AKie's Bogenblog

9. Juni 2014

25. Luchs-Pfingst-Turnier in Glatt

Nachdem ich in den zurückliegenden Jahren viel Gutes über dieses Turnier gehört hatte, haben Karin und ich beschlossen, es in diesem Jahr erstmals in unseren Terminkalender mit aufzunehmen. Dass es dann ausgerechnet auch noch ein Jubiläum der BIG Glatt war, hat dann natürlich gepasst. Wenn man bedenkt, dass dieser Verein erst 1989 gegründet wurde, dann ist es schon erstaunlich, dass dieser Verein mit seinen rund 50 Mitgliedern nun schon ein so beachtliches Jubiläum feiern konnte.

Das Turnier findet traditionell am Pfingstwochenende statt und geht über zwei Tage: Am Pfingstsonntag steht eine Tierbildrunde auf dem Programm, während dann am Pfingstmontag die klassische 3D-Dreipfeilrunde geschossen wird. Wer meine Vorliebe für die Tierbildauflagen kennt, kann sich denken, wann wir teilgenommen haben ...

Rechtzeitig zum Ferienbeginn kam dann auch noch der Sommer: Temperaturen weit über die 30 °C hinaus, Sonnenschein satt und nicht einmal ein laues Lüftchen - so begann das erste Ferienwochenende.

Voller Vorfreude fuhren Karin und ich so am frühen Montagmorgen in Richtung Sulz/Glatt. Nach nicht einmal 30 Minuten Fahrzeit erreichten wir das kleine Städtchen Glatt; auch die Anfahrt zum Parkplatz war gut ausgeschildert. Direkt gegenüber dem Wasserschloss war dann die Anmeldung sowie auf einer Wiese in der Nähe des Minigolfplatzes die Einschießscheibe, wo wir gleich auf viel bekannte Gesichter trafen.

Jutta und Ralf S., die beide bereits am ersten Turniertag teilgenommen hatten, haben uns freundlicherweise für den Montag gleich in ihrer Startgruppe mit eingetragen. Zusammen mit einigen weiteren Bekannten, aber auch bislang noch nicht bekannten Bognerinnen und Bognern bildeten wir so eine 10er-Gruppe (!) und gingen gemeinsam von Startscheibe 6 aus ins Rennen. Der eigentliche Kurs ist nicht so angelegt, dass das Wasserschloss einbezogen ist (was ich mir irgendwie erhofft hatte): Zunächst geht es ca. 600 Meter aus dem Ort hinaus in einen wunderschönen Mischwald. Dieser bietet dann aber wirklich alles, was das Bognerherz erfreut. In einer Art Achterschleife wurde die Runde an einem zentral gelegenen Dopingstand vorbeigeführt, so dass man immer wieder auch mit anderen Gruppen ins Gespräch kommen konnte.

Zugegebenermaßen war ich anfangs durchaus skeptisch, ob ein Turnier mit 10er-Gruppen (und teilweise sogar mehr) überhaupt sinnvoll funktionieren kann. Zwar hatte der Veranstalter darauf hingewiesen, dass man zu zweit von den Pflöcken schießen soll - leider war dies aber an vielen Stationen gar nicht machbar (bzw. die beiden Pflöcke so unterschiedlich, dass das zum Nachteil werden konnte) ...

... trotzdem war ich dann schnell beruhigt: Wir fanden unseren Rhythmus und es ging zügig voran. Nur ganz selten liefen wir auf unsere Vorgruppe(n) auf, konnten dann aber rasch das richtige Timing finden. Auch der "Lärmpegel" hielt sich in Grenzen - stand ein Bogner im Auszug, dann war Ruhe; so soll es ja auch sein. Zudem war in unserer Truppe (und wie ich mehrfach mitbekommen habe, nicht nur in unserer) von der ersten Scheibe weg eine tolle Stimmung und wir hatten viel Freude.

Schon von den ersten Scheiben weg war klar ersichtlich, dass man hier einen wirklich moderat gestellten Parcours vor sich hatte. So erklärt sich auch die Aussage meiner Vereinskameraden aus den Vorjahren, dass man hier gerade auch als Anfänger getrost sein erstes Turnier in Angriff nehmen kann. Allerdings soll das nicht heißen, dass der Parcours einfach war: Die Parcoursbauer haben sich viele nette "Gemeinheiten" einfallen lassen, die uns dann doch hin und wieder getäuscht haben.

Will man um den Turniersieg mitreden, so darf man sich bei diesem Turnier nahezu keine Fehlschüsse leisten - das kann man auch in den Ergebnislisten der Vorjahre gut ablesen: Selbst als Recurveschütze sollte man an die "magische" 500-er-Grenze herankommen! Zudem sollte man sich um eine hohe Anzahl an Killtreffern bemühen - gerade bei den vorderen Rängen entscheidet häufig die Anzahl der 20er die endgültige Platzierung ...

Von der ersten Scheibe an habe ich mich auch gleich sehr wohl gefühlt auf dieser Turnierrunde: Die Trefferlage gefiel mir in der Regel gut und erfreulicherweise steckte der erste Pfeil dann auch wie gewünscht recht häufig im Kill.

Selbst unser dritter Schuss, das ein wenig schwer einzuschätzende Bison, bereitete mir - im Gegensatz zu manch anderem aus unserer Gruppe, darunter auch Karin (ihr erster Pfeil kam ein "wenig" zu tief - siehe Bild links - und sorgte dann bei der Trefferaufnahme für Erheiterung) - keine Probleme. So kam ich bereits nach kurzer Zeit in den von mir immer heiß ersehnten "Flow", den ich nun schon geraume Zeit vermisst hatte.

Immer wieder haben mich Schusssituationen an das "Kill-Bonus-Turnier" erinnert, so dass ich schon ein wenig ärgerlich wurde, wenn mein Pfeil einmal nicht im Kill einschlug. Aus irgendeinem Grund saßen einige Pfeile jedoch auch immer wieder, zwar genau in der richtigen Höhe, jedoch links vom Killkreis - ein Phänomen, das ich bis zum Schluss nicht in den Griff bekam bzw. verstanden habe und so einige wertvolle Punkte verlor.

Bis zur Scheibe 17 blieb ich dann "fehlerfrei", bevor ich kurzfristig "den Faden verloren" habe: Beim Steinbock hatte ich einen ärgerlichen Abpraller zu verzeichnen und beim nachfolgenden Schuss - bei dem die Hälfte unserer Gruppe ihre Probleme hatte - musste ich gar zu einem dritten Pfeil greifen (der zweite Pfeil prallte vom Rücken ab und verschwand im Nirwana). Auch bei der Scheibe 28 - den beiden Fasanen - hatte ich dann noch einmal Pech und der erste Pfeil prallte vom Rücken ab ...

... allerdings konnte mich an diesem wunderschönen Tag so gar nichts aus der Ruhe bringen. Sowohl Karin als auch ich wollten hier nur eine schöne und vor allem "schnelle" Runde absolvieren, da wir bereits sozusagen auf "gepackten Koffern" saßen: Direkt in der Nacht nach diesem Turnier ging es, gemeinsam mit den "Kindern", zum von allen Seiten heiß ersehnten Urlaub auf Lanzarote! Vielleicht hat mich die Vorfreude darauf ein wenig Konzentration gekostet!?!

Karin, die erstmals nach dem Wolfegg/Deggenhausertal-Wochenende wieder den Bogen in der Hand hatte, benötigte einige Zeit, bis sie im Turnier angekommen war. Nach anfänglichen minimalen Fehlerchen fand sie zur altgewohnten Stärke zurück und konnte sowohl Jutta als auch Rosi hinter sich halten. Gerade bei den "weiten" Entfernungen musste sie hin und wieder doch zu einem zweiten Pfeil greifen - insgesamt absolvierte sie jedoch eine sehr konstante und ordentliche Runde.

Gruppenfoto am weitesten Schuss der Runde, dem "Elch":

Insgesamt fand ich den Parcours jedoch sehr gelungen: Die Wegführung, die teilweise tricky Schusssituationen und vor allem die fast vorbildliche Sicherheit haben uns überzeugt. Ich konnte keine Scheibe erkennen, die in irgend einer Art zu beanstanden war. Überall war der Sicherheitsabstand gewährleistet, die Tiere ordentlich und dauerhaft befestigt und auch die Wege sehr gut ausgeflaggt. Selbst auf den Untergrund wurde geachtet - es bestand meiner Ansicht nach an keiner Scheibe die Gefahr, dass die Pfeile im Fall eines Fehlschusses auf Steine o.ä. trafen. In aller Regel konnte man die Pfeile auch gut finden (kaum "Unterholz" o.ä.) - was natürlich nicht heißt, dass das zu 100% funktioniert (wie man an meinem Rückenabpraller, der im Nirwana verschwand sehen konnte; aber das liegt nun wirklich nicht in der Macht der Parcoursbauer). Selten war ich in Sachen "Sicherheit" bei einem Turnier so überzeugt, wie bei diesem Turnier - dafür meinen Respekt!

Auch die Gruppe hat bestens gepasst: Wir hatten stets gute Laune, jeder gönnte jedem den guten Schuss und es wurde wirklich viel gelacht und auch ordentlich gefrotzelt! So macht Bogenschießen wirklich Freude.

Impressionen:

Ralf und Jutta

Unser Abschlussschuss - der liegende Hirsch; ein tolles Trefferbild - oder?

Auch in Sachen Verpflegung sollte sich mancher Veranstalter einmal bei den Mannen und Frauen des BIG Glatt etwas abschauen: Der Dopingstand war reichlich bestückt - zu jedem Zeitpunkt! - das Angebot sehr abwechslungsreich (es war wirklich für jeden etwas dabei) und dazu noch äußerst günstig. Die Leute am Stand waren jederzeit an den Sportlern interessiert und superfreundlich. So wünscht man sich das doch - oder?

Am Ende waren sowohl Karin als auch ich mit unseren Leistungen mehr als zufrieden:

Karin kam auf sehr gute 422 Punkte - fing sich kein Miss ein und setzte 21 Treffer gleich mit dem ersten Pfeil. So kam sie in der "Recurve blank Instinktiv Damen"-Klasse auf einen guten 4. Platz.

Ich selbst erreichte 476 Punkte: Sechsmal saß der Pfeil im In-, zwölf Mal im Außenkill. Dazu dann noch sieben Körpertreffer mit dem ersten Pfeil sind eine Bilanz, die mir auf Dauer gefallen könnte. Ärgerlich nur der dritte Pfeil - auch wenn er im Außenkill saß. Der hat mir eine schlussendlich eine noch bessere Platzierung (Platz 7 bei 32 Teilnehmern) "versaut". Mit den anderen beiden zweiten Pfeilen (einer davon im Außenkill) kann ich sehr gut leben.

Alles in allem war es ein Turnier, das ich nur jedem empfehlen kann. Wir hatten viel Freude und werden vermutlich - so nichts dazwischenkommt - auch im kommenden Jahr wieder gerne mit von der Partie sein.

Siegerliste (korrigierte Version)


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