AKie's Bogenblog

16. August 2015

15. Jagdturnier in Aach/Hegau

Bereits zum siebten Mal in Folge konnte ich nun an diesem schönen 3D-Turnier, ausgerichtet von den Wilhelm-Tell Schützen Aach an den Start gehen. Leider musste Karin die Runde für dieses Jahr kurzfristig absagen - die "Umzugsarbeiten" unserer Tochter in deren neuen Wohnung erforderten ihre Anwesenheit in Sigmaringen. So musste ich mich am frühen Sonntagmorgen alleine auf den Weg in den Hegau machen ...

... allerdings hatte ich mich vorab bereits mit Antonio A. auf dem P&R-Parkplatz Geisingen verabredet, um gemeinsam zur Turnierrunde anzutreten. Sehr zu meiner Freude traf ich dort dann, wenige Minuten nachdem ich den Parkplatz erreicht hatte, auf Andreas Z. Er hatte sich noch nicht für das Turnier angemeldet, konnte aber kurzfristig daran teilnehmen und übernahm so Karins Startplatz.

Nach der wochenlangen Sommerhitze zog ausgerechnet zum Turnierwochenende ein Tief in den süddeutschen Raum. Die Temperaturen fielen drastisch und so zeigte das Thermometer am frühen Samstag lediglich um die 15 °C an - im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen dann noch leicht an, so dass es letztlich angenehm warm war. Leider regnete es vor Ort - wenn auch nur leicht bis mittelstark; gestört hat es jedoch niemand wirklich.

Der in Aach übliche "fliegende Start" funktioniert glücklicherweise recht gut; als 12. Startgruppe konnten Antonio und ich dann gegen 9.00 Uhr auf die Runde gehen. Erfreulicherweise fand sich noch rechtzeitig vor unserem Start Matze P. mit "seiner" Christina ein und konnte so noch in unserer Gruppe mit auf die Runde gehen. Sehr zu meiner Freude stellte sich dann beim Aufruf unserer Gruppe heraus, dass auch Olaf N. wieder einmal mit mir/uns auf eine Runde gehen würde.

Völlig entspannt und mit großer Vorfreude ging es so hinaus auf die Scheibe 16: In diesem Jahr hatte man rund um den Ettenbergsportplatz erstmals 30 Scheiben platziert! Auch die Laufwege mussten abgeändert werden, da im Wald die bisher bekannten Wege teilweise mit Brombeergestrüpp zugewuchert waren. Wie mir Reinhold L. von Veranstalterseite gesagt hat, dürfen die Wilhelm-Tell-Schützen die Wege nicht frei räumen. So musste man an einigen Stellen ein wenig improvisieren.

Insgesamt waren die Wege jedoch perfekt gewählt und in der bekannten Manier optimal ausgeschildert. Ebenfalls auffällig war, dass man sich in diesem Jahr wesentlich mehr Gedanken um die Sicherheit des Parcours gemacht hat - meine Kritik der zurückliegenden Jahre diesbezüglich hat offensichtlich Wirkung gezeigt: Endlich wurde an allen neuralgischen Scheiben Backstopps sinnvoll angebracht.

Von der ersten Scheibe weg hat es optimal gepasst; wir haben uns bestens verstanden und die gesamte Runde über viel Freude gehabt. Selbstverständlich gab es die üblichen Frotzeleien und sehr angenehme Gespräche.

Matze, Antonio und ich waren in der BHR-Altersklasse am Start, Christina in der BHR-Damenklasse, Andreas legte mit seinem Langbogen an und Olaf startete in der Blankbogenklasse. Es wurde von der ersten Scheibe weg ein harter, aber jederzeit fairer, Kampf um die "Spitzenposition" in unserer Gruppe.

Nach den "Umzugsarbeiten" (mit entsprechendem Möbel- und Kistenschleppen) fühlte ich mich ein wenig schlapp. Trotzdem gelang mir ein ordentlicher Wettkampfeinstieg. Allerdings war nach vier Scheiben bereits mein Vorjahresergebnis (jene Runde konnte ich mit nur einem zweiten Pfeil zu Ende bringen) nicht mehr einzuholen: Beim Fischotter traf mein erster Pfeil leider nur den Sockel und bereits zwei Scheiben weiter musste ich nochmals zum zweiten Pfeil greifen. So war ich gezwungen, gleich zu Beginn einem "Rückstand" hinterherzulaufen ...

Mit Olaf darf ich mich ohnehin nicht vergleichen: Er beherrscht das Abgreifen ("Stringwalking") wirklich perfekt. Da in Aach die Distanzen sehr jagdlich gewählt werden und zudem die Entfernungen - mit Ausnahme von zwei Pflöcken - alle angeschrieben waren, legte er gleich mit einer 20er-Serie los. Allerdings wollte ich den anderen dann zumindest Paroli bieten ...

Impressionen

... was mir dann auch gelang: Mit Ausnahme von Olaf musste jeder ein oder mehrmals zu einem zweiten Pfeil greifen, so dass wir immer nahezu gleichauf lagen.

So absolvierten wir die erste Teilschleife, die wir gegen 11.45 Uhr beendet hatten. Da zu diesem Zeitpunkt der Regen fast aufgehört (bzw. eine Pause eingelegt) hatte und die Scheiben eins bis drei frei waren, haben wir uns dazu entschlossen, auf die Mittagspause zu verzichten und direkt in die zweite Teilschleife einzusteigen; bekanntermaßen gibt es in Aach ja gleich zwei Dopingstände, so dass keine Hunger leiden musste.

Bei weiterhin bester Laune und guter Stimmung in der Gruppe absolvierten wir nun die Scheiben 1 bis 15; hierzu musste man - da die Maisfelder in diesem Jahr noch nicht abgeerntet waren - etwas weitere Wege als bislang gewohnt zurücklegen. Dazu gehörten dann auch wieder die beiden Hügel, die teils interessante Schüsse boten und im Vergleich zu den Vorjahren deutlich "entzerrt" worden waren.

Unsere Gruppe beim Bison - Christina im Anschlag

Sehr spektakulär stand - zumindest für die Visierschützen - der Bison: Ein 62-Meter-Schuss, den wir uns natürlich nicht haben nehmen lassen. Sehr zu unserer Freude konnten alle das Tier auch vom roten Pflock aus treffen. Auch beim eigentlichen Wertungsschuss hatten wir dann keine Probleme.

Matze hatte sich zwischenzeitlich bei uns BHR-lern ein wenig abgesetzt (vermeintlich), ich hatte zwischenzeitlich Andreas - dessen Pfeile im Regen nicht sauber geflogen sind, was ihm den ein- oder anderen zweiten Pfeil und sogar ein Miss eingebracht hat - und Antonio überholen können.

Video: Klick für Großansicht

Beim zweiten Hügel erwarteten uns zwei sehr schöne Schüsse: Zunächst galt es den Hahn auf dem Baumstamm zu treffen, anschließend kam ein Steilschuss auf die Ratte (sehr kurze Schussdistanz - wo soll man da denn nur hin halten?) - wirklich zwei gelungene Scheiben!

 

Matze beim Schuss auf den Hahn

Unsere finale Scheibe: Das Krokodil

Leider patzte ich dann an den letzten Scheiben nochmals: Am Dachs setzte ich den ersten Pfeil rechts am Tier vorbei - Andreas analysierte später treffend, dass ich an diesem Tag ein wenig Probleme mit der Schulterspannung hatte. Als aber Matze im Anschluss beim Mufflon zum dritten Pfeil greifen musste, lagen wir plötzlich gleichauf. Das tat meinen Nerven offensichtlich nicht gut, denn im Anschluss daran semmelte ich prompt meinen ersten Pfeil am - eigentlich einfachen - stehenden (Klein-)Bären vorbei. Wenigstens saß mein zweiter Pfeil dann im Kill.

Als Matze dann am Krokodil auch noch das Außenkill traf, während mein Pfeil lediglich im "Rückenkill" steckte, war für mich das Rennen vermeintlich gelaufen. Allerdings bemerkte Olaf dann beim Nachrechnen der Scorekarten doch noch einen Fehler - zu meinen Gunsten: Matze hatte nicht, wie zunächst errechnet, 500 Punkte - es waren 490. Mit meinen 492 Punkten konnte ich ihn somit doch noch überholen. Am Ende bedeutete dies Platz 6 (20 Teilnehmer) - erneut ein ordentliches Ergebnis für mich hier in Aach.

Olaf kam auf sehr gute 534 Punkte (1. Platz, Blankbogen Herren) - ein Ergebnis, das ihm nicht ganz geschmeckt hat, vor dem ich jedoch nur den Hut ziehen kann. Andreas war schlussendlich nicht ganz mit seiner Leistung zufrieden, er haderte vor allem mit dem Miss sowie einem "Bogenpfeil" (ein Pfeil hatte nach einem Abpraller einen Schaden, was er nicht gleich kontrolliert und somit auch nicht bemerkt hat; der anschließende Flug in Richtung Uhu war entsprechend "sehenswürdig" - aber eben vorbei). Mit seinen 468 Punkten konnte er trotzdem den 1. Platz in der Langbogen-Herrenklasse einfahren. Auch Christina zeigte sich mit ihren 398 Punkten im Großen und Ganzen zufrieden; diese Punktzahl brachte sie auf Rang 6 in der BHR-Damenklasse. Für Matze reichte es am Ende zu Platz 7, Antonio (476 Punkte) kam auf Rang 10.

Die Siegerliste

Da in Aach auch traditionell eine Mannschaftswertung ausgetragen wird, hatte ich mich - nach einer netten Anfrage meines Vereinskollegen Toni B. - dazu bereiterklärt, gemeinsam mit Daniel M. in der Mannschaftswertung (BHR) an den Start zu gehen. Am Ende reichten uns die insgesamt 1466 Punkte (Toni 496, Daniel 478) zum Sieg; nach dem Titel 2013 und dem Vizetitel aus dem vergangenen Jahr ein toller Erfolg.

nach oben