AKie's Bogenblog

26. Mai 2016

Nach dem guten Erfolg aus dem Vorjahr hatten sich die Bogenfreunden Wolterdingen dazu entschieden, das Turnier auch weiterhin durchzuführen. Rund 60 Teilnehmer hatten 2015 das Turnier besucht - ganz ohne Werbung. In diesem Jahr schien sich zunächst ein ähnliches Teilnehmerfeld abzuzeichnen - Mitte Mai waren knapp 70 Teilnehmer angemeldet. Am Wettkampftag waren es dann aber doch knapp 100 Bogner, die sich bei der Eichbuckhütte eingefunden hatten, um das

2. traditionelles Wolterdinger 3D-Turnier

in Angriff zu nehmen.

Das " Fronleichnamsturnier" auf dem Fronholzparcours ... eine nette Idee. Im Vorjahr noch am "Vatertag" durchgeführt, hatte man sich nun zur Verlegung auf den Fronleichnams-Feiertag entschlossen. An diesem ist nämlich die "Eichbuckhütte" frei, so dass diese als zentrale Wettkampfstätte genutzt werden kann. Diese Änderung hat sich durchaus bewährt: Es steht ein größeres "Festgelände" zur Verfügung, der Parkraum ist ebenfalls größer und die Versorgung (Strom und Wasser) ist einfach optimaler.

Als Wettkampfparcours stand der nur leicht veränderte, jedoch frisch gestellte, Vereinsparcours (der ganzjährig begangen werden kann) zur Verfügung. Ein toller Schuss auf den Bison (Scheibe 1, in der Nähe der Hütte gelegen) ergänzte den Vereinsparcours.

Mit dem Wetter hatte man in diesem Jahr Glück: Der Tag begann mit herrlichem Sonnenschein. Nach eher "zarten" Temperaturen am frühen Morgen wurde es zur Mittagszeit doch schon fast sommerlich warm. Bei der zusätzlich erstellten Dopingstation (an der Stelle, an der sich die Kasse und somit der normale Parcourseinstieg befindet) konnte man so gemütlich in der Mittagspause dösen ...

Blick von der Eichbuckhütte in Richtung Wolterdingen

Leider zog dann am späten Nachmittag - kurz vor dem Ende unserer Runde - ein Gewitter auf und es begann für kurze Zeit heftiger zu Regnen. Erfreulicherweise hat der Regen bald wieder nachgelassen und die Sonne kehrte zurück. Allerdings blieb es dann unbeständig, so dass die Siegerehrung letztlich im eigens aufgestellten Festzelt durchgeführt wurde. Da es erfreulicherweise nur wenig abkühlte, störte der Regen nicht weiter ...

Karin und ich begaben uns recht früh auf die Reise, da wir uns im Vorfeld nicht, wie sonst üblich, mit befreundeten Bognern verabredet hatten. So wollten wir uns eine gute Startgruppe sichern.

Vor Ort trafen wir schon auf einige bekannte Gesichter, darunter auch Hans-Peter J. (der seine Frau Daniela dabei hatte) sowie Dirk F. mit seinem Sohnemann Arik. Kurzentschlossen haben wir uns dann in eine gemeinsame Startgruppe eingetragen. Von Scheibe 28 aus gingen wir schließlich ins Rennen ...

... allerdings war da zunächst noch das obligatorische Briefing durch Hansi Fischer, dem 1. Vorsitzenden der Bogenfreunde: In seiner ihm eigenen launigen Art begrüßte er die Teilnehmer - man merkte ihm die Freude darüber an, dass die Teilnehmer so zahlreich gekommen sind.

Mit viel Witz und Charme erläuterte er die vereinseigenen Regeln, bevor er die Teilnehmer auf den Parcours hinausgeschickt hat. Im Hintergrund waren seine zahlreichen Helfer bereits mächtig am werkeln: Im Küchenzelt ging es hoch her, der Dopingstand wurde bestückt und die Wettkampfzentrale - die sicher ihresgleichen sucht (mit Internetanschluss!) - arbeitete die zahlreichen Nachmeldungen in die Starterliste ein.

Die Wettkampfzentrale in der Eichbuckhütte: Alles was das Herz begehrt war aufgeboten!

Gleich unsere ersten Scheiben hatten es in sich: Zunächst die Säbelschwinge, bevor dann ein etwas längerer Fußweg zum Bison führte - danach ging es wieder zurück auf den Weg in den "Normalparcours". Diese "Ecke" empfand ich als nicht ganz so gelungen - zumal immer wieder einzelne Gruppen die Scheibe 1 zunächst außen vor ließen und diese erst am Ende der Runde "drangehängt" haben ...

Unsere Gruppe harmonierte schon von der ersten Sekunde an wieder aufs Vortrefflichste: Dirk und Karin haben freundlicherweise wieder das Schreiben übernommen, so das Hans-Peter und ich uns auf die Dokumentation und das Suchen der (wenigen) verschossenen Pfeile konzentrieren konnten.

An den Abschusspflöcken haben wir konzentriert unsere Pfeile abgegeben, auf den Wegen zwischen den Scheiben bzw. während der Wartezeiten - immer wieder sind wir auf unsere Vorgruppe(n) aufgelaufen - wurde munter getratscht. Es gab so allerhand zu reden ...

Erstmals war ich nun mit der vollständig ausgerüsteten Widow unterwegs: Unmittelbar vor dem Turnier habe ich nun den überarbeiteten Bogenköcher montiert. Ich finde, er passt farblich gut zum Holz meines "Black & White Ebony"-Monsters.

Auch bei diesem Turnier benötigte ich zunächst wieder einige Scheiben, bevor ich das Vertrauen in mich und den Bogen hatte. Saßen die Pfeile zu Beginn der Runde noch tief auf den Tieren, vor allen Dingen auch stets außerhalb des Kills, so wurde das von Scheibe zu Scheibe besser. Vor allem bei den langen Distanzen begeistert mich das Monster zunehmend. So zog ich vergnügt meine Runde.

Vom einen oder anderen Teilnehmer hörte man kritische Worte bezüglich des Wettkampfparcours: Er entspricht - von wenigen Ausnahmen abgesehen - dem Verlauf des ständigen Parcours. So kannte man viele Abschusspositionen sowie die zugehörigen Tiere. Viele Scheiben wurden zwar eigens für das Turnier "saniert" (z. T. mit Fell überzogen), trotzdem waren bei manchen Scheiben die Kills nicht eindeutig: Unterbrochene Drahtkills, nicht nachgezogene Killinien bei Sanierungsfällen oder (z. B. beim Wolpertinger) nahezu gänzlich unkenntliche Kills stießen dem einen oder anderen sauer auf.

Dass man für die Wettkampfrunde dann fünf Euro mehr bezahlt, als für die Begehung des Normalparcours, hat mich jetzt nicht wirklich gestört (immerhin gibt es mit den "Freikarten" und div. Schnäpsen durchaus werthaltige Preise bei der Siegerehrung), manch anderer haderte jedoch auch damit.

Für uns waren diese "Randnotizen" eher nebensächlich: Wir konzentrierten uns auf eine schöne Runde mit Freunden im herrlich frühlingshaften Wald.

Karin erwischte leider nicht ihren besten Tag: Schon früh und dann auch ungewohnt häufig musste sie zu zweiten und dritten Pfeilen greifen. Auch das eine oder andere Miss blieb leider nicht aus. Trotzdem hat sie sich nicht den Spaß verderben lassen ...

... schließlich konnten wir durchaus nachvollziehen, warum dem so war: An den beiden Vortagen standen Sanierungsarbeiten im Elternhaus an (eine Betonmauer musste gestrichen und das betagte Gartenhäuschen abgeschliffen werden), was doch mächtig an der Kraft gezehrt hat. Somit war sie konditionell durchaus angeschlagen - bekanntermaßen schlägt sich dass dann leider auch in der Konzentration und damit dem Schießergebnis nieder.

Ich fand den Parcours insgesamt safe - das halte ich für das Wichtigste bei einem Turnier überhaupt.

Alle Tiere waren ordentlich befestigt und mit den vier Pflöcken (weiß = Bambini, gelb = Jugend, blau = Instinktiv, rot = Visier) hat man nahezu immer die optimalen Entfernungen für so ein Turnier ausgewählt. Lediglich beim Bambini-Pflock musste ich schon das eine oder andere Mal schlucken: Hier waren manche doch arg nah ausgepflockt. Der Pfeilverlust dürfte sich bei allen ebenfalls in Grenzen gehalten haben - man hat fast überall auf optimale (natürliche) Backstopps geachtet. Lediglich das "Fangnetz" beim Weitschuss auf die Hirschkuh hätte man auch weglassen können - da flutschten die Pfeile einfach hindurch. Das Gelände an sich empfinde ich durchaus als "pfeilschonend".

Meine Mitschützen, die sich bei früheren Turnieren durchaus als harte Gegner erwiesen hatten, schwächelten an diesem Tag etwas: Dirk - wie üblich mit dem Langbogen und Carbonpfeilen am Start - wurde schon gleich zu Beginn von seinem Sohnemann punktetechnisch überholt. Immer wieder musste er zu zweiten und dritten Pfeilen greifen.

Auch Hans-Peter vergeigte so einige Schüsse, die er ansonsten problemlos absolviert. So konnte ich mich schon recht früh von beiden absetzen .. zumal ich immer besser in die Runde hineinfand und nun auch immer mehr Pfeile das Kill fanden.

Kurz vor dem Dopingstand folgte dann ein Schuss, den ich schon immer mochte - wenn auch nicht immer treffen konnte: Der große Wolf. Hier hatte ich das Pech, dass mein erster Pfeil knapp zu kurz kam und vom Bauch abprallte. Erfreulicherweise saß der zweite Pfeil dann im Kill.

Bei diesem Schuss hatte man eine "Überraschung" angekündigt: Passend zum Tier fand sich auch das "Rotkäppchen" vor Ort. Dort konnte man sich nach der Trefferaufnahme mit Süßigkeiten oder einem Schnaps stärken. Eine nette Idee - wenn auch aus Minseln "abgekupfert". Dass man auf einer Turnierrunde jedoch Schnaps bereitstellt, das halte ich persönlich für unpassend! Sei's drum ...

Knapp drei Stunden nach Beginn der Runde erreichten wir den Dopingstand. Auf der kleinen Waldlichtung konnte man es sich in der Sonne bequem machen. Wurst- und Käsewecken, ein reichhaltiges Getränkeangebot sowie ein starker Kaffee standen zur Verfügung, um die verbrauchten Kalorien wieder aufzufüllen.

Dazu war es so warm, dass wir uns in den Schatten am Waldrand zurückgezogen haben. Da unsere Vorgruppe eine etwas ausführlichere Pause genießen wollte, überholten wir diese und nahmen unsere letzten Scheiben in Angriff.

Nach der Pause kamen meine Schüsse nicht mehr ganz so präzise, wie davor: Mehreren Körpertreffern folgte dann leider auch mein dritter zweiter Pfeil auf der Runde: Ausgerechnet beim moderat gestellten Waschbär setzte ich den ersten Pfeil unter das Tier. Wobei ... das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau, wie ich im Nachhinein feststellen muss.

Immer wieder hat mich Arik mit seinen souveränen Schüssen begeistert: Völlig unbefangen drehte er seine Runde und hatte dabei sichtlich Freude. Ich habe selten einen so jungen Knopf auf einer Runde dabei gehabt, der so diszipliniert und problemlos dazugepasst hat - und das, ohne dass Papa hier hätte eingreifen müssen.

Am Ende konnte er die Bambiniklasse mit tollen 398 Punkten für sich entscheiden!

Weitere Impressionen:

Herrlichstes Wetter bei der Ankunft ... Beim Briefing ... unsere Startgruppe beim Plausch Dirk legt auf den laufenden Braunbär an Auch ich versuche mich an dem netten Tier Arik erlegt den Steinadler Der Wolf ... mein erster zweiter Pfeil wurde leider fällig Mein 'Monster' hat Pause 'Sauerei' auf dem Wolterdinger Parcours (siehe rechts hinten *fg*) Herrlicher Blick aus dem Parcours heraus auf die Baarlandschaft Auch dem Waran lässt Arik keine Chance (wenn auch erst im dritten Versuch) Dirk und der Fuchs (?) ... Auch ich versuche mich an dem Tierchen - unter Beobachtung von Karin Am Ende: Ein sehenswertes Gruppenergebnis! Mein Schatz legt auf den Fuchs an Mein neues 'Arbeits-' und 'Fun-Gerät' Hans-Peter erlegt den stehenden Biber ... ... Daniela legt nach: 'Catched arrow' Der etwas unterernährte Biber Im Anschlag auf den Waschbären Arik erlegt den Waschbär (oder war's ein Hund?) Gruppenbild: Die Schreiber bei der Arbeit Karin legt auf den Vielfraß an ... ... und ich darf dann die Pfeilchen einsammeln gehen Mein schönster 20er auf dieser Runde Der Weitschuss auf den Steinbock ins Tal ... ... auch Karin versucht sich daran Kritischer Blick: Trefferaufnahme am Wolp(t)erdinger Gemütliches Beisammensein - wegen Regens leider im Festzelt

Kurz vor dem Ende der Runde zog der Himmel urplötzlich zu: Ein Gewitter kündigte sich an. Bei unserem drittletzten Tier - dem Waschbär an der Wurzel - fielen die ersten Tropfen. Bei der nachfolgenden Scheibe, dem Drachenkühen im Ei legte es dann mächtig los. Nur gut, wenn man in seinem Rucksack einen Schirm dabei hat *fg*.

Leicht durchfeuchtet beendeten wir so nach fünfeinviertel Stunden unsere Runde. Die Wettkampfkarten kamen zu Hansi und seinem Team ins Wettkampfbüro, die Ausrüstung wurde im Auto verstaut und dort dann auch nochmals trockene Ersatzkleidung angelegt, ...

... bevor man sich im Festzelt zum gemütlichen Beisammensein traf. Durch den Regen (sowie den "Stau" beim Bison, das nun einige im strömenden Regen nachschießen mussten) dauerte es noch einige Zeit, bis die letzten aus ihrer Runde zurück waren.

Bei Speis und Trank sowie nettem Plausch verging die Zeit jedoch wie im Fluge und so konnte Hans gegen 18.00 Uhr zur Siegerehrung rufen.

Sehr zu meiner Freude wurde ich dann mit meinen 462 Punkten in der am stärksten besetzten BHR-Klasse (46 Teilnehmer) Dritter. Damit habe ich im dritten Turnier mit der Widow zum zweiten Mal einen Podestplatz belegt, einfach unglaublich. Es gibt befreundete Bogner, die mir das schöne Teil gerne wieder wegnehmen würden ... hihihi, probiert das Mal ... *fg*

Leider gab es dann zum Abschluss der Siegerehrung dann noch einen kleinen Wermutstropfen: Hansi musste verkünden, dass er für die nächsten Monate und somit leider auch für einige Sommerturniere ausfällt. Auch seine "Amtsgeschäfte" bei den BF Wolterdingen bzw. dem Vereinparcours wird er für einige Zeit an seinen 2. Vorsitzenden Elmar S. abgeben. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn zu diesem Schritt! Das war für mich dann doch ein kleiner Schock .... Hansi: Alles Gute! Werd bald wieder gesund; ich drücke Dir die Daumen!!

Siegerliste

 

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