AKie's Bogenblog

3. Januar 2016

Alle Jahre wieder ....

9. Dreikönigsturnier

... durchgeführt vom Hotel Bad in Zusammenarbeit mit dem SDBJV auf dem Winterparcours in Eisenbach.

Im 15. Vereinsjahr des SDBJV war ich nun schon zum siebten Mal beim traditionellen Dreikönigsturnier mit am Start. Diese erste Parcoursrunde im Jahr bedeutet für mich traditionell den Einstieg in das Turnierjahr, wobei ich bislang noch nie mein Leistungsvermögen abrufen konnte.

Nachdem ich das Turnier in den vergangenen beiden Jahren alleine in Angriff nehmen musste, konnte ich in diesem Jahr Karin endlich wieder einmal dazu motivieren, teilzunehmen. Sehr zu meiner Freude hat sich uns dann auch Sarah, die derzeit ihre "Winterferien" bei uns verbringt, spontan angeschlossen. Für sie war das zugleich auch Premiere - erstmals "durfte" sie als Erwachsene an den Start gehen ...

Es ist immer wieder schön, die Bognerinnen und Bogner so unmittelbar nach dem Jahresstart in Eisenbach zu treffen, einen gemütlichen Plausch zu halten und eine gemeinsame Runde im Eisenbacher "Winterparcours" zu drehen. Dank der Initiative unseres lieben Bogenfreundes Antonio A. hat sich Hubert nun dazu überreden lassen, diesen auf 23 Tiere auszuweiten - eine sehr gute Entscheidung, wie nicht nur wir fanden!

Da ich den "fliegenden Start" nicht mag - in aller Regel führt er zum Auflaufen, wenn man nicht früh genug auf die Runde kommt - fuhren wir recht frühzeitig los und erreichten Eisenbach so noch vor 8.30 Uhr. Hier gönnten wir uns dann erst einmal einen Kaffee und hielten bei der Einschreibung bereits das eine oder andere Schwätzchen mit den ankommenden Bognerinnen und Bognern.

Nach einem ganz kurzen Einschießen begaben Karin, Sarah und ich uns hinaus zur Startscheibe. Bis zum offiziellen Start um 9.00 Uhr hatte sich niemand mehr in unsere Gruppe eingetragen, so dass wir die erste Runde des Jahres als "Familienrunde" in Angriff nehmen konnten.

Sehr zu meinem Leidwesen passierten uns dann gleich zu Beginn einige Gruppen, die ihren Wettkampf im hinteren Drittel der Runde begannen. Das führte dann später dazu, dass es immer wieder zum Auflaufen kam. Zudem variierte die Gruppengröße zwischen drei und sieben Teilnehmern, so dass es auch hierdurch zu Verzögerungen an verschiedenen Scheiben kam.

Als wir auf eine größere Gruppe, darunter drei Compoundschützen, aufliefen, durften wir glücklicherweise überholen, so dass wir nahezu ohne weitere Wartezeiten gemächlich in unserem Rhythmus durch den Parcours streifen konnten.

Zwischenzeitlich hat man sich in Eisenbach offensichtlich endgültig für die Doppelhunterrunde  entschieden. Dabei wird das Innenkill mit 20, das Außenkill mit 15 und der Körper (ohne Geweih und Horn) mit 10 Punkten gewertet. Die Entfernungen waren auch in diesem Jahr in der Regel wieder moderat, allerdings gab es immer wieder recht knifflige Schusssituationen (z. B. durch schmale Schussfenster zwischen Bäumen hindurch, unter Astwerk hindurch, sehr schräg stehende Scheiben, über Baumstümpfe hinweg ...). Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es auch richtig "knackige" Schüsse um bzw. über 40 Meter, wie z. B. den 3,40 hohen Kodiakbären (Entfernung zum Erwachsenenpflock: 55 Meter!). Neben dem für alle Klassen gleichen Erwachsenenpflock gab es dann noch den blauen Kinderpflock - dabei war das Armiereisen vorbildlich mit einem Tennisball gesichert.

Entgegen der ersten Ausschreibung gab es nur zwei Bogenklassen: Compound und Traditionell, als "Unterkategorien" dazu Damen, Herren, Kinder und Jugend. Wir werden sehen, ob sich diese Einteilung bewährt ... ich persönlich fand die frühere Unterteilung der traditionellen Bogenklasse in Langbogen und Recurve eigentlich recht sinnvoll ...

Von der ersten Scheibe weg hatten wir viel Spaß. Ohne Druck, völlig entspannt und bei durchaus guten äußeren Bedingungen zogen wir durch den Parcours. Angesichts der Tatsache, dass ich in der Nacht vor dem Turnier (wieder einmal) schlecht geschlafen hatte, rechnete ich mir nicht allzu viel aus. Ich genoss aber die Runde mit Frau und "Kind" sowie die zarten Temperaturen um den Gefrierpunkt. Als dann auch noch die Sonne zaghaft herauskam, war ich rundum zufrieden.

Nach Scheibe 11 legten wir am reichlich bestückten und durchaus günstigen Dopingstand eine kurze Pause ein, bevor wir den Rest der Runde in Angriff nahmen. Leider sollte mir diese Pause nicht so ganz behagen: Ausgerechnet beim "Flauschi" (Fellhirsch in der Senke, Weitschuss; vgl. Bild rechts) semmelte ich den zweiten Pfeil über das Tier. Erfreulicherweise hatte man an einen Backstopp gedacht, so dass ich den Pfeil wenigstens nicht lange suchen musste. Der erste Pfeil steckte - wie sich später herausgestellt hat - schön im Innenkill ... ich hatte ihn "tief" auf dem Tier vermutet. So kann man sich täuschen.

Da dies nach dem vermaledeiten Hasen bereits der zweite "Fehlschuss" war und ich auch mehrfach "nur" Körpertreffer hatte, rechnete ich mir keine gute Platzierung mehr aus.

Karin, die seit dem Turnier in Jockgrim erstmals wieder den Bogen in der Hand hatte, kämpfte sich wacker durch die Runde. Glücklicherweise ist die Wegführung in Eisenbach als eher gemächlich einzustufen, so dass sie ihre Achillesfersenproblematik auch nicht allzu sehr belastete. Sie setzte ganz souverän Treffer um Treffer, darunter auch erfreulich viele Kill. Dass dann doch der eine oder andere Pfeil im "Gemüse" der Schussfenster hängengeblieben ist - z. B. beim Wolf sowie Hasen - störte so nicht weiter.

 

Am Ende kam sie auf sehr schöne 415 Punkte, was ihr schlussendlich in der Damenklasse-Traditionell den 2. Platz einbrachte. Ein toller Start in das Turnierjahr!

 

 

 

Karin an unserer vorletzten Scheibe, dem russischen Keiler

Sarah im Anschlag auf den Steinbock

Auch Sarah, die - abgesehen von einer gemeinsamen Teilrunde mit Papa in Schenkenzell im Herbst - den Bogen schon geraume Zeit nicht mehr in der Hand hatte, trat nun erstmals in der Erwachsenenklasse an. Somit startete sie vom gleichen Pflock wie Karin und ich. Tapfer nahm sie so auch die weiten Schüsse in Angriff. Leider sind diese für Sarah nicht machbar. Zwar hat auch ihr Bogen (wie Karins) 30 lbs Zuggewicht - dazu müsste man jedoch den Bogen erst einmal auf die 28'' ausziehen ...

Das hat Töchterchen bislang noch nie hinbekommen ... und auch bei dieser Runde schaute so einiges an "Pfeil" über das Shelf. Folglich stürzten ihre Pfeile (z. B. beim Kodiak) nach rund zwei Drittel Wegstrecke recht rapide zu Boden. Traf sie in der ersten Rundenhälfte die Tiere häufig noch mit beiden Pfeilen, so fing sie sich gegen Ende dann doch noch einige Miss ein. Trotzdem, so hat sie mehrfach versichert, war sie ganz zufrieden und hatte viel Freude auf der gemeinsamen Runde

 

Im hinteren Teil der Runde, bei den Weitschüssen, liefen wir dann auf zwei Gruppen auf, darunter meine Vereinskameraden vom BC Burg Rosenegg. So haben wir den ein oder anderen Schuss "dazwischengeschoben" (z.B. Scheiben 23, 21) und konnten weiterhin unseren Rhythmus halten.

Eine herrliche, wenn auch nicht leichte, Scheibe: Fischotter (auf 18 Meter, hinter einem Wurzelstock)

Sehr zu meiner Freude landeten auch weiterhin viele Pfeile im Kill. Gerade das Korrigieren hat bei dieser Runde wirklich sehr gut funktioniert: Saß er erste Pfeil auf dem Körper (meist knapp neben dem Kill), so saß der zweite Pfeil im Kill. Auch das "Bestätigen" hat ausnahmsweise funktioniert (wer meine "Zicke", den Latrodectus kennt weiß, wie schwer das ist): Bei Außenkilltreffern mit dem ersten Pfeil konnte ich häufig auch den zweiten Pfeil dort platzieren bzw. manches mal sogar im Innenkill unterbringen.

Leider war mir in diesem Jahr nur ein einziger "40er" gegönnt: Ausgerechnet beim Mufflon saßen beide Pfeile im Innenkill.

Nach knapp zweieinhalb Stunden (inkl. Pause) kamen wir so wieder völlig entspannt im Gasthaus Bad an, wo wir uns aufgewärmt und gestärkt haben.

Gegen 14.15 Uhr waren schlussendlich alle 18 teilnehmenden Gruppen (mit insg. 81 Teilnehmern - wieder eine Steigerung zum Vorjahr!) aus ihrer Runde zurück. Recht zügig ging dann die Auswertung vonstatten, so dass Hubert bereits um 14.30 Uhr zur Siegerehrung schreiten konnte. Nachdem wir uns schon über Karins zweiten Platz freuen konnten, staunte ich nicht schlecht, als die Bogenklasse Herren-Traditionell aufgerufen wurde: Mit meinen 605 Punkten konnte auch ich den 2. Platz erringen. Auf Platz eins kam - wie sollte es anders sein - mein lieber Freund Holger S. mit 620 Punkten!

Mit einem so guten Abschneiden hätte ich nie und nimmer gerechnet - entsprechend groß natürlich meine Freude.

Wie üblich erhalten die Erstplatzierten in Eisenbach eine Urkunde - für die Sieger wurden nun eigens Wanderpokale angeschafft; eine tolle Idee. Im Anschluss an die eigentliche Siegerehrung gab es dann wieder eine Preisverlosung. Von Elektrogeräten über Bogenzubehör bis hin zu Bier und Sekt war ein "Gabentisch" vorbereitet. Eine Glücksfee zog aus der Lostrommel die Teilnehmerkarten ...

... auch hier hatten wir riesiges Glück: Unsere drei Wertungskarten wurden gezogen und so konnten wir reich bepackt gegen 15.00 Uhr wieder den Heimweg antreten.

  

Wir waren uns einig, dass das diesjährige Dreikönigsturnier endlich wieder einmal erstklassig war: Vom Wetter (wofür niemand etwas kann) über das Ambiente im Gasthaus Bad (Danke Hubert sowie dem gesamten "Bad-Team"!) bis hin zu einem seit langer Zeit wieder einmal perfekt gestellten Parcours (Danke Antonio!!! ... sowie natürlich allen weiteren Helfern des SDBJV ) war alles geboten, was für einen schönen Bogenspaziergang vonnöten ist. Wenn man sich seitens des Veranstalters nun vielleicht noch zu einem "Scheibenstart" (gerne auch erst gegen 9.30 Uhr oder so) durchringen könnte, dann wäre es absolut perfekt. Wir werden jedenfalls gerne wiederkommen!

Siegerliste

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