AKie's Bogenblog

22. September 2012

Doppel-Jagdturnier

... durchgeführt vom Bogenclub Villingen-Schwenningen.

Nach dem Jubiläum im vergangenen Jahr hat der BC VS sein Turnier umgestellt: Anstelle der bisherigen Feldrunde am Samstag wurde nun ein "Doppel-Jagdturnier" ausgerichtet. Am Samstag wurde nun eine Dreipfeilwertung geschossen, am Sonntag gab es als Neuerung eine Doppelhunterrunde. Beide Tage wurden separat ausgeschrieben und ausgewertet - zusätzlich gab es eine Gesamtwertung.

Schon im Vorfeld hatte die Familie beschlossen, dass uns die "normale" Dreipfeilrunde ausreicht; somit haben wir nur am Samstag gemeldet. Den Sonntag haben wir dann für die Erholung reserviert...

Erstmals gelang es uns nun, die gesamte Familie an den Start zu bringen. Im Vorjahr hatte Sarah leider Fieber und musste kurzfristig auf den Turniereinsatz verzichten. Umso mehr hat sie sich - nach unseren Berichten im Vorjahr - auf ihre erste Runde hier gefreut!

Cedric zog es vor, seine Runde mit einer "Schraubergruppe" zu drehen; diese ging von Scheibe 6 aus ins Rennen. Der Rest der Familie ging gemeinsam mit zweimal Ralf S. (einmal unser Freund aus St. Georgen als "Aufpasser" von Vereinsseite sowie ein Reutlinger Blank-Compoundschütze) von Scheibe 12 aus auf die Jagd.

Es wurde - trotz des suboptimalen Wetters eine erstklassig entspannte und spaßige Runde!

Leider zog am späten Freitagabend ein Regengebiet in den süddeutschen Raum, das sich auch am Samstag zunächst noch hartnäckig gehalten hatte: So nieselte es von Beginn weg bis zum frühen Mittag. Unterbrochen wurde der Nieselregen dann auch noch durch sporadische Schauer. Erst nach unserer Mittagspause klarte das Wetter ein wenig auf, der Nieselregen hörte auf. Pünktlich zum Ende unserer Runde gegen 15.30 Uhr kam dann sogar noch die Sonne raus. Auch die Temperaturen hielten sich in Grenzen, es dürften knapp um die 13 °C gewesen sein ...

Unsere Runde begann bei der wunderschön gestellten Eule, dann kamen noch drei weitere Scheiben im Bereich der ehemaligen Schießbahnen - u. a. die wunderschönen Spinnen in ihrem Netz - bevor es dann in den tollen Außenbereich ging.

Auch in diesem Jahr waren wieder 28 3D-Tiere gestellt, darunter wohl mehr als die Hälfte selbst hergestellte Tiere. Diese haben mir schon im vergangenen Jahr sehr imponiert und ich habe mich regelrecht auf sie gefreut - auch wenn die Kills manchmal an seltsamen Stellen sitzen (wobei man sie wenigstens immer klar sehen konnte). Gerade dies erschwerte natürlich die Schüsse. Zudem verstehen die Parcoursbauer ihr Handwerk: Alle Scheiben waren perfekt positioniert, nicht immer einfach zu schießen, dafür aber immer sicher (Pfeilverluste bzw. Bruch dürfte sich bei allen vermutlich in Grenzen gehalten haben)!

Die Entfernungen waren zwischen moderat und weit - jedoch nie zu weit. So dürfte für alle Bogner, vom Anfänger bis zum Könner, etwas dabeigewesen sein.

Mit Ralf S. hatte ich natürlich wieder einmal einen starken Gegner in meiner Truppe. Allerdings habe ich mir ja vorgenommen, bei den Turnieren wieder mehr den Spaß- und weniger den Leistungsgedanken in den Vordergrund zu stellen. Dies ist mir beim Turnier in Weiler schon gut gelungen, als ich mein Miss gleich am zweiten Tier mit einem Grinsen wegstecken konnte. Auch Ralf hat sich diese "positive Veränderung" für die Turniere vorgenommen.

Am Ende konnten wir dann feststellen, dass wir unser Vorhaben beide super hinbekommen haben: Trotz der Tatsache, dass wir ständig eng beieinander lagen kamen wir in keine verkrampfte Haltung; zu keinem Zeitpunkt habe ich den (möglichen) Zwischenstand im Hinterkopf gehabt - wir haben einfach unsere Runde gedreht ...

So wünsche ich mir dies auch für die nächsten Turnier - diese "Art" des Schießens macht mir einfach mehr Freude!

Impressionen

Karin war auch bei diesem Turnier wieder mit dem "alten" Kiowa unterwegs. Ihre Schüsse kamen auch wieder klar Online - leider blieben manche Schüsse zu kurz und die darauf folgende Korrektur dann zu hoch. So musste sie der immer noch laufenden "Umstellung" auf den alten Bogen noch ein wenig Tribut zollen. Da sie auch - deutlich sichtbar - von starken Kopfschmerzen geplagt war, lief diese Turnierrunde alles andere als glatt.

Zwei Miss, die nicht unbedingt notwendig waren (Krokodil, Erdmännchen), brachten sie am Ende mit 370 Punkten auf Rang 2. Von der Punktzahl blieb sie zwar klar unter ihrem Vorjahresergebnis - die Platzierung war jedoch die selbe. Zudem hatte auch sie deutlich erkennbar ihren Spaß bei diesem Turnier - und das ist doch eigentlich die Hauptsache.

Sarah verblüffte uns wieder mit ihrer "speziellen" Technik: Es gelangen ihr (vom weißen Pflock aus) oft sehr schöne Treffer mit dem ersten Pfeil. Hin und wieder verriss sie jedoch entweder den Bogen oder den aufgelegten Pfeil oder beides. Das brachte dann interessante Pfeilflüge, bei der wir anderen in der Gruppe uns oft ungläubig anschauten. Meist setzte sie dann jedoch den folgenden Pfeil souverän ins Innenkill. Vor allem bei den schwierigeren (weil weiten) Schüssen zeigte sie jedoch keinen Respekt und traf, sehr zu unser aller Freude, meist gleich mit dem ersten Pfeil. Am Ende standen für sie deutlich mehr als 300 Punkte auf dem Wertungszettel, was schon geraume Zeit nicht mehr der Fall war. Zudem brachte sie diese Leistung mit einem tollen zweiten Platz auf das "Stockerl".

Cedric, der kurz nach uns aus seiner Runde zurückkam, fühlte sich offensichtlich sowohl in seiner Gruppe als auch mit dem gesteckten Turnierparcours sehr wohl. Er war mit seinen Schüssen - trotz der langen Trainingspause - zufrieden und kam auf insgesamt 456 Punkte (Platz 3, Freestyle-Recurve-Jugendklasse - punktgleich mit dem Zweiten), womit er mich wieder - wie schon im Vorjahr - hinter sich lassen konnte (und das auch noch vom selben Pflock aus: Visier Jugend und Erwachsene schossen beide vom blauen Pflock).

Ich selbst kam bei diesem Turnier endlich wieder einmal voll auf meine Kosten. Vom ersten Schuss weg (eine 18) bis zum letzten Tier (eine 20) war ich heute mit meiner Leistung sehr zufrieden: Die Pfeile kamen nahezu alle Online, nur ganz wenige "Verreißer" trübten diese Bilanz. Natürlich gab es auch den einen oder anderen knappen Kill- oder Körpertreffer, den ich mit einem Grinsen zur Kenntnis nahm. Drei zweite sowie ein dritter Pfeil sind bei einem solchen Turnier auch ganz ordentlich - auch wenn ich mich zugegebenermaßen am Erdmännchenpaar doch kurzfristig über den "4er" auf der Scorecard geärgert habe.

Am Ende waren die 446 Punkte (Platz 3, BHR Herren) mehr, als ich vor diesem Turnier erwartet hatte; trotz der derzeitigen Stresssituation scheint mein Kopf noch so einigermaßen mitzumachen; jedenfalls kam ich mit einem fetten Grinsen aus dem Parcours - das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Zudem fühlte ich mich so total entspannt, als hätte ich eine gemütliche Runde in Schenkenzell gedreht. Herz was willst Du mehr.

Mit seiner Länge von knapp vier Kilometer hat dieser Parcours wirklich alles, was man will. Auch die gut ausgestattete und freundlichst bediente Dopingstation am hinteren Ende des Geländes sowie das Festzelt mit der ausgezeichneten Küche (in der Mittagspause gab es eine Kartoffel-Würstchensuppe der allerersten Qualität!! Mmmmmh leeeeeecker) trug das seinige zum gelungenen Turnier bei.

Wie bereits im Vorjahr erwies sich die Veranstaltung als Bereicherung für unseren Turnierkalender. Bei der Rückreise beschloss die Familie spontan, dass dieses Turnier auch im kommenden Jahr wieder auf unserem Kalender erscheinen wird - vielleicht dann sogar beide Tage!

Leider konnten wir nicht bis zur Siegerehrung abwarten - so zogen wir uns bald nach Hause zurück; nicht ohne jedoch dem Team um Jürgen L. noch unseren Respekt zu zollen und für das tolle Turnier zu danken.

Ich freue mich schon jetzt auf die "Winterrunde", die im Januar - dann bereits in der zweiten Auflage - hier ihren Auftakt haben wird. Auch bei dieser Turnierserie werde ich sicher wieder mit an den Start gehen.

 

Die Siegerliste (Samstag)

 

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