AKie's Bogenblog

14. August 2016

16. Jagdturnier in Aach/Hegau

Mitten in meinen Sommerferien gelegen, gehört das Turnier in Aach zu unseren "must-go-to": Zum achten Mal in ununterbrochener Folge nahm ich so dieses Turnier, ausgerichtet von den Wilhelm-Tell Schützen Aach (bei dem ich bislang immer meine besten Platzierungen einfahren konnte), in Angriff. Nachdem Karin im vergangenen Jahr ihre Teilnahme kurzfristig hatte absagen müssen, war in diesem Jahr nicht nur sie, sondern auch meine Tochter mit von der Partie - so gefällt mir der Bogensport noch besser ...

Nach knapp einmonatiger Bogenpause hatte mein Schatz ihren Bogen mal wieder in der Hand. Endlich hat sie ihre Achillesfersenproblematik überwunden und konnte so die Runde genießen.

Wie immer setzte sie ihre Schüsse souverän ab. Allerdings hatte sie bei den für Aach so typischen, kurzen Distanzen  immer wieder leichte Probleme: Die Pfeile kamen wie gewohnt online ... leider immer wieder zu hoch. Irgendwie hatte Karin an diesem Tag offensichtlich zu viel Kraft, wie wir schon bald scherzten ...

"Wir", das waren - neben Karin - in diesem Jahr Antonio A., Matze P., Sarah und meine Wenigkeit. Bereits eine Woche vor dem Turnier hatten wir uns auf den frühen Morgen verabredet, um als eine der ersten Gruppen auf die Runde gehen zu können.

Das erwies sich denn auch als goldrichtige Entscheidung: War es in den frühen Morgenstunden noch recht frisch (bei der Anfahrt verzeichnete der Außenthermometer im Auto nur zarte 13 °C), so stiegen die Temperaturen bei strahlend blauem Himmel und herrlichen Sonnenschein bald an die 30 °C-Marke heran.

Noch immer gibt es in Aach den "fliegenden Start", bei dem die Gruppen abwechselnd auf die Startscheiben 1 und 15 geschickt werden. Als Startgruppe 4 schickte uns Reinhold L. auf die Scheibe 15, den schmalen, kleinen, stehenden Bären - kein einfacher Einsteiger, den wir aber alle bravourös meistern konnten.

Schon bei diesem Schuss, wie auch bei den nachfolgenden, hatten wir zunächst noch mit dem diffusen Licht zu kämpfen. So mancher Schuss fiel uns so schwer in der Einschätzung.

Überhaupt das Thema "Scheiben": Nachdem ich in den ersten Jahren die Sicherheit moniert hatte, ist das definitiv kein Thema mehr. Hinter jeder Scheibe (eine Ausnahme gab es - beim letzten Schuss hatte man einen natürlichen Pfeilfang, eine Geländeerhöhung, verwendet!) befindet sich eine "Förderbandmatte" - knallharter Kunststoff. Das ist einerseits lobenswert, auf der anderen Seite ergeben sich so natürlich keine "Blickfänge".

Dazu die jedes Jahr (nahezu) identischen Schussbahnen, die gleiche Wegführung. Auch in Sachen Entfernung ist man sehr eingeschränkt: Abgesehen von einigen weiteren Schüssen (z. B. Bison, Hirsch, stehender Schwarzbär) findet man in der Regel (geschätzt ca. mehr als die Hälfte der Schüsse) Schussentfernungen von 12 bis 20 Meter vor. Diese sind zudem - in diesem Jahr mit einer Ausnahme - am Pflock angeschrieben.

Während Karin mit den unterschiedlichen Schussdistanzen gut klar kam, war das für Sarah - die in Heiligenzimmern das letzte (und zugleich in 2016 zweite) Mal den Bogen in der Hand hatte - schon schwieriger: Kam sie bei den nahen und mittleren Distanzen noch ganz gut zurecht, so schafft sie mit ihrem derzeitigen Bogen die weiten Distanzen, nun da sie ja in der Damenklasse an den Start gehen muss, nicht. Dabei hat sie doch deutlich an Kraft zugelegt und zieht die Sehne um einige Zoll weiter.

Video: Klick für Großansicht

Unsere erste Teilschleife konnten wir sehr zügig absolvieren: Matze legte dabei gleich mit mehreren Killtreffern los (sann er etwa auf Revanche zum vergangenen Jahr, wo er mir mit zwei Punkten unterlag?).

Auch Antonio setzte mit seinem (gar nicht mehr so) neuen Bogen ("Wild Mountain") saubere Treffer.

Da konnte ich nur kurze Zeit mithalten: Mein Kopf war von der ersten Scheibe an damit beschäftigt, die "Trainingsanweisungen" von Rolf umzusetzen. So unterliefen mir gerade bei den bislang problemlos funktionierenden Schüssen (kurze bis mittlere Distanzen) ungewohnt viele Fehler - fünf zweite Pfeile auf den ersten 14 Tieren, das gab es hier in Aach bei mir schon lange nicht mehr. Erfreulicherweise passten die weiten Distanzen dafür nahezu perfekt. Häufig haben wir hier nicht nur "unseren" Pflock (gelb) in Angriff genommen, sondern - auf Grund der Tatsache, dass nicht nur vor, sondern auch hinter uns keine Gruppe kam - häufig auch vom entferntesten Pflock aus. Auch hier gelangen mir gute Treffer.

Kurz nach 10.00 Uhr hatten wir die ersten 14 Tiere erledigt. Um der Hitze auszuweichen, hatten wir beschlossen, ohne Mittagspause die zweite Hälfte direkt anzuschließen.

Bei weiterhin bester Laune und guter Stimmung in der Gruppe absolvierten wir nun die Scheiben 1 bis 14. Wie im Vorjahr waren dabei die beiden Hügel, die mit die schönsten Schüsse boten deutlich "entzerrt". Da die Felder offensichtlich erst kurz vor dem Turnier abgeerntet worden waren, war der herrliche Weitschuss - vom Hügel herab, hinaus aufs Feld - in diesem Jahr leider nicht aufgebaut.

Impressionen:

Impressionen

Die zweite Teilschleife lief dann leider etwas zäh. Nahezu an jeder Scheibe mussten wir eine kurze Pause einlegen, da wir nun ja auf die "Spätstarter" aufgelaufen sind. Gerade an unseren letzten Schüssen zehrte das dann doch ein wenig an den Nerven.

Erfreulicherweise hatte ich mich in der zweiten Teilschleife auch so langsam eingeschossen: Nur zwei weitere zweite Pfeile versöhnten mich dann wieder etwas. Die Umstellung auf den BW-Tab und die "neue" Technik haben mich bei dieser Runde doch einige Zähler gekostet: 422 Punkte sind jedenfalls das schlechteste Ergebnis, das ich jemals in Aach geschossen habe (Platz 12). Damit blieb ich knapp hinter Antonio (424 Punkte) und deutlich hinter Matthias (478 Punkte), der am Ende den dritten Platz in der BHR-Altersklasse einfahren konnte.

Karin erreichte mit schönen 392 Punkten der 5. Platz in der BHR-Damenaltersklasse, Sarah kam auf 142 Punkte und ebenfalls Rang 5 in der Langbogen-Damenklasse.

Einzelwertung 

              Mannschaft

Erfreulicherweise sollte sich unser Entschluss, eine BHR-Mannschaft zu stellen, am Ende doch auszahlen: Obwohl Antonio und vor allem ich nicht die optimale Leistung abgeliefert haben, konnten wir Dank Matzes hoher Punktzahl hier den Sieg einfahren!

Nachdem ich im Vorjahr den Mannschaftssieg mit meinen Vereinskameraden vom BC Burg Rosenegg erringen konnte, gelang mir damit die Wiederholung mit neuer Zusammensetzung auf Anhieb - und das bei nicht gerade leichter Konkurrenz.

Alles in allem war es wieder ein schönes und entspanntes Turnier. Ich denke, dass wir auch im kommenden Jahr wieder mit dabei sein werden.

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