AKie's Bogenblog

27./28. August 2016

Woolhill Bowhunter Sommerturnier

... durchgeführt von den Woolhill Bowhuntern und dem Team der KKS Hüffenhardt unter der parcourstechnischen Leitung von Harry Fortwingel.

Zwischenzeitlich ist dieses Turnier mein/unser absolutes Sommerhighlight, auf das wir keinesfalls mehr verzichten: Bereits zum fünften Mal in Folge (2012 Woolhill-Sommerturnier, 2013 Harrys Turnier in Großerlach, 2014 Woolhill-Sommerturnier, 2015 Harrys Sommerturnier) konnte ich nun schon bei diesem wirklich hochklassigen Turnierereignis unter der Leitung unseres lieben Freundes Harry F. teilnehmen.

Im Gegensatz zu den Vorjahren haben Karin und ich uns bei herrlichsten äußeren Bedingungen - Temperaturen weit oberhalb der 30 °C-Marke und strahlendem Sonnenschein - schon frühzeitig auf den Weg in den Neckar-Odenwald-Kreis gemacht. So konnten wir auf die üblichen Staus rund um Stuttgart sowie am Weinsberger Kreuz reagieren.

Nach etwas über drei Stunden Fahrtzeit beschlossen wir spontan, der Burg Guttenberg noch einen kurzen Besuch abzustatten. Eine kleine Kaffeepause in der Burgschenke sollte den Auftakt zum Entspannungswochenende bilden.

Herrlicher Blick von der Burg Guttenberg über das Mühlbachtal

Nach unseren Erfahrungen in den Vorjahren bezogen wir selbstverständlich wieder Quartier im Gasthof /Hotel Adler mit Gästehaus & Metzgerei Pröger - Lamm im schönen Örtchen Haßmersheim: Die Zimmer sind gut und wirklich günstig, das Frühstücksbuffet reichhaltig und auch das Abendessen am Samstagabend (ich liebe Wild!) war wieder vorzüglich.

Der erste Höhepunkt dieses Wochenendes ist traditionell das gemeinsame Grillen am Freitagabend auf dem Campinggelände: Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen hatten ging's in Richtung KKS-Gelände, wo wir mit den "üblichen Verdächtigen" verabredet waren:

Betty und Klaus H., Thomas P. waren schon vor Ort, einige Zeit später trafen Dominik und Nadine L. ein, Holger S. und Ralf K. bildeten dann das Finale. Nun wurde die "Mini-Wagen-/Zeltburg" eingerichtet/aufgebaut, bevor es dann ans Grillen gehen konnte.

Noch während den Vorbereitungen zum Grillen lief plötzlich ein sehr bekannter Hund auf Karin und mich zu: Überraschenderweise und sehr zu unserer Freude war auch Rosi O. erstmals beim Sommerturnier dabei. Kurzerhand gesellte auch sie sich zu unserer Grillrunde dazu.

Beim entspannten Plausch, dem ein- oder anderen Bierchen bzw. Gläschen Wein und vielen netten Gesprächen mit den ankommenden Bognern aus nah und fern wurde es ein kurzweiliger Abend.

Tag 1:

Nach einer nicht ganz so geruhsamen Nacht im Hotel - in Haßmersheim wurde (ausgerechnet) an diesem Wochenende "Kerbe" gefeiert - ging es nach dem Frühstück voller Vorfreude auf dem Weg zum Turniergelände.

Traditionell stellt Harry für das Turnierwochenende zwei unterschiedliche Parcoursschleifen: In diesem Jahr waren zweimal 30 Scheiben zu absolvieren, dabei mussten insgesamt 65 Tiere, darunter einige "Sonderwertungen" erlegt werden.

 

  

 

Die beiden Parcours

Gegen 9.45 Uhr hatten alle Schützen das Einschießen beendet und Harry rief zum Briefing, das gewohnt launig ausfiel. Allerdings hatte man ihm offensichtlich eine "Redezeitbegrenzung" auferlegt, so dass er sich in seinen Ansagen ungewohnt kurz hielt. Das war jedoch kein Problem, hatte doch jede Gruppe eine ausführliche Parcourskarte erhalten, auf dem das Regelwerk sowie die einzelnen Scheiben sehr genau beschrieben war.

Erfreulicherweise hatte uns Harry am Freitagabend auf die Startscheibe 22 - unmittelbar am Ende des Campinggeländes gelegen - eingeteilt. So hielt sich unser "Anmarsch" in Grenzen - ich konnte mir sogar noch unmittelbar vor dem Start einen Kaffee gönnen.

Unsere Startgruppe bestand in diesem Jahr aus Dominik L. - der von seiner Frau Nadine (leider ohne Bogen) und deren Hund Neila begleitet wurde, Michael K. - mit dem ich mich per Email schon vorab auf eine "Revancherunde" verabredet hatte, sowie erfreulicherweise Roswitha O.

Bei äußerst warmen Bedingungen - der Wetterbericht hatte bis zu 36 °C vorhergesagt (und sollte Recht behalten) - und strahlend blauem Himmel konnten wir um 10.30 Uhr unseren ersten Pfeil fliegen lassen. Dass es dabei ausgerechnet der (Weitschuss auf den) Drache sein musste ...

... aber was soll's. So konnten wir wenigstens einige Pfeile mehr auf die Reise schicken. Der Schuss hatte es wirklich in sich.

Leider verschwand hier gleich mein erster Pfeil: Ich semmelte ihn doch beim ersten Versuch gleich über das Tier. Der zweite Schuss war dann zu kurz, der dritte traf den Dachen - alleine mein erster Pfeil blieb verschwunden.

Kurz darauf erreichten wir das "süße Löchle" - ein herrlicher Schuss auf den Grizzly erwartete uns. Und für mich gab es ein Miss ...

Der Turniereinstieg verlief also (wieder einmal) suboptimal. Allerdings war das mein geringstes Problem: Es wurde eine Runde, die ich vermutlich so schnell nicht vergessen werde ...
Bereits der nächste Schuss war eine der berühmt-berüchtigten Sonderwertungen: Statt der Dreipfeilrunde auf ein Tier galt es, je einen Pfeil auf ein Tier abzugeben ...

Während der Rest der Truppe fast ausnahmslos beide Tiere erwischt hat, passte es auch hier bei mir nicht: Die Maus verfehlte ich knapp - den Igel konnte ich gerade noch so treffen.

So lief (nicht nur) mir zu diesem Zeitpunkt bereits der Schweiß - meine Punkteausbeute war jedoch alles andere als erfreulich, zumal Dominik und Michael schon jetzt klar vor mir lagen.

A propos Schweiß, es ist schon erstaunlich. Bei Harrys Turnieren ist man offensichtlich immer schon nach kurzer Zeit nass: Entweder kommt das Wasser von außen (Regen: 2012, 2013 bzw. 2014) oder von innen (wie schon 2015) - das Ergebnis ist dasselbe: Man ist klitschenass *fg*

Bagheera und Neila konnten sich wenigstens in den Bächen abkühlen - wie habe ich die beiden beneidet

Nach neun Scheiben erreichten wir so den Dopingstand bei der Hüttigsmühle. Der Hunger hielt sich noch in Grenzen, aber Durst hatten wir alle über die Maße.

Ich gönnte mir trotzdem zum kühlen Getränk noch ein leckeres Tomatenbrot, bevor wir dann auf die Scheiben 1 bis 15 geschickt wurden.

Gleich die erste Scheibe nach dem Dopingsand war eine Augenweide: Der Bienenfresser musste unter dem Parkplatz hindurch, durch eine Betonröhre, geschossen werden:

Klick auf Video für Großansicht

Direkt im Anschluss daran ging es in den wunderschönen Tobel jenseits der Hauptstraße bzw. des Wollenbachs: Hier sollte nun das Bisonkalb erlegt werden. Ein schwieriger Schuss aus dem (dunklen) Wald heraus auf die (im gleißenden Sonnenschein liegende) Wiese. Als Erschwernis kam hinzu, dass man das Tier besser nicht überschießen sollte: Traf man das (weit) hinter dem Kalb stehende Bison, so gab es zehn Minuspunkte.

Und wie sollte es anders sein ... mein erster Pfeil segelte über das Kalb, setzte auf einem als Backstopp positionierten Sack auf und steckte abschließend im Bison - na toll!

Überhaupt - bei mir lief an diesem Tag überhaupt nicht zusammen. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte ich oft zu zweiten oder dritten Pfeilen greifen müssen, Sonderschüsse nur teilweise getroffen und ein Miss eingefangen. Es sollte nicht besser werden.

Dominik setzte - obwohl er den Bogen zum ersten Mal seit dem letzten Turnier hier in Hüffenhardt in der Hand hatte - einen schönen Treffer nach dem anderen. Seine Technik hat in dem Jahr überhaupt nicht gelitten.

Auch bei Roswitha lief es - ähnlich wie bei meinem Schatz - ganz ordentlich. Zwar mussten beide ebenfalls hin und wieder zu zweiten und dritten Pfeilen greifen (zudem auch das ein- oder andere Miss hinnehmen), das ist aber bei dem Schwierigkeitsgrad dieses Turniers nicht weiter verwunderlich.

Ein herrlicher Weitschuss auf den Weißwedelhirsch wartete am Umkehrpunkt dieser Teilschleife:

Trotz meiner unterirdischen Leistung hatte ich viel Freude auf der Runde. Das lag zum einen an der tollen Gruppe, die wir wieder einmal erwischt haben. Zum anderen ist das Turniergelände auch wirklich eine Augenweide. Mit seiner abwechslungsreichen Topografie bietet es an jeder Stelle etwas fürs Auge.

Zudem versteht es Harry ausgezeichnet, seine Schüsse aufs Vortrefflichste in dieses Gelände einzubinden.

Knapp zweieinhalb Stunden nach unserer ersten Rast machte sich nun auch der Hunger mehr und mehr bemerkbar. Alle sehnten sich nach kühlen Getränken und etwas zu Essen.

Da es noch zwei Schüsse zu absolvieren galt, nutzen wir die Chance, unser Gemüt zunächst am legendären "Schildkrötenbrunnen" abzukühlen.

Unter Aufbietung der letzten Konzentration erledigten wir noch unsere letzten beiden Schüsse, bevor wir uns am reichhaltigen Buffet in der Hüttigmühle bedienten.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, nahmen wir den Rückweg zum Campinggelände in Angriff, die Scheiben 16 bis 22 forderten uns nochmals alles ab.

Immer wieder gab es knifflige Schüsse zu absolvieren:

Harry ließ keine Gelegenheit aus, um den Schützen alles abzuverlangen: Mal gab es Schüsse aus dem dunklen ins Helle, dann wieder umgekehrt. Andere Scheiben konnte man nur aus auf den Knien in Angriff nehmen. Dann wieder fand man "Lichtspiele" aus (heftigem) Schatten und (greller) Sonne oder es gab nur kleine Schussfenster. Ein sehenswerter Schuss war auch der Luchs im "Gebüschtunnel".

Kurz vor dem Ende unserer Runde hatten wir dann nochmals Gelegenheit, unseren Flüssigkeitsverlust aufzufüllen. Im Turnierstartgeld waren diverse "Getränkestände" auf der Runde enthalten. Hier wurde kühles Mineralswasser gereicht. Eins wirklich tolle Idee! Danke ans KKS-Team, die diese Stationen unterhalten haben.

Unser vorletzter Schuss des Tages hatte es dann noch einmal in sich: Ein Walk-up auf den Elch: Die Scheibe war so gestellt, dass man den Eindruck hatte, das Tier tritt gerade aus dem Wald auf die Lichtung. Sehr zu meiner Freude saß bereits mein zweiter Pfeil auf dem Tier - ein Kunststück, das außer mir nur noch Dominik fertig gebracht hat. Leider haben die restlichen Gruppenmitglieder sich hier ein Miss eingefangen.

Mit dem Schuss auf den Steinbock endete so unsere erste Runde, bei der wir wieder alle reichlich Spaß hatten.

 

 

Rosi setzt den letzten Treffer des ersten Tages

Meine gute Laune wurde auch nicht durch den Blick auf meinen Schusszettel getrübt: Nur 13 Treffer mit dem ersten Pfeil (!), ein Miss, Minuspunkte beim Bisonkalb, elf zweite sowie drei dritte Pfeile dürften das schlechteste Ergebnis seit langem gewesen sein. Insgesamt kam ich so auf 368 Punkte - bei weitem nicht das, was ich bei einem solchen Parcours bringen kann. Am Ende reichte dies nur zu Rang 31 unter 46 Teilnehmern.

Michael kam - trotz ebenfalls nicht optimaler Punkteausbeute - auf 428 Punkte und auch Dominik lag mit 402 Punkten deutlich vor mir.

Karin konnte ich am Ende erfreulicherweise noch in Schach halten - lange Zeit lag sie sogar noch vor mir. Erst mein einigermaßen akzeptables Finale "rettete" mich. Mit ihren erreichten 352 Punkten lag sie am Ende des ersten Tages auf Rang 6. Rosi blieb mit 316 nur knapp dahinter und kam auf Rang 8.

Impressionen Tag 1:

Die Ansprache an Tag 1 - gewohnt launig von Harry durchgeführt Der herrliche Drachen Bergziege und Grizzly Die wunderschöne Großtrappe Der Leguan am Bachlauf Die Rebhühner ... ganz schön klein de liegende Wolf - herrlich platzierte Scheibe Blick vom Dopingstand zur nachfolgenden Scheibe: Das Bisonkalb Karin legt auf das Kalb an Rosi im Vollauszug Auch Dominik versucht sich an diesem Tierchen ... .. dem Gepard auf dem Baumstamm Das Monster in Wartestellung Karin legt an Der Rothirsch ... kein einfacher Schuss Auf dem Berg: Herrliche Schüsse mit tollen Lichtverhältnissen Rosi und das äsende Reh Der 'Schildkrötenbrunnen' Das springende Reh Michael in 'Demutsschusshaltung' Internationale Kennzeichen?!? Die EU - ein Bogenland? Ein Wolf überquert den Bachlauf Nicht alle Tiere sind aus Kunststoff     ;-) Der Luchs im 'Buschtunnel' Dominik legt auf den Hirsch an .. eine tolle Szene ... ... wie der Elch hier auf die Lichtung tritt Gruppenbild am Elch Karins letzter Schuss des Tages

Wie üblich ging's im Anschluss an die Turnierrunde zunächst einmal zurück ins Hotel. Nach dem heißen Tag freuten wir uns auf eine ausgiebige und vor allem kalte Dusche!

Nachdem wir so erfrischt waren, gönnten wir uns ein gutes Essen auf der Terrasse des Hotels. Wie immer gönnte ich mir das hervorragend zubereitete Wild. Nachdem wir uns gestärkt hatten, trafen auch Michael und seine Vereinskameraden (mit denen wir die Runde im Vorjahr gedreht hatten) ein. So gab es noch einen kurzen Plausch, bevor Karin und ich uns wieder zum Vereinsheim aufgemacht haben. Dort angekommen saß man gemütlich zusammen und plauschte ausführlich mit viele Bekannten.

Wie üblich gab es auch in diesem Jahr wieder hervorragende Live-Musik: Harry hatte Azim Touré & Robin Carpe organisiert. Die beiden Musiker wurden bekannt durch die Show "The Voice of Germany" und brachten mächtig Stimmung auf. Es war ein Genuss, den beiden zuzuhören.

Leider forderte die Runde - vor allem die Hitze des Tages - ihren Tribut und so zogen Karin und ich uns etwas früher als gewohnt ins Hotel zurück.

Tag 2:

Nach einer Nacht, in der ich wie ein Stein geschlafen habe (selbst die "Kerbe" und die damit verbundenen grölenden Besucher auf ihrem Heimweg waren mir schnurz), wollte zunächst das Gepäck wieder im Auto verstaut werden, bevor es zum Briefing beim Vereinsheim ging.

Dem einen oder anderen sah man die Nachwehen des Vortages noch ein wenig an ... trotzdem war bei allen auch die Vorfreude auf die zweite Runde zu spüren.

Bereits gegen 9.15 Uhr konnten die Gruppen auf ihre Startscheiben gehen. Im Gegensatz zu den Vorjahren war der Turnierparcours nicht "gegenläufig" gestellt. So hatte man die selbe Startposition wie am Vortag. Allerdings waren nun andere Tiere zu schießen; an vielen Scheiben wurden diese über Nacht ausgetauscht - auch die Abschusspositionen waren nun andere (blauer Pflock).

 

Eindeutige Kennzeichnung der Laufwege etc. - das sollten sich manche Veranstalter zum Vorbild nehmen

Nadine hatte sich entschieden, mit beiden Hunden auf dem Campinggelände zurückzubleiben und einen "Entspannungstag" einzulegen - fast waren wir geneigt, sie zu beneiden: Es wurde erneut sehr warm und der Sonnenschein wurde durch kein Wölkchen getrübt.

Nachdem wir noch ein wenig im Schatten bei den Zelten verbracht hatten, ging es hinaus zu unserer Startscheibe. Hier wurden wir bereits von einem weiteren Schützen - Thomas H. - erwartet, der uns am zweiten Tag begleitet hat.

Um die Turnierdauer am zweiten Tag nicht ausufern zu lassen, wird traditionell eine "Zweipfeilrunde" ausgetragen:

Man hat pro Scheibe maximal zwei Pfeile zur Verfügung. An einigen Scheiben steht hierzu ein Tier - der erste Treffer zählt (Kill-/Körper-Wertung). An anderen Scheiben stehen zwei Tiere - hier muss jedes mit einem Pfeil erlegt werden. Dazu kommen dann die bekannten "Harry-Sonderwertungen" (z. B. "Nur-Kill"-Frischling oder den "Nur-Körper"-Keiler .. man muss also Entscheidungen treffen).

 

Nach meinem miserablen Abschneiden am Vortag befürchtete ich für diesen Tag ein noch schlechteres Abschneiden, zumal die "Zweipfeilrunde" mir nicht unbedingt liegt.

Sehr zu meiner Verwunderung ging es dann jedoch gleich prächtig los: Die ersten Pfeile saßen souverän auf dem Tier, häufig sogar im Kill. Ich konnte das selbst nicht so recht glauben. Scheibe um Scheibe sammelte ich fleißig Punkte während Dominik und Michael schon das eine oder andere Miss einfingen bzw. zu zweiten Pfeilen greifen mussten.

Völlig entspannt und mit viel Spaß in der Gruppe zog sich so die erste Teilschleife hin. Diese führte vom Campinggelände über das "süße Löchle" und dann am Waldrand bzw. Bachlauf entlang. Dabei kamen wir kaum in den Genuss von Schatten - die Sonne brezelte vom Himmel, kein Lüftlein regte sich, so dass der Schweiß gleich wieder in Strömen lief.

Bei Harrys Turnieren bin ich immer wieder fasziniert vom "Pauseneintakter": Erreicht man den Dopingstand, so wird die Gruppennummer erfasst und man kann entspannt seine Pause genießen. Nach einer genau bestimmten Zeit wird man dann freundlich gebeten, sich wieder auf den nächsten Teilabschnitt zu begeben. So kommt es zu keinem Zeitpunkt zum Auflaufen.

Das ist etwas, was ich mir bei vielen Turnieren wünschen würde (Stichwort: "Pausenhocker", die sich ewig am Dopingstand aufhalten, dann abends sehr spät einlaufen und die Siegerehrung so unnötig verzögern).

Nachdem wir uns ausgiebig mit kühlen Getränken und leckeren Speisen versorgt hatten, ging es hinaus auf die nächste Teilschleife. In absolut bester Laune - ich fürchte unser Gelächter war weit über den Parcours zu hören - ging es hinauf zum Bison ...

 

Blick von Scheibe 1 (Bison) zurück zur Hüttigsmühle

... das nun ohne Kalb auf der Wiese stand. Ein richtig heftiger Schuss: Der Abschusspflock war gepflegt im Schatten und ging durch ein schmales Schussfenster hinaus auf die Wiese, die im grellen Sonnenschein lag. So manch einer dürfte sich hier in der Entfernung verschätzt haben.

Ich selbst hatte nun ja das "Glück", das Viech schon am Vortag erlegt zu haben *fg*: Ohne Probleme saß mein ersten Pfeil sauber auf dem Tier, genau da wo ich ihn haben wollte - allerdings war da kein Kill (Ferngläser sind bei diesem Turnier verpönt). Grrrrr ...

Thomas nötigte mir bei dieser Runde Respekt ab: In der Klasse WH4 - also mit Metallbogen und Pfeilauflage - am Start, zeigte er die gesamte Runde über eine erstklassige Technik. Voll konzentriert baute er jeden seiner Schüsse auf und setzte so einen sauberen Treffer nach dem anderen.

Anfangs konnte ich sogar noch mithalten - gleich das erste Tier (den Drachen) ließ er "unverwundet". Dieses Miss gab mir einen Vorsprung, der bis ins zweite Drittel der Runde anhielt. Dann zog er aber mit vielen Killtreffern unaufhaltsam an mir vorbei. Am Ende kam er auf sehr schöne 528 Punkte in der Zweipfeilrunde (dem zweithöchsten Ergebnis in dieser Klasse an diesem Tag)!

Immer wieder habe ich meine Freude an den selbst gebauten Tieren, die beim "Woolhill-Sommerturnier" aufgestellt werden. Vor allem die beiden Wölfe haben es mir sehr angetan.

Leider musste ich feststellen, dass das eine oder andere Tierchen nun nicht mehr gestellt wird: Ich denke hier vor allem an den Löwen sowie die Schlange am Baum. Dafür findet man dann eben neue Scheiben, wie den Bienenfresser am 1. Tag.

Karin erwischte einen ordentlichen 1. Tag (352 Punkte, Rang 6) - allerdings war sie selbst nicht immer mit ihrer Leistung zufrieden.

Der zweite Tag lief bei ihr dann sogar noch besser. Ein wenig hatte sie Probleme mit der doch sehr heißen Witterung. Zur Freude des "starken Geschlechts" setzte sie immer wieder souverän ihre Treffer - einzig die Killzone blieb ihr oft verwehrt. Am Ende kam sie auf sehr gute 422 Punkte, was sie im Gesamtklassement auf einen hervorragenden 5. Platz brachte.

Bereits kurz vor 13 Uhr erreichten wir den Dopingstand zum zweiten Mal. Hier gab es dann auch wieder den "Sonderservice" aus dem Vorjahr: Alle ankommenden Gruppen wurden fotografiert. Anschließend durfte man am "Glücksschießen" teilnehmen. Als Hauptpreis stand das berühmte Wollenberger "Liebesbänkle" zur Verfügung ...

Jeder Schütze durfte einen Pfeil auf eine der drei aufgestellten Scheiben abgeben. Der Pfeil blieb dann bis zur Verlosung stecken. Zu Beginn der Siegerehrung wurde dann ausgelost, welche der Scheiben (links, mitte, rechts) für welchen Preis galt. Danach zog Harry einen "Koordinatenzettel" aus seiner Hosentasche: Hierauf war für jede Scheibe eine Koordinate (in cm) notiert.

Im Anschluss an das Glücksschießen konnten wir nochmals unsere Energiereserven aufstocken.

Dabei genoss ich das rustikale Ambiente der Hüttigsmühle zum wiederholten Mal. In diesem Jahr habe ich sogar das eine oder andere Stillleben fotografisch festgehalten ...

Es ist uns dann nach der Pause - wie vielen anderen auch - schwergefallen, die letzten Ziele zurück bis zum Campingplatz in Angriff zu nehmen.

Zum einen brannte die Sonne noch immer unermüdlich, zum anderen wurde man sich bewusst, dass dieses herrliche Turnier sich nun auch schon wieder dem Ende entgegen neigt.

Nachdem Michael und Dominik mich am Vortag noch kräftig "abgeledert" hatten, lief bei beiden bei dieser Runde nicht mehr wirklich etwas zusammen.

Insbesondere Dominik erwischte einen rabenschwarzen Tag. Allerdings tat das seiner guten Laune keinen Abbruch - ein Charakterzug, den ich sehr an ihm schätze. Wir nahmen uns immer wieder die Zeit für gepflegten Smalltalk (so häufig sieht man sich ja nun auch wieder nicht). Hin und wieder wurden auch kleine Päuschen eingelegt ...

Tja .. und dann standen wir auch schon wieder vor "ihm" ... dem mächtigen Elch. Am Vortag noch als Walk-up geschossen, musste er nun aus dem Wald heraus in Angriff genommen werden.

Man kann sich meinen Freudenschrei vorstellen, nachdem mein erster Pfeil gleich souverän auf dem Tier saß ... und dann auch noch im Kill!

Ich konnte es .. wie den gesamten Verlauf der Runde - kaum fassen ...

... am einen Tag kam ich mir noch vor wie ein Anfänger, am anderen Tag lief es dann plötzlich wie von selbst. 482 Punkte standen am Ende der Runde auf dem Wertungszettel. Das brachte mich schlussendlich noch auf einen versöhnlichen 13. Gesamtrang.

 

Bei Rosi lief es gegen Ende der Runde nicht mehr ganz optimal; sie kam bei der Hitze an die Grenzen. Trotzdem hatte sie - wie wir alle - wieder viel Freude auf der Runde!

Mit der letzten Doppelhunterwertung - ein Pfeil auf den Marderhund, ein Pfeil auf den schwarzen Panther - beendeten wir unsere Turnierrunde gegen 15.15 Uhr.

Völlig durchgeschwitzt gönnten wir uns erst einmal ein kühles Radler beim Schützenhaus, bevor wir alles für die Heimfahrt zusammengepackt haben. Glücklicherweise hatten wir auch Ersatzkleidung bereit gelegt ...

Nach und nach trafen nun die letzten Gruppen ein. Noch während die Auswertung lief, begann die Verlosung der Tombola-Preise:

So verkürzt sich die Wartezeit für den Einzelnen drastisch, zumal Harry es wieder verstand, in seiner gewohnt launigen Art für Stimmung zu sorgen.

Ich finde es bemerkenswert, wie viele Bogner zwischenzeitlich Preise für die Tombola bereitstellen .. vielleicht fällt mir bis zum nächsten Turnier dazu auch etwas ein ...

Impressionen Tag 2:

Auch am zweiten Tag gibt es nun die Ansprache - eine Stunde früher als gewohnt! Herrlicher Schuss aus dem dunklen Gestrüpp auf den Strauß Michaels neues 'Lieblingstier', die (angebundene, wie fies) Bergziege Das 'Stachelschwein': Nicht besonders schön - aber ein guter Treffer *fg* Unsere Gruppe am Bachlauf - der Schuss auf die sitzende Löwin ... ... man war doch verwundert, wie 'hoch' die Pfeile dann doch auf dem Tier steckten Die Enten am Bachlauf ... ein heftiges Schussfenster bei heftigen äußeren Bedingungen Immer wieder irritierten (vermeintlich) in die Schussbahn ragende Äste ... Rosi im Anschlag - (nahezu) perfekte Technik Dominik im Anschlag .. die Gruppe schaut gebannt zu Es ist einfach ein herrliches Gelände - ich konnte mich kaum satt sehen Killtreffer am Weißwedelhirsch ... Freude pur! Eines der wunderschönen selbst gebauten Tiere Unsere Gruppe beim letzten 'Doping' ... Man sieht uns die Freude an - oder? Der Fuchs auf einer Wurzel, direkt am/über dem Bachlauf .. eine Augenweide Mein 'Lieblingsbild 2016': Waschbär am Wasser Unsere letzte Szene: Ein Doppelschuss - der schwarze Panther wollte von mir nicht getroffen werden Mein persönliches Lieblingstier: Der Elch - Kill mit dem ersten Pfeil! Harry in seinem Element: Die Siegerehrung

Nachdem viele, viele Preise ihren neuen Besitzer gefunden hatten (für uns ist wieder einmal nichts abgefallen - *schnüff*), kam wieder der besondere Knüller:

Wie bereits im Vorjahr hatte E. Kaljumae hierfür ein Messer-Unikat zur Verfügung gestellt. Um dieses gewinnen zu können, konnte man das ganze Wochenende hindurch Lose erwerben. Der Erlös des Verkaufs kam einerseits der Jugendabteilung der Woolhill-Bowhunter sowie andererseits einer gemeinnützigen Organisation zugute.

Zum Abschluss wurde dann das "Glücksschießen" noch ausgewertet: Drei glückliche Gewinner konnten hochwertige Sachpreise - das "Liebesbänkle" als Hauptpreis (siehe Bild oben) - in Empfang nehmen. Es war immer wieder herrlich, wenn Harry den Pfeil von hinten langsam durch die Scheibe schob ... die Hälse der Bogner lang wurden ("Ist es meiner?") und schließlich der Gewinner einen Jubelschrei tat ...

Leider durften weder Karin noch ich in diesem Jahr jubeln .. naja, das Bänkle hätte ja ohnehin nicht in unser Auto gepasst. Trotzdem ... die Bank würde einfach gut in unsere Hofeinfahrt passen *fg* ... also müssen wir nochmal wiederkommen ...

Nach Abschluss aller Verlosungen gab es dann die obligatorische Siegerehrung, bevor wir uns dann schon wieder auf die Heimreise machen mussten. Natürlich nicht, ohne dass wir uns gebührend von allen verabschiedet haben.

Ich konnte kaum glauben, wie schnell dieses herrliche Wochenende zu Ende gegangen war ... schon jetzt zähle ich die Tage bis zum nächsten Turnier unter Harrys Leitung - es wird im kommenden Sommer dann ein ganz besonderes sein: Er stellt seinen 25. Turnierparcours - man darf gespannt sein, was uns da dann erwartet!

Alles in allem sind Harrys Turniere für mich das Höchste was es (derzeit) gibt: Zwei tolle Tage, viele nette Bognerinnen und Bogner, perfekte Verpflegung, ein ultrageniales Team um Harry und dann natürlich die zwei "Harry-Parcours" ... und auch in diesem Jahr wieder perfektes Wetter ... so bleibt mir zum Schluss nur erneut festzustellen:

SCHEEEEEE war's!!!

Ergebnisliste

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