AKie's Bogenblog

17. März 2013

Wintercup 2013 - 3. Wettkampftag

... durchgeführt unter der Regie und auf dem Gelände des SV Dornhan.

 

Nachdem es zunächst den Anschein hatte, dass sich der Frühling so langsam heranschleicht, gab es rechtzeitig zum 3. Tag des Wintercups 2013 einen erneuten Kälteeinbruch mit richtig unangenehmen Wetter: Die gesamte Woche über hatte es - zumindest nachts - Temperaturen bis in den zweistelligen Minusbereich. Dazu kam dann teils Regen, teils Schnee.

Nach einem einigermaßen milden Samstag folgte ein umso usseliger Sonntag: Hier im "Tal" regnete es bereits in den frühen Morgenstunden, so dass sich meine Turnier-Lust auf sehr niedrigem Niveau bewegte. Bei der Anfahrt nach Dornhan ging der Regen dann in heftigen Schneefall über - auch nicht gerade besser. Naja - es ist ja der "Wintercup" dachte ich so bei mir ...

 

... als dann rechtzeitig zum Turnierbeginn auch der Wind noch stark auffrischte bedauerte ich schon sehr, dass ich meinen Lodenumhang ausgerechnet bei diesem Turnier zuhause gelassen hatte. Wir hatten aber Glück: Der Schneefall ließ nach - über Mittag nieselte es kurze Zeit ein wenig; insgesamt gesehen war es jedoch erträglich und es wurde - auch Dank des erstklassig gestellten Parcours - eine wunderschöne Runde!

Das Briefing erfolgte - wie bislang bei jedem Turnier - leider etwas verspätet. Ob dies an den ca. 22 Tagesgästen lag, die nur bei diesem Turnier mit am Start waren oder sich andere Gründe dahinter verbargen, erschließt sich mir nicht. Allerdings ist es mir - gelinde gesagt - auch egal: Ich wünsche mir eigentlich bei jedem Turnier einen pünktlichen Start (vor allem aber, wenn das Wetter sich so unlustig zeigt).

Sei's drum - das Briefing war kurz und knackig und so wurden wir recht zügig zu unseren Startscheiben geführt. Mit dem letzten Glockenschlag um 10 Uhr ging dann die letzte "Schwarzwald-Wintercup-Runde 2013" los.

Besonders gefreut hat mich, dass in diesem Jahr vollständig auf Tierbildauflagen verzichtet wurde: Auch der SV Dornhan hat Investitionen getätigt, so dass nun alle 28 Scheiben mit 3D-Tieren - viele sogar noch ganz neu - bestückt waren. Dabei alles, was das Herz erfreut - alle Kategorien waren vertreten, darunter sogar mir unbekannte Scheiben, wie die "Zecken" an Scheibe 27.

Leider konnte Jutta S. auf Grund gesundheitlicher Probleme nicht bei der Abschlussrunde dabei sein, so waren wir bei der Abschlussrunde nur zu viert unterwegs: Tom - in ungewohnter Rolle als "Jäger" - trat mit dem Willen an, auch dieses Jahr den Titel mitzunehmen; Ralf S. war nach einer stressigen Woche eher auf "Schadensbegrenzung" und "Entspannungsrunde" denn in Sachen "Platzierung" unterwegs; Joachim W. war ebenfalls gesundheitlich angeschlagen und wollte seinen Zwischenplatz verteidigen.

Ich selbst hatte ja schon nach der Runde in Villingen meine Ambitionen auf einen vorderen Platz aufgegeben und suchte nur meinen Spaß und - genau wie Ralf - eine schön entspannte Runde

Von Beginn an herrschte in unserer Truppe wieder die beste Stimmung: Hochkonzentriert an der Scheibe und bestens gelaunte Gespräche in unserer Gruppe, mit den Veranstaltern und weiteren Bognern auf der Runde brachten mir einen wirklich superschönen Wettkampftag.

Meine Pfeile kamen an diesem Tag nahezu allesamt Online. Bei keiner Scheibe hatte ich Bedenken und folgerichtig lagen auch viele Treffer im Kill. So konnte ich mich zu Beginn der Runde gleich an die Spitze in unserer Gruppe setzten - selbst Tom konnte ob meiner erreichten Punkteausbeute nur den Kopf schütteln.

Souveräne Treffer - u. a. am großen Hirsch, der sicher auf rund 58 Meter gestanden haben dürfte - brachten mich regelrecht in einen "Tunnel". An der jeweiligen Scheibe konnte ich alle Nebengeräusche und die Rahmenbedingungen ausblenden - allein die Tierplastik fesselte mein Interesse. Entsprechend groß war natürlich bei der jeweiligen Trefferaufnahme meine Freude.

 

Etwa zur Hälfte meiner Runde: Ein dickes Grinsen im Gesicht spiegelt meinen Zustand

Impressionen:

Bis zur Scheibe 19 lag ich so einsam an der Spitze: Tom hatte offensichtlich einige Problemchen mit der Kleidung, den Rahmenbedingungen oder seiner Technik (was sehr ungewöhnlich ist) - so benötigte er ungewohnt viele zweite bzw. dritte Pfeile und konnte demzufolge mit mir nicht ganz mithalten.

Dies änderte sich schlagartig am "liegenden Widder": Der erste Pfeil ging - offensichtlich hatte ich die Entfernung falsch eingeschätzt - genau auf Höhe der Ohren - zwischen Kopf und Horn hindurch. Kein Problem dachte ich noch so bei mir. Hier das Ergebnis:

Pfeil zwei Schlug im Horn ein - immer noch zu hoch, also Korrektur (leichte Standänderung). Einmal tief durchatmen und wenigstens die vier Punkte noch mitnehmen. Doch auch das sollte mir nicht vergönnt sein. Der dritte Pfeil schlug wieder hörbar ein - knapp neben dem zweiten Pfeil - ebenfalls im Horn! So etwas ist mir bislang auch noch nicht passiert: Zwei Pfeile im Tier - Null Punkte auf dem Wertungszettel.

Gleich bei der nachfolgenden Scheibe musste ich dummerweise noch einmal zu einem zweiten Pfeil greifen (insgesamt waren es an diesem Tag fünf zweite Pfeile); mein Kopf war wohl noch immer beim Widder ...

So konnte mich Tom an diesen zwei Scheiben abfangen und zog dann anschließend an den nachfolgenden Scheiben langsam aber sicher davon. Sein Trefferbild verbesserte sich schlagartig während meines leider auf "Normalmaß" zurückfiel.

Ralf haderte von Beginn an mit seinen Schüssen. Gleich an Scheibe zwei (Luchs) fing er sich ein Miss ein. Zudem musste er häufiger als gewohnt zu zweiten bzw. dritten Pfeilen greifen.

Trotzdem lieferte auch er wieder eine souveräne Runde ab - vor allem seine saubere Technik - sofern er es schafft seinen Bogenarm stehen zu lassen - begeistert mich immer wieder. Er blieb bei dieser Runde zwar deutlich unter der 400er-Marke - sein tolles Gesamtergebnis konnte es trotzdem nicht vermiesen; viele Bogner kamen nach dieser Runde mit ungewöhnlich niedrigen Punktzahlen aus ihrer Runde zurück.

Dies hat seine Ursache vermutlich auch in der wirklich tollen Wettkampfrunde: Die Parcoursbauer hatten eine wirklich schöne Runde ausgesteckt und die Tiere optimal ins Gelände eingepasst. Es gab kaum einfache Schüsse - entweder war der Kontrast tricky oder der Schusswinkel war täuschend. Senken, Bergauf- und (steile) Bergabschüsse sowie optisch ansprechend gestellte Scheiben (Hirsch auf freiem Gelände, Wolf am Waldrand als "Walk-up", ...) waren durchweg eine Herausforderung auch für gute Schützen. Die Entfernungen waren klug gewählt, von "ziemlich nah" über "OK" bis hin zur Kategorie "Oh mein Gott" ...

... erstklassige Arbeit jedenfalls!

Nachdem Tom mich an Scheibe 20 eingeholt hatte, zog er langsam aber sicher "von dannen": Plötzlich saß ein Großteil seiner Schüsse wieder wie gewohnt im Kill. Voll konzentriert erledigte er die letzten Scheiben und kam am Ende - trotz vieler zweiter und sogar einem dritten - Pfeil auf hervorragende 452 Punkte. Dies sicherte ihm neben der zweitbesten Runde in Dornhan dann schlussendlich auch den Gesamtsieg!

Tom beim Schuss auf das Hasenpaar

Joachim hatte schwer unter einer "Ischiasattacke" zu leiden und konnte daraus resultierend manche Scheiben kaum schießen. So gelang es ihm nicht ganz an die ersten beiden Runden anzuknüpfen; auch er blieb deutlich unter der 400er-Marke. Nachdem ich aber beim Dopingstand schon dachte, er müsse die Runde aufgeben, hat er aus meiner Sicht den "Tapferkeitspreis" verdient: Hart gegen sich selbst zog er die Runde ohne Wehklagen durch - dafür meinen Respekt.

Am Ende standen auf meinem Wertungszettel 426 Punkte - ein tolles Ergebnis, das mir bei diesem letzten Turnier der diesjährigen Runde noch einen tollen Rang 5 eingebracht hat.

Mit dieser Leistung hat es mich im Gesamtklassement noch auf den sechsten Platz nach vorne gespült! So kann ich auch im zweiten Jahr von einem großen Erfolg sprechen; mit dieser Leistung hatte ich so gar nicht gerechnet - umso mehr freut mich das gute Abschneiden natürlich!

Für mich ist schon heute klar: Auch im kommenden Jahr ist der "Wintercup" ein MUSS! Die vom Veranstalter angedachte Verlegung (Dezember - Januar - Februar) finde ich auch sehr gut; gerade im März gibt es viele gute Turniere (so musste ich z. B. in diesem Jahr leider auf den Start in Markgröningen verzichten - *schnüff*) und sor richtig winterlich ist es auch nicht mehr unbedingt ...

Das Turnier war bestens organisiert und durchgeführt. Einzig die beiden Schüsse "drohender Uhu" (ungünstig gewählter Schusswinkel, der nachfolgende Abschusspflock auf den großen Hirsch war gefährlich nah) und "stehender Widder" (Scheibe 28; "Überkreuzposition" mit Scheibe 1 - Abpraller beider Scheiben lagen nahezu beieinander!) waren nicht ganz ungefährlich. Dass dann auch noch Schützen, die ihre Runde beendet hatten und auf ihrem Rückweg aus dem Wald heraus die Schussbahn "kreuzten", war natürlich ebenfalls suboptimal. Wir konnten dies aber einem interessierten Helfer mitteilen, der das auch sofort eingesehen hat und "Besserung" gelobte!

Alles in allem jedoch ein wirklich toller Abschluss dieser Turnierserie. Es war wirklich eine Freude dabei gewesen zu sein - deshalb:

Dem SV Dornhan mit seinem Helferteam ein herzliches Dankeschön für dieses wunderschön gestellte und mit viel Liebe betreuten Turnier!

 

Die Tagessiegerliste: 3. Turniertag

Gesamtsiegerliste

ß zum 1. Turniertag

ß zum 2. Turniertag

FAZIT: Der "Schwarzwald-Wintercup" hat sich für mich schon im zweiten Jahr zu einer Kultveranstaltung gemaustert, die ich nicht mehr missen möchte! Ich hoffe, dass alle Veranstalter bei der Stange bleiben und so diese Turnierserie für uns Bogner noch viele Jahre anbieten können. Der Austausch des Turnierortes Eisenbach mit Donaueschigen hatte nach meiner Meinung ebenfalls zur positiven Weiterentwicklung beigetragen wie die Umstellung von den Tierbildauflagen auf die reine 3D-Runde. Mein Respekt für die geleistete Arbeit sowie meinen Dank an alle, die hier "hinter" und "vor" den Kulissen an den drei Veranstaltungsorten mitgeholfen haben! Herzlichen Dank auch an Jürgen L. vom BC VS, der mit seiner humorigen Art - zumindest für mich - das Herz dieser Veranstaltung ist!

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