AKie's Bogenblog

4./5. Mai 2013

5. Bearpaw Kill Bonusturnier

... in bewährtem Rahmen durchgeführt vom Hotel Bad Eisenbach und der Firma "Bearpaw Products GmbH".

Auch im Jubiläumsjahr - das Turnier wurde nun zum 5. Mal ausgetragen - haben wir uns dieses ganz spezielle Turnier nicht nehmen lassen. Von vielen Schützen wurde die besondere Pacoursgestaltung von Henry Bodnik mit viel Lob bedacht . Jede einzelne Schussposition wurde von Henry und seinem Team mit Blick fürs Detail „erfunden“ und gestellt:

Schüsse durch Wurzellöcher, über Baumstümpfe hinweg, im steilen Winkel und aus dem Knien verlangte jedem einzelnen Bogenschützen Wissen und Können ab. Die einzelnen Schusspositionen waren alle innerhalb von maximal 28 Metern gestellt. Beim Bearpaw Kill Turnier wird jedoch nur der Schuss ins Kill mit positiven Punkten gewertet, während bei Körpertreffern eine Minuswertung vorgenommen werden muss.

In diesem Jahr wurde der Gesamtablauf noch einmal optimiert:

Der Doppelhunterrunde auf 28 3D-Scheiben am Samstag folgte eine auf 18 Scheiben verkürzte Hunterrunde am Sonntag. Anschließend mussten die drei Besten jeder Bogenklasse in einer "Elimination-Round" direkt gegeneinander antreten. Hierzu hatte Henry eigens fünf sehr spezielle Schüsse auf dem Einschießplatz des Bogensporthotels aufgebaut; diese verlangten den Bognern dann vor großem Publikum noch einmal alles ab. Für die Besten drei haben sich die Anstrengungen dann durchaus bezahlt gemacht: Der Sieger erhielt einen Scheck über 1000.- Euro, für Platz zwei gab es 500.- und für den Drittplatzierten immer noch 300.- Euro.

Zwischenzeitlich hat sich die Qualität dieses Turniers über die Grenzen von Deutschland hinaus herumgesprochen: Erstmals konnte man von einem hochkarätig besetzten internationalen Turnier sprechen. Es waren, neben den Topschützen aus Deutschland, auch hervorragende Schützen aus Österreich, der Schweiz, Tschechien, Schweden und sogar aus Kanada am Start.

Wie schon in den zurückliegenden Jahren war das Wetter - zumindest zum Turnierbeginn am Samstag - den Bognern nicht gerade zugetan: Bedeckter Himmel, unangenehm kühle Temperaturen und immer wieder leichte Schauer sind nicht gerade das, was Freude macht. Glücklicherweise klarte der Himmel langsam auf und ab etwa der Hälfte der Runde blieb es am Samstag dann trocken. Am Sonntag dann die Überraschung: Sonnenschein und angenehme Temperaturen - für ein Killturnier in Eisenbach völlig ungewohnt!

Die Organisation war, wie in jedem Jahr, einfach perfekt: Pünktlich um 9.30 Uhr gab es das Briefing, bei der Henry zahlreiche Sponsoren und Mitverantwortliche begrüßen konnte. Nach den klaren Ansagen ging es gemeinsam zu den jeweiligen Startscheiben, von wo aus pünktlich um 10.00 Uhr der erste Pfeil fliegen konnte.

Bei diesem Turnier hatten Karin, Sarah und ich uns entschlossen, nicht mit anderen Vereinsmitgliedern in eine Gruppe zu gehen. Man sieht sich ja oft genug. So hatte ich uns in eine noch freie Scheibe eingetragen und wir waren gespannt, mit wem wir unsere Runde drehen dürfen. Sehr zu unserer Freude trafen wir dann auf Wolf H. (amtierender Europameister Langbogen), Heinrich S. und André S., mit denen wir einen tollen Wettkampftag erleben durften.

Jeder gönnte jedem den guten Schuss, es wurde gefachsimpelt und ausgiebig getratscht. So hatten wir alle unsere Freude und genossen entspannt die erste Turnierrunde.

Karin hatte in der Vorwoche eine Bandscheibenvorwölbung diagnostiziert bekommen und ging demzufolge leicht gehandicapt auf die Runde. Da ihr der Physiotherapeut jedoch ausdrücklich diesen Sport freigegeben hat - lediglich mit der Einschränkung, im Gelände aufzupassen und ggf. problematische Schusspositionen auszulassen - ging sie zunächst vorsichtig ans Werk: Wer meinen Schatz jedoch kennt weiß, dass sie keinen einzigen Schuss - auch wenn Henry zum Teil wirkliche Herausforderungen aufgebaut hatte - ausgelassen hat.

Leider machte sich das Handicap zumindest im Schussverhalten ein wenig bemerkbar: Sehr viele Treffer saßen auf dem Tier - jedoch zu selten im Kill. Trotzdem kam sie am Ende mit 154 Punkten (19 Kill) aus der Runde zurück und kam damit überraschend noch auf Rang 3.

Sehr zu meiner Freude stellte sich auch Sarah wieder dieser besonderen Herausforderung: Mit viel Freude bot sie uns "alten Hasen" lange Zeit Paroli und setzte Treffer um Treffer. Doch leider saßen auch bei ihr die Pfeile häufig nur auf dem Körper - gerade in der ersten Hälfte bleiben für sie die Kills wie vernagelt und so rutschte sie zunächst weit in den Minusbereich. Etwa zur Hälfte legte sie dann den Schalter um und plötzlich saßen die Pfeile im Kill - oder verfehlten das Tier (was beim Killturnier immer noch besser ist, als den Körper zu treffen). Mit den letzten Scheiben gelang ihr dann der "Befreiungsschlag": Sie kam wieder ins Plus und schloss ihre Runde mit immerhin noch 20 Punkten ab.

Wie üblich verzichtete Sarah auf die Teilnahme an der zweiten Runde und belegte so in der Bogenklasse 3 (eigentlich hätte es mit ihrem Langbogen und Holzpfeilen die Klasse 2 sein müssen) der Damen den 12. Platz. Für eine eigene Jugendliste waren es wieder einmal zu wenig Teilnehmer.

Beeindruckend war es einmal mehr, die Technik von Wolf beobachten zu können: Zwar fiel es ihm mit seinem wirklich "langen" Langbogen manchmal schwer, in den tückisch gestellten Situationen das Schussfenster zu finden und dann auch noch den Bogen dazu passend in den Anschlag zu bekommen, seine saubere Technik ermöglicht ihm dann jedoch wirklich sehenswerte Trefferlagen.

Von Beginn an konnte er sich in unserer Gruppe klar an die Spitze setzen. Meine Hoffnung, mich von ihm mitreißen lassen zu können wurde leider nicht erfüllt, da ich von Beginn weg Probleme hatte, das Kill zu treffen. Erst am Ende der Rund konnte ich mich langsam wieder an ihn heranarbeiten. Schlussendlich kam er auf 310 Punkte - eine wirklich erstklassige Leistung ...

... ganz im Gegenteil zu meiner: So sehr ich mich auch auf dieses Turnier gefreut hatte und so sehr ich mich auch bei den einzelnen Schüssen konzentriert habe: An diesem ersten Tag lief wirklich nichts zusammen.

Dabei kann ich mich über die Treffer gar nicht beklagen: Mit Ausnahme eines Pfeils saßen alle meine ersten Pfeile auf dem jeweiligen Tier. Auch die Zahl der "Fehlschüsse" hielt sich (im Gegensatz zum Vorjahr) LEIDER in Grenzen: Nur zweimal schoss ich insgesamt am Tier vorbei! Ärgerlich dabei nur, dass insgesamt 31 Pfeile im Körper der jeweiligen 3D-Plastik steckten! SO kann man nicht punkten, so verliert man Punkte! Es war wie verhext - fast alle diese Pfeile steckten nur knapp neben dem Killkreis, viele Male berührte der Pfeil diesen sogar. Aber all das nutzte wenig - positiv gewertet wird eben nur, was IM Killkreis steckt bzw. den Killkreis vollständig durchtrennt.

Auf Grund der Tatsache, dass ich beruflich seit einiger Zeit doch sehr stark eingespannt bin, hatte offensichtlich mein Akku für ein solches Turnier einfach nicht mehr den nötigen Ladezustand.

Fehlschüsse bzw. Körpertreffer bei kleinen Tieren sind dabei noch hinnehmbar, dass ich aber gerade bei den großen Tieren oft beide Pfeile neben das Kill gesetzt habe, ärgerte mich dann doch sehr. Mit insgesamt 166 Punkten blieb ich weit unter meinen Möglichkeiten und fand mich dann zu Recht in der hinteren Hälfte der vorläufigen Siegerliste wieder.

Am Sonntag lief es dafür dann deutlich besser: Da wir unmittelbar nach der Runde am Samstag nach Hause gefahren waren (ohne beim "Razzor-Back-Killshot" noch zuzuschauen), konnte ich mich im Garten noch ein wenig erholen.

 

Toni erklärt mir, wie es geht ...

Impressionen Tag 1:

Ausgerechnet bei den kleinen Viechern hat es oft geklappt:

Tag 2:

 

Wie üblich werden am zweiten Tag die Gruppen nach der Leistung des Vortages neu zusammengesetzt. Karin hätte so in der Spitzengruppe der Damen an den Start gehen müssen. Sarah und ich waren nun in Gruppe 17 zugeteilt. Kurzerhand beschlossen wir - selbstverständlich nach Rücksprache mit Henry - dann, dass Karin Sarahs Platz übernehmen wird. Für das Finalschießen - falls sie dieses erreichen sollte, hatten wir gleich einen Startverzicht ausgesprochen (der Rücken hätte das ohnehin nicht zugelassen). So trafen wir am Startpflock auf Angelika und Jürgen K., unseren alten Bekannten vom Vortag Heinrich S. sowie Rosi M. und Ingo S.

Auch diese Runde war wieder ein wahres Vergnügen - wir haben uns von Anfang an bestens verstanden; gerade auch die Frauen hatten viel zu plauschen ...

Karin hatte an diesem Tag auf die Schmerzmittel verzichtet und bekam prompt Probleme. Je länger die Runde dauerte, je schlimmer zog sie ihren Fuß nach. Doch tapfer hat sie bis zum Schluss durchgehalten. Ihr ging es am zweiten Tag wie mir am ersten: Sie traf in der Hunterrunde zwar häufig das Tier - aber eben nur im Körper; dazu dann nur wenige Pfeile am Tier vorbei und schon ist die hart erarbeitete Wertung vom Vortag dahin: Schlussendlich kam sie so mit nurmehr 10 Punkten aus der Runde zurück.

Mit insgesamt 164 Punkten verlor sie noch einige Plätze und landete am Ende bei 14 Teilnehmerinnen auf einem immer noch sehr passablen 6. Platz.

Ich selbst war mit meinem zweiten Durchgang dann zufrieden: Die Erholungsphase am Samstagabend sowie ein nicht allzu früher Starttermin am Sonntagmorgen (sowie natürlich die "jetzt kann es ja eh nur noch besser werden"-Einstellung) sorgten dafür, dass es klar besser lief:

Immerhin neunmal saß mein Pfeil an diesem Tag im Kill, achtmal saß er (zum Teil nur sehr knapp neben dem Kill) im Tier und nur ein einziger Pfeil verirrte sich im Astwerk (das Erdmännchen hinter dem Gebüsch) und flog am Tier vorbei. So kam ich auf immerhin 140 Punkte. Nur 13 Schützen waren hier besser als ich.

Die insgesamt erzielten 296 Punkte liegen weit, weit hinter den Ergebnissen der Vorjahre und bedeuteten mit Rang 32 (55 Teilnehmer) schlussendlich das schlechteste Ergebnis aller Killturnierteilnahmen. Glücklicherweise hat mir aber die Leistung nicht die Laune verderben können - es war wieder ein herrliches Turnier.

Insgesamt gesehen bleibt das Killturnier in unserem Familienranking auch weiterhin unter den Top 3!

Es ist einfach durch seinen "Wertungsschlüssel" sowie die von Henry und seinem Team wirklich vorbildlich ausgesuchten Schussherausforderungen ein unglaublich tolles Turnier. Schon heute freue ich mich auf die Herausforderung im kommenden Jahr.

Die "Elimination-Round" konnten wir leider nicht mehr verfolgen: Unmittelbar nach Ende unserer Turnierrunde sind wir auf Grund Karins Rücken nach Hause gefahren. Von unseren Bogenfreunden haben wir aber gehört, dass diese Runde den Finalteilnehmern wirklich noch einmal alles abgefordert hat - zumal vor den Augen der vielen Teilnehmer des Turniers.

Schon der Blick auf den von Henry gestellten Finalparcours ließ erahnen, was die Schützen hier leisten müssen ...

 

Blick auf drei der fünf Finalpositionen

Siegerliste der beiden Wettkampftage

(Ergebnisliste Eliminationround)

 

nach oben