AKie's Bogenblog

15. Juni 2017

3. traditionelles Wolterdinger 3D-Turnier

Kaum zurück aus dem Urlaub, zog es mich wieder zu einem Turnier: Bereits zum dritten Mal hatten die Bogenfreunde Wolterdingen zum "Fronleichnamsturnier" auf dem Fronholzparcours eingeladen.

Bereits im Vorfeld, noch vor unserem Urlaub auf Lanzarote, hatte ich mich mit Hans-Peter Jost, der von seiner Frau Daniela begleitet wurde und Dirk F., der seinen Sohn Arik wieder dabei hatte, auf eine gemeinsame Runde verabredet. Karin, die zunächst ebenfalls gemeldet war, hatte nach dem Urlaub keine Lust. Sie blieb zuhause und widmete sich lieber den "Urlaubsnach-" und Unterrichtsvorbereitungen.

Bei herrlichstem Wetter kam ich pünktlich zum Beginn des Einschießens bei der Eichbuckhütte an.

Die Sonne brannte bereits zu dieser frühen Stunde heiß vom Himmel. So gab es unter den Teilnehmern bereits ein Grummeln, als das Briefing immer weiter auf sich warten ließ.

Ganz offensichtlich gab es ein EDV-Problem: Ob dies an der Menge der "Nachmeldungen" (vor Turnierbeginn waren lediglich rund 80 Teilnehmer gemeldet - am Ende waren es weit über 100) oder an der Hitze lag, blieb unklar ...

Erst kurz nach 10.00 Uhr - da hätten die ersten Pfeile bereits fliegen sollen - rief Hansi (der erfreulicherweise wieder fit ist) zur Einweisung ...

.. und so konnten wir um 10.30 Uhr an der Scheibe 16 unseren ersten Pfeil auf die Reise schicken.

Während Hans-Peter und die anderen souverän losgelegt haben, fühlte ich mich bei den ersten Schüssen noch nicht so ganz wohl: Viele "wackelige" (Körper-)Treffer waren die Folge.

Am stehenden Schwarzbär hatten HP und ich ein "Erlebnis der seltsamen Art": Unsere beiden (ersten) Pfeile schlugen deutlich hörbar auf dem Tier ein ... dann sah es aber so aus, als ob sie doch "vorbei" waren. Bei der Trefferaufnahme fand sich meine Spitze (mit einem Teil des Schafts) im Tier .. der zerbrochene Pfeil lag im Fangnetz ....

 

Besonders angetan war ich von der Leistung Ariks: Von der ersten Scheibe weg setzte er einen schönen Treffer nach dem anderen. Dabei kam es dann zum Vater- (vom blauen Pflock) Sohn (vom grünen Pflock) Duell: Dirk hatte alle Hände voll zu tun, seinen SOhnemann hinter sich zu lassen.

Bis zum Ende blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden. Das hatte schon was für sich.

Arik als beliebtes "Fotomodell"

Nachdem ich mein anfängliches "Unwohlsein" in den Griff bekommen hatte, konnte ich weitere schöne Treffer - nun auch innerhalb des "magischen Kreises" anbringen.

Allerdings nervte mich schon zu diesem Zeitpunkt, dass der Parcours nicht unbedingt mit Raffinesse aufwarten konnte: Nahezu alle Stationen entsprachen dem, was ich nur wenige Wochen zuvor als Standardparcours vorgefunden hatte. Einzig die Auspflockung war erneuert und  einige wenige Tiere waren ausgetauscht (wenn auch an den bekannten Abschusspositionen). Wofür man hierfür den Parcours zwei Wochen sperrte, blieb mir rätselhaft ...

Auch das Bison (Scheibe 1)stand an der selben Position wie im Vorjahr. Wenigstens hatte man die Wegführung von dort (hinter der Eichbuckhütte, auf freiem Feld gelegen) abgeändert. Mit Scheibe 2 wurde man auf einer kleinen "Sonderschleife" zurück auf den ständigen Parcours geführt.

Allerdings war auch diese Lösung noch nicht ganz optimal: Viele Schützen kürzten nach Scheibe 28 ab und nahmen Scheibe 3 in Angriff. So bildete sich am Ende des Turniers an den Scheiben 1 und 2 lange Schlangen ...

Auch das "Südgelände" wurde nur am Rande gestreift: Hier fanden sich zwei Schüsse - u. a. der bekannte Schuss von der Steilkante hinab auf eine - zugegebenermaßen wunderschöne - Hirsch/Wolf-Szene.

Erst am Ende des Turnier, im Gespräch mit einem der Parcoursverantwortlichen, wurde mir klar, woran die "langweilige Parcoursführung" herrührte: Durch diverse Ausfälle waren schlussendlich nur "zweieinhalb" Vereinsmitglieder bereit, den Parcours "auf Vordermann" zu bringen.

Unserem Spaß auf der Runde tat das alles keinen Abbruch: Daniela, HP, Dir und ich frotzelten, wie eh und je. Dazwischen gab es dann den einen oder anderen netten Plausch.

Auch Arik beteiligte sich immer wieder an unseren Hänseleien - das war herzerfrischend, den Knaben dabei zu haben.

 

Immer wieder zog ich die Pfeile oder suchte die (wenigen) verschossenen

Erfreulicherweise konnten wir den Parcours ganz in unserem Rhythmus gehen: Wir liefen nur ganz am Anfang auf eine Vorgruppe auf und kamen auch durch keine nachfolgende Gruppe unter Druck. So macht Bogenschießen einfach Spaß!

Ganze 25 Scheiben konnte ich fehlerfrei absolvieren; das wurde mir dann langsam unheimlich. Selbst den schwierigeren Schuss auf die Wölfe (der Damhirsch war "tabu") absolvierte ich problemlos.

Die wunderschöne Damhirsch/Wolf-Gruppe bei herrlichem Sonnenschein

Daniela hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich zugelegt: Zwar blieb sie nicht vom einen oder anderen Miss verschont, trotzdem zeigte sie eine feine Leistung. Mit ihren 310 Punkten (Platz 13) war sie dann auch sehr zufrieden.

Auch Hans-Peter hatte die eine oder andere Schwäche und kam schlussendlich auf 398 Punkte (Rang 21). Mit 422 Punkten kam Dirk - mit dem Langbogen und Carbonpfeilen am Start - knapp vor ihm auf Platz 13 ins Ziel.

Dass Arik sein "Duell" mit dem Papa am Ende knapp verlor - er kam auf 418 Punkte - dürfte er schnell vergessen haben: Der Sieg in der Schülerklasse zauberte ein breites Grinsen in sein Gesicht.

Ausgerechnet an den letzten drei Scheiben erwischte mich dann doch noch der "Leichtsinnsfehler": Den - nahezu Scheunentor großen Luchs - überschoss ich mit dem ersten Pfeil knapp. Das ärgerte mich dann zugegebenermaßen ein wenig. Dass ich meinen "Zitterschuss" - den Wolf - dann gleich mit dem ersten Pfeil gekillt habe, versöhnte mich dann zunächst ein wenig. Ausgerechnet bei unserer Abschlussscheibe, dem wirklich einfachen Reh, zeigte ich wieder ein wenig unkonzentriertes Verhalten: Auch dieses Vieh - sonst eines meiner sicheren Tiere auf dem Parcours - überschoss ich knapp mit dem ersten Pfeil.

So kam ich am Ende auf gute 460 Punkte. Dies brachte mich, wie im Vorjahr, auf einen erfreulichen dritten Platz.

Die Wolf-Scheibe war nochmal ein kleines Highlight - und gleichzeitig ein (kleiner) Kritikpunkt: Herrlich in Szene gesetzt durch eine selbst gebaute Standuhr (OSB-Platten, mit funktionierendem Uhrwerk) repräsentierte sie das Märchen "der Wolf und die sieben Geißlein". Im Uhrenkasten fand man dann auch ein solches ... zudem auch Süßigkeiten (so weit, so gut) und die berühmt-berüchtigten "Kurzen". Hier muss ich schon fragen: Muss Alkohol - und zudem Schnaps - auf dem Parcours wirklich sein?!?

Als erste Gruppe hatten wir die Parcoursrunde beendet. Am Festzelt angekommen wurden die Schießkarten nochmals überprüft und dann abgegeben. Danach füllten wir unsere Kalorienspeicher wieder mit dem reichhaltigen und preiswerten Speisen auf und führten uns die bei dieser Hitze zwingend notwendige Flüssigkeit zu.

Dass es dann bis zur Siegerehrung weit über zwei Stunden dauern würde ... das war dann nochmals ein kleines Minus. Warum setzt man eine "Abgabefrist", wenn man diese dann - auf Grund noch fehlender Gruppen - schier endlos nach hinten verschiebt? Alles in allem wurde es so ein langer Tag, der mit der gegen 18.30 Uhr launig durchgeführten Siegerehrung von Hansi endete.

Siegerliste

FAZIT

Ob ich im kommenden Jahr wieder bei diesem Turnier starten werde, ist fraglich: Die z. T. nicht optimalen Tiere (unklare Killkreise, suboptimal befestigt, "zerschossen"), die nervtötenden Verzögerungen sowie der insgesamt "maue" Parcours (der zu über 80% dem "ständigen Parcours" entspricht), sind mir das Startgeld nicht wert.

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