AKie's Bogenblog

22. Januar 2012

Wintercup 2012 - 1. Wettkampftag

 

... durchgeführt beim Bogenclub Villingen-Schwenningen.

Erstmals haben sich in diesem Jahr die drei Vereine BC Villingen-Schwenningen, SV Dornhan und der SDBJV Eisenbach zusammengeschlossen, um ein mehrteiliges Turnier - den Wintercup auszutragen: An jedem Turniertag werden 28 Scheiben geschossen, die schlussendlich in einer Wertung zusammengefasst werden. Neben den reinen 3D-Tieren muss teilweise auch auf Tierbildauflagen ausgewichen werden, was nicht unbedingt meine geliebte Disziplin ist. Nachdem sich der Rest meiner Familie aus verschiedensten Gründen gegen eine Teilnahme entschieden hatte, habe ich mich trotzdem entschlossen die Bemühungen der Vereine zu belohnen und am 1. Wintercup teilzunehmen.

Nachdem es in den vergangenen Tagen teilweise sintflutartig geregnet hatte, begann der Sonntagmorgen recht "anständig". Schon bei der Anfahrt nach Villingen war es erstaunlicherweise trocken - noch in der Nacht hatte es kräftig geregnet. Die Temperaturen hielten sich in einem moderaten Rahmen: Zwischen 3 und 5 °C sind für diese Jahreszeit geradezu mild ...

Die Kinzig war denn auch schon einmal wieder am "überlaufen" - folglich schien auch "oben" der Schnee kräftig weggetaut zu sein ...

Wie heftig das war, sollte ich vor Ort erfahren: Es hätte nicht viel gefehlt und das Turnier hätte abgesagt werden müssen. Hatte man am Vortag noch rund 30 Zentimeter Schnee auf dem Gelände, so stand dort zu Turnierbeginn an vielen Stellen das Wasser knöcheltief! Einige Bäume hat es in Folge des aufgeweichten Bodens auch gleich umgeworfen, so dass die Veranstalter einen Teil des Parcours erst freiräumen und einige Tiere sogar erst wieder reparieren musste, um das Turnier überhaupt erst zu ermöglichen.

Blick entlang einer "Schießbahn"

Erfreulicherweise fand dieses Turnier schon bei seiner ersten Auflage großen Anklang: Man sah Autokennzeichen von Stuttgart bis Lörrach; selbst die befreundeten Bogner aus dem französischen Grenzgebiet fanden den Weg in den Schwarzwald. So traten schlussendlich annähernd 100 Teilnehmer zum ersten Turniertag an.

Gestartet wurde in Vierergruppen, die von nun an für den Rest der Serie zusammenbleiben sollen. Trotz der widrigen Vorbedingungen konnte man nahezu pünktlich um 9.45 Uhr von der jeweiligen Startscheibe aus ins Rennen gehen. Der Parcours war wieder gewohnt abwechslungsreich gestellt und mit 24 3D-Tieren - wenn auch ohne die wunderschönen selbst hergestellten 3D-Tierplastiken, die man vom Sommerturnier her kennt - bestückt. Schlussendlich waren es so dann "nur" vier Tierbildauflagen, die zu absolvieren waren ... für mich waren das dann aber immer noch vier zuviel *fg*!Insgesamt war der Parcours jedenfalls wieder hervorragend gestellt, das Gelände optimal ausgenutzt.

Voller Vorfreude konnte ich mit Tom, Artur und Anja auf die Runde gehen. Leider sollte es nicht meine "Traumrunde" werden: Zwar gelang es mir gleich bei unserer Startscheibe (einem kleinen Hasen) mit einer 20 einzusteigen. Doch schon an Scheibe zwei - einer nicht gerade kleinen (allerdings etwas weiter gestellten) Elchkuh - fing ich mir ein Miss ein! Die nächsten Schüsse gelangen mir dann wieder ordentlich. Der nächste Dämpfer kam dann bei der ersten Tierbildauflage: Ein Auerhahn; klein und recht nah gestellt. "So schwer kann das doch nicht sein" schoss es mir noch durch den Kopf. Doch weit gefehlt: Der erste Pfeil segelte über das Tier. Also - tiefer halten; dieses Mal schien der Pfeil auf dem Tier zu sein. Zur Sicherheit - immerhin war auch der Pfeil noch ein wenig hoch - noch ein dritter Pfeil hinterher: Tolle Gruppe - auch der dritte Pfeil gesellte sich zu den ersten beiden...

... wie sich herausstellen sollte: Alle drei waren außerhalb der Abzeichnung. Also das zweite Miss - und das nach gerade einmal sieben geschossenen Tieren! Glücklicherweise lief es ab dem Moment jedoch: Viele Kill (schlussendlich sollten es 13 werden) und gute Treffer; nur selten (insgesamt fünf Mal) benötigte ich einen zweiten (und keinen dritten) Pfeil. So versöhnte mich die Runde noch mit schlussendlich 418 Punkten (Platz 9, 33 Teilnehmer BHR).

Sehen wir mal, was die restlichen beiden Turniertage bringen werden ...

Selbst Tom kam nicht "ungestreift" durch diesen tollen Parcours: Erstmals, seit ich ihn bei einer Turnierrunde begleitet habe, konnte ich ein "Miss" live miterleben! Beim zweiten Rehbock war er vom Glück verlassen: Der erste Pfeil flog gleich weit über den Backstop hinweg (wie sich herausstellen sollte, war er mit einer falschen Spitze bestückt), die Korrektur war dann zu gering und auch der zweite Pfeil ging - wenn auch knapp - über das Tier. Ärgerlich dann der dritte Schuss, der das Tier zwar noch gestreift hat, schlussendlich aber ebenfalls im Backstop landete.

Ansonsten zog er - vor allem nachdem er an seinem Bogen die Sehne ausgewechselt hatte - souverän seine Bahn. Hin und wieder fehlte ihm das Quäntchen Glück und der Pfeil steckte knapp unter, über oder neben dem Kill. 446 Punkte sind dennoch eine ordentliche Leistung.

 

Tom bei einem der Schüsse vom Wall herunter

Auch Artur haderte auf dieser Runde etwas mit seiner Leistung: Er begann sehr stark und lag nach den ersten Schüssen in unserer Gruppe sogar in Front. Dann verlor er irgendwo den Faden und produzierte einige ärgerliche Schüsse. So schloss er rasch auf meine "WC-Nummer" (also zwei "Nuller") auf und "überholte" mich kurz darauf sogar. Schlussendlich kam er mit ungewohnten vier Miss aus der Runde zurück. Nach dem Durchhänger im Mitteldrittel fing er sich jedoch und konnte plötzlich wieder mithalten.

 

Artur beim Schuss vom Bunker herunter

Eine tolle "Turnierpremiere" konnte unser "Kücken" Anja feiern: Bei ihrer ersten Turnierteilnahme überhaupt trat sie ganz unbeschwert auf und hatte sichtlich Spaß, sowohl in unserer Gruppe als auch beim gesamten Turnier:

Sie setzte dabei ihre Treffer wie selbstverständlich; sogar bei den etwas schwierigeren Schüssen gelang es ihr ein ums andere Mal uns Männer noch übertreffen: Völlig unbelastet setzte sie einen Treffer, wo das "starke Geschlecht" sogar zum zweiten Pfeil greifen musste.

Anja beim Schuss auf den Truthahn; etwa in Bildmitte (beim Holzsteg) erkennt man den noch fliegenden Pfeil!

Impressionen:

Nach rund vier Stunden hatten wir die 28 Scheiben bereits absolviert und kamen zufrieden zum Einschießgelände zurück. Hier gönnten wir uns noch den ein- oder anderen Kaffee (sowie ähnliche Getränke *fg*) und pflegten die Kontakte zu befreundeten Bognern. Da es bei den einzelnen Turniertagen keine "Tagessiegerehrung" geben wird, zog es mich jedoch rasch nach Hause zurück - die frühe Tageszeit ermöglichte mir dann doch noch einen gemütlichen Sonntagmittag vor dem Kachelofen im Kreis meiner Familie ...

Nach dem - zumindest in Sachen Organisation und Spaßfaktor - gelungenen Turniereinstieg freue ich mich nun schon heute auf die weiteren Turniertage.

Dem Team um den Vereinsvorsitzenden des BCVS ein herzliches Dankeschön für die tolle Idee ("Wintercup") und die Durchführung dieses tollen ersten Turniertags!

 

Die Tagessiegerliste: 1. Turniertag

à zum 2. Turniertag

nach oben