AKie's Bogenblog

14. August 2011

11. Jagdturnier in Aach/Hegau

... durchgeführt von den Wilhelm-Tell-Schützen Aach.

Auch in 2011 führten die Wilhelm-Tell-Schützen ihr Turnier beim Gelände rund um den Aacher Sportplatz durch:

Das Gelände ist ohne größere Steigungen, was die Variation der Schüsse natürlich ein wenig einschränkt. Steile bergauf- bzw. -abschüsse sucht man hier vergebens. Dafür ist der Parcours in einem wunderschönen Laubwald gelegen und die Parcoursbauer bemühen sich, einen abwechslungsreichen und nicht immer einfachen Kurs zu erstellen: Es gab tolle Schüsse in allen gewohnten Variationen, viele davon auch "knifflig" (im Sinne von "das Auge täuschend") gestellt.

Am frühen Vormittag meldeten wir uns gemeinsam mit Wolfgang D., Lubor B. und Artur L. zum hier üblichen "fliegenden Start" an und konnten ohne große Wartezeit in die Runde einsteigen.

Es herrschten ideale Bedingungen - endlich wieder einmal eine "T-Shirt-Runde":

Den ganzen Tag über hatten wir Sonnenschein; nur zur Halbzeit zog ganz kurz ein Wolkengebiet durch - jedoch ohne "Spuren" zu hinterlassen. Kurz vor der - recht zügig nach dem auf 17 Uhr festgelegten Abgabeschluss für die Wertungskarten durchgeführten - Siegerehrung tröpfelte es dann kurz. Auch die Temperaturen erreichten angenehme Bereiche um die 25 °C.

 

Unsere Truppe an Scheibe 6

Nach längerer Zeit hatte ich mich wieder einmal für einen gemeinsam Start mit unserem "Schrauber" entschieden: Vater und Sohn in eine Gruppe ...

... und es kam wie es kommen musste: Schon gleich zu Beginn gerieten wir uns ein wenig in die Wolle; in der Folge versemmelte ich gleich drei einfache Schüsse. Da zudem auch Sarah am "frühen Morgen" noch ein wenig "grätig" war, versprach es nicht gerade eine Toprunde zu werden.

Mein "Großer" zog dann aber (dafür meinen Respekt!) die Konsequenz und verabschiedete sich an Scheibe 7, um mit der vor uns laufenden Truppe weiterzuziehen. Wie sich bei der Siegerehrung herausstellen sollte, gereichte uns das beiden sehr zum Vorteil!

 

Cedric im Anschlag auf den Fuchs (Scheibe 3)

Bei Karin war die Frage, ob sie den kompletten Parcours überhaupt überstehen wird. Die Schleimbeutelentzündung (und Sehnenreizung) im rechten Oberarm ist - dank Physiotherapie und Schmerzmittel - zwar schon deutlich besser geworden (in Oberharmersbach musste sie deswegen ja leider das Turnier abbrechen), so richtig auskuriert ist das ganze jedoch nicht.

Das merkte man dann auch im Lauf der Runde: Konnte sie zunächst noch problemlos ihre Leistung abrufen, so gab es dann etwa zur Halbzeit der Runde den ein- oder anderen Dämpfer (in Form eines Miss) und der Schmerz kehrte zurück.

In der Gruppe wurde schon über ihren fast "fliegenden Anker" gespottet. Das Ankern wurde auf ein Minimum heruntergeschraubt. Ganz am Ende der Runde ging dann sogt wie gar nichts mehr; sie zog den Bogen nicht einmal mehr voll aus... und fing sich so ausgerechnet am letzten (eigentlich einfachen Tier) noch ein Miss ein. So konnte sie insgesamt nicht ganz an ihre Vorjahresleistung anknüpfen. Mit 396 Punkten sicherte sie sich trotzdem noch die Bronzemedaille!

Für Sarah war es - nach den anfänglichen Startschwierigkeiten (wie kann man in den Ferien auch nur sooo früh aufstehen müssen?) - endlich wieder einmal ein Turnier mit mehr Lust als Frust: Der Jugendpflock war für die Langbogenschützinnen wirklich prima ausgesteckt. So konnte sie auch endlich einmal wieder mit ihrem (noch) schwachen Bogen treffen.

Dabei setzte sie manchen Treffer souveräner, als der Rest der Truppe. Zudem sorgte sie mit teils kuriosen Treffern (siehe "Impressionen"; der Holzpfeil ist jeweils von Sarah) doch für einige Lacher.

Ihre 312 Punkte reichten in diesem Jahr (nach Bronze im vergangenen Jahr) leider nur zu Rang 5. Das lag aber daran, dass (wieder einmal) Mädchen und Jungs gemeinsam gewertet wurden. Bei den Mädchen wäre es Platz zwei geworden!

Impressionen:

Insgesamt herrschte in unserer Truppe eine wirklich super Stimmung! Es wurde gelacht, gefrotzelt und angefeuert bzw. getröstet, wenn es mal nicht so lief. Allerdings war letzteres nicht allzu häufig nötig: Wolfgang (396 Punkte, Platz 14) und Lubor (410 Punkte, Platz 10) erwischten nicht gerade ihren besten Tag; trotzdem reichte es noch zu einem "durchschnittlichen" Wettkampf. Das ein- oder andere "Out" sowie manch verschwundener Pfeil (ein auf dieser Runde schier unvermeidliches "Opfer" an die Waldgötter, s. a. Kommentar weiter unten) waren ärgerlich, trübten aber nicht die gute Stimmung.

Artur lieferte mit seinem (fast noch) neuen Bogen einen fast sensationell zu nennenden Wettkampf ab: Pfeil um Pfeil fand auf Anhieb das Tier; oft sogar noch das Kill. Er benötigte auf der gesamten Runde keinen zweiten Pfeil und fing sich auch kein Miss ein - so arbeitete er sich schlussendlich auf sehr gute 424 Punkte (wobei er zum ersten Mal überhaupt in einem 28-er Wettkampfparcours über 400 Punkte kam) und damit Rang 6!

Für mich erweist sich Aach immer mehr als "Goldgrube":

Nachdem Cedric sich der anderen Gruppe angeschlossen hatte, lief es bei mir plötzlich auch wieder sehr gut. Es gelang mir fast immer, die Treffer dort anzubringen, wo ich wollte. Zwar war dann dort nicht immer das Kill, das war aber zweitrangig.

Eine am Vortag zugezogene kleine Verletzung am Mittelfinger der Zughand behinderte mich auch nicht so stark, wie ich befürchtet hatte. Bis zur "Halbzeit" kam ich so auf 222 Punkte - rechnete mir für die Gesamtwertung dann jedoch in Folge der bereits "eingefangenen" drei zweiten Pfeilen nichts mehr aus.

Dann kam aber die zweite Parcourshälfte: Hier stieg ich gleich mit einem wunderschönen 20er ein, dem viele weitere folgen sollten. So fanden dann, sehr zu meiner Freude, insgesamt neun Pfeile den kleinen Kreis im Inneren des Kills - sieben Pfeile steckten dazu noch im Außenkill! Die zweite Teilschleife brachte mir sehr gute 252 Punkte ein - zudem war nur ein zweiter Pfeil notwendig; somit war ich hier absolut zufrieden und konnte mit einem befreiten lächeln im Gesicht wieder zum Festzelt zurückkehren.

Große Freude dann bei der Siegerehrung: Mit 474 Punkten konnte ich die "Altersklasse" Blankbogen Herren souverän für mich entscheiden; die Punktzahl hätte ebenfalls für den Sieg in der "Schützenklasse" gereicht!

Zum Abschluss seien mir noch einige kritische Anmerkungen gestattet:

Schon im vergangenen Jahr hatten wir (vor allem in Sachen "Abstände") einige Kritikpunkte dem Veranstalter zugetragen. Schon bei der Begrüßung hieß es dann in diesem Jahr, dass man den Parcours "noch sicherer" gemacht habe. Dies ist - wie mir auch weitere befreundete Bogner zugestimmt haben - in Ansätzen gelungen. Trotzdem gab es auch (mindestens) zwei absolute "No-Go-Schüsse"; darunter auch der Puma, in dessen Verlängerung sich gleich zwei (!) weitere Abschusspflöcke sowie ein Fußweg befanden. Bei einem kleinen Abpraller in unserer Gruppe flog der Pfeil knapp vor den Fußweg. Als wir diesen dann ereichten, fand ich gleich zwei weitere Pfeile in der näheren Umgebung.

Als wir das am Dopingstand gemeldet hatte, hieß es lediglich: "Das haben schon einige Schützen moniert"; passiert ist jedoch nichts!

Als man dann bei der Siegerehrung noch anmerkte, dass es wohl "problematische Schüsse gegeben habe", alle jedoch "gesund wieder zurück seien und ja nichts passiert sei", fanden wir das denn doch ziemlich unpassend!

Hoffen wir, dass der Veranstalter reagiert und künftig noch mehr Wert auf sichere Schüsse legt - die Ansätze sind ja (Pfeilfangnetze, ...) gemacht.

Auch in Sachen "Pfeilverlust" könnte man sicher an der einen oder anderen Stelle optimieren: Viele Bogner beklagten, dass verschossene Pfeile kaum zu finden waren (Gestrüpp, Dornenhecken, tiefe Laubschicht, weicher - oder harter - Boden, Kuppen, ...). Die dankenswerter Weise an einigen Stellen aufgestellten Backstops waren nicht immer optimal - z. B. beim Murmeltier: Wer hier zu hoch schoss, dem nützte der Backstop nichts, da dieser in Schulterhöhe des Murmeltieres aufhörte. Oder das Pfeilfangnetz beim "Polarfuchs": Hier konnte ich einige Fehlschüsse beobachten, die einfach durch das Fangnetz hindurch gingen (womit der Blick auf den Pfeilflug verloren ging und das abschüssige Gelände auch nicht gerade zum einfachen wiederfinden dieser Pfeile beigetragen hat).

Fazit:

Ein Turnier, das - hauptsächlich wegen der Atmosphäre, dem "passenden Termin" und der "Nachbarschaft" zu unserem "Vereinsparcours" (BC Burg Rosenegg) - noch in unserem Turnierkalender bleiben wird. Wobei Cedric schon angemerkt hat, dass er (nach drei Siegen in Folge) im kommenden Jahr evtl. schon nicht mehr an den Start gehen möchte. Ihn hat - als "Schrauber" noch zusätzlich gestört, dass einige Tiere gar nicht sauber anzuvisieren waren sowie die Schussbahnen oftmals mit Ästen etc. "versperrt" waren.

Noch kann ich trotz alldem sagen "scheeee war's"!!!! Wir kommen (vermutlich) auch im kommenden Jahr wieder nach Aach!

Die Siegerliste

 

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