AKie's Bogenblog

14. Februar 2016

Wintercup 2016 - 2. Wettkampftag

... durchgeführt rund um das Schützenhaus des KKS Aufen. Roland Volk, besser bekannt als Waldläufer, hat erneut einen erstklassigen Parcours für den zweiten Tag des Wintercups gestellt. Da es im Gegensatz zum vergangenen Jahr (leider) keinen Schnee hatte, gab es auch wieder Schüsse aller Kategorien - auch wenn echte "Oh-mein-Gott-Schüsse" nicht dabei waren. Roland versteht sein Handwerk einfach spitzenmäßig, so ist es nicht verwunderlich, dass auch (zunächst) einfach wirkende Scheiben sich durchaus als "tricky" erwiesen haben. Dem einen oder anderen Schützen aus unserer Gruppe entfuhr so nach dem ersten Pfeil so manches Mal ein "Oha".

Wie in allen Jahres bislang gab es nur wenige Schüsse innerhalb seines, als Gamshorn-Trail bekannten, Parcours. Statt dessen wurden die rund um das Schützenhaus gelegenen Wälder in Donaueschingen-Aufen wieder optimal ausgenutzt und boten einen zwar jagdlichen, trotzdem aber wirklich nicht einfachen Parcours (Parcoursplan).

 

 

Roland und Jürgen im Wettkampfbüro bei der Einschreibung der Schützen - Vorfreude pur

Wettertechnisch hatten wir es bei diesem Turnier wirklich nicht einfach: Nachdem es schon in der Vorwoche (nahezu) ununterbrochen geschüttet hat (anders kann man das wirklich nicht nennen), zeigte sich der Wetterbericht für den Valentinssonntag auch nicht zuversichtlicher ...

... so war ich bei der Anfahrt zunächst verblüfft, als ich auf der Höhe die aufgehende Sonne erblickte. Allerdings zogen schon zu diesem Zeitpunkt dicke Regenwolken auf, die nichts gutes erahnen ließen. Gegen 8.15 Uhr erreichte ich das Schützenhaus Aufen und ergatterte sogar noch einen Parkplatz in vorderster Front, nahe beim Schützenhaus (die Parkplatzsituation ist ja bekanntermaßen immer ein wenig knifflig bei diesem Turnier).

Vom Parkplatz bis zum Schützenhaus traf man überall auf gut gelaunte Schützen, die sich auf dieses zweite Turnier des Wintercups gefreut haben. Nach und nach füllte sich auch die wieder bestens bestückte Übungswiese und hier und da konnte man einen gemütlichen Plausch mit Freunden halten.

Leider begann es dann pünktlich zum Turnierstart zu regnen - einzig die Intensität variierte. Erst am späteren Nachmittag schlief der Regen ein; bis dahin waren die Meisten jedoch schon "durchgeweicht" und man konnte schon mit dem einen oder der anderen Mitleid haben ...

 

 

Pünktlich wie immer wurde um 9.15 Uhr zum Briefing gerufen, bevor es hinaus auf die Runde gehen konnte

Da die einzelnen Startgruppen beim Wintercup bei allen drei Turnieren gleich bleiben, hatten wir mit der Startscheibe 2 wieder den Vorteil, noch eine Weile im Trockenen bleiben zu können.

Gleich unsere ersten Scheiben hatten es in sich: Als erster Schütze in unserer Gruppe nahm ich die - für uns alle bislang noch unbekannte - "Schlange im Baum" in Angriff. Der erste Pfeil löste sich auch ganz ordentlich und kam in der richtigen Höhe. Beim Einschlag auf der Scheibe gab es dann aber ein seltsames Geräusch und der Pfeil wurde mächtig zurückgeworfen. Vermutlich habe ich die Befestigungsschraube getroffen. So musste ich gleich an der ersten Scheibe zum zweiten Pfeil greifen, während meine Mitschützen das schöne Tier allesamt mit dem ersten Pfeil erlegen konnten.

Bei den zurückliegenden Turnieren hatte ich immer wieder das Problem, dass ich einige Scheiben brauche, bis ich in den "Turniermodus" komme. So auch wieder bei dieser Runde: Die Scheiben drei und vier (Keiler und Fasane) konnte ich mit "schlechten "Körpertreffern" noch zufriedenstellend lösen. Doch schon an Scheibe fünf hatte ich wieder Probleme: Mein erster Pfeil flog deutlich über den wunderschön gestellten "liegenden Damhirsch". Hier hatte ich kurz vor dem Lösen den Bogenarm nochmals korrigiert, weil ich meinem Bauchgefühl bzgl. der Distanz einfach nicht vertraute. Der zweite Pfeil saß dann sauber im Kill. So kann's gehen ...

Trotz des suboptimalen Starts hatten wir in unserer Gruppe wieder viel Spaß: Marcell und Dani waren leider ohne die beiden Chihuahuas angereist (was man angesichts des Wetters nur begrüßen konnte). Beide legten los wie die Feuerwehr und Marcell setzte sich mit schönen Treffern schon nach den ersten Tieren an die Spitze unserer Gruppe. Antonio, der sich derzeit mit seinem Ellenbogen herumplagt, Dirk und Hans-Peter hatten ebenfalls einen guten Einstieg in die Runde.

Wichtiger als der Sport waren jedoch die vielen Gespräche während der Runde, die nicht selten in liebevolle Frotzeleien und manch alberne Sprüche abglitten. Wetter und Treffer wurden so zur Nebensache ...

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Gegen Mittag erreichten wir dann wieder die Verbindungsstraße, an der schon traditionell ein Dopingstand auf die Schützen wartet. Der letzte Schuss vor diesem war mit zwei wartenden Gruppen blockiert - bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir über weite Strecken niemanden im Wald gesehen und unsere Runde nahezu ohne Auflaufen in unserem eigenen Rhythmus gehen können. Roland steuerte uns deshalb sofort an den Dopingstand. Hier konnten wir uns an dem reichhaltigen, kostengünstigen und wirklich schmackhaften Essen und Trinken laben.

Nach knapp einer halben Stunde "Mittagspause" ging es dann - staufrei - weiter auf der Runde.

Antonio bei unserem ersten Schuss nach der Pause

Nun kam man auf das Gelände des "Gamshorntrails". Die dort gestellten Scheiben - viele neue Tiere z. B. von Leitold- verlangten uns auch weiterhin einiges an Konzentration ab.

Glücklicherweise ließ nun der Regen langsam nach. Allerdings waren die Laufwege (und wir!) zwischenzeitlich mehr als nass und wurde so war es an manchen Steilschüssen doch mächtig rutschig. Alleine schon den richtigen Stand einzunehmen wurde so manches mal zur Herausforderung.

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Besonders großen Spaß hatten wir alle bei der Beobachtung von Dirks Pfeilen: Von der ersten Scheibe weg flogen diese in teils sehenswerten Bahnen. Sie ritten und wedelten oder schraubten sich nach dem Ablass irgendwie in Richtung Tier.

Allerdings gilt auch hier wieder die alte Bogenweisheit "Wer trifft hat Recht": Bis in das letzte Rundendrittel hinein saß jeder erste Pfeil auf dem Tier! Wo wir anderen zu zweiten oder dritten Pfeilen greifen, manche sogar ein Miss notieren mussten - Dirks erste Pfeile saßen wie selbstverständlich auf dem Tier. Teilweise zwar abenteuerlich - aber drauf! Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um eine nahe oder eine weitere Distanz handelte ...

Auch Hans-Peter hatte sich für eine interessante Variante entschieden: Seine Pfeile steckten an diesem Tag sehr häufig im Kill! Die Frage war jedoch nur, mit welchem Pfeil - der erste war es jedenfalls seltener! So kämpfte er sich frohgelaunt durch die Runde und freute sich über seine Treffer. Das Ganze führte dann dazu, dass wir ihn hin und wieder aufgezogen haben, wenn er dann (ausnahmsweise) mal "nur" den Körper traf. Er nahm es gelassen hin und konterte mit trockenen Kommentaren, wenn bei den anderen mal was nicht so lief, wie geplant ...

Hatte ich ursprünglich geplant, bei dieser Runde das Schreiben zu übernehmen, so war ich angesichts der Wetterlage nicht undankbar, dass sich Dani und Dirk spontan dazu bereiterklärt haben, dies wieder zu übernehmen. Schon ohne diese Aufgabe hatte ich hin und wieder "Koordinationsschwierigkeiten": Bogen, Regenschirm und Digicam (bzw. mein Smartphone) aneinander vorbei zu jonglieren und beim Marsch durchs Unterholz niemanden zu verletzten und nicht hängenzubleiben erforderte auch so meine ganze Aufmerksamkeit.

So habe ich wenigstens die "Dokumentation" übernommen und Dani beim Schreiben "beschirmt" - trotzdem waren am Ende der Runde sämtliche Karten durchweicht ...

Auch in der zweiten Rundenhälfte hatten wir alle unseren Spaß. Roland hat wirklich wieder einen tollen Parcours gestellt. Obwohl die extremen Weiten - so z. B. im hinteren Drittel des Gamshorntrails, wo man früher auch über die Talsenke hinweg weite Distanzen vorfand - bei der Runde gefehlt haben, es gab an jeder Scheibe wirklich tricky gestellte Schüsse.

Nach und nach kam ich immer besser in den erhofften "flow" und setzte nun saubere Treffer, als noch zu Beginn der Runde. Antonio und Dani hatten leider plötzlich Probleme und fielen langsam zurück. Auch bei Dirk gab es nun einen kleinen Einbruch und selbst Marcell bekam Probleme mit dem Material (und das mit einem Metallbogen *fg*). Die entspannten Gespräche und kleinen Frotzeleien sorgten jedoch dafür, dass wir bis zum Ende immer bester Laune waren.

"Nass bis auf die Knochen" - bekommt hier eine ganz andere Bedeutung ...

Impressionen

Bei strömendem Regen hilft man sich gegenseitig, wo es geht ... Unsere Startscheibe: Schlange im Baum Toller Schuss aus dem Unterholz auf den großen Keiler Meine 'Hasstiere' - ausnahmsweise einmal gut getroffen! Dani legt auf den liegenden Damhirsch an Unsere Gruppe beim schwierigen Schuss auf ... ... den Moskito: Schwieriges Schussfenster Der Auerhahn, der Auerhahn ... Ein Männlein steht im Walde Ich liebe Luchse! Tolle Scheibe: Kämpfende Steinböcke Interessante Ausblicke - Hans-Peter im Anschlag ... ... auf einen weiteren Luchs Pause muss sein! Im strömenden Regen: Schuss auf ein Reh Antonio legt auf den Bären an ... ... kurz darauf versuche ich mich an dem Tierchen ... ... für mich mein einziger 20er der Runde Trefferaufnahme: Die Schreiber werden 'beschirmt' Ein Birkhuhnpaar Der wunderschöne Fuchs - kein einfacher (Bergab-)Schuss Unsere Schreiber bei der Arbeit (Danke Dirk & Dani) Auch außergewöhnliche Schüsse außerhalb der Wettkampfrunde wurden 'mitgenommen' Marcell beim Steilschuss auf den Steinadler Im Anschlag auf den Dachs Das Gürteltier - hat mich doch glatt einen zweiten Pfeil gekostet Schuss durch eine Baumgasse auf den Wolf Dirk im Vollauszug Marcell unter (kritischer?) Beobachtung von Hans-Peter Unser Gruppe am letzten Schuss unserer Runde

Im Vergleich zu Villingen kam ich bei diesem Turnierdurchgang etwas besser in Fahrt: Abgesehen von den hin und wieder "überrissenen" (Weit-)Schüssen - bei denen mein erster Pfeil immer knapp über das Tier streifte, was ich "eigentlich" schon vor dem Lösen wusste (warum lässt man dann den Pfeil trotzdem los??), war ich mit meiner Leistung insgesamt dann doch zufrieden.

Wie schon in Villingen setzte ich wieder viele Pfeile knapp neben das Kill, so dass es letztlich bei einem 20er und fünf 18er blieb. Insgesamt acht zweite Pfeile, dafür keinen dritten und auch kein Miss ... das geht für diesen Tag durchaus in Ordnung! Am Ende standen dann ordentliche 418 Punkte zu Buche und ich konnte mich doch noch an die Spitze unserer Gruppe setzten.

 

Nach fünfeinhalb Stunden kamen wir an unsere letzte Scheibe - den Wolf, der aus einem Gebüsch heraus geschossen wurde. Mit letzter Kraft nahmen wir die Scheibe in Angriff und setzten mehr oder weniger souverän unsere letzten Treffer. Am Ende schaffte es auch Antonio, sich über die so begehrte 400er-Grenze zu bringen: 408 Punkte bedeuteten eine klare Steigerung zu Villingen. Marcell musste seiner kleinen Konzentrationsschwäche gegen Ende der Runde Tribut zollen und kam letztlich mit 386 Punkten ins Ziel.

Hans-Peter und Dirk lieferten sich bis zur letzten Scheibe ein heißes Duell, das letztlich mit 374 zu 370 Punkte zu Gunsten von Hans-Peter ausging.

Dani traf das nasse Wetter besonders hart: Mit dem Primitivbogen bekam sie gegen Ende der Runde immer stärker Probleme - die Pfeile wollten einfach nicht mehr so fliegen, wie sie sollten. So musste sie an den letzten Scheiben doch noch einige Miss hinnehmen und blieb mit 286 Punkten klar hinter ihrem Leistungsvermögen zurück.

Nach knapp sechs Stunden ging dann auch dieser Turniertag zu Ende. Ein Tag, der wieder einmal alles geboten hat, was mir den Bogensport so wertvoll macht: Eine erstklassige Atmosphäre, eine unglaublich tolle Truppe (mit der ich sehr gerne zusammen bin - Danke dafür!), einen tollen Parcours, perfekte Bewirtung sowie insgesamt einfach eine tolle Organisation. Auch wenn das Wetter in diesem Jahr nicht so recht mitgespielt hat - wen hat es gestört?!?

 

Die Tagessiegerliste: 2. Turniertag

Gesamtplatzierung nach Tag 2

ß zum 1. Turniertag

à zum 3. Turniertag

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