AKie's Bogenblog

17. Februar 2013

Wintercup 2013 - 2. Wettkampftag

... durchgeführt auf dem Gamshorntrail in Donaueschingen unter der bewährten Regie des "Waldläufers".

Nachdem sich beim ersten Durchgang in Villingen die Anfahrt abenteuerlich gestaltete, ging hier dieses Mal alles prima: Die gesamte Woche über herrschten noch wechselnde Witterungsbedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Samstag war bereits trocken und auch am frühen Sonntagmorgen sah es richtig gut aus. Der Wetterbericht hatte sogar von gelegentlichem Sonnenschein gesprochen - es versprach also ein toller Tag zu werden.

Bis auf den versprochenen Sonnenschein hatte die Wettervorhersage schlussendlich sogar Recht behalten: Die gesamte Runde blieb trocken, die Temperaturen bewegten sich knapp oberhalb des Gefrierpunktes.

 

Nachdem der Waldläufer (Roland V., Donaueschingen-Pfohren) in diesem Jahr die Stelle des SDBJV Eisenbach übernommen hatte, war ich natürlich sehr auf den Parcours gespannt. Da Roland außerdem im Vorjahr die Deutschen Meisterschaften des DFBV (mehr als) erfolgreich und vor allem sehr attraktiv ausgerichtet hatte, durfte man sich sicher nicht zu Unrecht auf eine tolle 2. Runde im Wintercup freuen.

Das Briefing ging fast pünktlich über die Bühne - Roland instruierte die angereisten Bogner über die Besonderheiten dieser Runde: Das Gelände war nach den Regeln des DFBV gestellt - einige nette Feinheiten (z. B. die bei allen Bognern gleichermaßen "beliebten" Walk-ups) wurden zu Gehör gebracht. Das erste Raunen ging dann durch die Reihen der Teilnehmer, als Roland verkündete, dass es nur den (schwarzen) Kinderpflock sowie den gelben Abschusspflock (für alle Teilnehmer ab 16 Jahren - egal ob BHR oder sogar Compound!) gibt...

Entspannt machte sich unsere Gruppe - Tom W., Ralf und Jutta S., Joachim W. und ich - so auf zu unserer Startscheibe 1. Unmittelbar beim Schützenhaus des KKS Aufen beginnend zog sich von hier aus der Parcours hinaus in den Wald - über das Gelände des bekannten und beliebten "Gamshorn-Trail" hinweg und wieder zurück zum Schützenhaus fand sich alles, was das Bognerherz begehrt.

Thomas hatte vom ersten Tag, wo es ihm nicht optimal lief, einiges gutzumachen: Entsprechend motiviert und konzentriert legte er los.

Viele Killtreffer und nur drei zweite sowie ein dritter Pfeil brachten ihm am Ende satte 450 Punkte ein - ein hervorragendes Ergebnis! So versöhnte er sich wieder mit sich selbst - auch wenn er auf der Runde immer einmal wieder mit seinen Schüssen, die manchmal nur knapp neben dem Kill einschlugen, haderte ...

 

Tom an unserer Startscheibe - der Pfeil saß natürlich im Kill!

Ein herrlich weiter Schuss auf den stehenden Steinbock:

Auch Jutta begann wieder stark: Nach ihrem tollen 4. Platz am 1. Turniertag war sie natürlich ebenfalls sehr motiviert und wollte an diese Leistung anknüpfen. Dies gelang ihr von der ersten Scheibe weg auch ganz gut. Leider schlichen sich dann ab der Hälfte mehr und mehr Konzentrations- bzw. Kraftprobleme ein, die das ein- oder andere Miss nach sich zogen. Trotzdem hatte auch sie wieder viel Spaß auf dieser Runde. Am Ende standen bei ihr 322 Punkte auf ihrem Wertungszettel, womit sie im Zwischenklassement nun auf Rang 5 steht.

Eine völlig andere Situation bei Ralf: Auf den letzten gemeinsamen Runden hatte ich Mühe, ihm noch Paroli bieten zu können. Am ersten Turniertag konnte er mich sogar mit zwei Punkten hinter sich lassen. Ganz anders heute: Schon am ersten Tier musste er zum zweiten Pfeil greifen...

... was nicht das letzte Mal gewesen sein sollte. Nach dem wunderschönen Schuss auf den frei auf der Wiese stehenden Hirsch, wo er sich - wie alle anderen aus der Gruppe, mit Ausnahme natürlich von Tom, auch - ein Miss einfing, riss ihm der Faden. Sehr häufig musste er nun zum zweiten bzw. gar dritten Pfeil greifen. Dazu kam, dass seine Pfeile dann auch noch häufig knapp neben dem Kill saßen. Da meine Trefferlage heute deutlich konstanter war, konnte ich mich Punkt um Punkt von Ralf absetzen. Schlussendlich kam Ralf mit 378 Punkten aus der zweiten Turnierrunde zurück.

Auch bei Joachim lief es heute nicht ganz so rund, wie noch in Villingen. Bis zum "Hirsch-Schuss" zeigte er jedoch noch eine solide Leistung. Als er sich dort jedoch ein Miss einfing, war bei ihm in der Folge die Konzentration völlig weg: Man merkte ihm noch etliche Schüsse an, dass sein Kopf noch immer bei diesem Miss war.

So vergab er selbst einfache Schüsse und fing sich zur Halbzeit gleich drei Miss in Folge ein. Hier wurde nun deutlich, dass ihm die Turniererfahrung noch fehlt - man darf sich durch ein solches Miss nicht aus der Ruhe bringen lassen und muss seine Technik konstant weiter schießen. Wenn ihm dies gelingt, dürfte er bei den weiteren Turnieren der Saison sicher auch ganz vorne zu finden sein. Am heutigen Tag kam er nicht über 332 Punkte hinaus.

 

Der erstklassige und sehr weite Schuss auf den kapitalen Hirsch. Auch hier war ein Walk-up gefordert.

Als Roland dann zur Hälfte der Runde am Dopingstand vorbeikam - wo wir gerade genüsslich unseren Kaffee schlürften und den wunderbaren, fast noch warmen Hefezopf genossen - war es mir ein Bedürfnis, ihm zu diesem wirklich gelungenen Parcours zu gratulieren: Die Scheiben waren wirklich erstklassig gestellt. Darunter wirklich sehenswerte Tiere einer mir bislang nicht bekannten Firma (Natur foam), die sehr realistisch aussehen. Allerdings ist deren Material sehr hart und wir haben manchmal heftig ziehen müssen, bis wir die Pfeile wieder draußen hatten ...

Insgesamt hatte diese Runde wirklich Klasse: Es gab wirklich alles, was eine gute Turnierrunde braucht: Jagdliche Ziele - mal klein, mal groß; Täuschend gestellte Tiere (Senken, leicht verdeckt, ...), alle Entfernungen meiner persönlichen Weitenskala (Nah, OK, weit, "Oh Gott"), Lichtspiele (in den Wald hinein, auf offener Wiese), Bergauf- und Bergab-Schüsse. Laut Aussage von Tom dürfte sogar mehr als die Hälfte der Runde das Niveau der Deutschen Meisterschaften aufgewiesen haben - aus seinem Mund sicher ein dickes Lob.

Impressionen:

Nicht alle Figuren im Wald erwiesen sich als 3D-Scheiben:

Wie es mir selbst auf der Runde erging, mag das nebenstehende Bild am Besten auszudrücken:

Von Beginn weg hab ich mich auf diesem Parcours einfach pudelwohl gefühlt. Schon von der ersten Scheibe weg kamen die Treffer wieder sehr ordentlich. Nachdem beim ersten Turnier mein Kopf anderweitig beschäftigt war, gelangen mir bei dieser Runde die Schüsse glücklicherweise wieder sehr gut. Häufig saßen die Pfeile nur knapp neben dem Kill. Mit den insgesamt sieben Treffern im "magischen Kreis" war ich denn auch sehr zufrieden. Leider wollten sich die weiten Schüsse der Kategorie "Oh Gott" (Hirsch & Grizzlybär) heute nicht von mir treffen lassen, dafür musste ich aber nur fünfmal zum zweiten Pfeil greifen.

Mit den so erreichten 404 Punkten bin ich deshalb mehr als zufrieden (heute Platz 8 - 43 Teilnehmer; Gesamtzwischenstand Platz 12) und freue mich schon heute auf die nächste Runde - dann in Dornhan!

Alles in allem war es einfach eine perfekte Veranstaltung, die offensichtlich nicht nur mir Freude bereitet hat. Auch von anderen Bogenschützen wurde mir berichtet, dass sie wirklich Spaß auf der Runde hatten. Auch das ganze "Drumrum" - Verpflegungsstand, Begrüßung, Einschießplatz, ... - erfüllte sicher auch höchste Ansprüche! Grandios.

Dem Team um den Waldläufer ein herzliches Dankeschön für dieses tolle Turnier!

 

Die Tagessiegerliste: 2. Turniertag

ß zum 1. Turniertag

à zum 3. Turniertag

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