AKie's Bogenblog

20. Januar 2013

Wintercup 2013 - 1. Wettkampftag

... durchgeführt beim Bogenclub Villingen-Schwenningen.

Nach der tollen Erfahrung aus dem Vorjahr (naja, abgesehen vom seinerzeitig letzten Durchgang in Eisenbach) hatte ich mich wieder entschlossen, diese wunderschöne "Winterturnierrunde" mitzunehmen. Der Rest der Familie blieb - auf eigenen Wunsch - wieder außen vor.

Lange Zeit im Voraus habe ich mich auf das Turnier in dem wunderschönen Gelände des BC VS gefreut ....

... leider sollte sich diese Vorfreude (auf Grund der aktuellen persönlichen Situation) nicht in Punkten niederschlagen. Dies tat dem tollen Tag jedoch keinen Abbruch und schon heute bin ich mir sicher, auch in 2014 wieder mit dabei zu sein!

Doch der Reihe nach:

Samstag- auf Sonntagnacht: Eisregen bei Temperaturen um - 5°C. Nach dem Aufstehen am frühen Sonntagmorgen dann der bange Blick auf die Straßen: Zunächst sah ich nur das schwarze Band der Straße in unser Wohngebiet und dachte mir noch nicht allzu viel (naja, irgendwie war ich auch gar nicht so recht wach) .. dann kam ein Auto den Berg hinauf - oder eben auch nicht. Die Lichter des Fahrzeugs zeigten dann die ganze Misere auf einen Schlag: Eine dicke Eisschicht überzog die Straße in unserem Wohngebiet. Glücklicherweise kam da schon ein Streufahrzeug...

Etwas früher als geplant ging es so auf den Weg nach Villingen-Pfaffenweiler. Die Straße war von "Ars..glatt" bis "gerade noch befahrbar". Ganz gemütlich zog ich so durch die Städte und hoffte, noch rechtzeitig anzukommen. Im Radio die schlimmsten Warnmeldungen - bis hin zum (sehr praktikablen) Hinweis, das Auto am besten stehenzulassen. Na toll; dafür war mir das Turnier dann doch zu wichtig.

Nach rund 50 Minuten (am Stelle der sonst üblichen knapp 30 Minuten) kam ich endlich am Vereinsgelände des BC VS an. Auch andere hatten mit den widrigen Verkehrsbedingungen zu kämpfen. Kurzerhand verlängerte Jürgen das Einschießen, um allen die Chance zu geben, dabei zu sein.

 

Gegen 10.00 Uhr (geplanter Start: 9.30 Uhr) rief Jürgen dann zum Briefing, wo wir letzte Instruktionen ("es wird nach den Vereinsregeln geschossen") bekamen! Nach den klaren und präzisen Ansagen ging es dann zu den jeweiligen Startscheiben, wo dann um 10.15 Uhr der erste Pfeil fliegen konnte.

Zu meinem Glück hatte es Ralf S. übernommen, uns einer Startgruppe (die, wie im Vorjahr, nun für alle drei Turniere gilt) hinzuzuschreiben. Das dann auch noch auf der Scheibe 1 - optimaler hätte es nicht beginnen können.

Zur Gruppe hinzu kamen dann (natürlich) Jutta S., Thomas W. und mit Joachim W. noch ein weiterer Vereinskamerad. Eine tolle Fünfergruppe machte sich so voller Vorfreude auf die Runde ...

... dies hielt allerdings nur, bis wir vor Scheibe 1 ankamen: Hier erwartete uns gleich einer der schwierigsten Schüsse der Runde - die aufgehängten (und bereits gerupften) Hühnchen. Ein heißer Start wie sich herausstellen sollte: Außer Tom und Joachim (und diese auch erst mit dem zweiten Pfeil) traf niemand diese Mistviecher!

Wie im Vorjahr erwischte Tom nicht gerade den besten Start in diesen Wintercup (irgendwie scheint Januar nicht sein Monat zu sein). Ungewohnt viele zweite und dritte Pfeile und mit dem Miss am (eigentlich einfachen) Bergpuma als Höhepunkt brachten ihm das schlechteste Turnierergebnis seit langem ein. Am Ende sollten es gerade einmal 418 Punkte sein, die sich auf dem Wertungszettel wiederfanden ...

 

Tom beim Schuss vom Wall auf die Wildsaugruppe

Eine tolle Runde lieferte Joachim auf seinem erst zweiten Turnier ab: Zwar blieb auch er nicht von zweiten und dritten Pfeilen verschont, traf aber doch häufig auch das Kill. Mit nur einem Miss lieferte er ein wirklich respektables Ergebnis ab. Mit 404 Punkten rückte er sogar Tom mächtig auf die Pelle ...

...und hängte Ralf und mich mit seinen konstant kommenden Treffern nach und nach ab!

Von der ersten Scheibe weg hatten wir fünf jedenfalls unsere Freude: Der Parcours war sensationell schön gestellt. Neudeutsch würde man sagen "tricky". Es gab Schüsse steil berauf und bergab, schwierige Schusspositionen (was manchmal auch am Stand lag) und clever ausgewählte Schussfenster. Das Gelände war optimal ausgenutzt.

Auch von den Distanzen her war alles dabei, was ich auf einem solchen Turnier vorfinden möchte. Kurze, jagdliche Distanzen und weitere Schüsse (bis 43 Meter) - auch über einen Wall hinweg (z. B. auf die Bergziege - einfach herrlich). Da man nun - im Gegensatz zum Vorjahr - auf die Tierbildauflagen verzichtet hat und komplett 28 Stationen mit teils neuen 3D-Tieren aufgeboten hat (z. B. den großen, stehenden Bären - ein wirklich tolles Tier), war es einfach nur Freude pur!

Eine der tollen "Tiergruppen": Ein Treffer (Bildmitte) auf die Ratte bedeutete das Ende an dieser Scheibe!

Impressionen:

Ralf und ich lagen fast die gesamte Runde über Gleichauf. Wir fanden heute beide nicht richtig in das Turnier hinein. Bei Ralf lag das sicher an seiner Erkältung - er setzte seine Treffer nicht so souverän, wie ich es von ihm in letzter Zeit gewohnt bin.

Über meine "Leistung" decken wir heute besser den Mantel des Schweigens (achja Mantel: Der Lodenmantel hat sich erneut bewährt - mir war die ganze Runde über herrlich schön warm!): Meine Konzentration reichte heute gerade einmal für eine knappe halbe Runde. Nachdem ich gleich mit dem Miss an Scheibe 1 begonnen hatte, waren noch zwei weitere zweite Pfeile nötig, bevor mein Hirn einigermaßen mitgespielt hat. Nach der Pause war es dann ganz vorbei. Viele zweite und dritte Pfeile konnten meine Laune zwar nicht verderben - das Punkteergebnis entwickelte sich aber zum schlechtesten bei einem Turnier seit langer, langer Zeit. Insgesamt standen so am Ende nur 372 Punkte (Rang 19) auf meinem Wertungszettel - Ralf kam "immerhin" noch auf 374.

Dieses Turnier hat mir wieder einmal gezeigt, was es bedeutet, wenn der Kopf nicht voll und ganz bei der Sache ist: 50% der Schüsse waren OK - der Rest zum Vergessen! Aber OK - nach der Vorwoche war mir das schon fast klar. Wichtiger war, dass ich richtig Freude auf der Runde hatte, abschalten konnte und mein Kopf zumindest am Ende wieder einigermaßen frei war!

Nach knapp fünf Stunden Stunden hatten wir die 28 Scheiben absolviert. Die gute Stimmung hat die gesamte Runde über gehalten; jeder gönnte jedem den guten Schuss - bei unglücklichen Fehlschüssen oder "Vorbeitreffern" ("Arrow in the wall" wurde unser running Gag) konnten alle - auch der Schütze - gemeinsam lachen. So macht der Bogensport einfach Spaß.

 

Dem Team um den Vereinsvorsitzenden des BCVS ein herzliches Dankeschön für das erstklassig organisierte Turnier sowie den wunderschönen Parcours, der mir richtig viel Freude bereitet hat!

 

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