritt nach vorne gebracht (Danke Martin für dein Einssehen!) - wenn nun auch noch alle Wertungszettel zeitnah im Wettkampfbüro eingehen (evtl. sollte man hier - analog zu anderen Turnieren - einen "Abgabeschluss" festlegen), dann kann man mit Fug und recht von einem optimalen Turnier sprechen.

Wir werden dieses Turnier auch weiterhin in unserem Familien-Turnierkalender belassen; wir freuen uns schon jetzt wieder auf das kommende Jahr, wo wir - hoffentlich gesund und munter - wieder teilnehmen möchten!

 

Die Siegerlisten: Samstag, Sonntag - Zweitageswertung

 

 

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