AKie's Bogenblog

12. Februar 2017

Wintercup 2017 - 2. Wettkampftag

... durchgeführt rund um das Schützenhaus des KKS Aufen. Roland Volk, besser bekannt als Waldläufer, hat mit seinem Team hervorragende Arbeit geleistet: In rund 90 Stunden - so seine Ansage beim Briefing - hat er einen wirklich erstklassigen Parcours für den 2. Tag der Wintercup-Runde 2017 rund um das Schützenhaus herum gestellt.

Der Regen in den Vortagen hatte den Schnee auch auf der Baar bis auf wenige Reste zusammenschmelzen lassen. Glücklicherweise herrschten dann am Wochenende trockene Bedingungen. Es war sogar Sonnenschein angesagt ... der sich dann auch rechtzeitig zum Turnierbeginn eingestellt hat.

Ein sichtlich gut gelaunter Roland rief dann gewohnt pünktlich zum Briefing: Vom "Balkon" des Schützenhauses herab begrüßte er die Teilnehmer und wünschte einen schönen zweiten Turniertag.

Auch in diesem Jahr wurde der Gamshorn-Trail nur am Rande gestreift. Der Wintercup-Parcours selbst führte rund um die um das Schützenhaus gelegenen Wiesen und Wälder in Donaueschingen-Aufen (Parcoursplan).

Die Teilnehmer erwartete ein jagdlicher, trotzdem aber wirklich nicht einfacher Parcours. Die Parcoursbauer verstehen ihr Handwerk einfach spitzenmäßig: So ist es nicht verwunderlich, dass auch (zunächst) einfach wirkende Scheiben sich durchaus als "tricky" erwiesen haben. Dem einen oder anderen Schützen aus unserer Gruppe entfuhr nach dem ersten Pfeil so manches Mal ein "Oha" und dies, obwohl die Distanzen insgesamt als recht moderat bezeichnet werden duften. Dafür gab es reichlich "Kleinvieh". Das war aber immer wieder sehr sehenswert positioniert ...

Nach meiner tollen Platzierung in Villingen hatte ich mich schon sehr auf dieses Turnier gefreut. Leider machte mir dann meine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung: Am Donnerstag vor dem Turnier erwischte mich die "Rüsselpest" - eine heftige Erkältung schlug zu.

Hustend und rotzend schleppte ich mich so am Sonntagmorgen gen Aufen. Leichtes Fieber und eine massive Mattigkeit vergällten mir zunächst ein wenig die Freude. Vollgestopft mit allem, was auf -pret endet (ob ich eine Dopingkontrolle überstanden hätte?) ging ich an den Start - dieses Turnier wollte ich um nichts in der Welt verpassen. Ibu und Grippostad wurden dann im Laufe der Runde mehrfach nachgeworfen ...

Immer wieder gab es Überraschungen auf der Runde: Roland hatte einige neue 3D-Ziele verschiedener Hersteller organisiert, die ich so noch nicht gesehen hatte: Eine Schnecke, den einen oder anderen Dachs sowie einen schönen Überläufer. Dann gab es da noch den Schneemann und die wunderschöne Karotte ...

... die passt in meine Vorstellung eines "vegetarischen Parcours" *fg*. So musste ich dann auch herzlich Lachen, als ich als erster auf diese Scheibe zulief. Allerdings hatte ich mich recht bald wieder gefangen und dem Teil einen schönen Killtreffer verpasst!

 

 

Auch das hat bei uns schon Tradition: Ralf legt auf die Karotte an ...

... Hans-Peter hält die Szene im Bild fest

Gleich die ersten Scheiben zeigten, was die Parcoursbauer uns auf dieser Runde abverlangen würden: Viele enge Schussfenster, schwierig einzuschätzende Entfernungen sowie - wetterbedingt - ein mächtiges Licht-und-Schatten-Spiel.

Ralf war bei dieser Runde mit neuen Pfeilen unterwegs. Das außergewöhnliche Design gefiel uns allen ganz gut ... allerdings haderte er etwas mit seiner Trefferlage. Die neuen Pfeilchen scheinen irgendwie "schneller" zu sein und so überschoss er die kleinen Tiere doch recht häufig.

Ich selbst war zunächst angenehm überrascht: Nach einem wackeligen Körpertreffer zu Beginn der Runde (Polarfuchs) setzte ich ein ums andere Mal gleich meinen ersten Pfeil ins Kill. Allerdings musste ich aufpassen, dass ich nicht gerade beim Auszug einen Hustenanfall bekam.

Das klappe ganz gut und so konnte ich mich zunächst an die Spitze unserer Gruppe setzen. Mir ganz dicht im Nacken saß dann allerdings schon Matze, der erstmals mit seinem neuen Bogen (Falkenholz) unterwegs war.

Immer wieder waren Hans-Peter und ich - neben dem Bogenschießen - auch mit fotografieren beschäftigt: Hier die Bilderserie "Ralf im Auszug" (Foto von HP, oben) und das dazugehörige Bild meiner Kamera (rechts). Unten das Ergebnis ...

So zogen wir locker unsere Runde und hatten wieder viel Freude miteinander.  Angeschlagen wie ich war, beteiligte ich mich zugegebenermaßen etwas weniger an den üblichen Frotzeleien und Gesprächen. Ich war darum bemüht, mich auf die Schüsse zu konzentrieren und nicht zu viel Kraft zu vergeuden.

So kamen wir nach den ersten Schüssen zur ersten Herausforderung: Der große Wolf: - er musste von der (sonnenüberfluteten) Wiese in den dämmrigen Waldrand hinein geschossen werden. Auch hier gelang mir wieder ein Killtreffer, während manch anderer zum zweiten oder dritten Pfeil greifen musste.

Weiter ging es mit einer ganzen Reihe von kleinen Tieren. Wer aber gedacht hatte, dass diese einfach zu erlegen wären, sah sich schnell getäuscht. An nahezu jeder Scheibe gab es etwas Besonderes: Mal war es der Stand, dann wieder Äste bzw. Buschwerk oder eben ganz besondere Tierchen ...

... wie hier die Schnecke. Dank Fernglas konnte ich das Kill weit rechts und doch überraschend tief ausmachen und dann auch gleich mit dem ersten Pfeil treffen. So hatten die anderen in der Gruppe eine schöne Orientierung.

Danach ging es in den Wald hinein, der Richtung Dopingstand führte. Dieser war in diesem Jahr an einer anderen Stelle aufgebaut: Direkt beim Wanderparkplatz an der Bundesstraße zwischen Donaueschingen und Wolterdingen (da, wo man sonntags auf den Wolterdinger Parcours fährt) steht eine kleine Hütte, die man um ein kleines Zelt sowie eine Feuerstelle zum Aufwärmen erweitert hat. Eine tolle Stelle, wie ich finde - allerdings war es dort im umliegenden Wald doch sehr kalt.

So war ich froh, dass wir nach einer kräftigen Zwischenmahlzeit (es gab Gulaschsuppe und heiße Würste sowie alle Getränke, die man sich so wünschen kann zu äußerst moderaten Preisen) recht bald wieder den Weg aus dem Wald hinaus in Richtung Wiese in Angriff nehmen konnten.

Matze hat sich bereits recht gut mit seinem neuen Bogen angefreundet: Zwar war auch er leicht angeschlagen, trotzdem setzte er einen souveränen Treffer nach dem nächsten. Leider bleiben ihm zunächst die Kill versagt. Nach einer Korrektur der Standhöhe der Sehne saßen fortan seine Pfeile dann  auch häufiger im magischen Kreis.

Dirk, mit seinem Langbogen und Carbonpfeilen am Start (weshalb er in der TRB-Klasse gewertet wird), war auch deutlich besser unterwegs, als bei seiner ersten Runde in Villingen. Zwar musste er hin und wieder mit einem zweiten Pfeil vorlieb nehmen, trotzdem sammelte er fleißig Punkte. Leider bleiben ihm, wie zuletzt schon in Villingen, die Killtreffer versagt. So kam er am Ende auf schöne 388 Punkte.

Auch bei Hans-Peter lief es deutlich besser als beim ersten Tag: Immer wieder setzte er schöne Treffer, darunter auch einige Killtreffer. Mich erstaunt immer wieder, wie er seine "Technik" reproduziert: So manches mal reißt er den Bogen schon mit dem Ablass richtiggehend weg ... trotzdem kommen die Pfeile sauber aus dem Bogen und schlagen souverän auf dem Tier ein. Auch so kann man punkten *fg*. Mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu Villingen kam er am Ende auf 384 Punkte.

Nachdem Antonio sich gleich bei unserer ersten Scheibe ein Miss eingefangen hatte, verlor ich ihn ein wenig aus den Augen. Fortan setzte er nämlich - meist als erster Schütze unserer Gruppe - einen Treffer nach dem anderen. Auch den weitesten Schuss der Runde - das Mufflon auf dem offenen Feld - konnte er gleich mit dem ersten Pfeil erlegen.

Hier fing ich mir dummerweise ein Miss ein. Irgendwie bekam ich für das Tier kein Gefühl. Erst mit dem später nachgeschossenen fünften (!) Pfeil traf ich dann das Kill.

Zugegebenermaßen verließ mich nun so langsam die Kraft: Ich spürte deutlich, dass ich nicht mehr so richtig in die Schulterspannung kam. So saßen dann manche Pfeile zwar noch online, jedoch deutlich tief auf den Tieren. Ab Scheibe 20 zählte ich dann jeden Schuss und freute mich auf das Ende der Runde.

Nach dem Miss zog Matze dann endgültig an mir vorbei; auch Antonio war mir - wie ich der Siegerliste entnehmen konnte - schon dicht auf den Fersen.

Erfreulicherweise bewegten wir uns nun wieder vermehrt in der Sonne. Nach dem kalten Waldstück rund um den Dopingstand gab es so wenigstens ein wenig Wärme.

Noch einmal hieß es so für mich "Zähne zusammenbeißen" und konzentriert an die letzten Schüsse herangehen ...

... was mir auch ganz gut gelang. Besonders aufgebaut hat mich auch wieder die gute Stimmung in unserer Gruppe: Ich liebe die netten Plauschereien am Rande des Turniers sowie die Frotzeleien, bei der jeder irgendwann einmal sein Fett abbekam ...

... ich hoffe, dass wir durch unser sicher weithin hörbares Gelächter bzw. den Jubel nach besonders gelungenen Schüssen niemanden gestört haben.

Nach vierdreiviertel Stunden kamen wir so an unsere letzte Scheibe: Unmittelbar neben dem Schützenhaus auf der Wiese stand der Schneemann. Ein letztes Mal hieß es nun "volle Konzentration".

Zwar kam mein letzter Pfeil dann nicht mehr ganz online - eine gute Höhe hatte er jedoch allemal. So kam ich mit diesem letzten Körpertreffer auf sehr ordentliche 456 Punkte. Nur ein zweiter und ein dritter Pfeil sowie ein Miss - dazu gute 18 Killtreffer. Wie sich am Ende herausgestellt hat, bedeutete dies einen tollen 2. Platz in der TRB-Klasse, 22 Punkte hinter Matze sowie sechs Punkte vor Antonio. Somit besetzten drei Schützen des BC VS die Plätze 1 - 3.

Dass ich nach zwei Turniertagen noch immer die Wertungsklasse anführe, war dann doch eine große Überraschung für mich. Leider konnte ich mich vor Ort nicht mehr mit den anderen Bognern austauschen - unmittelbar nach dem letzten Schuss zog es mich nach Haus, wo ich mich erst einmal im Bett verkrochen habe ...

Weitere Impressionen

Bis zum Startschuss um 9.40 Uhr vertrieben wir uns unsere Zeit am Einschießplatz ... Gleich unser erster Schuss hatte es in sich: Der Polarfuchs ... ... auch Matze legt mit seinem neuen Bogen auf das Tierchen an Außergewöhnliche Scheiben - immer wieder gerne gesehen! Gute Technik (?) beim Schuss auf den Dachs Antonio legt auf den kanadischen Keiler an ... ... auch Ralf versucht sich an diesem Tier ... ... ebenso Hans-Peter Herrliches Winterwetter: Nicht zu kalt, trocken und mit Sonnenschein Gutes Trefferbild der gesamten Gruppe Dirk legt auf den Dachs an ... ... der mir den ersten zweiten Pfeil gekostet hat! Die Schnecke: Tolles Tier mit fiesem Kill Auch nicht einfach zu schießen: Die Schneeeule Dirk legt auf den Dachs an - daneben ruhen sich die Arbeitsgeräte der anderen aus 'Häschen in der Grube' ... herrliche Aufstellung der Tiere durch die Parcoursbauer Das Murmeltier kostete mich Nerven: Vorbei - Abpraller und erst der dritte Pfeil saß dann auf dem Tier Der 'Überläufer' - herrlich ins Bild gesetzt Schüsse gegen die Sonne ... Ralf unter Beobachtung beim Schuss auf den Luchs Schuss auf den liegenden Keiler ... ... Matze zieht freundlicherweise die Pfeile Herrlicher Schuss ... auch wenn ich ihn nicht getroffen habe Matze im Anschlag Tolle Idee: Der 'aufgehängte' Moskito Unsere Schlussscheibe: Der Schneemann

Nun freue ich mich auf die letzte Runde in Dornhan. Auch dieses Turnier werde ich wieder entspannt angehen - dann hoffentlich wieder bei bester Gesundheit. Schauen wir einmal, was dann am Ende herauskommt. Schon jetzt ist es jedenfalls das beste Ergebnis, was ich bei einer Teilnahme am Wintercup je eingefahren habe. Damit hätte ich in dieser Saison niemals gerechnet ...

Die Tagessiegerliste: 2. Turniertag

Gesamtplatzierung nach Tag 2

ß zum 1. Turniertag

à zum 3. Turniertag

 

 

 

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