AKie's Bogenblog

6. Oktober 2012

5. Michelbacher Wildsauschießen

... durchgeführt vom "BSC Bernstein Eagles Michelbach".

Nach den positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren hatten wir dieses Turnier von Anfang an als Highlight in unserem Turnierkalender eingeplant; die ganze Familie hat sich auf dieses Wochenende gefreut ...

 

... und wir wurden nicht enttäuscht:

Rechtzeitig zum Turnierwochenende hin hat sich das in letzter Zeit durchaus launige Wetter etwas beruhigt. Der Samstag begann zwar mit nur 5 °C und Hochnebel. Doch schon während unserer Anreise nach Gaggenau-Michelbach brach die Sonne durch und es wurde ein wunderschöner, warmer Turniertag. Erst gegen Abend zog dann die Wolkendecke zu und kurz bevor wir wieder zuhause waren, kamen die ersten Regentropfen!

Die Parcoursbauer begeistern mich jedes Jahr aufs Neue: Der schöne Mischwald (das Vereinsgelände um den "Gumben") wurde erneut optimal ausgenutzt; wieder variierte die Wegführung erheblich, so dass kein Schuss einem aus den Vorjahren glich. Zudem wurde in diesem Jahr das "Anspruchsniveau" nach oben angehoben: Waren in den beiden Vorjahren die Turniere eher jagdlich ausgerichtet, so gab es in diesem Jahr deutlich "knackigere" Entfernungen - und das nicht nur vom roten Visierpflock, sondern auch vom blauen "Blankbogenpflock" aus!

Wie gewohnt waren die Scheiben wieder erstklassig gestellt - trügerische Schüsse (Senken, Baum- oder Geländegassen, über Hügel und Schluchten hinweg, ...), die dann sehr häufig auch mit dem Licht gespielt haben.

Ein klein wenig Kritik sei mir an dieser Stelle erlaubt: So sehr sich der Baden-Bogen und sein Schütze hier wohlgefühlt haben, so schön das Gelände ist und so stimmig das gesamte "Drumrum" uns begeistert. In diesem Jahr gab es aus unserer Sicht zwei kleinere sowie einen größeren Kritikpunkt:

  • Verschiedene Scheiben (ab Nummer 13 bis ca. 24) standen als Aufgabe wirklich toll; allerdings dachten die Parcoursbauer anscheinend nicht an Fehlschüsse: Wir konnten viele Schützen beobachten, die ihre verschossenen Pfeile lange suchen mussten (und auch viele nicht wiederfanden; z. B. Damhirsch mit Wiese dahinter, russischer Keiler auf der Wiese). Oft bestand auch die Gefahr, dass Abpraller ins Nirwana entschwanden (weil Kuppe, Abhang ...)

  • Die Wegstrecken zwischen den Scheiben waren in diesem Bereich auch recht kurz - die "Schussfolge" (bergauf, bergab, bergauf, bergab ... immer vom Weg aus) ein wenig "einseitig".

  • Zwei Scheiben waren für uns NoGo: Der Hirsch auf Scheibe 13 - hier hätte unbedingt ein Fangnetz hingehört bzw. man hätte insgesamt eine bessere Position suchen müssen (Pfeilsuchende Schützen hinter der Kuppe, Abprallergefahr - der Traktor in der "Scheune" wurde von uns malträtiert, ...). Der zweite Schuss war die Waipiti-Kuh, die in unmittelbarer Nähe zum liegenden Damhirsch positioniert war. Wir sind beim Pfeile ziehen mächtig erschrocken, als wir plötzlich in unserer Nähe (ca. vier Meter tiefer und nur rund 15 Meter entfernt) Pfeile einschlagen hörten...

Insgesamt hatten wir jedoch wieder viel Freude auf dieser Runde:

Uns - also Karin, Sarah und mich (Cedric zog es wieder vor, mit einer anderen Gruppe loszuziehen) - begleiteten Ralf und Jutta S. sowie Vera und Tim - zwei Freestyle-Recurve-Schützen. Von Anfang an haben wir uns gut verstanden und uns auch abseits des Turniergeschehens gut unterhalten; jeder gönnte jedem den guten Schuss.

In der Mittagspause gab es das legendäre "Wildsaugulasch"; dazu gab es erneut herrliche selbst gemachte Spätzle sowie die Birne mit den Preiselbeeren. Alleine dieses Gericht ist wahrlich ein Grund, an diesem Turnier teilzunehmen!

 

Karin im Anschlag auf den Honigbären - ein spektakulären Steilschuss

Ralf und ich lieferten uns von der ersten Scheibe weg ein tolles Duell - ohne dass wir uns jedoch gegenseitig als Konkurrenten wahrgenommen haben: Völlig entspannt und jeder nur auf sich konzentriert drehten wir die Runde. Am Ende haben wir beide je sechs zweite Pfeile benötigt. Ich hatte jedoch das Pech, dass ich einmal zum dritten Pfeil greifen musste: Der russische Keiler kostete mich einige Nerven, während er ihn mit dem ersten Pfeil erledigen konnte. Dafür hatte ich mehr "Glück" bei den Kills. Hier schlug mein Pfeil insgesamt elf Mal ein; hier zahlte sich vor allem aus, dass ich immer dann, wenn ich den zweiten Pfeil benötigte, diese in der Regel ins Kill setzte. So verlor ich nur wenige Punkte im direkten Vergleich!

Impressionen:

Sarah war in diesem Jahr erstmals als Jugendliche am Start; somit musste sie dann ebenfalls vom blauen Pflock aus schießen. Allerdings kam dann sehr schnell Frust auf: Gleich bei den ersten Scheiben zeigte sich, dass sie einfach nicht mit den Entfernungen klar kam. So hat sich die Gruppe dazu entschlossen, sie ab Scheibe 15 (gestartet sind wir in diesem Jahr bei Scheibe 9) auf den gelben Pflock nach vorne zu schicken; und siehe da: In der Folgezeit setzte sie nun wieder souverän Treffer um Treffer, der Spaß kam zurück. Natürlich haben wir das auch auf der Wettkampfkarte angegeben und der Turnierleitung mitgeteilt - da sie allerdings (wieder einmal) das einzige Mädchen im Jugendbereich war, hat man sie der Schülergruppe zugeschlagen.

Mit ihren 300 Punkten kam sie dort dann auf einen schönen 2. Platz.

Karin lieferte wieder eine gewohnt souveräne Runde ab: Von Begin weg zeigte sie (natürlich wieder mit dem "alten" Bogen) tolle Schüsse, die oft auch den Weg ins Kill fanden. Leider schlich sich etwa zur Hälfte der Runde eine kleine "Schwächephase" ein. Diese wurde einerseits durch die Vorfreude auf das Wildsaugulasch - ab Scheibe 24 zählten wir im "noch ... Schüsse bis zum Essen" Rhythmus - sowie andererseits durch die ärgerliche "Auflaufsituation" (vor uns lag eine neun Mann starke Compoundgruppe, die sich dann auch noch viel Zeit beim Aufschreiben und Pfeileziehen/-suchen ließ) mitbegünstigt. Nach der Mittagspause hatte sie sich dann wieder voll im Griff und setzte ihre Treffer wieder sehr souverän. Am Ende standen so 376 Punkte auf dem Wertungszettel, was ihr den 3. Platz einbrachte.

Cedric, der u. a. mit Dominik L. seine Runde drehte, haderte etwas mit den z. T. wirklich knackigen Entfernungen vom roten Visierpflock aus. Trotzdem konnte er wieder mit seinem tollen Stil gefallen. Er war mit seinem Schussergebnis zwar nicht ganz zufrieden - der Rest der Truppe versicherte uns aber, dass er sich wirklich wacker geschlagen hat. Mit 372 Punkten erreichte er - leider ohne Konkurrenz - den Sieg!

Ich selbst war mit meiner Leistung ebenfalls sehr zufrieden: Abgesehen von drei Schüssen (russischer Keiler, Waschbär, Bache) klappte alles so wie ich es mir vorgestellt habe. Dass man hin und wieder auch zum zweiten Pfeil greifen muss - Schwamm drüber; Fehler passieren eben bzw. werden durch die toll gestellten Schusssituationen provoziert. Wenn ich aber einen Pfeil loslasse und schon von vorneherein weiß, dass das nichts wird ... dann könnte ich anschließend in den Bogen beißen ...

Am Ende sollten es 428 Punkte werden; damit konnte ich Ralf in Schach halten und - wie sich dann bei der Siegerehrung gezeigt hat - mit der Spitzengruppe sogar mithalten. Der 4. Platz (27 Teilnehmer) war dann eine positive Überraschung für mich. Der Sieger - Thomas Praml (464 Punkte und nur zwei zweite Pfeile) ist für mich einfach außer Reichweite; zu den Plätzen zwei und drei hatte ich nur wenig Rückstand. Vielleicht schaffe ich es in Michelbach ja doch eines Tages noch aufs Treppchen *fg* ...

Was uns ebenfalls in diesem Jahr wieder sehr gut gefallen hat, waren die vielen verschiedenen "Wildsauen" - immer wieder gab es Scheiben mit den verschiedensten Wildsaufiguren: Liegender Keiler, Bache mit Frischlingen, laufender Keiler, ...

So trägt das Turnier seinen Namen zu Recht!

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass dieses Turnier für uns nach wie vor zu einem der Lieblingsturniere der Saison gehört. Schon heute steht für uns fest, dass wir auch im kommenden Jahr wieder versuchen werden dabei zu sein.

Auch bei der Siegerehrung erlebt man jedes Jahr eine Überraschung - die "Pokale". Gab es im letzten Jahr einen Wildsaukopf zum an die Wand hängen (bzw. eine "3D-Medaille" für die Kinder und Jugendlichen), so gab es in diesem Jahr mit viel Liebe zum Detail hergestellte Pokale - allesamt mit einer wunderschönen Wildsau und liebevoll dekoriert.

Kurzum: Wer nicht dabei war hat eindeutig was verpasst!

 

Die Siegerliste

 

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