AKie's Bogenblog

14. April 2012

int. 3D-Jagdturnier in Wolfegg

... durchgeführt von der Schützengesellschaft "Tell".

Nach zweijähriger Abstinenz waren Karin und ich wieder einmal bei diesem wunderschönen Turnier am Start! Hierfür haben wir uns extra ein "kinderfreies" Wochenende gegönnt (und es diesen - "Rabeneltern" wie wir nun mal sind - erst kurz vorher mitgeteilt; die Freude bei den Kindern war aber - sehr zu unserer Verwunderung *fg* - groß) und sind am frühen Freitag schon nach Wolfegg angereist, wo wir zwei Nächte im wirklich sehr empfehlenswerten Hotel Post übernachtet haben. Schon im Vorfeld hatten wir uns für dieses Turnier mit Ralf und Jutta S. verabredet, die dann ebenfalls am Freitag noch mit dem Wohnmobil angereist sind. Nach einem gemütlichen Beisammensein am Freitagabend gingen wir am Samstag die Runde dann auch gemeinsam.

 

Auch die nunmehr schon fünfte Auflage führte wieder in einer großen Schleife um das Schloss Wolfegg sowie das Schützenhaus am anderen Ortsende herum:

Es ist ein - zumindest für uns - ungewohntes Gelände mit viel (noch unbelaubtem) Laubwald, teils offenem Gelände (wo in diesem Jahr heftig der Wind durchgepfiffen kam), einem "Totwald" (leicht sumpfiges Gelände mit uralten, z. T. abgerissenen und im vermodern begriffenen großen Bäumen) sowie dem eher gewohnten "Mischwald" aus jüngeren Fichten und klassischem Laubwald. Dazu ein schöner Bachlauf, der in den Parcours bestens integriert wurde und ein kleiner Fischweiher, der aber in diesem Jahr (sehr zu meinem Leidwesen ) beim Parcoursbau "außen vor" geblieben ist. Das "Geläuf" war hervorragend und hatte nur ein mäßiges Gefälle aufzuweisen - die Schleife führte sanft ins Tal hinunter und dann wieder auf dem höchsten Punkt zurück, von wo aus man dann einen herrlichen Blick auf das Schloss genießen konnte.

Mit dem Wetter hatten wir außerordentlich Glück: War es schon die gesamte Woche über sehr wechselhaft, so verschlechterte es sich zum Wochenende hin, bei gleichzeitig zurückgehenden Temperaturen, zusehends. Am Samstagmorgen ging deshalb mein erster, banger Blick auch gleich zum Fenster: Es war zwar wolkenverhangen, Regen gab es jedoch keinen - und dies sollte den ganzen Tag über so bleiben!

Die Temperaturen erinnerten eher an den späten Herbst, denn an das eigentlich herrschende Frühjahr - man kann aber nicht alles haben. Bei teilweise heftigen Windböen (vor allem in den Passagen auf freier Ebene - Scheiben 32 bis 34 sowie 2 bis 4) hatten wir den gesamten Tag Temperaturen von maximal 9 °C ...

... ein Hoch auf Funktionsunterwäsche (und meinen heißgeliebten "Yetipullover")!

Der Parcours erwies sich auch in diesem Jahr als erwartet schwierig: Insgesamt erwarteten uns 34 Scheiben, die jede für sich eine Augenweide und zugleich auch Herausforderung darstellte. Die Parcoursbauer verstehen ihr Handwerk wirklich!

Schwierige Schussfenster, nur wenige jagdliche Distanzen sowie die optimale Ausnutzung des Geländes in Sachen Senken, Schneisen, bergauf- und abschüsse bis hin zu den (von vielen Bogner in der Vorbereitung auf die EBHC gewünschten) sehr weiten Entfernungen (z. B. den "röhrenden Hirsch" auf 58 Meter, ein liegender Braunbär auf 54 Meter ...) stellten uns im Verlauf der rund sieben Stunden dauernden "Begehung" ein- ums andere Mal vor große Herausforderungen.

(Klick für Großansicht - Turnierplan 2012)

Impressionen:

In unsere Gruppe haben sich neben Ralf und Jutta S. auch Bernd und Regina A. vom BSC Götzis eingeschrieben (allerdings in der "Hardcore"-Kategorie startend). Mit Regina hatten wir schon 2009 (gemeinsam mit ihrem Sohn) die Runde gedreht. Insgesamt war es eine lustige Truppe, die da ihre Runde zog. Allerdings erwischen wir alle - mit Ausnahme meiner Holden - nicht gerade unseren besten Tag.

Von Beginn weg hatten wir aber wirklich unseren Spaß: Das Gelächter müsste teilweise über den halben Parcours hinweg zu hören gewesen sein. Selten habe ich bei den letzten Turnierrunden so entspannt schießen können. Zudem kamen wir (abgesehen vom ersten Pflock nach der zweiten Pause) flüssig durch die Runde und mussten nie warten.

Bei Karin ist auf dieser Runde regelrecht der "Knoten" (in Sachen "Neuer Bogen") geplatzt: Lag sie mit der Trefferlage bei den ersten Tieren noch oft zu hoch, so konnte man regelrecht sehen, wie es nach der ersten Pause "klick" gemacht hat. Fortan traf sie wieder mit erstaunlicher Präzision auch die schwierigsten Schüsse. Zudem macht sich auch der "Speedtuff" in den Wurfarmen nun deutlich bemerkbar: Selbst weite Schüsse sind nun kein Problem mehr!

Konnte ich Karin bis zur zweiten Pause noch die Stirn bieten, so zog sie am Ende des Turniers (nach meinem dritten Miss) sogar gnadenlos an mir vorbei. Eine nicht alltägliche Leistung, an die ich mich jedoch vielleicht sogar demnächst gewöhnen muss?!?

Mit schlussendlich 460 Punkten kam sie dann in der BHR-Klasse der Damen auf einen sensationell guten 2. Platz! Da auch viele Österreicher mit auf der Runde waren, ist dieser Erfolg umso höher einzuschätzen. Meinen Respekt für diese tolle Leistung!

Ich selbst ging bei diesem Turnier sehr gelassen an den Start: Leider befindet sich mein Baden-Latro ja derzeit zur "Inspektion", so dass ich mit dem Ersatzbogen von Thilo auf die Runde gehen musste. Zudem hatte ich in der Nacht zuvor nur wenig geschlafen (der 1. BSC Stuhlfelden hatte einige sehr trinkfeste Bogner in unserem Hotel untergebracht, die um 3.30 Uhr das ganze Hotel noch einmal unsanft aus dem Schlaf gerissen hatten und offensichtlich nur noch auf allen Vieren zu ihren Zimmern fanden).

Trotzdem hatte ich von Beginn weg ein tolles Gefühl für den Bogen: Die Pfeile kamen zum Großteil Online, es gab nur wenige Ausreißer. Allerdings lagen die Treffer häufig zu hoch, so dass ich nur wenige Kill erwischte. Bis kurz vor dem zweiten Dopingstand benötigte ich nur wenige zweite Pfeile, bevor mir ein einfach scheinender Schuss das erste Miss einbrachte. Der "röhrende Hirsch" auf 58 Meter stellte kein Problem dar, zum "Problembär" wurde dann aber der zweitweiteste Schuss - auch diesen ließ ich aus. Sehr ärgerlich war dann das "Waldkauzpaar", das sich hinter einem Wurzelstock regelrecht versteckt hatte (wir kamen an den Pflock und sahen die beiden Tierchen zunächst nicht einmal). Hier fing ich mir das dritte Miss und Karin zog an mir vorbei. Der Rest der Runde lief dann wieder ganz OK, so dass ich am Ende mit 454 Punkten aus der Runde zurück kam.

Ralf beim Schuss auf den "röhrenden Hirsch" - der weiteste Schuss im Turnier:

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass das Turnier in Wolfegg immer eine Reise wert ist!

Die Schüsse sind allesamt hervorragend gestellt, das Gelände sehr abwechslungsreich. Ich kann zwar verstehen, wenn die "Wettkampffanatiker" monieren, dass nicht immer das gesamte Tier sichtbar ist - uns hat es jedenfalls nicht gestört; im Gegenteil - wir fanden das immer eine Herausforderung, der wir uns gerne gestellt haben. Zudem sind die Leute vor Ort wirklich superfreundlich und auch das "drumrum" - von der Verpflegung bis zur Siegerehrung - ist vorbildlich!

Wir kommen gerne wieder.

 

Die "Arbeitsgeräte" haben Pause

 

Die komplette Siegerliste

 

 

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