AKie's Bogenblog

25. Mai 2015

26. Luchs-Pfingst-Turnier in Glatt

Das Turnier, ausgerichtet von der BIG Glatt, findet traditionell am Pfingstwochenende statt und geht über zwei Tage: Am Pfingstsonntag steht eine Tierbildrunde auf dem Programm, während dann am Pfingstmontag die klassische 3D-Dreipfeilrunde geschossen wird.

Nach dem großen Spaß, den wir im vergangenen Jahr bei diesem Turnier hatten, war klar, dass wir auch in diesem Jahr wieder teilnehmen werden. Allerdings verzichteten wir - wer hätte es gedacht - auf den ersten Tag: Tierbildauflagen sind nun mal weder Karins noch meine Leidenschaft *fg*.

Nachdem der Sonntag noch trocken geblieben ist, war für den Pfingstmontag dann "wechselhaftes Wetter mit Schauern" angekündigt. Das hat uns dann auch nicht davon abgehalten, die kurze Fahrt nach Glatt auf uns zu nehmen - zu groß war die Vorfreude, einerseits auf das Turnier, andererseits darauf, bekannte Bogner zu treffen.

Nach nicht einmal 30 Minuten Fahrzeit kamen wir dann am bestens ausgeschilderten Parkplatz an, rüsteten zur (Punkte-)Jagd und gingen gemütlich den kurzen Fußweg zum Wasserschloss. Dort angekommen haben wir uns gleich registriert und uns zum kleinen, aber feinen, Einschießplatz (auch wenn dort nur zwei Scheiben mit Tierbildauflagen zur Verfügung stehen) aufgemacht.

Zu unserer großen Freude hatte uns eine alte Bekannte - Rosi O. (genannt "Täble") - bereits in die Startgruppe 26 eingetragen. So konnten wir entspannt auf das Briefing, das sehr zackig gegen 9.15 Uhr über die Bühne gebracht wurde, warten. Nach und nach trafen die verschiedenen Bogner ein und wir konnten viele angenehme Gespräche während des Einschießens führen.

Sehr zu unserer Freude tauchte dann kurz vor Beginn des Briefings Wolfgang D. auf, den wir in den vergangenen beiden Jahren auf so manchem Turnier vermisst hatten. Er hat sich dann kurzerhand auch noch in unsere Startgruppe eingetragen.

Der 3D-Parcours ist durchaus liebevoll bis ins Detail aufgebaut: Der Zustand der Scheiben ist nahezu immer optimal, die Kills bzw. Wertungszonen eindeutig abgezeichnet, die Sicherheit überall gegeben und die Position der Scheiben so gewählt, dass Pfeilbruch bzw. -verlust sich in Grenzen halten. Zudem sind die einzelnen Scheiben optimal gekennzeichnet und der Weg perfekt ausgeflaggt.

Allerdings hat mich dann doch verwundert, dass der Verlauf exakt dem aus dem Vorjahr entsprach: Die einzelnen Scheiben standen absolut identisch zum Vorjahr (Turnierplan), lediglich das eine oder andere Tier wurde ausgetauscht bzw. die Abschusspositionen ein wenig verändert.

Ehrlich gesagt hat das weder Karin noch mich groß gestört: Der Parcours hat trotzdem seinen Reiz. Ist er einerseits sehr moderat ausgepflockt (z. B. ein Schuss auf das stilecht am Bachlauf platzierte Krokodil - Entfernung acht Meter), so bietet er mit seinen teilweise steilen Bergauf- und Begabschüssen sowie stimmig positionierten Scheiben alles, was das Bognerherz begehrt. Darüber hinaus gibt es auch "knackige" Schussdistanzen, wie auf den allseits bekannten Elch.

In diesem Jahr gingen Karin und ich - analog zum Vorjahr - mit Roswitha O., Stefan H. sowie Patrik S. (allesamt in der Blankbogenklasse "instinktiv") auf die Runde. Dazu gesellten sich dann noch Wolfgang D. sowie Kevin H. (Compound mit Release) sowie Hans P. (Recurvebogen). Schon bei der Begrüßung an unserer Startscheibe wurde schnell klar, dass das eine "lustige Truppe" wird.

 

Stefan, der häufig den "Punkteansager" gab. Rosi und Wolfgang haben das Schreiben übernommen (Danke dafür), während ich mich der Dokumentation und dem "Pfeilesuchen" widmete

Das Turnier begann für mich wie so häufig in den vergangenen Monaten: Gleich mein erster Pfeil verfehlte die (leichte) Einstiegsscheibe - den Damhirsch auf ca. 20 Meter. Was für ein Unding ... der zweite Pfeil saß dann wenigstens im Kill.

Der Rest der Gruppe setzte souverän seine Treffer, so auch Karin. Sie hatte ihre Bronchitis noch immer nicht ganz überwunden - trotzdem hielt sie tapfer durch, auch wenn ihr die Anstiege schwer gefallen sind und die Lunge hin und wieder "La Paloma" pfiff ...

 

Karin im Anschlag auf das Krokodil

Kollektive Killtreffer beim "Achtmeter-Schuss"

Patrik legte von Beginn an los, wie ich es von ihm gewohnt bin: Er setzte seine Treffer mit großer Sicherheit und traf zudem häufig das Kill. So nahm er mir an den ersten Scheiben gleich einige Punkte ab und ich befürchtete schon, dass ich wieder einmal das Nachsehen haben würde, zumal ich schon an der fünften Scheibe - völlig unnötigerweise - zu einem weiteren zweiten Pfeil greifen musste.

Auch Stefan lag zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich vor mir, gelangen ihm doch ebenfalls von Beginn an gute Treffer. Da er aber - im Gegensatz zu Patrik und mir - in der Schützenklasse angetreten war, konnte ich dies noch eher verschmerzen.

Roswitha und Karin hatten ganz offensichtlich Spaß in dieser Truppe, plauschten abseits des Wettkampfgeschehens und gingen an den Scheiben konzentriert ans Werk. Lange Zeit lagen die beiden gleichauf, bevor Rosi dann immer wieder Probleme mit der Höhe ihrer Schüsse hatte: Mal kam der Pfeil zu tief, mal zu hoch. Die zweiten Pfeile saßen dann jedoch mit schöner Regelmäßigkeit sauber auf dem Tier. Es ist schön, wenn einem die Korrekturen gelingen.

Nachdem Wolfgang nach langer Zeit zum ersten Mal wieder bei einem Turnier am Start war, genoss ich den ungezwungenen Austausch mit ihm sehr. Selbstverständlich gab es auch wieder die gewohnten Frotzeleien, an denen sich die ganze Gruppe rege beteiligte.

Wolfgang, den wir zu Beginn der Runde "liebevoll" zum Schreiben (es wurde doppelt geschrieben) überredeten, war erstmals in Glatt am Start. Auch er fühlte sich von Anfang an wohl und konnte gute Treffer setzen. Allerdings hatte er einen Schockmoment zu überstehen, als ihm gleich an der zweiten Scheibe ein Pfeil beim Ablass von der Sehne sprang: Es gab einen großen Knall und der Pfeil lag zu seinen Füßen, die Sehne sprang vom Bogen. Glücklicherweise ist nicht mehr passiert.

Gab es zu Beginn der Runde noch strahlenden Sonnenschein, bei leichter Bewölkung, so zog der Himmel urplötzlich zu. Es wurde schlagartig einige Stufen dunkler und ein erster Schauer setzte ein. Glücklicherweise war er bald vorüber, so dass die Regenschirme wieder abgespannt werden konnten. Da es dann wieder sehr schnell warm wurde, wurden auch die diversen Regenjacken wieder ausgezogen und verstaut ... ein Spielchen, das sich noch mehrfach an diesem Tag wiederholen sollte, blieb es doch nicht bei diesem einen Schauer.

Kurz nach 12.00 Uhr erreichten wir den an der Wegkreuzung gelegenen Dopingstand. Nachdem wir dort unseren letzten Schuss auf den Luchs (Scheibe 10) absolviert hatten, gönnten wir uns eine Vesperpause: Leckere Maultäschle, eine gute Suppe oder Kaffe und Kuchen boten - und das durchaus preiswert - für jeden Geschmack etwas.

Da zwischenzeitlich auch wieder die Sonne strahlte, war es eine mehr als angenehme Unterbrechung auf der Runde.

Es ist erstaunlich, dass die Runde in Glatt so zügig abläuft: Zu keinem Zeitpunkt mussten wir an einer Scheibe länger warten und gerieten auch nicht unter Druck durch die nachfolgende Gruppe - und das, obwohl man hier bis zu zehn Starter in einer Gruppe an den Start schickt, darunter auch Compound- bzw. Recurveschützen.

In unserer Gruppe hatte ich sehr viel Freude an Kevin, der mit seinem Compoundbogen auch nicht länger gebraucht hat, als wir traditionelle Schützen. Allerdings, das muss man zugeben, hat er die deutlich bessere "Trefferausbeute" erzielt (am Ende standen für ihn 508 Punkte auf dem Wertungszettel).

Auch Hans mit dem Freestyle-Recurvebogen setzte sehr gute Treffer. Leider unterliefen ihm an einigen Scheiben kleinere Fehler, so dass er am Ende nicht ganz mit der Spitze mithalten konnte.

Stefan erwies sich auf dieser Runde als starker Gegner: Lag er anfangs der Runde klar vor mir und zumeist gleichauf mit Patrik, so konnte er sich von diesem nach er Hälfte der Runde ein wenig absetzen.

Patrik, der Regen überhaupt nicht mag (weshalb er meist wohl auch der erste war, der den Schirm aufgespannt hat), bekam plötzlich Probleme mit seiner Technik und versemmelte so einige Pfeile. Er bekam sein "Harfespiel" bis zum Ende der Runde nicht mehr in den Griff, weshalb ich ihm plötzlich wieder nahe kam und ihn schließlich auch mit einer regelrechten Killserie überholen konnte.

Impressionen:

Der kleine, aber feine Einschießplatz Karin in ihrem Element Herrliche Treffer am Grizzly Der große, böse Wolf Karin legt auf den Bison an Rosi bei der weißen Bergziege Die Rebhühner - Spickbraten?!? Auch Luchse hat es beim 'Pfingst-Luchs-Turnier' Mittagspause Die Graugänse - Scheibe 11, unmittelbar nach der Mittagspause Die fiesen Raben - kein Problem für Karin Der Schwarzbär Hasenbraten ist angesagt Patrick beim Elch ... ... unter Beobachtung der nachfolgenden Gruppe Rosi legt auf den Elch an Ein (erlegter) Mandrill

Mit meiner Leistung konnte ich dann nach der Mittagspause wirklich zufrieden sein: Plötzlich war die Sicherheit da, die Pfeile flogen häufig wie an der Schnur gezogen ins Kill. So überholte ich zunächst Patrik, dann konnte ich auch Stefan überholen. Leider hatte ich dann am liegenden Mufflon das Pech, dass mein erster Pfeil zu kurz kam (kein Wunder, wenn der Bogenarm fällt) - der zweite Pfeil saß dann sauber mittig im Spot! So wurde es wieder eng mit der Führung ...

Wir zogen völlig vergnügt unsere Runde, auch die immer wieder einsetzenden Schauer konnten unsere gute Laune nicht trüben. Meist dauerten diese auch nicht lange, so dass es mehrfach hieß "rein in die Klamotten, raus aus den Klamotten" ... ein lustiges Spielchen. Die Gespräche in wechselnder Besetzung taten das übrige dazu, dass wir alle sichtlich unseren Spaß hatten.

 

Karin - gut beschirmt - beim Schuss auf den stehenden Steinbock; Rosi fotografiert

Nein - keine neue 3D-Scheibe:

Rosis treuer Begleiter - Bagheera - mag ganz offensichtlich kein Wasser "von oben": Sobald es regnete, suchte sie sich ein trockenes Plätzchen. Hier hat sie sich an einem Baumstamm eine trockene Kuhle gescharrt, in der sie so lange verharrte, bis wir die Scheibe absolviert hatten.

Aufgrund der moderaten Distanzen ist es bei diesem Turnier wichtig, so viel als möglich Killtreffer zu setzen; häufig entscheidet am Ende die Anzahl der Innenkilltreffer über Sieg oder Platzierung.

Patrik überraschte zu Beginn der Runde mit einer Serie von fünf Innenkilltreffern in Folge. Stefan und mir gelangen solche Miniserien nur bedingt: Zu den Zwanzigern gesellten sich dabei allerdings auch Achtzehner. Besondere Freude hatten wir natürlich immer dann, wenn wir "Tradis" das Kill trafen und die "Systemschützen" ihre Pfeile nur auf dem Körper platzieren konnten - was zugegebenermaßen leider selten vorkam.

Am Umkehrpunkt der Schleife wartet der spektakulärste Schuss bei diesem Turnier: Der mächtige Elch auf der Wiese. Auch in diesem Jahr war der Anblick einfach unbeschreiblich schön (glücklicherweise hörte ein Schauer genau zu dem Zeitpunkt auf, als wir auf das offene Gelände hinaus kamen). Vom roten Pflock aus hatte er in diesem Jahr satte 68 Meter - ein Schuss, den wir Männer in der Gruppe uns natürlich nicht haben nehmen lassen ...

Der Wettkampfschuss vom blauen Pflock ist dann durchaus etwas moderater - allerdings muss man ihn auch erst ordentlich absolvieren: Ein unsauberer Ablass oder man ist nicht sauber im Anker und schon ist ein zweiter/dritter Pfeil fällig. So war ich dann froh, als mein erster Pfeil gleich auf dem Tier landete - leider links neben dem Kill. Mein "Nachschuss", den ich mir gegönnt habe, landete dafür sauber im Kill!

Bereits kurz nach 15.30 Uhr kamen wir so - immer noch bestens gelaunt - aus der schönen Runde zurück. Gemeinsam ging's dort zum offenen "Festsaal" gegenüber dem Wasserschloss, wo das Warten auf die Siegerehrung begann. Die Zeit wurde dann zum gemütlichen Plausch genutzt bzw. beim obligatorischen Radler verbracht.

Kurz vor 17.00 Uhr rief dann der 1. Vorsitzende der BIG Glatt - Gottfried Hipp - zur Siegerehrung, bei der die Platzierten der einzelnen Wettkampfklassen in diesem Jahr silberne Flachmänner (natürlich mit Vereinsemblem) bzw. tolle Jagdmesser überreicht bekamen.

Sehr zu unserer Freude konnte Karin in der Blankbogen-Altersklasse der Frauen mit 422 Punkten den 3. Platz erringen. Damit blieb sie bzgl. der Platzierung wieder einmal klar vor mir: Ich konnte mich aber schließlich auch über meinen 5. Platz in der Blankbogen-Altersklasse der Herren (Instinktivschützen) freuen. 470 Punkte sind eine ordentliche Ausbeute - allerdings ärgern mich zugegebenermaßen die beiden zweiten Pfeile zum Einstieg der Runde bzw. der dritte Pfeil an der Rattengruppe doch ein wenig. Ohne diese Fehler wäre sogar der Sieg möglich gewesen.

Stefan, der mich am Ende (Ratten sei Dank) um zwei Punkte überholen konnte, siegte in der Blankbogen-Schützenklasse. Auch die anderen "Mitstreiter" in unserer Gruppe konnten sich vordere Platzierungen sichern, so dass wir eine der stärksten Startgruppen im Feld gebildet haben dürften.

Nach der Einzelwertung wurde dann die Mannschaftswertung aufgerufen: Hier war ich nun sehr darauf gespannt, wie ich mit meinen Mitstreitern für den BC Burg Rosenegg abgeschnitten hatte:

Unter großem Jubel und sehr zu meiner Freude ist es uns gelungen, den Wanderpokal erneut (nach 2013) zu erringen: Mit 1348 Punkten konnten Toni B., Helmut D. und ich uns gegen die anderen Mannschaften durchsetzten. Eine wunderschöne Schale sowie eine Flasche "Lemberger" waren der Lohn für unsere ausgeglichene Leistung!

Nach Abschluss der Siegerehrung haben Karin und ich uns dann - müde aber völlig entspannt und zufrieden - auf den Heimweg gemacht. Allerdings nicht, ohne festzustellen, dass es erneut ein wunderschönes Turnier mit tollen Gruppenmitgliedern war. So haben wir kurzentschlossen festgelegt, dass wir uns auch im kommenden Jahr wieder hier bei diesem Turnier treffen und gemeinsam die Runde in Angriff nehmen wollen!

Siegerliste


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