AKie's Bogenblog

10./11. September 2016

Und erstens kommt es anders ... und zweitens als man denkt!

Kaum war im Frühjahr die Ausschreibung zum Doppel-Jagdturnier des Bogenclub Villingen-Schwenningen online, hatten Karin und ich uns auch flugs angemeldet.

Das Turnier ist für uns - neben/nach Hüffenhardt - ein Highlight des Sommers ... vor allem, seit man im vergangenen Jahr auf zwei vollständige Parcours umgestellt hat, die man nacheinander durchläuft. Wie üblich hat sich Karin jedoch (erfreulicherweise lässt man diese Option noch zu) nur für den Samstag angemeldet - beide Tage sind ihr am letzten Ferienwochenende einfach zu viel.

Tja ... und dann kam kurz vor den Sommerferien der Anruf des Parcourschefs des BC VS: Ralf S. hat mich angefragt, ob ich bereit wäre, eine der Teilschleifen für das anstehende Turnier zu stellen. Das war mir natürlich eine große Ehre und so habe ich freudestrahlend zugesagt. In einer Vorbesprechung wurde mir dann eine Teilschleife des "roten Parcours" - der "Doppelhunterrunde" - zugeteilt. Sehr zu meiner Freude durfte ich diese Schleife mit meinen Lieblingstieren aus dem Vorjahr bestücken - das Motto lautete "Afrika"!  Als Partner für den zweiten Schleifenteil kam mein lieber Bogenfreund Antonio A. - Motto "Jagd heimisch" dazu.

In den folgenden Tagen und Wochen habe ich dann das Gelände mehrfach aufgesucht, um für das Turnier eine tolle Sektion zu stellen. So wurden es am Ende doch etliche Kilometer durch das schöne Gelände außerhalb der eigentlichen ehemaligen französischen Schießbahnen.

Der Aufbau der beiden Turnierparcours war dann für den 3. September angesetzt; bei optimalen Bedingungen wurden die Scheiben gesetzt, die Schießpflöcke angebracht und die Laufwege markiert. Alle Tiere im Außenbereich wurden danach abgedeckt in der Hoffnung, dass sie eine Woche später noch immer stehen würden.

Neben den Parcoursbauern waren viele weitere Teams im Einsatz: Das Festzelt für die Verpflegung wurde aufgebaut, der Dopingstand bei der Vereinshütte aufgerüstet, das Campinggelände hergerichtet und und und. Man kann mit Fug und Recht von einer hervorragenden Teamarbeit im BC VS sprechen.

Der einzige Wermutstropfen für mich war, dass ich auf die offizielle Teilnahme am Turnier verzichtete. Zwar konnte ich dieses mal noch an beiden Tagen die Runden mitschießen, mein Ergebnis wurde aber nicht in der Siegerliste aufgenommen; schließlich kannte ich ja die Schleifen (auch wenn ich sie nicht geschossen habe) - das hätten andere als großen Vorteil (und damit als "unfair") ansehen können.

Für dieses Turnier waren sehr viele Teilnehmer - am Ende waren es über 300 Voranmeldungen, dazu kamen dann noch etliche Tagesstarter - angemeldet, darunter erfreulich viele Camper. Mit dem Anrücken der Camper mit Wohnmobilen, Wohnwagen sowie Zelten begann am späten Freitagnachmittag das Turnierwochenende.

Eigens für die Camper wurde in diesem Jahr der FITA-Platz gesperrt; auf ihm fanden die Wohnmobile ihren Stellplatz.

Da der FITA-Platz gesperrt war, musste das Einschießen für das Turnier in den ersten beiden Schießboxen stattfinden. Diese wurden extra für dieses Großereignis umgerüstet: In einer Box gab es den "Tierfriedhof" (Einschießen auf 3D-Tiere in unterschiedlicher Entfernung und Größen), in der anderen Box standen Feldscheiben mit entsprechenden Auflagen. So konnte sich jeder nach seinem Wunsch aufwärmen. Trotz der vielen Teilnehmer ging das problemloser, als man erwartet hatte.

Mit der letzten Kontrolle meiner Teilschleife gegen 6.00 Uhr, noch in völliger Dunkelheit, begann mein Turniertag.

Nach und nach trafen die Teilnehmer ein. War es anfänglich noch recht frisch, so wurde es nach Sonnenaufgang schlagartig warm - es wurde schließlich ein herrlicher Spätsommertag mit Sonnenschein satt und Temperaturen um die 34 °C.

Die Stimmung unter den Teilnehmern war prächtig, alle waren auf die beiden Parcours gespannt.

Tag 1: Doppelhunterrunde im roten Parcours

Gewohnt pünktlich, gegen 9.30 Uhr, rief der Vereinsvorsitzende Jürgen L. zum Briefing. Da das gesamte Regelwerk auf der Rückseite der Wertungskarten abgedruckt war, konnte dieses recht zügig durchgeführt werden.

Im Anschluss daran wurden die Teilnehmer hinaus auf die beiden Parcours (rot & gelb) geführt. Allerdings haben sich dabei einige Gruppen verzettelt: Statt auf "rot 11" fand sich eine Gruppe auf "gelb 11" wieder ... da mussten die Ordner die Gruppe schnellstens quer durchs Gelände zum eigentlichen Startpflock führen ...

Trotzdem konnte das Turnier (fast) pünktlich gestartet werden: Um 10.10 Uhr durften die Pfeile auf die Reise geschickt werden.

Bei diesem Turnier bestanden Karin und Sarah natürlich darauf, dass sie bei ihrer Teilnahme die Sektion schießen durften, die ich gestellt hatte - zumal ich ja in den Wochen zuvor oft genug davon geschwärmt hatte. So gingen wir gemeinsam ab Scheibe 1, dem Geierpaar - auf die Afrikarunde ...

... begleitet wurden wir dabei von Daniela und Hans-Peter J., mit denen ich mich bereits im Vorfeld per Email verabredet hatte.

Schon in Hüffenhardt, beim Woolhill-Sommerturnier, hatte Karin mit Rosi O. ausgemacht, dass wir das Turnier in Villingen gemeinsam genießen wollen.

Da Karin, Sarah und Daniela nur am ersten Tag mit am Start waren, wurde kurzerhand ausgemacht, dass sie "ihren" Wettkampf im "Dreipfeilmodus" austragen ...

... während Hans-Peter, Rosi und ich die "ordnungsgemäße" Doppelhunterrunde, d. h. auf jede Scheibe wurden zwei Pfeile abgegeben, die auch beide zählten (Kill 10, Körper 5 Punkte), absolvierten.

Schon recht bald merkte ich, dass mir das frühe Aufstehen nicht besonders gut bekommen ist: Von Beginn weg lief bei mir an diesem Tag nichts zusammen ...

... was vielleicht auch daran lag, dass ich meinen Kopf einfach nicht in den Griff bekam: Mir war wichtig, was die anderen über "meine" Schleife sagen würden, ständig kreisten meine Gedanken um die gestellten Aufgaben (zu heftig? zu einfach? Schön gestellt? Alles safe? ...).

Erfreulicherweise stellte sich in unserer Gruppe von der ersten Scheibe an beste Stimmung ein. Auch wenn viele Pfeile nicht ihr Ziel fanden  - wir hatten unseren Spaß.

 

Sarah beim Schuss auf das Gnu (54 Meter!)

Video: Klick für Vollbild bzw. Steuerung

Das Löwenpaar in der "Schwarzwälder Savanne" - Zudem musste der Löwe vom Pferd aus geschossen werden

Schon während der ersten Scheiben kamen mir Zweifel, ob ich den Parcours für die "Freizeitschützen" sowie die Schützen mit schwächeren Bögen (wie z. B. Sarah) nicht zu "knackig" gestellt hatte.

Bei so manchem Schuss fingen diese sich die "Null" ein. Selbst die arrivierten Schützen hatten Probleme, das Kill bewusst anzugreifen. So war man beim Gnu, den Löwen oder dem Strauß durchaus froh, wenn zumindest ein Pfeil das Tier traf ... vom Kill ganz zu schweigen ...

Video: Klick für Vollbild bzw. Steuerung

... diese "Befürchtung" bestätigte sich dann am Abend: Viele Schützen stöhnten über den Schwierigkeitsgrad des roten Parcours - wobei man immer wieder auch die einzelnen Szenen selbst gelobt hat. Mit den Pflöcken weiß ("Bambini"), gelb ("Schüler") und blau ("Jugend") war man einverstanden - schwarz ("Tradi") und rot ("Visier"), die häufig auch noch zusammen gesteckt waren, haderte man: Zu häufig kam Frust auf - selbst sehr gute Schützen mussten massiv "Federn lassen" und konnten so die eigentlich tollen Schüsse nicht (mehr) genießen ...

Auch ich selbst hatte so meine Probleme: Zwar traf ich die weiten Distanzen (abgesehen vom Elefant, den ich zweimal gnadenlos überschossen habe) - bei den kürzeren Distanzen setzte ich aber so manchen Schuss daneben.

Zugegebenermaßen habe ich die Reaktionen meiner Gruppenmitglieder auf der ersten Teilschleife sehr genossen: Man gratulierte zu den tollen Szenen und hatte sichtlich Freude. Auch der Pfeilverlust lag nahe bei Null, meine "Backstopps" haben funktioniert.

Leider hatte Rosi zu Beginn der Runde gesundheitlich leichte Probleme. So musste sie unverhältnismäßig viele Miss einstecken. Trotzdem ließ auch sie sich nicht unterkriegen und biss sich durch.

Daniela setzte immer wieder schöne Treffer - bei den weiten Distanzen fehlt ihr aber noch die Erfahrung, so dass sie hier Punkte auf Karin, die erstaunlich häufig den ersten Pfeil auf dem Tier untergebracht hat, verlor.

 

Kein 3D-Tier: "Baumkunst" am Rande des Weges

Ein wenig bedauerte ich Sarah: Ohne jegliches Training (sie hatte bei diesem Turnier den Bogen immerhin das dritte Mal in diesem Jahr in der Hand *fg*) und angesichts der für diesen Bogen (25 lbs - wenn man ihn denn voll ausziehen würde) nicht machbaren Distanzen war es - selbst im Dreipfeilmodus - ein mühsames Punktesammeln.

Allerdings muss ich den Hut davor ziehen, dass sie unter keinen Umständen näher an die Tiere herangehen wollte; eisern schoss sie die Runde vom schwarzen Pflock!

Hans-Peter und ich "duellierten" uns fast die gesamte erste Hälfte hindurch: Mal hatte er nach einer Scheibe die Nase vorne, dann wieder ich.

Besonders erfreulich: Jeder gönnte jedem den guten Schuss und baute den "Gegner" nach einem misslungenen Versuch wieder auf. Natürlich kamen auch die bei uns üblichen Frotzeleien wieder einmal nicht zu kurz .... es wurde viel und herzhaft gelacht.

Kurz vor 13.30 Uhr hatten wir dann die erste Teilschleife absolviert. Das war auch gut so, denn Hunger und vor allem Durst brachen sich nun Bahn ...

So stärkten wir uns am bestens bestückten Dopingstand und tauschen uns mit den anderen Bognern ein wenig aus.

Da wir vor der Pause immer wieder auf zwei Gruppen aufgelaufen sind, baten wir am Dopingstand, dass wir diese überholen durften. Erfreulicherweise wurde uns das gestattet und so sind wir bereits knapp eine halbe Stunde nach Beginn unserer Pause wieder hinaus auf die Runde. Hier erwartete uns nun die Sektion von Antonio: Jagd heimisch

Wer gedacht hatte, dass es nun leichter würde, sah sich schnell getäuscht: Zwar waren die Entfernungen nun deutlich moderater. Allerdings hat Antonio sehr knifflige Schussfenster ausgesucht, die das Auge häufig gerade in Sachen Entfernung täuschten ...

Tja .. und so begann mein zweite Teilschleife auch suboptimal: Von meinen ersten sechs abgegebenen Pfeilen steckte erst der sechste (!) auf dem Tier. Fünf Punkte nach drei Tieren ... wow, das konnte ja noch heiter werden ...

Sehr zu meiner Freude kam dann der große Grizzly: Herrlich in Szene gesetzt mit einem kleinen Schwarzbären und dem heulenden Wolf und dann auch noch "aus dem Gestrüpp" heraus ins Gestrüpp hinein.

Hier war ich dann plötzlich wieder eins mit meinem Bogen - beide Pfeile saßen sauber im Kill, während andere sich hier durchaus ein Miss eingefangen haben.

Viel Lob hat uns die Auspflockung des Parcours eingebracht: Die Wegführung war durch Pfeile eindeutig gekennzeichnet: Vom Tier aus wurde der Weg zum nächsten Ziel angezeigt , den nächsten Richtungspfeil konnte man dann immer schon sehen.

Zudem waren an den Abschusspflöcken Bilder der zu schießenden Tiere angebracht (häufig gab es dazu noch weitere  Hinweise), die nach dem Aufbau gemacht wurden. Die Killzonen waren immer eindeutig erkennbar (ggf. kenntlich gemacht), so dass sich die Schützen auch ohne Fernglas schnell  auf die Situation einstellen konnten.

Karin verblüffte uns auch im zweiten Teil der Schleife mit ihrer Leistung: Immer wieder setzte sie saubere Treffer mit dem ersten Pfeil. Am Ende kam sie so (in der internen Dreipfeilwertung) auf  ordentliche 318 Punkte und lag so klar vor Daniela und Sarah.

Gegen Ende der Runde wurde sie ein wenig müde und spürte auch wieder die Bandscheiben bzw. die Achillesferse. Ohne dies wären sicher noch einige Punkte mehr drin gewesen.

Nachdem mir der Einstieg in die zweite Teilschleife so gar nicht gelungen ist, setzte sich Hans-Peter zunächst ein wenig ab. Da ich im letzten Drittel plötzlich den Kopf wieder freibekommen habe und meine Technik (mehr oder weniger gut) abrufen konnte, kam ich wieder an ihn heran. Als ich dann auch noch zweimal die Maximalpunktzahl einfahren konnte, zog ich an Hans-Peter vorbei. Am Ende kam ich auf 260 Punkte, Hans-Peter auf 230 Punkte.

Video: Klick für Vollbild bzw. Steuerung

Ein besonders "gemeiner" Schuss erwartete uns zum Ende des ersten Tages: Der Schuss auf die Zecken - und das dann auch noch vom "Wackelbrett".

Also nicht nur, dass das Ziel besonders klein (wenn auch nah) war - der Gleichgewichtssinn wurde noch einmal besonders herausgefordert. Erfreulicherweise konnte jeder von uns zumindest einen Pfeil auf dem Tierchen unterbringen ...

 

Impressionen Tag 1:

Der 'Fliegosaurus' .... eine tolle und aufwendige Szene Hans-Peter im Anschlag ... ... auf das Impala Auch Sarah versucht sich auf dieses Tierchen Daniele beim Schuss auf das Krokodil Der Elefant machte mir in diesem Jahr das Leben schwer: Ein Miss! Sarah legt auf den Gepard im Gestrüpp an Naja ... die Technik könnte besser sein ... ... allerdings steckt mein Pfeil (fast) perfekt Karin beim 'Monsterschuss' auf das Gnu (54 Meter!) Rosi auf der Bank ... ... der Schuss geht hinaus auf die Hyäne Ein tolles Paar: Die Löwengruppe ... ... hier legte Hans-Peter stehend auf dem Pferderücken an ... ... das habe ich dann auch probiert Sarah dagegen bevorzugte den 'Damensitz' Karin am Bachlauf ... ... der liegende Gepard war das Ziel Der Schuss auf den Strauß ein großes Tierchen! Die kleinen Füchse in der Grube - nicht einfach Karin beim Schuss auf den Pavian Igel und Dachs ... .. ganz sicher nicht Rosis Lieblingstiere Das freche Murmeltier lenke so manchen vom eigentlichen Ziel ab Antonio legt auf den Grizzly an Gespannte Blicke Catched arrow Volle Konzentration Was für eine Szene: Die gemeinen Ratten .. dahinter das Reh Wolf und Rehe Sarahs neue Lieblingstiere: Spottreffer an der Schnecke

 

Um kurz vor vier kamen wir so wieder - allesamt recht geplättet, hungrig und vor allem durstig - beim Dopingstand an. Die Schießkarten wurden nochmals gegengerechnet und dann füllten wir unsere Kalorienspeicher mit leckerem Essen sowie dem einen oder anderen hopfenhaltigen (Kalt-)Getränk wieder auf.

Nach einer gemütlichen Plauderrunde zog es meine Familie wieder gen Heimat, während ich die Gelegenheit nutzte, um die Eindrücke der ankommenden Bogner zu sammeln und mich mit den Verantwortlichen im BC VS auszutauschen. Mit Einbruch der Dämmerung zog es auch mich dann wieder nach Hause.

 

Tag 2: Dreipfeilrunde im gelben Parcours

Auch der zweite Tag begann für mich wieder recht früh. Noch vor 7.00 Uhr war ich vor Ort, um meine Teilschleife noch einmal zu kontrollieren. Einige kleinere Nacharbeiten (der Kopf vom Krokodil lag neben dem Tier, einige Wegweiser mussten nachgebessert werden ...) und die Teilschleife war bereit für Tag 2.

Voller Genuss konnte ich so den herrlichen Sonnenaufgang genießen!

Am zweiten Tag stand nun die Dreipfeilrunde an. Hier zeichneten Andreas Z. und Matthias P. verantwortlich. Los ging es für unsere Gruppe, die sich durch den Wegfall meiner Damen und Daniela J. neu formiert hatte, in der "Fantasy-Sektion" beim Flugsaurier:

Dieser segelte über die letzte Prallwand heran - allerdings war er nicht das Ziel, sondern das auf einem fünf Meter hohen Baumstamm platzierte "Drachenei" - ein spektakulärer Schuss.

Sehr zur Freude der uns aufmerksam beobachtenden BC VS-ler fing ich mir hier gleich mal ein Miss (es war glücklicherweise das Einzige der Runde) ein.

Mit Hans-Peter, Roswitha und mir waren nun Dirk F., der am Samstag berufsbedingt leider nicht an den Start gehen konnte, sowie die beiden BC VS-ler Antonio und Klaus am Start.

Auch diese Gruppe hat - wie am Vortag - von der ersten Scheibe weg gepasst. Wir hatten wieder viel Freude an- und miteinander und zogen vergnügt unsere Bahn.

Die Fantasy-Schleife war von Andi wirklich hervorragend in Szene gesetzt, was durch die exotischen Tiere nicht gerade einfach war. Zudem lag die Schleife in einem Bereich, in den man die Tiere per Muskelkraft anliefern musste - nur ganz wenige konnten mit dem Auto angeliefert werden.

Der Startschuss ergeht am zweiten Tag traditionell eine Stunde früher, so dass man bereits am frühen Nachmittag zur Siegerehrung schreiten kann. Viele Teilnehmer haben nach dem Turnier ja noch einen weiten Heimweg: So kamen einige Teilnehmer aus der Schweiz, Österreich und das deutsche Einzugsgebiet reicht zwischenzeitlich bis hinter Frankfurt!

Ein besonders spektakulärer Schuss erwartete die Teilnehmer nach den ersten Scheiben auf der offenen Wiese: Die "Milka-lila-Kuh".

So manchem fiel hier die Kinnlade herunter - der Abschusspflock für die traditionellen Schützen lag bei über 60, der für die Visierschützen bei knapp 70 Metern!

Als Belohnung wartete dann nach dem Schuss für jeden Teilnehmer in der (gekühlten) Milchkanne ein Stück Schokolade ... das hat man auch nicht bei jedem Turnier.

Eigens für das Turnier wurden - wie in jedem Jahr - vom "Reparatur-Trupp" viele Tiere, darunter auch die liebevoll selbst gestalteten (großes Krokodil, Milka-Kuh, Schmetterling, Schlange, Adler, großer Dino ...), frisch restauriert. Für die Bemalung hatte man einen Kunstmaler gewinnen können, der die sanierten Tiere wirklich erstklassig bemalt hat.

War es zu Beginn der Runde doch noch ordentlich frisch, so wurde es recht schnell wieder sehr warm. Entsprechend musste man aufpassen, dass man das Trinken nicht vergaß. So mancher klagte im Lauf der Runde über Kopfschmerzen ...

 

Klaus legt auf die Schlange an

Bereits gegen 11.30 Uhr hatten wir dann schon unsere erste Teilschleife hinter uns gebracht. Es lief an diesem Tag hervorragend, zu keinem Zeitpunkt liefen wir auf eine Gruppe auf und konnten so in unserem Rhythmus die Runde gehen.

Nach einer kurzen Pause ging es dann zum letzten Mal hinaus auf die Runde - es stand die letzte Teilschleife - "Jagd exotisch" - an.

Bei Rosi lief es an diesem Tag deutlich besser: Nachdem ihr schon die zweite Teilschleife des Vortags besser gelang, fand sie immer besser in das Turnier hinein. In der Dreipfeilrunde setzte sie häufig Treffer mit dem ersten Pfeil. Wenn das einmal nicht gelang, so half immer mal wieder der "Pflocktanz", so dass zumindest der dritte Pfeil dann sein Ziel fand. Eine erstaunliche Technik .. aber sie hilft *fg*.

Wie am Vortag lieferte ich mir mit Hans-Peter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Immer wieder legte einer mit einem guten Schuss vor, sofort konterte der andere. So blieb unser interner Wettstreit immer spannend.

Dazwischen hatten wir natürlich auch die Muse für den einen oder anderen netten Plausch. Bogenschießen ist einfach schön - mit Freunden zusammen noch viel schöner. Was zählt da schon das Ergebnis?!?

Auch die Sektion von Matze hatte es in sich: Viele knifflige Schussfenster, täuschend gestellte Scheiben und immer wieder auch ein alles andere als optimaler Stand - das ergab am Ende wirklich tricky Aufgaben für die Schützen.

 

Unsere Gruppe bei der Trefferaufnahme am Steinbock

Der Veranstalter ist bemüht, aus dem Gelände alles herauszuholen. Das muss man auch - immerhin wollen 56 Scheiben erst einmal in der militärischen Schießbahn sowie den umliegenden Waldgebieten untergebracht sein.

So gibt es seit einigen Jahren auch die "Unterquerung" des Geländes: In den Katakomben (früher der Bereich, in dem die Zielscheiben positioniert waren und von hier aus hoch- und runtergefahren wurden) warteten im Dämmerlicht in diesem Jahr die Fledermäuse:

Video: Klick für Vollbild bzw. Steuerung

Die grelle Sonne - und damit verbunden heftiges Licht-Schatten-Spiel - machte so manchen Schuss nicht wirklich einfacher, zumal gegen Ende der Runde doch noch mächtige Distanzen auf die Schützen warteten:

Das Bisonkalb, der Tiger und der stehende Steinbock verlangten (nicht nur) von uns nochmals alles ab.

So war man froh, dass es zwischendurch immer wieder auch moderate Entfernungen gab. Zugegebenermaßen war auch der gelbe Parcours insgesamt sehr knackig - mache Schützen sprachen von "EBHC-würdig" - gestellt. Trotzdem, so fand ich zumindest, war er gut machbar.

Sehr zu meiner Freude fand ich allmählich zu "alter Form" zurück. Leider scheint sich zwischenzeitlich zu bewahrheiten, was mir einige Schützen schon prophezeit hatten:

Nachdem es mit bei mir mit der Widow anfänglich super lief, kam in den vergangenen Wochen ein regelrechter Einbruch. Vielleicht auch mit unterstützt durch mein Bestreben, die Technik umzustellen, komme ich einfach nicht auf die Punkte wie zuletzt. Zudem fühle ich mich an vielen Scheiben unsicher, was dann in der Regel auch immer wieder zu schlechten Schüssen führt. Sei's drum - Spaß habe ich trotzdem noch genug!

Im letzten Drittel der Runde war ich regelrecht "fertig" - da kamen dann plötzlich meine Schüsse wieder wie gewohnt. "Es" war am Schießen - nicht mehr mein Kopf. So konnte ich mich langsam von meinen Mitschützen absetzen.

 

"Pinguine im Schwarzwald" - herrliche Szene

Am Ende kam ich auf versöhnliche 390 Punkte - ohne das Miss zum Einstieg hätte ich so mein (Standard-)Ziel, die 400er-Grenze, erreicht.

Hans-Peter (370 Punkte), Antonio und Klaus konnte ich ebenso wie Dirk, der jedoch mit dem Langbogen unterwegs war, hinter mir halten.

Nach Veröffentlichung der Rangliste war ich dann mit meiner Leistung insgesamt wieder (zumindest einigermaßen) im Reinen: Bei 62 Teilnehmern in der BHR-Herrenklasse wäre es für mich Rang 12 geworden.

 

Impressionen Tag 2:

Frühmorgens im (Schwarz-)Wald .. ein schwarzer Panther?!? Das Warzenschwein .. erst bei der Annäherung sah man die Erdmännchen Das Wiesel .. selten habe ich mich so über einen Killtreffer gefreut! Auch 'Nessie' ist manchmal im Schwarzwald unterwegs Die 'Lila-Kuh' ... ... eine absolute Herausforderung ... Beim Warten auf den nächsten Schuss: Moderne Kommunikation ... man konnte den Pfeilflug richtig lange verfolgen  *fg* ... auch Karin nimmt die Herausforderung an ... Auch die Nasenspitze zählt zum Körper - oder? Unsere Gruppe bei der Trefferaufnahme am Drachen Catched arrow: Rosi schießt auf den Schmetterling ... ... bei dem nur der Körper zählte! ... nicht einfach ... aber Sarah hat getroffen! Eine Schlange windet sich .. und bekommt Pfeile ab Der Storch und die Frösche Der Froschkönig und sein Adjutant - Beginn der 'exotischen' Schleife Hans-Peter im Anschlag auf den Steinbock ... ... schwieriges Schussfenster - auch für die Linkshänder! Das Gürteltier: Herrliches Lichtspiel Man sieht uns die Freude an - oder?? Die Fledermäuse in den Katakomben Mächtiger Schuss auf das Bisonkalb (!) So kann man ein Kill 'einkreisen' *fg* Der wunderschöne Tiger  ... und seine Beute (die manche getroffen haben) Dirk legt auf den stehenden Steinbock an - schwieriger Stand Pinguine im Schwarzwald - und das bei den Temperaturen? Herrliche Szene

Kurz nach 15.00 Uhr hatten wir dann unsere Runde beendet. Vor dem Vereinsheim begann nun das Warten auf die Siegerehrung (und für uns anschließend dem Abbau).

Ich nutzte die Zeit. um mit vielen Bekannten über das diesjährige Turnier zu sprechen. Es kam erfreulich viel Feedback, darunter jedoch zugegebenermaßen auch einiges an konstruktiver Kritik: Insbesondere der rote Parcours war vielen einfach zu heftig.

Das, was mein Bauch schon am ersten Tag verspürt hatte, bewahrheitete sich so: Zwar fand man auch den roten Parcours sehr schön (was mich/uns natürlich gefreut hat), der "Jagdgedanke" einer Hunterwertung war für viele jedoch nicht mehr ersichtlich. Statt dessen überwog bei den (selbst sehr guten) Schützen der "Frust". Das Punktesammeln war einfach zu mühsam. Killtreffer - wie man sie eigentlich bei einer Hunterrunde bringen möchte - Mangelware. Viele waren froh, wenn sie überhaupt den Körper erwischt haben.

Dem gelben Parcours sprach man ebenfalls "heftige" Qualität zu, man war aber mit diesem insgesamt gesehen doch zufriedener.  Schnell waren wir Parcoursbauer uns einig, dass wir bei der nächsten Austragung die Entfernungen wieder deutlich moderater wählen müssen. Das ganze "Drumrum", das zeigten die Rückmeldungen auch, stieß bei allen auf sehr positive Resonanz. Selbst dass man bei diesem Turnier Alkohol erst nach Abgabe der Scorekarten erhält, war kein Problem.

Leider verspäteten sich ein paar wenige Gruppen (die zunächst angesagte "Deadline" - 16.00 Uhr wurde nicht konsequent umgesetzt; man wollte niemanden benachteiligen), so dass sich die Siegerehrung bis gegen 17.20 Uhr hinausgezögert hat.

Trotzdem sind erfreulich viele Bogner bis zum Ende geblieben, um den Siegern den gebührenden Respekt zu zollen. In bester Atmosphäre ging so der letzte Akt des Turniers über die Bühne.

Bei der von Jürgen L. und Ralf S. vorgenommenen Siegerehrung gab es für die besten Schützen in jeder Klasse den begehrten Rollschinken, die Kinder und Jugendlichen wurden mit Medaillen bzw. Pokalen sowie einem Gutschein für ein renommierten Medienhändler bedacht. So endete nach zwei tollen Tagen das Turnier ...

... und im Anschluss hieß es für uns dann noch "abbauen". Doch auch hier - Teamarbeit an allen Fronten: Kurz vor 20.00 Uhr erinnerte nichts mehr an das schöne Turnier, alles war abgebaut und verräumt.

Im Nachgang zum Turnier wurde ich dann Mitglied im BC VS, so dass dies meine letzte "offizielle" Turnierteilnahme war *schnüff*. Naja, zumindest sonntags darf ich ja noch mitschießen ...

 

Gesamtergebnis

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